Warum erkennt man Homerecorded Musik ?

interessante Frage bietet dieses Threadthema.
Dir darauf möglichen Antworten sind jene, die wir hier immer und immer wieder diskutieren wenn es um das Thema "Professionell vs. Homemade" geht.

Nun, meine Meinung wie folgt.

- Es ist natürlich die Qualität der verwendeten Technik massgebend. Aber hier müssen wir auch Homerecording von Homerecording unterscheiden. Der eine verwendet FL mit billiger Soundkarte und Freeplugins und der andere hat SX, teure Recordingsoundkarten und Edelplugins von Waves, TC etc.
Selbst hier wird man natürlich schon Unterschiede feststellen.,
Ich meine aber zu behaupten, dass mit letztem genannten Home-Equipment wirklich professionelle Produktionen möglich sind .

- Der wichtigste Punkt aber ist für mich das Know-How. Die meisten von uns machen die Musik als Hobby und haben weder die Ausbildung noch die Zeit wirklich richtig professionell zu werden. Ein erfahrener Studioprofi wird auch mit unserem Equipment eine Qualität herauskitzeln, die wir nicht schaffen.

- Weiterer wichtiger Punkt sind die Ohren. Geschultes Gehör, wissen wie etwas klingen muss und genau zu wissen was man mit einem EQ und anderen Tools machen muss, damit der gewünschte Klang sich einstellt ist sehr wichtig. Viele von uns probieren doch nur so lange rum bis es endlich irgendwie gut klingt. Wenige von uns wissen vor dem Abmischen und Premastern wie es später klingen soll und nehmen dann genau die dafür notwendigen Einstellungen vor.
Try and Error, das ist die Methode im Homerecording.

Aber genau bei der hier gestellten Frage, warum man Homrecorded Musik erkennt, habe ich noch eine ganz andere Antwort. Man hört es nämlich auch deshalb weil man vielleicht ganz einfach weiss, dass es homerecorded Musik ist? Weil man dann nämlich ganz anders hinhört?
Also ich habe zuhause einige so Dance & Techno Sampler liegen und wenn man dort in einige Songs genau reinhört klingen die genauso wie die guten Homeproduktionen aus myownmusic.
Ich habe mir für mein Auto schon CD's gebrannt mit einem Mix aus kommerzieller Musik und einigen meiner Lieblingssongs von myownmusik und da hat keiner den Unterschied gehört, schon alleine deshalb weil man ja da dann auch gar nicht so genau hingehört hat.
Bei der Frage dieses Threads hier spielt daher meiner Ansicht nach der psychologische Faktor eine sehr große Rolle.
Natürlich ist unbestreitbar, dass viele Homerecordingproduktionen auch wirklich gleich aufs erste zu entlarven sind, aber über welche Homerecording Sachen geht es hier. Die schlechten, die mittleren oder die schon wirklich guten?

Gruß,
Organix
 
@Organix
Der eine verwendet FL mit billiger Soundkarte und Freeplugins und der andere hat SX, teure Recordingsoundkarten und Edelplugins von Waves, TC etc.
Ich fühle mich persönlich angegriffen, also muß der Satz umformuliert werden.
"Der eine verwendet SX mit billiger Soundkarte und Freeplugins und der andere hat FL, teure Recordingsoundkarten und Edelplugins von Waves, TC etc. "
;-):-D
Nee Spaß beiseite, hast natürlich recht Organix, bei FL tummeln sich schon viele "solcher" Leute - vor allem solche mit "besorgter" Software (siehe Franky), die dann auch noch zu faul sind sich einmal das englische (Tragödie!) Handbuch durchzulesen.
Bei der Frage dieses Threads hier spielt daher meiner Ansicht nach der psychologische Faktor eine sehr große Rolle.
Interessanter Aspekt, ich denke das stimmt vor allem in die Richtung "unbewußtes" Hören, da du einem Profi-Track im Gegensatz zu einem Semi-Profi-Track bei genauerem Hinhören trotzdem wahrscheinlich im Verhältnis weniger "Fehler" zuschreiben wirst.

@all
Es ist auf jeden Fall immer toll wenn Leute wie in diesem Thread ordentliche, wissenswerte "Aufsätze" schreiben und sich ernsthaft mit etwas auseinandersetzen. Soetwas vermisse ich immer häufiger in Threads, die ich die letzte Zeit gelesen hatte. Ich fand's übrigens auch richtig das Project Unique neulich den "Das sollte jeder mal lesen" Thread gestartet und seinem Unmut mal zurecht Luft gemacht hatte!
Nur schade das die "Schieb-mir-die-fetten-Beats-in-den-A-Leute" wahrscheinlich gar nicht hier reinschauen werden.

Beste Grüße,
Chris
 
...Ich fand's übrigens auch richtig das Project Unique neulich den "Das sollte jeder mal lesen" Thread gestartet und seinem Unmut mal zurecht Luft gemacht hatte!...

:), muss gerade vor mich hin schmunzeln....

Da gibt es doch jemanden, der jammert in einem anderen thread, daß ihm keiner eine Kaufentscheidung für ein Mic abnehmen will. Nun stehen da schon sooooo viele GUTE Beiträge, Tips und Anregungen und er plärt immernoch rum...

;-)

Hab mal meine Meinung dazu geschrieben, jetzt ist da ruhe! ;-)


Gruß, Alex!
 
