Stereoaufnahmen mit Grossmembran? Geht das gut?

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Ich musste mir zwei AT4040 bestellen, weil ich fuer 185 Euro pro Stueck (statt 440 bei Thomann)
nicht nein sagen konnte. Ausserdem hat das Mikro einen sehr ausgeglichenen Sound, der mir gefaellt. So ein Paar kann (mir) nicht schaden.

Frage: kann man Stereophonie beteiben mit GMs oder ist davon eher abzuraten? Irgendwo meinte einer, das wuerde nicht wirklich funktionieren.

Zum Beispiel fuer Akustikgitarre. Ich hab nur Niere als Charakteristik. X/Y Anordung? Sind die Mikros zu ungenau fuer sowas im Vergleich zu KM? Wie siehts aus mit Klavier? Oder stellt man die Mikros besser weiter auseinander (fuer Klavier)?
 
Ich bin so frei und poste mal ein paar links ;)

-xZHzqug





;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Frage: kann man Stereophonie beteiben mit GMs oder ist davon eher abzuraten? Irgendwo meinte einer, das wuerde nicht wirklich funktionieren.

Natürlich kann man das.

In der klassischen Musikaufnahme werden sie aber weniger oft genommen (es gibt auch hier einige User, die das nicht so sehen), da sie den Klang aufgrund ihrer großen Membran, und vorallem den Raum, verfärben.

Durch die frequenzabhängige Richtcharakteristik ergibt sich übrigens auch ein verzerrtes Stereobild, also Bassbereich in der Mitte, zu höheren Frequenzen hin wird die Trennung bei einer Pegeldifferenz- oder Äquivalenzstereofonie immer "besser", wodurch höhere Frequenzen nach aussen driften.


In der Popularmusik ist der XY Klang, also der Klang einer Pegeldifferenzstereofonie, so breit aktzeptiert und bekannt, dass es "üblich" ist Signale auch so aufzuzeichnen.
Beachte bei XY aber unbedingt, dass bei 90° der Aufnahmebereich des Mikrofonsystems 196° beträgt, und weiterhin das Stereobild verzerrt dargestellt wird, dem ist erst bei einem Mikrofonsystemwinkel von 130° nicht mehr so. Auch damit hast du aber immer noch einen in der Praxis oft unrealistischen Aufnahmebereich... D.h. die Instrumente werden niemals naturgetreu und/oder breit abgebildet.
 
Ich musste mir zwei AT4040 bestellen, weil ich fuer 185 Euro pro Stueck (statt 440 bei Thomann)
nicht nein sagen konnte. Ausserdem hat das Mikro einen sehr ausgeglichenen Sound, der mir gefaellt. So ein Paar kann (mir) nicht schaden.
Wo gibts das denn für 180€ das Stück inkl. Versandkosten?

EDIT: Ausgeglichen im Sound, das hat doch einen ganz schönen Wellenberg +-6db ab 5 khz, oder ist der faktisch kaum zu hören?
 


ohoh... die aufnahme hat aber n ganz schönes mittenloch...

für einen komplexen song wäre die trennung okay, aber solo...? eher nicht, wie ich finde



hätte da eher mit ner "echten" stereofonie gearbeitet... so ist das klangbild mir nicht breit genug...
der raum klingt so nicht wirklich gut, ist jetzt die frage ob das an den mikrofonen oder am raum liegt...




sehr rund, wow!

also die TLM 102 sind echt gute Schlagzeugmikrofone, geben durch ihre Hochmittenpräsenz einen netten Touch hinzu.
Auch fürs Klavier hätte es in der Stilistik gut gepasst, wenn nicht das Stereosystem etwas zu breit aufgestellt wäre.
Bei der Gitarrenaufnahme wäre ich persönlich vollkommen anders vorgegangen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Statt X/Y kannst Du auch ein anderes Verfahren der Äquivalenzstereofonie ausprobieren. Hier in der Dipl.Arbeit eines anderen Users (Marcoustic) gut beschrieben:

nach LTE, ORTF etc. suchen

Ich verwende immer EBS(Mikrofonsystemwinkel = Aufnahmebereich), weil es sehr leicht auszurichten ist und in Richtung LTE geht ;)
 
@4d3rain, Syrius, dirty-bitts

Cool!! danke fuer die Links und Erleuterungen (insbesondere in Bezug auf Klassik).
Hab ein wenig gesucht, aber irgendwie auf die schnelle nichts gefunden.

