Technik erstickt Kreativität

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Oh oh, dieser Thread ist echt gruselig... -aber ich habe mir innerhalb der letzten Jahre ganz nettes Equipment zugelegt, nebenbei viel gearbeitet (um es mir zu leisten) und dabei vergessen <b> wie man Musik macht</b>!!!

Wo ist meine Inspiration, wo ist die Euphorie und vor allem: wo ist das Bedürfnis nach Ausdruck hin? Ich befürchte ich habe es mit der Zeit einfach vergessen, dass Musikmachen <i>nichts</i> mit teurem, oder angesagtem Equipment zu tun hat!

Ich bin über diese Erkenntnis froh, doch über meinen derzeitigen Zustand auch ein wenig traurig.

Ich arbeite daran, wieder auf das Grundlegende zu stoßen. Ich hoffe, dafür bekomme ich nochmal eine Chance...

Amen.
 
Hmm... das klingt übel.

Ich kenne es im Moment eher umgekehrt: Ich fange qusi grade erst richtig an, und in meinem Kopf überschlagen sich Millionen von Ideen. Nur hab ich einfach nicht das Equipment, um diese auch umzusetzen, hab ja nicht mal ein Mikro *frust*.
Es ist sch*** Azubi zu sein, einfach null Kohle...
 
Ich glaub', dir geht's zu gut...

Schätze, was du brauchst, ist ein herber Schicksalsschlag, damit der Blues wieder kommt... :?

Tja, das könnte was helfen,
[klarstellmodus]
wobei ich dir das natürlich nicht wünsche!
[/klarstellmodus]

Sagen wir... zumindest etwas, das dich emotional bewegt... das kann ja auch in eine positive Richtung gehen... Oder vielleicht bewusstseinserweiternde Substanzen..?! :eek: *DROGENSINDSCHLECHTUNDGEFÄHRLICH* Alles nicht so das wahre und vor allem kaum zu kontrollieren... Aber was anderes fällt mir nicht ein. Technikberg abbauen ist sicher auch keine Lösung. Ich denke, in so einer Situation sollte man nicht krampfhaft nach Kreativität suchen... Versuche besser, locker damit umzugehen. Das ist sicher nur eine Phase und geht wieder vorbei. Und ich glaube, man verlängert so eine leere Phase eher, wenn man krampfhaft nach etwas sucht.

Greez..........N!

Frag' doch mal Gary Moore, was man da machen könnte... ;)
 
Ich kann oschfreak leider beipflichten. Vor nicht allzu langer Zeit war ich noch enorm produktiv und konnte mich über allseits anerkannte musikalische Ergüsse freuen. Equipment waren ein simpler Midieditor (OctaMed Soundstudio für Amiga) und ein [p=216]Yamaha A3000[/p] Hardwaresampler. Mit dem MD bin ich auf Samplejagt gegangen oder habe fertige Samples benutzt und verfremdet, habe meine handgespielten E-[g=118]Bass[/g] Melodien geloopt und mit meinem MK-149 Melodien eingespielt .

Heute: Windows und tausend Möglichkeiten aber es fehlt der Tüftelspaß und das Gefühl, dieses einzigartige Klangerlebnis "von Hand" geschaffen zu haben. Das demotiviert mich bzw. verleitet zur Produktion fetziger 08/15- Tracks ohne Tiefgang.

p.
 
Mir gehts genau gleich!

Vor 2 Jahren hab ich noch mit Magix MusicStudio 7 herumgemurskt und habe (rein musikalisch gesehen) hervorragende Werke zu Tage gefördert. Doch irgendwann war ich mit dem (wirklich schrecklichen) Sound nicht mehr zufrieden und habe mich technisch weiterentwickelt:

- Aus MusicStudio wurde Samplitude
- aus einem 100 Euro Keyboard wurden mehrere Hard- und Software Synthesizer
- und aus tollen Stücken wurde "technisch perfekter Müll".

Aber ich bin auf dem Weg der Besserung und fange wieder an reine Rough-Mixes zu machen und kümmere mich erst nachher um Panorama, EQ usw.
Es hilft.

