@Floppy8: Sorry, wenn es falsch rüberkam, ich wollte es ohne großartige Wertung posten. Ich wollte damit nur ausdrücken, das mittlerweile fast alle Firmen in Asien produzieren lassen. Ob gut oder schlecht, das ist nicht die Frage.
Was mir persönlich jedoch da immer schwer fällt zu verstehen ist folgendes: Ich kann mir nicht vorstellen, das für einen Preis von, sagen wir mal, Euro 199,-- und einer Gewinnspanne der deutschen Händler, Zoll, Steuer, Fracht eine [g=422]Gitarre[/g] mit einem Wert von dann noch netto Euro 100,-- die Teile, Materialien und das Know-How, sowie das Setting haben, die die Gitarren der oberen Preisklasse haben. Schon alleine das verwendete Holz. Wenn ich Tonholz verwende, das über Jahre hinweg gelagert wird, und bei dieser Lagerung Kontrollen für Klima und Verzug nötig sind, dann kostet ein Gitarrenbody vom Material her schon gut ein Drittel einer guten [g=422]Gitarre[/g]. Dazu kommen noch gute Hardware und Elektrik-Teile. Bei einer [g=422]Gitarre[/g] von 100 Euro kann da beim besten willen kein abgelagertes Tonholz verwendet worden sein, was sich bei vielen Fernost-Modellen nach Jahren auch zeigt. Und dann das Manko mit Hardware aus billig gefertigten Kopien von Mechaniken, oder schlampig gewickelten PU´s, oder sogar total fehlendem Setting. Gut, wird jetzt manch einer sagen, die Hardware und PU´s kann man austauschen, aber für was für einen Batzen Geld? Zudem, wo die Basis nicht stimmt, würde ich nicht einen Kreuzer zum aufpimpen reinstecken.
Bei alten japanischen Gitarren-Kopien muss man zu gute halten, das die zwar in der Anfangsphase auch sehr schnell Kopien zusammengeschustert haben, jedoch haben die, was das Kopieren betrifft, auch ihre Hausaufgaben gemacht was das Holz und die Lagerung betrifft.
Wie in einem anderen Thread schon mal berichtet war meine erste [g=422]Gitarre[/g] vor 34 Jahren ein billige Kopie aus Japan. Fürchterlich, da nicht mal Trussrod im Hals usw. Für das Geld würde ich heutzutage eine sehr gute Fern-Ost-Kopie bekommen. Damals wäre ich froh gewesen man hätte eine solche Auswahl an günstigen Modellen wie heute gehabt. Trotzdem würde ich mir so ein Billig-Teil als "Musiker" mit Liebe zu seinem Instrument nie mehr zulegen. Was ich jedoch hier immer mehr rauslese ist die Tendenz, das auch Instrumente mal husch-husch austauschbar sind. Finde ich Schade. Ich habe meine alten Schätzchen noch und bin immer noch auf der Suche nach neuen" alten Schätzchen und schrecke da auch nicht vor alten Tokai, Orville, Maya-Kopien aus Japan zurück. Denn bei denen ist damals noch richtig gutes Holz verwendet worden.
Okay, da gibt´s noch viel drüber zu schreiben, schliesslich und endlich muss jeder selbst wissen was ihm ein Instrument wert ist und was er damit anfangen will. Und ob er damit wachsen will. Wenn ich jedoch meine Entwicklung anschaue, dann habe ich tatsächlich mit jedem qulitativen Schritt den ich bei einem Instrument nach oben gemacht habe auch wieder mehr Spass und Fertigkeiten entwickeln können.
Dies zum Thema Fernost.
Ein anderes Thema sind jedoch solche Fehlinformationen wie Düsenberg und Handmade in Germany. Oder eben soche Fehlinterpretationen wie das mit Hagström wieder ein alter Stern aufgegangen ist.
Ich war vor Jahren mal bei einer Besichtigung bei Warwick/Framus und ab da wusste ich, das ich mir diese Gitarren für das Geld nie kaufen würde. Es spricht nichts gegen künstliche Klimaanlage für schnelle Tonholz-Ablagerung, auch nicht gegen CNC-Fräsen die mehrere Hälse auf einmal fräsen (Für damals alle Modelle den gleichen Hals-Typ!! Unterschiedliche Gitarren-Namen wurden mit der Marke auf der Trussrod-Abdeckung gekennzeichnet
), denn das ist durchaus legitim. Aber bei solch einer Fabrikation dann Preise über damals 3.000 DM zu verlangen, das finde ich dann schon sehr überteuert. Für das Geld bekomme ich bei einem guten Gitarrenbauer mein Individual-Instrument. Und das dann wirklich Handmade. Was ich damit sagen will? Produktion in Deutschalnd ist teuer. Wenn man drüber nachdenkt was Voraussetzungen für ein gutes Instrument sind, dann kann man schon an Preisgefüge aussortieren was eine [g=422]Gitarre[/g] hat und was sie nicht hat. Auch das bleibt jedem selbst überlassen ob er´s braucht oder nicht. Nur sollte man mit der Proklamation von solchen Empfehlungen vorsichtig sein. Denn Geschmack, Gebrauch und Nutzen ist subjektiv.
Witzig ist nur, das jeder versucht das geilste Euipment und Ergebnis zu haben mit amtlichen Sound, bester Soundkarte, leistungsstarker Hardware, amtlich klingenden Tretminen und besten Saiten usw., um dann bei dem Teil, das man am meisten in den Händen hält und sozusagen eine Beziehung dazu hat, wieder zu sparen.
Gruß
Tom
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