Vielleicht gibt es auch noch einen weiteren Punkt, der bisher nicht beachtet wurde... denn woher nehmt ihr denn die Songs, die ihr zum Vergleich heranzieht?

Ich für meinen Teil verbringe nun schon seit Jahren besorgniserregend viel Zeit im Internet und auf den gängigen Musikseiten und ich würde fast die Herausforderung annehmen, dass ich zu jedem größeren elektronischen Stil einen Artist auf dem Netz nennen kann, der verdammt professionelles Zeug abliefert.

Nur hat das ne ganze Zeit gedauert und eben auch mal einfach Portalsurfing auf gut Glück gebraucht und nicht nur durch die Charts surfen. Die wahren Perlen sind nämlich meist die, die sich überhaupt nicht für Publicity etc. interessieren.

(und den tipp mit den EQs werd ich dann mal gleich ausprobieren :))
 
Achso: dann haue ich mal noch nen tip rein!

um den Bass besser zu beurteilen kann man folgendes machen! Den ganzen song laufen lassen und in die Summe nen HighCut bei ca 200 Hz! dann kann man den Bass-Bereich besser beurteilen und ggf. korregieren. Genau so kann man sich auch ein besseres Bild über die höhen machen, dann natülich nen high-Cut ab ca 8Khz. Ist ne gute Kontrollfunktion, die mir immer wieder hilft, die bassDrum auf den Bass abzustimmen bzw. umgekehrt. :)!

Gruß, Alex!
 
jupp - feedback gibbet auf jeden fall in form des stückes, wenns denn mal fertig wird... :-x
 
warum hört man Heim-Musik?
Da hab ich auch eine Meinung dazu ;)

Zunächst mal möchte ich dazu sagen: Man muss es nicht hören!

Fakt ist doch aber, dass es sehr viele relativ unprofessionelle Musiker (ich zähle mich locker dazu!) gibt, die jetzt dank PC und relativ günstigem Equipment in der Lage sind selber Musik aufzunehmen.
Wenn man dann nicht exakt auf den Ton singt, oder eine uninteressante Stimme hat, oder die Instrumente nicht exakt auf den Takt spielen kann, dann hört man das eben - völlig normal.

Es ist halt eben eher so, als würde man einen Live-Mitschnitt hören als eine Studioaufnahme von Heute.

Es kommt natürlich auch auf den Vergleich an... vergleich mal eine Home-Aufnahme eines talentierten Künstlers mit der einer Profi-Aufnahme der Beatles, Rattles, Stones so aus den 60ern bis 80ern - das klingt dann schon ziemlich gleich würde ich sagen (kann!)

Nun ist es in Studios ja auch so, dass die damit Geld verdienen wollen. Und natürlich rüsten die auch immer mehr auf. Und dann sitzt man heutzutage schon mal da und schiebt die Einsätze der Audio-Aufnahmen exakt auf die Takte wenn es sein muss etc... wer macht das schon zu Hause? Wenn dann aber 3 oder mehr Gitarren eingespielt werden die alle nicht exakt auf dem Takt liegen - dann hört man das...

Wenn ich aber eine alte Stones Platte höre, dann denke ich auch: haben die das zu Hause im Keller aufgenommen? Das klang noch wirklich handgemacht... heute klingt alles _PERFEKT_ und wenn man den Künstler dann mal live auf der Bühne sieht, dann denkt man häufig "au weia" ... Ausnahmen gibt es natürlich! Aber selbst Peter Gabriel oder Phil Collins klingen Live eben nicht ganz so perfekt wie auf einer CD.

Zum Schluss noch: ich arbeite mit Cakewalk SONAR und habe mir einige Songs anderer SONAR-User runtergeladen (es gibt eine Newsgroup mit Künstlern aus der ganzen Welt die mit SONAR arbeiten) und auf CD gebrannt ins Auto gepackt. Fakt ist: jeder einzelne Song könnte von einer Kauf-CD kommen. Jeder Song ist interessanter als der Einheitsbrei der derzeit Produziert wird (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es ist faszinierend, was diese Musiker aus einem Heim-Studio herausholen!

Jetzt nicht böse sein: wer aber glaubt, er könnte mal kurz einen Techno-Song recorden weil er einen Computer hat, oder wer glaubt mal eben einen Speedmetall-Song aufnehmen zu können, nur weil er weiß wo man den Verstärker lauter dreht - der wird es nicht schaffen eine professionelle Aufnahme hinzubekommen....

...bei mir scheitert es übrigens am Talent und an der Zeit die ich bereit bin dafür zu investieren. Ich mache es für mich zum Spaß an der Sache und zum Stress-Abbau. Und ich finde: Es ist GEIL was man an Qualität zu Hause herausholen kann!

Zum "Lautermachen": ich finde das durchaus wichtig! Nur sollte der Mix schon leise gut klingen. Nur die Rohaufnahmen sind IMHO einfach zu "dünn" (zu dynamisch) um dann wirklich als CD gehört zu werden - etwas anheben (so um max. 3 db) ist schon notwendig denke ich. Ebenfalls ein letzter schliff mit dem EQ kann Sinn machen - allerdings sollte das schon beim Mix gut passen! (da gilt das, was einige Poster vor mir sagten: ruhig mal einzelne Tracks dünner machen! Die Gitarre soll nicht für sich allein gut klingen - sie soll in den Mix passen!

Und ganz zum Schluss: ES SOLL SPAß MACHEN! Also ist es doch egal wenn's ein wenig handgemacht klingt!

meine 2cent
 

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