spontan geschrieben

[nightage]

Da ist ein Ort an dem wir uns wiedersehen
Nur ein paar Meilen den Fluss hinab
Plötzlich wechselt die Vegetation
und bunte Blühten sprühn

Helle Lichter zucken als wir uns wiedersehen
du lehnst am Mast und winkst mir zu
da kommt ein Krokodil. Du musst jetzt achtsam sein

Es sperrt sein Maul auf und will dein Boot und dich zerreißen
Da werfe ich die großen Steine vom Strand auf sein Maul, damit du nicht gefressen wirst




Ursprünglichkeit bei Texten zieht mich magisch an. Man erkennt am Endprodukt ganz genau, wie authentisch eine Geschichte ist.

Eben habe ich mir einen Mix von hier angehört und dazu geschrieben. Im zweiten Schritt habe ich die Fehler in der Schreibweise korrigiert und etwas am Gefüge radiert. Aber sonst blieb es in ziemlich reiner Urform.

Liegt überhaupt ein Sinn in spontanem Schreiben und wenn ja, wie weit soll die Korrektur gehen? Oder ist ein direkter Zusammenhang von Empfinden und Tippen nur ein Weg in die Sackgasse?

 

[Graham]

wie weit soll die Korrektur gehen?

Eine Nacht drüber schlafen hätte in diesem Fall vielleicht geholfen.

 

[nightage]

Wenn du einen deiner Kommentare damit beschreiben willst, liegst du sicher genau richtig.

Solche Stereotypen wie von dir haben auch wirklich gar nichts mit Schreiben zu tun.

Den Pimmelmatz in der Hand Frauen einschüchtern befähigt auch nur zum Flitzer. Danke für die Unantwort.

 

[Gast90407]

Helle Lichter zucken als wir und wiedersehen

Erschließt sich mir nicht.

 

[nightage]

Es ist ein Ausdruck höchster Entzückung. Natürlich muss das und durch uns ersetzt werden (spontan eben).

 

[mWermut]

Hi @nightage,

Ursprünglichkeit bei Texten zieht mich magisch an.

..das ist ein interessanter Punkt..der Moment, der einen von einer Sekunde auf die nächste in Begeisterung versetzt ist durch nichts zu ersetzen..

..wenn er einen Flow von Ideen auslöst, gilt es die möglichst pur festzuhalten..bei mir haben sich so hunderte (wahrscheinlich massiv untertrieben) Notizen auf Zetteln aller Art oder im Voice-Recorder angesammelt..

..mit der Zeit entsteht etwas wie ein Pinboard, aus dem du dich in Zukunft bedienen kannst, um einen Song in den Status ‚in Arbeit‘ oder in den Status ‚fertig‘ zu bringen..

Man erkennt am Endprodukt ganz genau, wie authentisch eine Geschichte ist.

..ich würds anders formatieren..wir sind was Künstlichkeit anbelangt, mitunter durchaus sensibel..

Liegt überhaupt ein Sinn in spontanem Schreiben und wenn ja, wie weit soll die Korrektur gehen?

..klar macht das Sinn, aber es entsteht meist ungenießbares wirres Zeug, das es zu ordnen gilt..

..insofern bist den den Forista, der dies in deinem Text anmahnt, ungerechtfertigt angegangen..

Oder ist ein direkter Zusammenhang von Empfinden und Tippen nur ein Weg in die Sackgasse?

..Tippen ist nicht mein Weg, da bin ich zu langsam und ich kann Nebengedanken nicht sinnvoll festhalten..

Da ist ein Ort an dem wir uns wiedersehen
Nur ein paar Meilen den Fluss hinab
Plötzlich wechselt die Vegetation
und bunte Blühten sprühn

Helle Lichter zucken als wir uns wiedersehen
du lehnst am Mast und winkst mir zu
da kommt ein Krokodil. Du musst jetzt achtsam sein

Es sperrt sein Maul auf und will dein Boot und dich zerreißen
Da werfe ich die großen Steine vom Strand auf sein Maul, damit du nicht gefressen wirst

..etwas beim Schreiben als authentisch empfinden und dies zu vermitteln ist nicht das Gleiche..‘wechselnde Vegetation‘ oder ‚sprühende bunte Blüten‘ haben nichts ursprüngliches..da fallen doch jedem konkretere Bilder ein..

..der Gedanken mit den aufflackernden Erinnerungen ist schön, aber warum schreibst ‚wir‘, wenn es doch ‚deine‘ Empfindung ist? Damit ist der nächste Satz ‚du stehst am Mast und winkst mir zu‘, der einzige, den ich direkt übernehmen würde..das ist doch schon eine halbe Geschichte..

..die Sache mit dem Krokodil erinnert mich an Paul Simons Song ‚America‘, als er mit Kathy über einen vermeintlichen Spion witzelt..schon mal große Steine auf ein Krokodilmaul geworfen? Ok, du möchtest ihr/sein Held sein..

Gruß, m

 

[stereolli]

Liegt überhaupt ein Sinn in spontanem Schreiben und wenn ja, wie weit soll die Korrektur gehen? Oder ist ein direkter Zusammenhang von Empfinden und Tippen nur ein Weg in die Sackgasse?

the answer my friend, is blowing in the wind.

