Was man jenseits von Ulk von Shreds lernen kann

[Hyp]

Die Kombination aus starkem, sich etwas trauendem Sänger und spartanischem unkonventionellem Instrumental wirkt viel anrührender existentalistischer als glattgebügelte Gefälligkeit, die neben den Shreds egal und beliebig wirkt.

Beide (exemplarische) Shreds werden getragen von guten Sängern, die viel mehr rüberbringen als die nur Gefälligkeit und Erwartbarkeit produzierenden Originalsänger.
Das Offenlassen des Raums erzeugt viel mehr Spannung, welche Elemente des Instrumentals sich als nächstes darin zeigen, als der mit Stereotypen und Beliebigkeit zugekleisterte Raum der Instrumentals der Originale, die von Erwartbarkeit und Gefälligkeit triefen. Sie machen mehr, und sie machen es "richtiger", aber sie sagen damit weniger. Es zeigt, wie wenig "Richtigkeit" weiterhilft für Ausdruck.

Shred:


Original:


Shred:


Original:

 

[schnuffke2]

So sehr ich deine Einschätzung auch teile, muss ich dazu sagen, dass es natürlich nur subjektives Empfinden ist.
In der Musik geht es mMn immer um Erwartungen, um Muster, die eben entweder erfüllt werden oder "gebrochen". Jetzt kommt es einerseits darauf an, welche Muster dem Hörer bereits bekannt sind bzw. mit bestimmten Erfahrungen verknüpft sind - andererseits darauf, inwieweit er es mag, wenn mit ihm bekannten Mustern gebrochen wird.

Es gibt viele Leute, die eben nur die ihnen bekannten Muster hören können. Zu starke Abweichungen werden dann gar nicht mehr als Musik wahrgenommen. Muss man so akzeptieren, finde ich.

Weicht Musik von bekannten Mustern ab, entsteht beim Hörer eine Spannung. Ob man diese Spannung mag oder nicht, hängt vllt. auch einfach von der eigenen Persönlichkeit ab.

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Wenn ich in diesem Sinne spannungsreiche Musik höre, so gleiche ich sie innerlich doch immer mit den mir bekannten Mustern ab. Kann ich da gar nichts finden, wird es auch für mich schwierig. Noch schlimmer ist es allerdings für mich, wenn Musik auschließlich Muster bietet und zu 100% erfüllt, an denen ich mich schon längst überhört habe.
Andererseits höre ich ja auch Musik, die ich schon vor 20 Jahren gehört habe, die mir also längst "in Fleisch und Blut übergegangen" ist. Okay, es geht dann aber auch um Bands, die einfach einzigartig klingen. Gäbe es hunderte andere im gleichen Stil, die auch noch qualitativ gleichwertig wären, sähe es sicher wieder anders aus.