Videos schaue ich mir an.

@Whitealbum:

Hier in USA NEU bei Musiciansfriend. Dort bekomm ich grad 20% Rabbat. Von State zu State ohne MWST einkaufen ;). Deshalb kauft keiner was lokal um die Ecke, da Steuern anfallen, sondern nur Versand.

Fuer mich klang das Mikro recht ausgeglichen (Internet Demos).

http://www.musiciansfriend.com/pro-audio/audio-technica-at4040-large-diaphragm-studio-condenser-mic

Also 240$. Schnaeppchen.
 
Auch fürs Klavier hätte es in der Stilistik gut gepasst, wenn nicht das Stereosystem etwas zu breit aufgestellt wäre.
Bei der Gitarrenaufnahme wäre ich persönlich vollkommen anders vorgegangen...
Sehr komische Aufnahmen, beide. Mikrofonabstand bei beiden deutlich zu breit. Das kann man so eigentlich nur als Effekt in einer Mischung durchgehen lassen.

@Synthpark: klar kann man das machen. Auch ein AB ist doch kein Problem, solange es den Vorstellungen entspricht und gut klingt. Die ewaigen Probleme hat ja m4d3rain schon angesprochen. Vielleicht holst du dir noch testweise nen Pärchen KMs vom selben Hersteller und testest mal...
 
@Akai

Die KMs von AT sind Elektret, und ich hab doch ne Elektret-Paranoia. :D

Komischerweise gibts hier keine KMs, die guenstig sind. Rode und Oktava kosten genausoviel.
Mach ich lieber spaeter in D, wenns relevant ist.
 
die TLM102 Klavieraufnahme klingt doch gut. Naja, fuer meine Ohren halt. Das Mittenloch haelt sich in Grenzen.

Auch die Gitarre klingt gut, gross, aber nicht zu breit. Passt doch fuer diese Art von Musikrichtung. da
Da will man doch gar keine breiten Gitarren.
 
Auch fürs Klavier hätte es in der Stilistik gut gepasst, wenn nicht das Stereosystem etwas zu breit aufgestellt wäre.
Bei der Gitarrenaufnahme wäre ich persönlich vollkommen anders vorgegangen...
Sehr komische Aufnahmen, beide. Mikrofonabstand bei beiden deutlich zu breit. Das kann man so eigentlich nur als Effekt in einer Mischung durchgehen lassen.


*grins* :)


die TLM102 Klavieraufnahme klingt doch gut. Naja, fuer meine Ohren halt.

Es ging uns um das Mittenloch, also ein Loch in der Mitte, nicht im Frequenzspektrum.
Das irritiert leicht und klingt bei Soloinstrumentalisten eeeetwas komisch und unnatürlich.
 
Es ging uns um das Mittenloch, also ein Loch in der Mitte, nicht im Frequenzspektrum.
Das irritiert leicht und klingt bei Soloinstrumentalisten eeeetwas komisch und unnatürlich.

Ueber AKG 271 klingts ganz ok, nicht zu gross, das Mittenloch.
Mir gefaellt vor allem auch die Musik ... da hab ich das Mittenloch grad ueberhoert. :D
 
Bei mir beugt sich das Klangbild deutlich halbkreisförmig weg. Die mittleren lagen sind dadurch zu dem deutlich zu leise. Kann kann man so nicht bringen mE, nicht als Klavieraufnahme.
Bei der Gitarre ähnlich, Korpus und Hals klingen deutlich separiert L und R. Das ist doch EIN Instrument... .:umguck:

Die KMs von AT sind Elektret, und ich hab doch ne Elektret-Paranoia. Lachen
Lusche. more risk more fun...
 