Greetz
ceejay
 
Hallo,

ja, das kenne ich.
Wie einfach was das damals mit den Jungs einfach Musik zu machen und sich einfach um sein Instrument zu kümmern. Als ich später Komponiert hatte, war das auch noch OK. Alles aufs Mehrspurband und wenig Technik. Die letzten Zwei Jahre habe ich alles auf dem Kopf gestellt und mich mit neuer Technik herumgeschlagen und die Musik dabei grob vernachlässigt - bzw. habe meine Arbeit ohne viel Liebe heruntergeratscht.
Umso mehr man sich da hineinkniet, umso teurer und verzwikter wird die ganze Sache und auf den aktuellen Stand will man ja auch noch sein.
Nachdem ich mich zwei Jahre lang mit dem ganzen Kram beschäftigt habe und so viel Kohle ausgegeben habe, mache ich für andere so gut wie gar nichts mehr und mache einfach für mich selbst Musik - um auch mal wieder Freude daran zu haben. Es kommen ja immerwieder neue Produkte und Technikkniffe. Ist ein Fass ohne Boden. Ewig die unzufriedenheit und das ewige gekaufe. Irgendwann habe ich nur noch die verdammte Technik im Kopf - kann mitreden, aber musikalisch nichts mehr vorweisen. Nun ist Schluss. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, das ich mich weniger um die Technik kümmere und mir das Wurschtegal ist, wie sich meine Aufnahmen anhören. Ich mache gern Musik - ich liebe die Musik - und es soll auch so bleiben!
 
man kann sich ja selbst ein wenig einschränken
setz dich vor EIN gerät, wie gesagt nur ein einzelnes, verwende nichts zusätzliches und versuche so weit wie möglich damit zu kommen.
bei mir zumindest kommt dann der spaß und auch die kreativität meist schnell wieder, man hat den zusätzlichen vorteil, daß man sein equipment besser kennenlernt, und mit ein wenig glück kommen dann auch die situationen, wo man auch das restliche equipment wieder kreativ nutzen kann.

lg psylo
 
@Psylopath

im Grunde hast Du absolut Recht. Man kann manchmal nicht soviel Energie an einem Gerät verschwenden. Es gibt ja zurzeit ja auch viel Ausschuss. Man muss schnell herausfinden, nach was man überhaupt sucht und dann sich in Ruhe darum kümmern - das klappt dann. Aber so ein Ding habe ich ja auch mit Eba# erlebt. Durch das Wieder-Ver-Kaufen tauscht man einfach die Instrumente und das kann manchmal echt zur Sucht werden.
 
...ich finde viel schlimmer als die Technik ist dieser ständige

*was-gibts-denn-wieder-mal-neues-bei-homerecording-de-mal-nachgucken-und-mitlabbern-Zwang*,

dem ich mich immer schwerer entziehen kann und der die Zeit auffrist, in der ich eigentlich kreativ sein könnte....:( :D

Gruß

tkay
 
hi leute,

wollt nur kurz meine meinung zum thema einbringen!!

hab erst vor kurzem angefangen musik zu machen (gesungen hab ich ja schon immer, aber setz mich jetz ein wenig mit der technik auseinander)!

Musik muss man lieben und leben, man muss Spaß dran haben und sich vollkommen darin verlieren können!

Ich glaube, dass Musik nicht unbedingt eine Frage des Equipments ist! Klar ist es unentbehrlich! Technik macht Dinge perfekt damit es sich gut verkaufen lässt! Mag sein,

ich steh samstags und sonntags um 8 Uhr auf, setz mich vor meinen PC, nehme meinen Gesang mit einem billigen Anfängermic auf, bearbeite es mit magix oder cubasis und klimper an meinem keyboard rum!
es gibt einfach nichts schöneres!!
ich hab weder das equipment noch das verständnis für technik!
ich mache musik einfach spontan und aus völliger, fast naiver Euphorie!

und manchmal kommen echt geile sachen dabei raus!! ;)

es ist schade, wenn die technik über den ideen steht!!

also dann,

vlg Sue
 
@tkay

Da hast du wohl recht :D
 
Oh wie wahr!!!!!
Waren das noch Zeiten als man ein normales Tonbandgerät hatte und einfach seine Ideen oder zum Spaß irgendwas auf die Schnelle eingesungen und eingespielt hat.
Das war 1965! Kompressor kannte man nur bei den Straßenbauarbeitern.
Trotzdem liebe ich die heutige Aufnahmetechnik und es wird mit immer besser funktionierenden Programmen und schnelleren PC's auch wieder einfacher.
Die letzten 20 Jahre war so etwas wie Pionierzeit.
Fragt mich ja nicht wie alt ich bin!!! Nur so viel: Elvis Presley hat mich animiert Gitarre zu spielen und die Beatles haben die Sucht in mir geweckt. Rolling Stones habe ich nicht gemocht. Aber wenn ich heute sehe was so in den Charts abgeht, stellen sich mir die Nackenhaare hoch.
Gruß
Wolfgang
 
@Wolfgang

Ich teile genau deine Ansichten und auch Musikrichtigung nur das es bei mir die Doors und Jefferson Airplane sind (Ok tut nichts zur Sache ;))... und trotzdem bin ich einer der jüngsten im Forum!!

