Technik erstickt Kreativität

  • Ersteller oschfreak
  • Erstellt am
Ist wirklich ein SUper-Thread, findet man in dieser Intensität sonst nirgendwo..!

Hi,
ich denke, ein Aspekt wurde noch nicht genannt:
Durch die Möglichkeiten der Technik sind wir in der Lage nahezu alles allein machen zu können
...Als in den 80ern Peter Gabriel seine Tracks komplett allein einspeilete, war das ja noch eine Sensation... Dabei hat her trotdem Mixing und Mastering mit andern zusammen realisiert..
heutzutage .. kann man das quasi in seinem Stübchern komplett erledigen
(ich mach zum Beispiel alles am Laptop und bin selbst immer wieder verblüfft, was aus dieser kleinen Kiste rauskommt)
Es fehlt offensichtlich die Interaktion mehrerer kreativer Köpfe, die eine Band eben von ganz allein bietet...einer hat ne Idee, der andere greift sie auf und so schibet man sich die Bälle wechselseitig zu und inspiriert sich...
das muss beim einasamen homerecorder im keller ganz aus ihm selbst kommen..
und das hakt dann oftmals..

Gruss, kasimiruslav
 
Hui, mein Thema.... :)

Mir ging es ähnlich, ich habe vor etwa einem Jahr eine regelrechte Daseinskrise gehabt, was die Musik angeht. Die bis vor kurzem anhielt. Ich habe im Laufe des Jahres mein Komplettes Studio verkauft, weil ich keinen Bock mehr auf Musik hatte. Nein, Falsch... Ich hatte keinen Bock mehr aufs rumbasteln...
Mein persönliches AHA Erlebnis hatte ich dann vor ein paar Wochen, als mich ein alter Kumpel bat, mit ihm zusammen auf dem Geburtstag seines Vaters (selbst Musiker) ein paar Blues und Jazz Sachen zu machen und was soll ich sagen, wir hatten eine Akkustikgitarre und mich, keine PA, keine Mikros nichts...
Nur eine sehr schöne (kleine) Halle mir ~ 60 Gästen. Uns ist etwas passiert, was ich vorher selten hatte, die anwesenden Leute waren komplett Still, haben jedem Wort gelauscht und wir haben Standing Ovations bekommen. Dummerweise war dann meine Idee, einfach in der Art ein paar Songs aufzunehmen und Schwups waren da wieder Cakewalk Sonar und andere Spielereien...
Mir vermiest die Technik die Musik und in einer Zeit in der "Schnapsi der Krokofant" einen Top Chartplatz erreichen kann ist es mir eigentlich Scheissegal wie eine Aufnahme klingt, solang es nicht Schnapsi der Krokofant ist......
 
ich schliess mich hier mal an, da ich was Ähnliches auch erst grad durchgemacht hab.
Mal zum Background: Ich hab ne Rock/Punkrock-Band und vor etwa einem Jahr mit
Recording begonnen. In letzter Zeit haben wir ziemlich viele Songs "am PC" geschrieben.
In der Art, dass wir/ich/werauchimmer irgendeine Idee aufgezeichnet haben, um sie
danach Stück um Stück auszubauen. Dadurch hab ich zum Teil total den "roten Faden"
vom Stück verloren, sprich einfach mit allen Instrumenten möglichst was kurioses
gemacht und die verschiedenen Song-Parts zu fest voneinander isoliert. Früher war das anders *in alten Zeiten schwelg*:
Da hat man sich mit ner Gitarre hingesetzt wenn man ne Idee hatte und den Song von A-Z geschrieben. Ich meine nicht, alles an einem Schnorz, sondern so, dass alles einen "Gefühlsmässigen" Zusammenhang hatte. Ich denke, es hängt sehr stark davon ab, ob man:
A) ein Stück schreibt, um es nachher aufzunehmen (wie vorher), oder
B) ein Stück aufnimmt, um es (durchs aufnehmen) zu schreiben (wie jetzt).

