Schnell, schneller, am schnellerrersten

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Seid gegrüßt, Freunde der gepflegten Finger-Akrobatik.

Man kann vom Shredding ja halten was man will, aber *ich* finde es hat schon was.
Ich spiele nun doch schon einige Karfreitage Ketarre, habe aber damals mangels Geld (dummerweise) ohne Lehrer angefangen. Heute bin ich Hausbesitzer, habe noch weniger Geld als früher und somit erst Recht keine Mittel einem Gitarrenlehrer seine Wurstbrötchen zu finanzieren. Auch wenn ers verdient. Soviel zu meiner Leidensgeschichte.

Nun ist es so, dass der gute Alsion unbedingt schneller auf dem Eierschneider werden will. Hat hier nicht jemand ein paar Tips, Tricks, Vorschläge? Buchvorschläge? Was macht Ihr/habt Ihr gemacht um richtig schön auf dem Griffbrett hin- und her wixxen zu können?

Falls natürlich jemand aus dem Raum HDH in der Gegend ist der Unterricht gibt und das nicht zu teuer bin ich einem Lehrer natürlich nicht abgeneigt :D

Grüße,
Alsion
 
Hallo Alsion,

ich darf mich auch schon als "alten Sack" bezeichnen, und ähnlich schnell war bisher auch meine Spielweise. Quasi sack-lahm :D Nein, so schlimm ist es auch nicht, dennoch konnte ich in manchen Solopassagen nie so schnell spielen wie ich mochte. Also hab' ich mich abends hingesetzt und (trocken oder mit kleinem Übungsamp) angefangen zu üben. Da ich mir sehr schwer tue, mir irgendwelche Techniken von anderen Gitarristen anzueignen, habe ich mir einfache Übungen ausgedacht, um mich an meine derzeitigen Grenzen heranzutasten und um diese hoffentlich auch baldmöglichst zu überschreiten. Dabei übe ich keine festen Solo-Parts, sondern "klimper" einfach so vor mich hin. Meist zu irgendwelchen Musik-Videos oder langweiligen Fernsehserien :D Soweit die Kür.

Nun zur Pflicht: Tonleitern über zwei Oktaven stur rauf und runter spielen, jede Note dabei anschlagen (abwechselnd up-down). Langweilige Figuren als Hammerings und Pull-Offs mit allen Spielfingern. Und eine meiner Lieblingsübungen: nach völlig chaotischem System (also reiner Zufall) weit auseinanderliegende Töne möglichst sauber (!!!) und schnell anspielen und möglichst auch die angespielte Saite kein zweites mal hintereinander anschlagen. Dabei beachte ich keinerlei Harmonien, sondern spiele wirklich nur zufällige Noten. Das ist pures "aus dem Bauch" spielen.

Nachdem ich diese Übungsabende nun 5 oder 6 mal durchgezogen habe, ist mir gestern aufgefallen, dass ich urplötzlich deutlich schneller spielen konnte als noch beim letzten mal. Vor lauter Begeisterung habe ich dann 1,5 bis 2 Stunden durchgespielt, so dass ich heute eine entzundene Sehne im rechten Unterarm habe :lol: Aber das macht nix - die Erkenntnis, dass ich schneller werden kann, war für mich sehr wichtig. Als Resümee bleibt für mich: um schneller und besser zu werden, hilft nur spielen, spielen, spielen, und die vorgenommenen Figuren (die einem anfangs wirklich schwer fallen), zu üben, üben, üben, üben ....

Gruß,
Andreas
 
spielen, spielen, spielen, und nach dem Spielen dann halt nochmal spielen:D
Arme/Finger trainieren! ich bin im Moment alles andere als körperlich fit,
und das wirkt sich auch auf mein Gitarrenspiel aus:(


mfg
Torn
 
das kann ich nur unterschreiben. Fingerübungen, bis es Dir oben wieder raus kommt ;)

Würde aber auch mal Sachen testen, wo Du die Saite nur einmal anschlägst, aber per Hammering (mmmh.... das hieß irgendwie anders, glaube ich) gleich mehrere Töne produzierst.

