Interviews Video-Feature: So entsteht Filmmusik 2/17

Die Kunst der Filmmusik: Klangwelten erschaffen mit Modular-Synths

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Filmmusik ist mehr als nur Begleitung – sie kann Spannung erzeugen, Emotionen lenken und eine ganz eigene Dimension zum Bild hinzufügen. Komponist Dominik Gießriegl gibt in einer ausführlichen Session einen Einblick in seinen kreativen Prozess und zeigt, wie er mit Modular-Synthesizern, Gitarren und Effektpedalen neue Klangwelten erschafft.

Experimentieren mit Klang: Modular-Synths und Effekte


Eine der größten Herausforderungen in der Filmmusik ist es, einzigartige, organische Sounds zu erschaffen, die perfekt zur visuellen Atmosphäre passen. Dominik setzt dabei auf verschiedene Module wie den "Noise Plethora" von Befaco oder Electro-Harmonix‘ "Superego" als kreatives Sounddesign-Tool. Besonders spannend: Er nutzt nicht nur sein Modular-System, sondern auch Gitarren- und Effektpedale, die über das Pedal Board ins System integriert werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des kreativen Prozesses ist das Experimentieren. Manchmal entstehen in einer langen Session Sounds, die nicht direkt ins aktuelle Projekt passen, aber später für andere Filme oder Genres – wie Horror – genutzt werden können.

Synchronisation und das richtige Setup

Ein zentraler Punkt in der Session ist die richtige Synchronisation zwischen Hardware und DAW. Dominik zeigt, wie er Cubase mit seinem modularen Setup verbindet, um Delay- und Hall-Effekte perfekt zu timen. Besonders faszinierend ist die Nutzung von granularen Samplern wie dem Miso Cornflakes-Modul, das Klänge in Echtzeit aufnimmt, zerschneidet und neu anordnet.

Live-Soundgestaltung: Vom Klavier ins Modular-System

Eine besondere Idee: Ich nehme mit Dominik akustische Klänge – beispielsweise vom Klavier – mit einem Mikrofon auf und schicken sie durch das Modular-System. Dabei entstehen spannende Texturen, die durch Distortion, Delay und granularen Sampling-Prozesse weiter geformt werden. Diese Methode zeigt, wie organische Instrumente mit elektronischen Klängen verschmelzen können, um neue, innovative Sounds zu kreieren.


Fazit: Filmmusik als kreative Klangforschung

Dominiks Arbeitsweise verdeutlicht, dass Filmmusik nicht nur aus klassischen Kompositionsprozessen besteht, sondern viel mit Soundforschung und Experimentieren zu tun hat. Durch den gezielten Einsatz von modularen Synthesizern, Effektpedalen und akustischen Instrumenten gelingt es ihm, Klangwelten zu erschaffen, die weit über das Standardrepertoire hinausgehen.

Wer sich für Filmmusik interessiert, sollte sich nicht nur mit Noten und Harmonielehre befassen, sondern auch mit Sounddesign und alternativen Kompositionsmethoden experimentieren. Denn wie Dominik selbst sagt: „Manchmal entstehen die besten Ideen erst dann, wenn man die eigenen Regeln über Bord wirft.“


View: https://youtu.be/hWZ8gEzdI6U
 
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