Ich hab mich da viel zu fest in eine Modulare-Bauweise von Songs vertieft, so dass
es einfach nicht mehr dasselbe war. Klar sind die Möglichkeiten der heutigen Technik
fantastisch, aber man sollte dabei nicht vergessen, wieso man überhaupt gerne Musik macht. Vieleicht müssen wir auch einfach alle mal wieder die Gitarre einpacken, ins
Grüne fahren (wenns Wetter denn wieder mitmacht) und das Zeug "flowen" lassen :)

Hauptsache, man setzt sich nicht zu fest unter Kreativitäts-Druck.
Deshalb: Kopf hoch, des wird schon wieder!

Grüsse
Frank
 
kasimiruslav schrieb:
Ist wirklich ein SUper-Thread, findet man in dieser Intensität sonst nirgendwo..!

Hi,
ich denke, ein Aspekt wurde noch nicht genannt:
Durch die Möglichkeiten der Technik sind wir in der Lage nahezu alles allein machen zu können
...Als in den 80ern Peter Gabriel seine Tracks komplett allein einspeilete, war das ja noch eine Sensation... Dabei hat her trotdem Mixing und Mastering mit andern zusammen realisiert..
heutzutage .. kann man das quasi in seinem Stübchern komplett erledigen
(ich mach zum Beispiel alles am Laptop und bin selbst immer wieder verblüfft, was aus dieser kleinen Kiste rauskommt)
Es fehlt offensichtlich die Interaktion mehrerer kreativer Köpfe, die eine Band eben von ganz allein bietet...einer hat ne Idee, der andere greift sie auf und so schibet man sich die Bälle wechselseitig zu und inspiriert sich...
das muss beim einasamen homerecorder im keller ganz aus ihm selbst kommen..
und das hakt dann oftmals..

Gruss, kasimiruslav

Hmmm ... das bringt mich da auf eine Idee ... in den 80ern ist man halt noch ins Studio gegangen, um seine Sachen aufzunehmen. Heutzutage will jeder alles selbst machen, deswegen ist es für Leute, die Musik nur als Hobby machen, ziemlich schwer, auf all den Hochzeiten (Songwriting, Einspielen, Mixing, Mastern...) gut zu tanzen.
 
Gitarre einpacken, ins Grüne fahren (wenns Wetter denn wieder mitmacht) und das Zeug "flowen" lassen

Wow, ich hätte nicht gedacht, dass dieser Thread eine solche Resonanz hervorruft. Erstmal vielen Dank für die Anteilnahme und die doch sehr ehrlichen und auch hilfreichen Tips!

Es steckt sehr viel Wahrheit in dieser Diskussion und ich bin mir sicher, dass ich sehr bald <b>einfach</b> mal wieder Musik machen werde!
 
Gitarre einpacken, ins Grüne fahren (wenns Wetter denn wieder mitmacht) und das Zeug "flowen" lassen

Mist 1: Ich mach Metalcore
Mist 2: Metalcore auf einer Akustik Klampfe?
Mist 3: Die Technik hat einen doch irgendwie im Griff...


Nun ja, ich hab ja weiter unten schon einen Link gepostet...wer hier wirklich meine Meinung lesen und nicht nur seine eigene veröffentlichen will kann ja da nachgucken ;)


lg, Downtime
 
Die Technik ist schuld, die böse böse Technik... wohl kaum. :D

Denke viele werden mit den Möglichkeiten die sich im laufe der Zeit und wachsenden Equipment einem bieten überflutet und verlieren das eigentliche Ziel aus den Augen. Oder aber die Unwissenheit spielte bei der Anfangseuphorie keine unwesentliche Rolle, und erst später stellte sich dann die Ernüchterung ein das die Möglichkeiten doch nicht unendlich sind.

Habe auch schon festgestellt das man sich irgendwann zu sehr darin verbeissen kann wie etwas zu klingen hat und wie nicht, man schliesst andere Möglichkeiten von vornerein aus (es muss ja "amtlich" klingen). Z.B. habe ich einige "Techniken" nicht eingesetzt weil sie mir zu amateurhaft erschienen, manchmal hat aber genau das seinen Reiz.

