Warum ist der Sound so weich, rund und transparent ?

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Moin,

Mir ist heute mal aufgefallen, dass der Sound z.B. vom TV extrem weich, warm und rund klingt, wenn man per Kopfhörer in die TV Buchse geht. Ähnliches fällt einem auch auf wenn man sich von DVD's usw. den Audiopart über Kopfhörer anhört. Das klingt alles recht weich, die aufgenommenen Stimmen klingen ganz warm, rund und so extrem weich. Liegt das nun an den Frequenzen oder wie kommt das. Ich kenne so einen Sound nur vom Fernsehen, Videos, Multimedia, CD's usw.
Die arbeiten doch alle mit unterschiedlichen Mikrofonen in unterschiedlichsten Räumen beim Fernsehen und trotzdem ist der Sound auf jedem Fernsehsender gleich. Das verstehe ich nicht, werden alle Unterschiede denn herausgefiltert bevor man das Material sendet ?
Ähnlich ist es doch mit den Farben und Kontrasten. Wenn man mal einen eigenen Film privat gedreht hat mit einer Filmkamera und man sieht ihn sich hinterher auf dem Fernseher an sieht es verglichen mit einem normalen TV-Sender amateurhaft aus. Alles ist viel blasser, die Tiefendimensionen sehen anders aus, sowie die Kontraste, Lichteinfälle, Schärfe usw.
Wenn man sich Sender wie Pro7 usw. anguckt sind die Farben etc. ganz anders. Das wirkt alles so künstlich, alles glatt, übernatürlich farbenkräftig und und und.
Dies ist mit dem Sound zu vergleichen, auch der wirkt so unecht irgendwie. Das liegt doch niemals daran, dass die dort eine Kamera für 10000 € und Mikrofone für 10000€ benutzen. Das kann nicht der Grund sein. Manchmal zeigen die z.b. beim Making-of von Filmproduktion einzelne Passagen, wie sie eigentlich von der Bildqualität her wären, nämlich ganz blass, mit anderer Schärfe, anderen Kontrastenn anderem Licht usw. wie bei einer amateuraufnahme.
Liegt das nun alles Sound und Bildtechnisch an der digitalen Nachbearbeitung oder welche Tricks sind dort am Werk?
 
das equipment und die erfahrungen der audio- und videomischer.
es gibt keine tricks(ausser bei 9Live).
wenn jeder mit seiner handkamera die qualität von offiziell releasten dvd filmen erreichen
könnte oder die qualität wie du sie aus dem fersehn kennst,
würde das jeder machen und es gäbe viel zu viel konkurrenz.
somit sollte deine frage beantwortet sein.
 
Putzige Frage eigentlich.
Du kannst dir das selbst beantworten wenn du folgendes Rätsel löst: warum klingen Produktionen mit einem 100,- € Mic, einem 100,- € Pre und Sabine van den Großenglocken, die den Gesang an einem Nachmittag in der Etagenwohnung des Homerecodlers eingeträllert hat irgendwie anders als eine Produktion, die aus einem Mega-Studio kommt, monatelang dauert und Unsummen kostet?

Bei Film und Fernsehen ist das Ganze in seinen Unterschieden und Dimensionen noch viel absurder.

Manchmal zeigen die z.b. beim Making-of von Filmproduktion einzelne Passagen, wie sie eigentlich von der Bildqualität her wären, nämlich ganz blass, mit anderer Schärfe, anderen Kontrastenn anderem Licht usw. wie bei einer amateuraufnahme.
Ja, die sehen anders aus. Zwar nicht so, wie du beschrieben hast (Außer vielleicht das Making-Of einer Telenovella - aber die werden ja auch so ausgestrahlt) aber dafür gibt es sehr gute und stichhaltige Gründe. Jeder einzelne dieser Gründe würde deutlich den Gesamtumfang des Forums sprengen aber laß dir versichern: die wissen in der Regel was die tun. Und das ist schon mal einer der Tricks.


