Steuerhinterziehung oder in den sauren Apfel beissen?

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Gruß zusammen!

Sitz ziemlich in der Kacke aufgrund meiner eigenen Blödheit. Ob mir jemand helfen kann, weiß ich nicht, aber vielleicht hat ja irgendjemand ne Idee, was ich tun könnte.

Hab bis vor Kurzen bei ner Combo im Ausland gespielt und deren Stücke geschrieben. War zu 50% bei der [g=119]GEMA[/g] dafür angemeldet und unser Verlag hat bei Veröffentlichung eines Albums vorab nen Pauschalbetrag an ein gemeinsames Band-Konto bezahlt. Davon haben wir dann unsere Ausgaben bezahlt. Ihr wißt schon...

So weit so gut, nun bin ich nicht mehr dabei und lebe in Deutschland. Hab mich aber nicht bei der [g=119]GEMA[/g] abgemeldet. Kam auch gar nicht auf die Idee.

Nun muß ich aber meine Steuererklärung machen und müßte doch eigentlich diese Einnahmen angeben, oder? Immerhin laufen sie ja über meinen Namen!

Was tut man in so einen Fall? Ich kann ja schlecht den Finanz- Fuzzis sagen, ich krieg das Geld nicht. Das ist denen ja sowas von schnuppe...!

Ich hab mich nun mal nicht in Freundschaft von denen getrennt und das Geld rausrücken wollen sie nicht. Die sitzen ja auch im Ausland und interessieren sich herzlich wenig am deutschen Rechtsstaat.

Soll ich es darauf anlegen und die Tantiemen bei der Steuererklärung einfach nicht angeben? Kommt das raus? Und mit was für Folgen muß ich rechnen, wenn's raus kommt?

Wir reden hier nicht von Millionen Euro sondern von ca. 2-3T Euro.

Wahrscheinlich sollte ich sowas in einem Finanzforum bringen, hm? Aber vielleicht ha ja jemand von euch so ein Finanzfragengen...?
:-?

Viiiiielen Dank im Voraus!

Left

 

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suche dir einen guten steuerberate und einen guten rechtsanwalt; es darauf anlegen wuerde ich auf keinen fall -denn die summe um die es letztlich geht ist im schlimmsten falle irrelevant.

 

[neil]

hi!

meine meinung unter vorbehalt, bin ja kein jurist:

nur noch mal zum sichergehen: es geht um geld, dass die [g=119]gema[/g] zahlt, aber auf ein auslandskonto, von dem du nichts hast?
- die erste frage wäre, ob die [g=119]gema[/g] deinen anteil nicht auch an dich direkt überweisen kann, wenn du denen deine geänderten daten mitteilst o.ä.? schließlich steht er dir zu, wenn du [g=119]gema[/g]-mitglied bist und extra als urheber der stücke eingetragen bist.
- wenn du tatsächlich nichts von dem geld bekommst, ist das auch keine steuerhinterziehung. ob das finanzamt von dem betrag, den du theoretisch kriegst, überhaupt wind bekommt, bezweifle ich schon. im zweifelsfall denke ich nicht, dass du ein problem bekommst, wenn du glaubhaft machen / beweisen kannst, dass du das geld tatsächlich gar nicht bekommst.

gruß,
martin

 

[Gimble]

Hi

Ich sehe es Ähnlich. Ich glaube Du machst Dich zu heiß! Das Finanzamt ist mit so vielen anderen Sachen bescheftigt....

Im schlimmsten Fall mußt Du maximal das Geld zurückzahlen. :-? :-x (Ich weiß, ist aber so.)

MfG Gimble.

 

[EarlGrey]

Hi,

ohne Garantie: Ich kenne mich im Steuerrecht nicht aus, aber grundsätzlich sind Einkünfte dann zu versteuern, wenn sie anfallen. Unternehmen, die ihre Forderungen nicht verwirklichen können, schreiben sie ab und vermindern damit ihren Gewinn. Bei Dir kommt es sicher darauf an, ob die [g=119]GEMA[/g]-Ausschüttung schon als Einkünfte anzusehen ist oder erst die Überweisung an Dich selbst, die Du ja nicht erhältst. Weißt Du das schon? Die Frage wird sicherlich auch davon abhängen, ob oder warum Du DEINE [g=119]Gema[/g]-Anteile nicht direkt von der [g=119]Gema[/g] ausgezahlt bekommst oder bekommen kannst.

Nehmen wir mal an, Du musst die Ausschüttung als Einkünfte angeben, dann begehst du Steuerhinterziehung, wenn Du es nicht tust. Zu den Risiken will ich mich nicht auslassen, aber falls es dann herauskommt, dann darfst Du erstmal die Steuerschuld nachzahlen zzgl. Kosten des Verwaltungsverfahrens und wirst möglicherweise wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Ich kann Dir nur raten, gehe zu einem Fachanwalt für Steuerrecht und lass Dir ne schriftliche Beratung geben. Lass Dir vorher genau sagen, was die Beratung maximal kostet. Die Kosten könntest Du natürlich absetzen.