Hilfreich fand ichs bei Inspirationslosigkeit eigentlich immer andere Stücke nachzukomponieren, kann unter Umständen zu eigenen neuen Ideen führen...

Daniel
 
Ok, ein weiteres Problem von vielen ist (und ich denke dass sich viele dessen überhaupt nicht bewusst sind), dass selbst das kleinste Recordingprogramm wahrscheinlich mehr zu bieten hat, als sie diesem abverlangen können. Trotzdem mwird sich mit Equipment zugebaut (willkommen in einer konsum- und statusorientierten Gesellschaft!!), das Beste ist gerade gut genug und doch völlig unzureichend für die eigenen Fähigkeiten. Wie gesagt,die Sache mit den Hochzeioten ist die: Ich als Gitarrist kann zwar ne Bassline zu nem Riff spielen, n einfaches Drumkit darüber laufen lassen, eventuell was Pianomäßiges darüberöegen, ne Melodiegitarre komponoeren, texten und dann auch noch selber singen. Klar geht das, und deswegen brauch ich:
a) den teuersten [g=118]Bass[/g] / die teuerste [g=118]Bass[/g]-SOftware
b) am Besten für jeden Sound eine andere E-Gitarre und die auch noch doppelt, falls mal Saiten reißen
c) den neuesten REchner, ich meine 3 Gig müssens schon sein
d) die besten Effekte. Deswegen saug ich das I-Net leer und kaufe mir von meinem letzen Geld nochmal 10 000 neue Effekte, die ich wahrscheinlich nie in meinem Leben testen werde
e) ...

ABER DAS PROBLEM IST DOCH: Bin ich Gitarrist, oder bin ich Bassist? Bin ich Gitarrist oder Drummer? Oder...???
Obwohl ich das alles wahrscheionlich (ja, Ausnahmen bestätigen die Regel...) nur rudimentär kann, weil ich ja als Homerecording-Freak super selbstständig arbeite und darum meine MKonzentation auf viele verschiedene Instrumente verteilen muss, muss es immer das fetteste Equipment sein. Ok, gutes Equipment is cool, aber das sollten sich nur die Leute dann auch holen, die das letze aus diesen Dingern rauskitzeln können. Ich meine - ich hab n einfachen Billig-[g=118]BAss[/g] mit [g=118]BAss[/g]-V-[g=182]Amp[/g], meine Klampfe mit V-[g=182]Amp[/g] und n Marshall, n kleines Mikro und den in meiner Recordingkarte integrierten Mic-Preamp. Sicherlich kein krasses Equipment. Na und? 'Wenn man sich Mühe gibnt, klingt auch das gut und am Ende hab ich das, was ich will: Meinen eigenen Song, der vielleicht technisch nciht so überragend ist, dafür spiegelt er einen Teil von mir wider! DAfür muss ich kein mega-teueres Equipment kaufen und mich belügen, dass alles ab jetzt voll krass klingt. Genau wie bei PC-Equiüpment muss man hier verstehen: Das ganze kling immer nur so gut wie das schwächste Glied der Kette - doch mal Hand aufs Herz: Wer könnte sich selbst zugestehen, dass vielleicht ER SELBER das schwächste Glied sein könnte und daher alles blockiert????

Also entweder
a) mach ich wirklich alles allein; dann können die Sounds eigentlich auch so klingen wie das technische Niveau meiner Aufnahmen ist
b) ich recorde mit meiner Band, dann darf auch alles n bißchen besseres Equipment sein
DENN DANN
hab ich keinen Grund mehr alles auf die böse Technik zu schieben!!
 
Bin ich Gitarrist, oder bin ich Bassist? Bin ich Gitarrist oder Drummer? Oder...???

..du bist auch ein Mischwesen... :D


Gruß

tkay
 
Oha, bin ja wieder mal zu spät hier gelandet - frei nach Gorbatschow: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Forum..."

Downtime hat schon mal zum entsprechenden "Schwester/Bruder-Link" verbandelt.