Für meine Lieder benötige ich recht wenig Instrmente und Plugins (kein kompressor etc).. nur 2 fx und mischpult, sowie ca 3 Instrumente .. Den Sound den ich haben möchte bekomm ich auch so hin, nur das es mir an Kreativität mangelt.

Speet
 
Guten Morgen allerseits.

Ich denke mal, es ist einfach nur der Punkt, dass bei vielen (bei mir auch) der Wunsch nach beidem - und am besten direkt da ist.
a) Ein astrein komponiertes und gespieltes Stück und
b) eine klasse Aufnahme, bei der man sich denkt "alter Schwede, ich hab mich selbst übertroffen". Den Wunsch nach Highend-Technik mal ganz ausser Acht gelassen - kann sich eh kaum jemand leisten.

Nur sind beide Themen einfach zu komplex, um sie beide mit vollem Einsatz verfolgen zu können. Es sei denn, man hat keine Arbeit, hats nicht nötig zu arbeiten...oder man arbeitet in der Musikbranche.

Man muss schlichtweg Kompromisse eingehen, um nicht vor Beidem früher oder später frustriert zu kapitulieren. Damit steht man sich, meiner Meinung nach, selbst im Weg.


Gruß,

Kleener Trommler
 
Hallo Leute,

schönes Thema - oder schreckliches Thema??
jedenfalls kenne diesen blöden Effekt ebenfalls:

früher mit zusammenklabustertem "Schrott" viel nette Musik gemacht

jetzt ertappe ich mich manchmal vor meinem kleinen HR-Studio stehend, staune über
das Equipment, rücke die eine Monitorbox noch ein bisschen optimaler zurecht,
wische den Staub vom Mixer, die Kabel liegen wunderbar, hach wie schön, sollte ein Bild
davon machen und es mir an die Wand hängen...

so, will was Schönes aufnehmen, aber was?? fühl mich irgendwie so uninspiriert

was ich dagegen mache:
ich nehme die Akustik-Gitarre, geh in ein anderes Zimmer und spiele einfach drauf los.
Wenn ich dann was gefunden und geordnet habe, gehe ich wieder rüber und nehme das auf.
Sobald ich das gemacht habe, kommen plötzlich weitere Ideen - und es geht weiter,
und danach macht auch das Herumgeschraube am Kompressor wieder Spaß :)

Die vielen Möglichkeiten können sehr hemmend oder zumindest ablenkend sein.

Manchmal ist es besser, eben nicht den neuen Synthie mit seinen hunderten Klängen zum
Komponieren zu verwenden, sondern das alte Klapperteil, dessen billige Sounds vielleicht
zunächst abschrecken... - ich glaube, man braucht das manchmal einfach:

dass man gefordert ist
dass man mit wenig Möglichkeiten kreativ sein muss
dass man versucht, aus #### Silber zu machen
dass man trotzdem einen guten Song findet

Liebe Grüße
chris
 
Herrlicher Thread, offen und ehrlich, es wird über die Emotion Musik zu machen geredet. Kein TechTalk :D

Hi zusammen,

hab mich selbst immer wieder erlebt, das etwas neues, Sound oder techn. Spielzeug, mich wärend dem spielen (wie damals mit den Bauklötzchen) zu neuen Ideen brachte.
Ich hab auch Kreativitäts-Löcher erlebt und diese Wiederholen sich regelmässig mit z.T. kürzeren Abständen. Steigt der persönliche Anspruch?
Warum? Ha, ach ja, die Absicht sich nicht ständig zu Wiederholen. Technik hin oder her, alles blinkt abends so schön rot/grün, der Monitor leuchtet einem freundlich gesinnt an...aber..was soll ich klimmpern? Mit Nägelkauen kann ich keine Melodien entwerfen.
Meine Lösung war und ist: Sequenzer aus, Piano "laden" und spielen, zwischendurch "alte" eigene Ergüsse (Musik) über sich ergehen lassen um damit den persönlichen Fortschritt eine erneute Chance zu geben.
Viele Ideen, Kreativitätsschübe sind wahrlich der Bremse "Technik" zuwider.
Tja, als Mischwesen (Hobby-Musiker/Konsument/Komponist/Techniker mit Halbwissen)lebe ich mit Kompromissen und lerne daraus: denk nicht zuviel nach, spiele!
 