Frank
 
Tja...wenn keiner was weiss, dann is die Frage im Zweifelsfall putzig und man könne sie sich mit einem dicken Budget selbst beantworten. ;)
 
Manchmal zeigen die z.b. beim Making-of von Filmproduktion einzelne Passagen, wie sie eigentlich von der Bildqualität her wären, nämlich ganz blass, mit anderer Schärfe, anderen Kontrastenn anderem Licht usw. wie bei einer amateuraufnahme.

na bestimmt... da spielen unmengen an faktoren eine rolle. das hat nichts mit blassheit zu tun. da sind ganz andere sachen auf dem filmmaterial. kameralagerung, schienen, steadycam, indirekte ausleuchtung, bla. du kannst aus einer amateuraufnahme mit millionenschweren postprostudios auch nichts anderes als eine amateuraufnahme machen. der grund für die hohe qualität dieser formate im fernsehen usw. ist einfach erfahrung, gute technik an jeder stufe der kette und vieeeele, vieeele gute leute. das liegt an der 100000€ kamera. aber genauso an dem kabelträger. das ist ein monsteraufwand sowas in den kasten zu kriegen und der kostet unmengen. und das colorgrading ist spätestens seit matrix eigentlich das allerwichtigste an nem film... ;)
 
>> ... dass die dort eine Kamera für 10000 € und Mikrofone für 10000€ benutzen. Das kann nicht der Grund sein.

Denkst Du.....
Deine Sichtweise auf den finanziellen Aufwand in einem veritablen Fernsehstudio duerfte mindestens um den Faktor 20 bis 50 zu kurz sein. ;)

Als Beispiel: Ein normaler digitaler BETACAM-Recorder kostet ca 40.000,-, das Steuerpanel dazu auch mehrere 1000,- Euro - alleine fuer einen digitalen Player bist Du schon mehr als die 10.000,- Euro los, die du fuer eine Cam veranschlagst.....
2 simple HardCut-Schnittplaetze mit diesen Maschinen kosten damit schon 120.000,- Euro - nur alleine fuer die Recorder und Player.
Und da ist dann noch keinerlei Peripherie irgendeiner Art finanziert.....

Micha
 
ja...wenn keiner was weiss, dann is die Frage im Zweifelsfall putzig und man könne sie sich mit einem dicken Budget selbst beantworten.
Sorry, aber wenn jemand mit einer Filmkamera etwas dreht und es sich dann auf dem Fernseher anguckt, hat er in meiner Welt entweder schon eine 6-stellige Summe ausgegeben oder etwas kollosal durcheinander gebracht.
Mit dem nötigen Abstand und jetzt, da die Tränen getrocknet sind, hier der Beweis, dass es zu jeder Frage eine Antwort gibt. Jedenfalls für den Tonbereich.

Ganz seriös: es gibt in der Film- und Fernsehproduktion und bei der DVD-Herstellung keinen LOUDNESS-WAR und kein Pseudo-Mastering.
Pegel, Abhörlautstärke und - beim arbeiten für große Firmen wie z. B. Sony - das Abhörsystem inklusive räumlicher Bedingungen sind glasklar und knochentrocken definiert.
Entgegen der landläufigen Rock‘n‘Roller Meinung, dass nur eine handvoll angesagter Producer einen geilen Sound hinkriegen, arbeiten in den Rundfunk- und Fernsehanstalten weltweit top-professionell und gut ausgebildete Spezialisten (Ja, auch in Deutschland).

Selbst so dümpelige Sachen wie unser guter alter SMPTE-Timecode kommen aus einem Laden, der mit vollem Namen „Society of Motion-Picture and Television Engineers“ heißt (Hence: the name).

Das ist nur einer von vielen Gründen. Meiner Meinung nach der Wichtigste.

Beim Bild wird das Thema ehrlich gesagt absurd - siehe oben.
Das hat nichts Hobby-mäßiges und entspanntes mehr. Jeder, der schon einmal versucht hat, einen avi-File zu konvertieren und über das Wort „drop-frame“ gestolpert ist, macht sich bei dem Thema sofort ab in die Büsche. Zu recht.

Consumer-Videokameras bis zu einer Preisklasse die Schluckbeschwerden verursacht sind Spielzeuge. Man kann sie nicht mit Filmkameras - ja nicht mal mit den in Fersehanstalten eingesetzten digital arbeitenden Geräten vergleichen.

Lust darauf, mal eine Ahnung zu kriegen, in welchen Dimensionen beim Film gearbeitet wird und wer da was macht? Es gibt z. B. eine eigene Disziplin, die sich „Title- bzw. Broadcast-Design“ nennt. Hier der Link zu meiner Lieblingstruppe in dem Bereich.

http://www.imaginaryforces.com/if.html

Genau: die designen, gestalten und setzten z. B. Titel für Filme grafisch um - in jedem Medium, also incl. 35mm. Die gestalten auch die Trailer und Teaser.

Das macht eine eigene Firma! Eine Truppe von gut ausgebildeten Spezialisten! Und das ist nur eine von ca. 20 - 80 Firmen, die in irgendeiner Form an Filmen oder Fernsehproduktionen beteiligt sind.

Umph, ...

