Und er?

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Das hier ist ein sehr alter Text, der mir zufällig wieder in die Finger geraten ist. Kann ich den noch irgendwie retten? Im Moment hab ich ihn mir ein bisschen über-gelesen. :)

Und er?

Sie sagten ihm immer: Auf dich kommt es an!
Wenn er dann nur brummte, stieß man sich daran.
Sie sagten ihm immer: Du machst deinen Weg!
Wenn er nicht gleich rannte, dann blickten sie schräg.
Sie sagten ihm immer: Du schaffst das im Schlaf!
So wollte man, dass er sich selbst übertraf.
Sie sagten ihm immer: Von dir hängt es ab!
Dann regte sein Mut sich, das hielt ihn auf Trab.

Und er hat immer neu geglaubt,
hat sich niemals emporgeschraubt,
hat nie gerechten Lohn verlangt,
weil es sonst nicht für alle langt.
Er hat sich immer aufgerafft,
für manches Großmaul mitgeschafft,
manch Wunder fast allein vollbracht …
Und nun heißt’s schon bei Tag Gutnacht!


Ich möchte ihm sagen: Es tut mir so leid!
Doch wie hol’ ich wieder verflossene Zeit?
Ich möchte ihn trösten: Es war nicht verkehrt!
Mach ich damit wertvoll den wertlosen Wert?
Ich möchte ihn schützen, bevor sein Herz streikt.
Was soll ihm das nützen, wo er immer schweigt?
Ich möchte ihn fragen, ob wirklich nichts bleibt,
ob jenseits der Klagen kein Wort Glück beschreibt?

Und er hat immer neu geglaubt …

Längst gilt keinen Cent mehr sein Arbeiterstolz.
Wie traurig „historische Wahrheit“ zerschmolz.
Längst müsste ich’s sein, deren Kraft ihn beschützt.
Nur dumm, dass mein fast leeres Konto nichts nützt.
Längst weiß ich nicht weiter, Finanzen sind knapp.
Dann hör ich sein unwirsches „Papperlapapp!“
Längst hat die Demenz ihn fast völlig im Griff.
In Zeitlupe sinkt es, das einst brave Schiff.

Und er hat immer neu geglaubt …
 

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