Macht es Sinn ohne Noten Gitarre zu lernen ?
Macht es Sinn Rock n Roll Star werden zu wollen ?

Wie soll man sowas pauschal beantworten, wenn es bei dem einen Sinn machen kann und bei dem anderen nicht ?

Auf mich wirkt dein spontaner Text holprig und nicht gut.
Aber auch diese Aussage macht wenig Sinn, weil es nur ich bims.

Vielleicht mal alle Spontanschreiber auffordern einen spontanen Text zu verfassen und zu veröffentlichen. Diese dann im Kollektiv bewerten. Der Schnitt aus den Bewertungen könnte dann evtl. etwas Aufschluss darüber geben, ob es Sinn macht.

 

[Graham]

Unantwort.

War halt mein spontan erster Gedanke.

Also ist Spontaneität in diesem Thread wiederum nicht angebracht oder hilfreich..

Antworten mögen gefiltert werden, bis sie die zarte Künstlerseele voraussichtlich nicht mehr irritieren?

 

[Turquoise]

Deshalb habe ich ganz spontan erst mal gar nichts geschrieben.

 

[sweetlizzard]

Liegt überhaupt ein Sinn in spontanem Schreiben und wenn ja, wie weit soll die Korrektur gehen? Oder ist ein direkter Zusammenhang von Empfinden und Tippen nur ein Weg in die Sackgasse?

Aus meiner Sicht liegt der Sinn im spontanen Schreiben erst mal in der Erfassung von Ideen.

Auf diese Art hämmer ich alles in die Tastatur (alternativ in mein Handy/ auf das nächstmöglich erreichbare Stück Papier ) wenn die Idee halt grade da ist. Da ich das nicht steuern kann, die kommen halt wann sie wollen..........
Als Sängerin gerne auch mal Handy auf Record und los
In dem Moment bewerte ich auch noch gar nicht!!!!
Da gibt es noch gar kein richtig oder falsch.
Meine Festplatte ist voll mit solchen Entwürfen. Melodien,Texte,Instrumentalparts...........

Die Ausarbeitung erfolgt dann erst im nächsten Schritt und kann-je nach Inspiration und Qualität der Vorlage- innerhalb von ner Stunde oder auch erst Monate später erfolgen.
Je nachdem, wie stringent sich die Uridee auf den Punkt bringen lässt, und wie sehr mich die Idee grade "kickt".
Es gibt bei mir keine Limitierung der Korrektur! Es wird korrigiert, bis das Endergebnis für mich schlüssig und stimmig ist.

Mir ist nicht ganz klar, was mir der Soundcloud-Link in diesem Zusammenhang sagen soll (außer der Zeitverschwendung den durchzuhören .....immer in der Erwartung dass da ne Vocalfassung des o.g. Textes drin auftaucht.......damit ich Deine Idee für die Umsetzung überhaupt erfassen und ein entsprechendes Feedback geben kann)
Ohne eine Idee bezüglich der Umsetzung ist das halt einfach ne hingeworfene Textpassage die auf mich noch ziemlich unausgegoren wirkt, und so verstehe ich auch die Antwort von Graham

 

[artname]

Da ist ein Ort an dem wir uns wiedersehen

Du bist ein zweites Mal mit dem LD da.

Plötzlich wechselt die Vegetation

1. Könnte ein erstes Treffen im Frühling gewesen sein. Und beim zweiten Mal ist Winter.
2. könnte aber auch auf plötzlichen klimatischen Wechsel deuten. Auf Apokalypse deuten.

Helle Lichter zucken als wir uns wiedersehen
du lehnst am Mast und winkst mir zu
da kommt ein Krokodil. Du musst jetzt achtsam sein

Deutet auf Alp! Und auf Verlustangst.

Es sperrt sein Maul auf und will dein Boot und dich zerreißen
Da werfe ich die großen Steine vom Strand auf sein Maul, damit du nicht gefressen wirst

Hier lese ich Verlustangst. Und Ohnmacht. Und Wehrlosigkeit.

Emotionale Einordnungen helfen mir, das Tröge neutraler Sachlichkeit abzubauen, tiefer und damit eindringlicher zu werden.

Meine Erfahrung:

A) Dieser Entwurf enthält leider (noch) keine sprachlichen Raffinessen. Das ist allerdings kein Muss. Aber Sprachspiele enthalten automatisch meistens 2 oder mehrere entgegengesetzte! Gedanken-Welten. Das bietet mir immer mehrere Wege, in die ich gehen KANN. Und erst die glaubhafte Existenz mehrerer Lösungswege verstärkt meine Lust weiterschreiben!

B) Als Alptraum würde ich den Text wesentlich mehr zuspitzen. Ein Alp sollte mE bereits den Autoren Übelkeit und Gänsehaut verpassen! Wen - wenn nicht anfangs den Autoren???

C) Ich würde solange ändern, bis mich Müdigkeit oder Begeisterung erfasst. Beides keine Schande., Aber bei anhaltender Müdigkeit lösche ich den „Einfall“.

Lg

Ansonsten: Schreiben hängt von der jeweiligen Biografie ab. Das betrifft auch den Kritiker. Wenn er mit wenigen Worten ins Ziel trifft, ist das wohl eher Zufall als Können!