Ansonsten bisher:

1.) Klampfe nehmen und Ideen austoben
2.) Mikro hinstellen
3.) "Aufnahme läuft ..."
4.) Fertig in einer Stunde

Seit "Big Machine" mit "Big Software", läuft das so:

1.) Computer an
2.) Mikro hinstellen
3.) Klampfe einstöpseln
4.) [g=182]Amp[/g] hochdrehen
5.) Poleposition a la "Zurück in die Zukunft"
6.) Stunde vergangen
7.) Ideen suchen und vielleicht auch finden und sortieren
8.) mal schnell aufs 00
9.) "Aufnahme läuft ..."
10.) ein kleiner Teil im Kasten
11.) halben Tag verbracht und nichts fertig

Sagt doch mal ehrlich: Macht das dann noch Spaß?
 
ich hatte gestern die erleuchtung.. :)

war bei nem *oldie" auf besuch.. der typ ist ca.50, hat 24 spur [g=131]ADAT[/g], ALLES OHNE PC.. alle geräte fertig verkabelt im EinbauStudioPultRack und eine 24kanal SSL konsole..

der typ hat innert kürze 8 spuren am laufen, kann jedes teil direkt auf irgendeine spur mit einem beliebigen effekt routen.. alles zusammenmischen und im notfall schnell auf seine Bandmaschine raufspitzen oder auf sienen externen CD-Brenner..

der konnte sich echt nur aufs mixen und hören konzentrieren, ohne lästiges mauskliks, suche [g=8]plugin[/g] XY etc..

also ein Interface fürs cubase wär glaubich echt ned schlecht..
 
wegen genau diesem grund, und wenigen anderern, habe ich mich entschlossen mein studio zu verkaufen. Wir machen jetzt wieder Kunst!
Ich hatte keinen Bock mehr auf die Techniker und Ingenieurs Scheiße.
Das hat mit dem Prozess nichts mehr zu tun. Ein riesen Berg an zu bewältigender Aufgaben tut sich auf wenn man eine Idee in die Tat umsetzen will. Anfangs dachte ich, dass ist schnell überwunden wennich fachmännisch genug bin. Doch es wurde immer schlimmer! (zuerst musste ich PC Spezialist werden bevor es los gehen konnte)
Jetzt ist schluss und ich gehe quasi back to the roots.
Texte schreiben, Bilder malen, plastizieren ect... Ein ganzes Art Studio für 600,- EUR !!!
Da kaufen sich andere einen einzigen Synth für.

Zudem sind doch die Vorgaben durch den Ideenreichtum der Industrie gesetzt.

Mir hat es am Ende nur noch wenig Spass gemacht.
 
bei den ganzen plugins muss man erst mal suchen, bis man welche findet, die auch das machen was man will. ich denke in einpaar jahren sind die vsts da extrem bedienbarer. die virtuellen studios sind teilweise noch sehr unergonomisch und bremsen die kreativität. aber da tut sich ja was, siehe ableton, reason u.a..
ich möchte aber auf die möglichkeiten, die ein virtuelles studio hat, nicht mehr verzichten. und bei nem komplexeren elektronischen song auf hardware-basis ist es ebenso kreativitätshemmend, wenn man erst mal 5 synthies anmachen, presets laden, einstellen etc. muss.
 
JA JA JA und nochmals JA verdammt!

Das Eingangsposting spricht mir so dermassen aus der Seele. Ich sitz in meiner Bude mit meinem Audiofachkraft-Diplom, technischem Schnick-Schnack und Software-Kacke bis zum abwinken. Und nun...?

Gleiches Fazit: Technik erstickt Kreativität!

Aaaaber: Fehlende Technik ebenfalls! Ich könnte auch nicht mehr zurückgehen zum kreativen Soundmatsch... geht nicht.

Ich denke es liegt auch daran, dass man die professionelle Musik zunehmend entzaubert umso näher man dem Ideal kommt... das mindert den Euphoriekick, zumal Schwächen als Musiker somit auch deutlicher werden, und man nicht mehr alles auf die Technik schieben kann.