Mir sind die drei Video's nur in den Sinn gekommen, weil ich sie mir damals vor dem Kauf von einem TLM102 angeschaut habe. Ich dachte zuerst m4d3raIn meint ein mittenloch im Frequenzspektrum da dachte ich zuerst "höä?" :D aber das es im Stereopanorama gemeint ist verstehe ich auch :D habs auch erst noch einmal über die k272 gehört da fiel es mir dann aber auch auf ;)

Bei den Gitarren denk ich auch dass eine normale A/B Anordnung schöner gewesen wäre :D
 
Bei den Gitarren denk ich auch dass eine normale A/B Anordnung schöner gewesen wäre Lachen

Wenn man einen guten Raum hat kann man sehr viel machen...

Wenn es natürlich sein soll:
Äquivalenzstereofonie vor der Gitarre.

Breitere Raummikrofonierung... (da gehen dann auch solche "Experimente" bei beim Link)


Klassisch würde dann eher in Richtung AB mit Kugel gehen...
 
@m4dr3ain

Das mit der Äquivalenzstereofonie sollte ich mir mal genauer anschauen .. klingt sehr interessant..

Ich habe die Diplomarbeit mal eben teilweise überflogen... So wie ich das verstanden habe werden da zuerst mal die wahrnehmungstheoretischen Phänomene erläutert und daraus verschiedene Mikrofonieverfahren erläutert?

Und die Äquivalenzstereofonie ist quasi die Methode mit der sowohl die Pegel als auch die Laufzeitunterschiede ideal abgebildet werden?

Wenn ich das jetzt ungefähr richtig wiedergegeben habe dann leß ich mir das nochmal gründlich durch :D
 
So wie ich das verstanden habe werden da zuerst mal die wahrnehmungstheoretischen Phänomene erläutert und daraus verschiedene Mikrofonieverfahren erläutert?

Ja.

Wichtig ist aber für dein Background Wissen, dass natürlicherweise hohe Frequenzen über Pegeldifferenz- und tiefe Frequenzen über Laufzeitstereofonie dargestellt werden, wegen dem Abschattungs- und Begungseffekt.
Weiß gerade nicht ob das da drin steht...

Da bei einer Laufzeitstereofonie die Ortung also hauptsächlich über die tieferen Frequenzen entsteht kommt es bei einer Monosummierung eigentlich immer zu Auslöschungen.

Deshalb wurde damals ORTF von französischen Radiotechnikern entwickelt.
Um gleichzeitig die AB Räumlichkeit, als auch eine Monokompatibilität zu erreichen.
Außerdem bietet die Pegeldifferenzstereofonie natürlich eine genauere Ortbarkeit.




Und die Äquivalenzstereofonie ist quasi die Methode mit der sowohl die Pegel als auch die Laufzeitunterschiede ideal abgebildet werden?

Was heißt "ideal".
Da begebe ich mich jetzt auch aufs Glatteis inwieweit Pegel- oder Laufzeitstereofonie im gehörbiologischen Zusammenhang von Relevanz sind.

Das Problem bei allen Mikrofonierungen ausser AB, und M/S ist der Verlust der genauen Raum- und Bassabbildung, da hierfür Nierenmikrofone verwendet werden.
D.h. man muss letztlich abschätzen was von geringerer Relevanz ist.

Vom gehörphysiologischen Standpunkt her sind Pegeldifferenzen relevanter, da darüber die "genauere" Ortung möglich ist.
 
@m4d3rain Ich meine das mit der Beugung und Abschattung steht drinn. Ich habe eine ungefähres Verständnis von der Sache aufgrund meiner Recherche zwecks Raumakustik/Studiobau aber wirklich gefestigt ist das nicht. Deine Aussagen ergeben für mich Sinn aber ab den Gründen für die Erfindung des ORTF-Verfahrens erschließen sich mir die Zusammenhänge nicht ganz und ich steige aus :D

--> also nachlesen und verstehen :D und nichtmehr Synthparks Thread mit Theorie zumüllen :D

Aber vielen Dank für das Wissen.. hab bisher eben eher nach Gefühl/Gehör positioniert ohne mich mit den genaueren teifgründigen theoretischen Fakten auseinanderzusetzen... wäre wohl spätestens dann bei einem Praktikum in einem Studio soweit gewesen ;)
 

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