Wenn Dir das Geld zu teuer ist, dann versuch die Frage lieber vorab mit dem Finanzamt zu klären. Was Dir im Endeffekt mehr hilft, lässt sich nicht vorhersehen.

Nur wurschtel nicht irgendwas vor Dich hin, das könnte wesentlich teurer werden!

Gruß Rainer

 

[EarlGrey]

Hi nochmal, irgendwie fehtl mir noch was bei Deinen Angaben: Ihr habt vom Verlag nen Vorschuss gekriegt, und um den geht´s jetzt, oder doch um [g=119]Gema[/g]- Ausschüttung?

Wenn´s um den Vorschuss geht, dann ist der für Eure Investitionen draufgegangen? Wieder ohne Gewähr, aber wenn du in Höhe deiner vermeintlichen Einkünfte (wäre ja noch abzuklären) auch Kosten hattest, dann kannst Du die doch verrechnen, und dann bleibt 0 über, oder nicht? Musst die Kosten allerdings auch nachweisen.

Ich finde schon, Du solltest Dich beraten lassen. Vielleicht gibts noch weitere wichtige Einzelheiten.

Gruß Rainer

 

[NULL]

Hi

Yepp, da hat EarlGrey recht: grundsätzlich sind bei Privatpersonen Einkünfte in dem Jahr zu versteuern, in denen sie anfallen. Kleines Beispiel: wenn Deine Bank Dir in diesem Jahr (also in 2004) Zinsen für Dein Guthaben in 2003 zahlt, sind das zwar Zinsen für 2003, aber zu versteuern hast Du sie in 2004. Zuflußprinzip heißt das Ganze.

Als Band seid Ihr nach deutschem Recht eine GbR (bzw. steuerlich gesehen eine Zugewinngemeinschaft), sofern Ihr nix anderes vereinbart habt. Sprich: Ihr müsst die Einnahmen unter Euch gleichmässig aufteilen. Wenn Ihr also eine gemeinsame Bandkasse habt, und Ihr macht nun in 2004 die Abrechnung für 2003, dann muß jeder einzelne von Euch das Geld in dem Jahr versteuern, in dem es ihm zugeflossen ist. Ergo: wenn Du noch einen Betrag zu bekommen hast, dann versteuerst Du ihn trotzdem erst dann, wenn Du tatsächlich über das Geld verfügst - also wenn es auf Deinem Konto gelandet ist. Will sagen: wenn Du noch gar nicht über das Geld verfügen kannst, obwohl Du ein Anrecht darauf hast, musst Du auch nix versteuern.

Trotzdem würde ich mal zu einem Steuerberater oder Steuerverein gehen. Insbesondere, weil Dein Fall ja mit Ausland und allem drum und dran ein wenig kniffliger ist.

Gruß
Mike

 

[Left]

Vielen Dank für eure Antworten.

Steuerberater kommt aus Kostengründen nicht in Frage. Ich habe nun beim Finanzamt angerufen und - wie könnts anders sein - die können mir auch nicht weiterhelfen.

Ich soll nun den Betrag mit ner Notiz "kein persönlicher Anspruch" angeben. Man wird dann auf mich zurückkommen.

Na das kann ja was werden! Ich bin mir sicher, dass ich nun christlicher als der Papst gehandelt hab und beiss mir jetzt schon in den Arsch.

Naja, mehr als den Betrag versteuern zu müssen, kann mir ja nicht passieren, oder?

Na denn!
Danke nochmal!

Left

 

[gift]

Ich habe bzgl. Deines Problems heute mit unserem Steuerberater gesprochen, hat mich nämlich auch interessiert..

Also angeben musst Du es, aber es sollte in der von Dir geschilderten Konstellation zu Deinen Gunsten gereichen. Stichwort MwSt. ( die Frage ist halt ob´s im Ausland versteuert wurde oder hier; im Ausland wäre günstiger )
Das man Geld wieder in der Firma od. Band anlegt um neu zu investieren bzw. Forderungen auzugleichen ist normal und wird nicht auf Deine zu versteuernden Einkünfte angerechnet.
Dem allen vorausgesetzt ich habe Dich richtig verstanden, sollte das nicht der Fall sein vergiss einfach alles.... kannst ja mal präzisieren....

Und richtig schlimmstenfalls wirst Du als Steuerhinterzieher angezeigt und wanderst ( pack schon mal die Zahnbürste ein ) in den Knast..höhö...
nein, nachzahlen bzw. der Jahressteuerausgleich fällt ungünstger aus, je nach dem ob Fa. oder Privatperson....

LG

Matthias