Sicher hängt da aber auch noch mehr dran...Erwachsenwerden, Stress, Abgeklärtheit, realistischere Betrachtungsweisen des Erreichbaren, qualitativ hochwertige Konkurrenz, mangelnde persönliche Erfahrung, Fehlverlagerung von Prioritäten, zuwenig Glück, zuwenig Pech, zuviel Trott usw. ...

Mit Sicherheit liegt es nicht an zuviel Technik, aber die Fokussierung auf Technik lässt ohnehin auf ein Defizit im künstlerischen Bereich schliessen. Wohl dem der den Mittelweg findet.
 
Es fehlt offensichtlich die Interaktion mehrerer kreativer Köpfe, die eine Band eben von ganz allein bietet...einer hat ne Idee, der andere greift sie auf und so schibet man sich die Bälle wechselseitig zu und inspiriert sich... das muss beim einasamen homerecorder im keller ganz aus ihm selbst kommen.. und das hakt dann oftmals..

ohne die band wäre ich (trotz dass ich die songs schreibe) nichts - rein gar nichts - es ist wie es kasi sagte, mann pusht sich gegenseitig hoch es entsteht kreativität

musikmachen am pc führt schneller ins kreative loch als viele glauben mögen - abhilfe dagegen ist

pc abschalten (für eine weile)
pc so konfigurieren, dass gleich nach starten des sequenzers eine spontanaufnahme möglich ist.
in kreativ pausen keine zeit am pc mit mischen aus langeweile verbringen, lieber frische luft schnappen :)
 
Hi Leute,

Wenn Technik da ist, will man sie nutzen und möglichst schnell damit "herumspielen" und Ergebnisse produzieren. und je mahr man sich in die Technik steigert, um so weniger konzentriert man sich auf Musik.

Hehe, das habe ich schon in meiner "analogen Zeit" durchlaufen, diese Phase. Da war dann die Synchronisation von Sequenzer mit Mehrspurmaschinchen da, das neue Effektgerät, der neue Expander, und ich wollte damit sofort loslegen und möglichst schon gestern einen tollen Song im Kasten haben. Oder die Bedienung des Gerätes besser kennenlernen, aber da ich mir nur ab und zu eins auf einmal leisten konnte, kam ich damit gut klar :)

Es wurde sowohl beim Hobby-Möbelbau als auch beim Musikmachen erst besser, als ich mir selbst Disziplin auferlegte: Nicht einfach drauflosmuckeln, sondern erstmal überlegen, Möbelzeichnung anfertigen oder Komposition machen und gedanklich das Arrangement festlegen. Und dann nicht pfuschen, sondern alles genau ausmessen und sorgfältig bohren, Einspielungen möglichst genau machen und nötigenfalls oft wiederholen. Das galt schon in Analog-Zeiten. Heute meine ich, ist das nichts anderes. Planung und etwas Selbstdisziplin sind einfach nötig, wenn man sich eine Aufgabe vornimmt, die etwas komplizierter ist.

Was das Technik-Angebot angeht: Auch damals gab es viele Anbieter. Da die Preise für Hardware entsprechend hoch waren, verglich ich auch entsprechend intensiv die Angebote, las mir Testberichte über die in Frage kommenden Produkte durch, ging in die Musikläden testen und sammelte ordnerweise Prospekte. Rechner anmachen und im Internet recherchieren war in den 80ern noch nicht so möglich. Ich finde, da ist kein grundsätzlicher Unterschied zu heute. Man muss sich genauso informieren, teilweise sind es mehr Infos, aber dank Internet findet man die auch viel schneller.

Trotz der Masse an Produkten heute gilt auch jetzt nichts anderes bei der Art, sich das Zeugs zuzulegen, was man braucht, finde ich: Man überlegt, was brauche ich, dann schaut man, welche Produkte dafür geeignet sind, vergleicht die und entscheidet sich dann für eins. Z.B. Monitore. Soundkarte, [g=77]VST[/g]-Instrument. Masterkeyboard. Mit den Sachen, die man sich anschafft, sollte man dann auch umgehen lernen.