Grüße,
Thomas
 
Vor lauter Begeisterung habe ich dann 1,5 bis 2 Stunden durchgespielt, so dass ich heute eine entzundene Sehne im rechten Unterarm habe

So! Jetz muss aber auch euer fast-Doktor-Bono einen Kommentar dazu abgeben!

*klugscheißmodus*

Leute passt auf! Wenns weh tut hört bitte auf zu spielen! Und wenns mal nicht geht (Auftritt etc.) und ihr habt wirklich mal eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) bekommen, geht bitte zum Arzt und lasst euch eine Gipsschine machen! Hat den Vorteil, dass man sie beim Duschen runtergeben und vor Allem bei anfangenden Schmerzen der Hand über Nacht tragen kann und am nächsten Tag wieder einsatzfähig ist!

*/klugscheißmodus*

Außerdem habt ihr, wenn ihr schmerzen im Arm bekommt, evtl. eine leicht falsche Technik! Handgelenk IMMER grade halten! Es ist mir natürlich klar, dass das bei Barree Akkorden fast nicht geht, aber sonst immer gerades Handgelenk!
Auch kraftübungen (die Muskeln die die Finger beugen und strecken beginnen am Ellenbogen und geben auf höhe des Handgelenkes ihre Sehnen in den berühmten Sehnenscheiden liegend zu den Fingern ab)
für Finger und Unterarme können einiges zur vermeidung von Verletzungen - ja, eine Sehnenscheidenentzündung IST eine schwere Verletzung des Armes- beitragen.

Und dass man mir jetzt nicht nachsagt, ich wüsste nicht, wovon ich rede:
Ich habs früher genauso gemacht und mir eine chronische Sehnenscheidenentzündung eingefangen! Vier Wochen Gips, keine Gitarre -> keinen Spaß am Leben.
Dann hab ich meine Handhaltung verbessert und an meiner Willenskraft gearbeitet, um nicht mehr zu spielen, wenns brennt! Hat fast 5 Jahre gedauert, aber jetzt hab ich die Entzündung wieder im Griff!

Also passt auf eure Hände/Arme auf!

LG BV

P.S.: supersonic guitar improvisation von jeremy sash (<a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/028-4666409-7994114"> hier) </a> hat mir sehr geholfen!
 
Was macht Ihr/habt Ihr gemacht um richtig schön auf dem Griffbrett hin- und her wixxen zu können?
Ich benutze die Gitarre, die du jetzt in zweifacher Ausführung besitzt. :D

Sorry, ich konnte nicht anders.

Gruß, Pepe
 
pitsieben schrieb:
Ich benutze die Gitarre, die du jetzt in zweifacher Ausführung besitzt. :D

Hihi, auf der sind zumindest die Wege nicht soweit ;)
 
Leute passt auf! Wenns weh tut hört bitte auf zu spielen!

Klaro! Beim Üben hat auch noch nichts weh getan (logischerweise). Erst heute Vormittag. :D Und das eben auch nur weil die Schlaghand ungewohnt lange schnell bewegt wurde. Jetzt ist erstmal Schonung angesagt ...
 
Hallo Leute,

so als ebenfalls alter Sack und Metallica- Fan muss ich´s ja wissen wie´s geht. 8-/

Zumindest konnte ich mal bis zum Black Album alle Metallica CD´s nachspielen. Bis auf einige sehr hartnäckige Solopassagen.

Als erstes: schnell werden ist ne ehlende Plackerei und macht keinen Spass!
Es gibt einige Dinge die man sich trotzdem unbedingt zu Herzen nehmen sollte:

- täglich üben und zwar langsahm !!!
Mein Gitarrenlehrer hat immer gesagt: Schnelligkeit ist ein Nebenprodukt der Präzision und das stimmt auch. Also heißt es in erster Linie mal präziser zu werden die Schnelligkeit kommt dann irgendwann von alleine.

- Immer clean üben und mit [g=64]Metronom[/g] am besten auf einer Konzertgitarre.