Tja, Technik und Kreativität...
Ich denke euer Problem (das ich übrgens gut nachvollziehen kann) hat andere Ursachen. Nicht die Technik blockiert eure Kreativität, sondern euer KOPF!!! Wahrscheinlich denkt ihr euch beim komponioeren, recorden usw. 'Mann, da hab iuch jetzt so n krasses Equipment, dass muss ich auch benutzen. Wäre ja schade drum...' Und schwupp-di-wupp, versucht ihr krampfhaft etwas 'amtliches' zu produzieren. Eure Gedanken sind dann bei dem Tecknikkram, wie man da was noch besser machen könnte, noch mehr doppeln, noch mehr Effekte, noch zehn mal neu aufnehmen und nochmal n Effekt einschleifen und dann wieder... und hinterher... und nur noch einmal kurz das heir... oh, den Effekt hab ich auch vergessen... man, und das Ding heir hab ich auch noch net benutzt... NUR DIE GEDANKEN SIND NICH DA WO SI SEIN SOLLEN: Bei der Musik. Musik ist (ich muss das einfach mal wiederholen) etwas sehr persönliches. Musik ist einzigartig. Musik macht Spass. Musik SOLL Spass machen. Und Musik entsteht durch euren Kopf, eure Vorstellungen, euer musikalisches Feeling, eure EMotionen. All das ist Musik. Technik ist nur das Mittel zwischen euchrem Kopf und dem Rechner, der letztenendes alles zusammenfasst und nach eurer ursprünglichen Ideee klingen lässt. Deswegen ist e schon gut, hochwertiges Equipment zu haben, damit man die Ideen möglichst unverfälscht 'zu Papier' bringen kann. Echt, denkt mal darüber nach und formatiert mal die Bereiche eures Gehirns, die immer sagen, es muss (hardware-)technisch produziert sein. *lol*
Nicht umsonst gibt es den Spruch 'Weniger ist mehr'. Weniger Effekte und Spielereien -> weniger im Kopf. Weniger im Kopf -> mehr Freiraum für musikalische Ideen. Mehr musikalische Ideen -> mehr Umsetzungsmöglichkeiten. Mehr Umsetzungsmöglichkeiten -> strukturiertere Songs. Strukturiertere Songs -> Bessere Songs. Bessere Songs -> Euer Ziel!!!
Ihr solltet versuchen, den Song so zu produzieren, wie ihr ihn haben wollt, aber ihn nicht zu über zu produzieren!!!!

Timo
 
Hallo,

ich kann nur unterschreiben, was Vorredner boggiboggwursdt verkündet hat.

Vielleicht liegt das Kreativproblem auch an den Weg, den die meisten hier im Forum gehen, nämlich vom Musikmachen hin zur Technik. Es wird meist begonnen, auf einer Gitarre rumzuzupfen, in die Tasten eines Klaviers zu hauen oder in eine Blockflöte zu pusten. Irgendwann kommt der Schritt, dass man doch diese Musik auch aufzeichnen könnte und… Für manch einen ist Technik mehr Last und Frust als Lust.

Bei mir war es eher umgedreht. Ich bin durch die Beschäftigung mit Computertechnik auf die Idee gekommen, Musik mit dem PC zu machen, habe dabei entdeckt, wie viel Spaß Musikmachen macht und bin nun dabei, mir Noten und ein Instrument grundlagenmäßig ein wenig beizubringen. Würde mich mal interessieren, ob ich da eher eine Ausnahme bin.
Für mich gilt die Aussage: Technik fördert Kreativität und macht sie manchmal erst möglich. Für mich ist Technik mehr Lust als Frust.

Das werden Hersteller jetzt nicht so gern hören: Problematisch ist sicher der Wunsch nach immer mehr Technik. Die Kapazitäten, die durch das Verstehen und Erlernen immer neuer Technikteile gebunden werden, fehlen dann natürlich für Musikmachen und Kreativität. Weniger ist eben meistens mehr.
AndyTon sagt: Nur wer sich nicht beschränken kann, ist beschränkt.
 
hi oschfreak

falls du ein wirkiches instrument beherrschst ist für dich noch nicht alles verloren :)

lasse dein equipment stehen und spiele eine zeit lang nur noch mit deinem instrument und die kreativität kommt wieder :p
 

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