Ein ewige zeitloses Problem ist sicher die Neigung, zu sammeln. Klar, ich schaue auch mal bei K-v-r rein und gucke, was gibt es da, speziell auch bei [g=108]Hall[/g]-Plugs habe ich geschaut (als ich noch SX1 hatte ;)). Aber dann frage ich mich, wofür um Gottes willen soll ich 10 verschiedene Plugs auf der Platte haben? Der neue SX-[g=108]Hall[/g] und SIR reichen doch bei weitem aus. Und momentan habe ich einfach das Gefühl, ich brauche bis auf ein paar Ausnahmen nicht wirklich noch viel Geräte oder Software, selbst die Menge der Impulsantworten für dieses eine SIR muss erstmal gemanagt und beherrscht werden. Ich bin mit den Möglichkeiten, die ich mit Halion und einer nun schon recht stattlichen Sample-Bibliothek habe, glücklich. Was ist das für ein Quantensprung gewesen, den Hardware-Sampler zu verkaufen und nun auf Software-Basis Samples zu benutzen.

Die heutigen Möglichkeiten möchte ich um nichts in der Welt mehr missen. Nur etwas Selbstdisziplin, Selbstbeschränkung und Planug ist erforderlich, dann kommt man mit der Technik auch klar und verzettelt sich nicht. Ist wie mit allen Sachen so.

Ist alles nur meine Meinung.:)

Gruß Rainer
 
die technik hat doch die entwicklung musik schon immer ungemein beflügelt. wenn es keine technische weiterentwicklung gäbe, würde auch die musik stagnieren. klar ist es ne herausforderung, sich damit auseinanderzusetzen, klar ist man manchmal frustriert. aber es macht doch auch spaß, sonst würde man es doch nicht tun. ich finde es auf jeden fall sehr spannend, was sich in diesem bereich z.zt. entwickelt. technik kann auch die kreativität sehr fördern, je nachdem wie man damit umgeht.
früher hat man stundenlang klavier geübt (auch ne art von 'technik'), heute probiert man eben mal ne nacht lang sound-presets durch, technik war für die musik schon immer wichtig.
 
weils so schön paßt schreib ich gleich nochwas dazu *g*

ich bin ja grundsätzlich der meinung, daß es zwei arten von musikern gibt.

der eine (zu dem ich definitiv gehöre) ist der technikfreak. ich kann nicht genug knöpfchen vor mir haben, die richtige [g=8]plugin[/g]-wahl wird zur religion erhoben, und im zweifelsfall kaufe ich immer das teurere teil, da ich mich im notfall doch nicht durch einschränkungen blockieren lassen will *ggg*
leider verliert dieser typ von musiker wie bereits oft erwähnt gerne sehr schnell den bezug zur musik selbst, weil er zu belastet ist mit der vorstellung den sound noch perfekter zu gestallten, um noch auf das feeling der melody selbst zu achten.

typ nummer zwei ist der eigentliche musiker. dieser typ schafft es eigentlich immer aus irgndwelchem schrott die geilsten grooves zu zaubern, du kannst ihm in die hand drücken was du willst, er schafft innerhalb kürzerster zeit das die leute mitwippen, nur leider wenns darum geht das ganze zu produzieren, fehlt ihm das system und auch der perfektionismus, um das ganze amtlich auf band zu bannen.
zu diesem typ gehört ein freund von mir, der in jedem seiner tracks echt geniale motive hat, nur halt leider deren oft 20 auf einmal, und das ganze in einer oft derartig unausgefeilten art, daß ich mich teils wirklich ärgere, wie man so fette sachen so sehr verhunzen kann (achtung der techniker spricht schon wieder aus mir)

natürlich liegt jetzt der schluß nahe, daß man sich da zusammenrotten könnte, um sich zu ergänzen, nur leider beherbergt diese konstelation enormes konfliktpotenzial.
bis jetzt wars nämlich immer so, daß wenn wir zb einen track gemeinsam gemacht haben, jeder versucht hat dem anderen einzureden, und nach kürzester zeit ist man dann wieder musikalisch getrennte wege gegangen.