So läuft das auch im Tonbereich...


War das jetzt ausreichend genug erklärt, warum die Frage putzig war und sich wirklich am einfachsten mit „Budget“ und „Profis“ erklären lässt?



Frank
 
es gibt in der Film- und Fernsehproduktion und bei der DVD-Herstellung keinen LOUDNESS-WAR und kein Pseudo-Mastering
Wort!

Zum Bild: da das ja hier ein HR Forum ist, möge man mir die Simplifizierung verzeihen:

Du stehst vor der Frage, warum eine Fernsehserie, Reportage oder die Nachrichten doppelt so gut aussehen, wie eine Consumeraufnahme und ein Kinofilm noch mal um Längen besser, obwohl alle auf dem selben Medium dargestellt werden?

Ganz einfach: Bildkompression.

Das Consumerformat Mini-DV (25Mbit/s) komprimiert in 4:2:0 (YUV) - d.h. wenn du nur auf die ersten vier Zeilen deines Bildes schaust, wird das Helligkeitssignal für jede Zeile und jedes Pixel aufgezeichnet, das Farbsignal in Zeile 1 und 3 nur für jedes zweite Pixel und in Zeile 2 und 4 überhaupt nicht. Das wiederholt sich jetzt für die nächsten vier Zeilen. D.h. vier Pixel müssen sich eine Farbe teilen und können nur noch durch die Helligkeit unterschieden werden. Das ist ein einziger Matsch. Stell dir vor du hast ein Schwarzweißbild und färbst jeden Block von 4 Pixeln mit deren durchschnittlichen Farbwert ein. Dir geht nicht nur die Brillanz (ja, das schreibt man so ;)) flöten sondern auch ein gehöriger Anteil an Bildschärfe.

Professionelle Reportage-Kameras (z.B. BetaCams) komprimieren in 4:2:2 (YUV) - d.h. Helligkeit für jedes Pixel, Farbe für jedes zweite. Schon mal ein Quantensprung im Vergleich zu Consumergeräten.

Und ein richtiger Film komprimiert garnicht, also 4:4:4. Jedes Pixel wird so aufgezeichnet wie es durch das Objektiv kommt. Daher kommt die vergleichsweise saftige "Farbpracht" eines Kinofilms, auch wenn er auf deinem Fernseher läuft.

Es gibt sicherlich noch einige andere Gründe für den Qualitätsunterschied, aber mit dem Thema Bildkompression lässt sich IMO 90% deiner Frage erklären.

Aber wenn du dich jetzt zu Recht fragst, warum dann eine gekaufte DVD mit einem Datenstrom von gerade mal durchschnittlich 6 Mbit/s tausend mal besser aussieht als deine Consumeraufnahme mit dem vierfachen Datenstrom von 25 Mbit/s, dann solltest du langsam das Forum wechseln :)

Gruß,
Snoop
 
Manchmal zeigen die z.b. beim Making-of von Filmproduktion einzelne Passagen, wie sie eigentlich von der Bildqualität her wären, nämlich ganz blass, mit anderer Schärfe, anderen Kontrastenn anderem Licht usw. wie bei einer amateuraufnahme.
Da vertut man sich leicht. Selbst diese Sequenzen sind 1A beleuchtet und gefilmt. Gutes Material kann man durch verschieben der RGB Level "druckvoller" machen und nachschärfen um's wie "Hollywood" aussehen zu lassen.

So kommt das Bild aus Kamera:
6a0c5e44b54152ba1727cf84a.jpg


Allein durch verschieben der RGB Level:
cf05bfc292e0124ef737a854c.jpg


Bisschen offtopik, aber was soll's. :)
 
Interessant mit den Bildern! Überhaut interessiert mich das Themam auch sehr, aber dann muss ich mir wohl Bücher kaufen ;) Zum Sound kann ich auch nur noch mal bestätigen wie gesagt wurde, dass viel weniger Nachbearbeitet wird, als bei Funk und Musikproduktionen. Weniger [g=322]Compressor[/g] usw..
 
dann muss ich mir wohl Bücher kaufen
Erstmal nicht:
http://www.smpte.org/

http://www.adamwilt.com/index.html

http://www.dv.com/

Netter, kostenloser Einstieg für die nicht ganz so lebhaften Sommerabende ...
Ist hauptsächlich über dv.

Eigenes Material über „echte“ Film- und Tonproduktion lagert – in analoger Form – als mehreren Einheiten zu je 40kg auf dem Dachboden. Das liegt da schon seit dem Studium und ich werde den Teufel tun und da dran gehen. Also helf dir selbst :D


Frank
 

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