anders scheint es diesmal zu sein, wo wir strikte aufgabenteilung haben.
obs bis zum schluß klappt kann man noch nicht sagen, da wir noch net fertig sind, aber bis jetzt klingts besser denn je ...
unterstützen kann ich aber bereits die aussage, daß die eigenbrödelei, die man als [g=79]homerecordler[/g] gerne hat, oft sehr hemmend wirkt.

lg psylo

ps: immer wieder ganz erfrischend:
man nehme einen loop, der einem grundsätzlich zusagt, läßt ihn min eine halbe stunde durchlaufen und versucht am synth dazuzuspielen. das ganze aufgenommen bringt fast immer irgendwelche guten motive hervor.
 
HI

Klar hat ich auch schon schwierigkeiten mit der Technik.Neues Pult,Soundkarte..weils routing mal wieder net klappt.. das blöde [g=77]VST[/g] net läuft, der rechner zicken macht usw.....
da dacht ich mir,raus mit der Technik.Zimmer renovieren(mal ne andre atmosphere) und alles neu aufbauen.
erst wieder Songs machen wenn ich wieder nen durchblick habe,und alles so funktioniert wie´s sein soll damit ich das potential auch nutzen kann.

der kreative output wurde im Sampler,Synth,und Hardware Sequenzer reingehackt.
und es hat funktioniert..
Und ich arbeite mittlerweile nur noch so. wenn ich ne idee oder Bock habe was zu machen....erst auf der Hardware rumhacken ohne sich über effekte,routings,[g=77]Vst[/g] plugs.. usw den kopft zu zerbrechen.wenn fertig als [g=32]midi[/g] File´s an den Pc dort wird der track dann fertig produziert.
und es funzt..........

Shazoo
 
thread ausbuddel..
Ich bin froh drüber, daß die [g=77]VST[/g] mittlerweile halbwegs ausgereift ist.
Unser erster richtiger Synth war eine Korg Wavestation SR, angesteuert mit Cubase und C-Lab Falcon... aus dem Dingens habe ich versucht (und leidlich geschafft) die damals angesagten fetten Basedrums zu kreieren, schmatzende 303er Basslines OHNE Resonanzfilter zu programmieren und mit den 2 frei zuweisbaren Controllern auszukommen.. Das war ein elendes Gefrickel, das Zeug auf Platte zu speichern und mit 14 MB RAM im Computer auszukommen - aber die Sounds waren gut und lebendig. Wegen der langen Bastelei wurden die Sound auch oft verwendet.
Dann folgten die ersten [g=77]VST[/g] (Generator, VB1) auf [g=18]Mac[/g] G3, wo eine Instanz 50% und mehr Rechenpower verbrauchte - ohne Effekte!
Ich hab den ersten [g=77]VST[/g]-Mist gehaßt, da alles erstmal gleich klang ud man einfach nicht flüssig arbeiten konnte. Unsere Hardware hat gerauscht und geknistert, aber einschalten und losjammen. Der eigentliche Aufnahmeprozeß war wiederum seeehr ätzend.
Da hab ich erstmal aufgehört.
Nun ist die [g=77]VST[/g] richtig klasse, es gibt wirklich geile Instrumente (Orgel, E-Piano usw.) die auch schnell aufzurufen sind und sich perfekt integrieren.
Frühere Unzulänglichkeiten im Sound werden eliminiert.
Ich geh so ran, erstmal bißl rumklimpern - deshalb hat mein Keyboard eine eigene Tonerzeugung - und dann nach und nach das virtuelle Zeug zufahren.
Meine nächsten Anschaffungen sind ein größerer Synthesizer mit paar Controller und ein ordentlicher Preamp. In größere Software investiere ich nicht - ich bin mit Cubasis und meinen Sammelsorium an Freeware und Soundfonts zufrieden. Diese Möglichkeiten habe ich längst noch nicht ausgeschöpft.
Mit anderen Bandmitgliedern jammen macht zwar Laune, aber besser gehts bei mir allein oder maximal mit einem Kumpel.
vg siggi
 

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