- Ganz wichtig ist die Frage was soll ich denn üben? Da musst Du Dich als erstes mal selbst Fragen, woran scheitert die Geschwindigkeit? Was ist also die schwächste Stelle, ich würde mal Tippen das es Deine "Pickinghand ist". Dazu ist es natürlich erforderlich Deine komplette Technik mal selbstkritisch zu hinterfragen. Je kürzer die Wege der Bewegungsabläufe umso schneller. Ich hab´ mal gesehen das Kirk Hammet immer den kleinen Finger auf der Decke hat, probier´ das mal ist ein guter Trick um zu verhindern dass die rechte Hand sich automatisch von den Saiten zu weit entfernt. Und dann entsprechende Übungen aus´m Netz ziehen oder selber ausdenken. Da man eben genau das Üben muss was man nicht so gut kann macht´s nochmal sowenig spaß.

- Eine gewisse Koninuität ist wichtig, also am Anfang nicht übertreiben anstatt jetzt 8h zu üben ist es sinnvoller Dir Deine Motivation für die Tage auf an denen Du eigentlich keinen Bock hast aufzuheben.

-Was ich ganz nützlich fand war Troy Stetina´s Speed Mechanics For Lead Guitar. Wobei es schon etwas frustrierend ist wenn die Licks nur in einer Geschwindigkeit geil klingen von der man 10 Jahre üben weg ist. Insofern kann das Buch auch frustrierend sein. :D

- Für die "Pickinghand" fand ich es persönlich auch immer ganz gut Sachen (z.B. Metallica) nachzuspielen weil das macht mehr Laune macht als täglich 1h Übungen für die Pickinghand zu spielen und hat letztlich den selben Effekt.

- Vorher immer schön warm machen, Finger stretchen usw. Ich hab´ auch immer Sportgel oder sowas benutzt was die Muskeln und Sehnen lockert.

-So jetzt fällt mir nix mehr ein.....

Gruß Mike
 
Hi,

ich bin immer noch ziemlich lahm, aber mir hat das "Passion&Warfare"-Songbook von Steve Vai ziemlich weitergeholfen. Da bekommt man eine Menge über Skalen, Rhytmik, Phrasierung, .... mit und hat gleich was "Nettes auf die Ohren".
Aaaaaaber:
a) Möglichst nur nach Buch spielen, sich selbst kontrollhören und sich möglichst NIE die Originalmucke anhören - danach war ich oft genug frustriert und
b) die "Extrembendings" (bis 23 Halbtöne) bloß weglassen ! Ich durfte danach meine Klampfe zum Gitarrenbauer schleppen ("Aber wieso geht dem Vai sein Teil nicht kaputt ?" - "Dem geht's genauso kaputt ! Der bekommt bloß auf Fingerschnipp eine neue hingeworfen !" :x )

Obwohl ich das Zeug beileibe nicht nachspielen kann (und ich auch ganz andere Musik mache) , hat es mir viele neue Ideen verschaft und über Monate zum konzentrierten Üben motiviert.


Gruß,

Simon2.
 
hi

erstmal möcht ich auch das oben gesagte wiederholen: langsam und genau anfangen.. sobald du feststellst du wirst ungenau, slow down...

ich bin zwar selber auch nicht wirklich schnell (ich weiß das sagt nuno bettencourt auch und spielt in geschwindigkeiten wo ich aussteig und nur noch staune :) ) aber habe von meine gitarrenlehrer viele tipps und tricks bekommen für ein schnelle lefthand in kombi mit der rechten.. denn meistens scheitert es nicht nur an der zu langsamen left/right hand sonder vorallem an der koordination...

lefthand/koordination:

also praktisch sind fingerreihenfolgen wie 1234, 4321 und das die scales rauf und runter.. ist eigentlich simpel aber hat auswirkungen
dann noch mixed wie 1324, 1423, up und down gemischt wie 1243 macht den meisten schwierigkeiten da diese auch zumal beim kleinen finger liegen...

fingerkräftigung:

wichtig auch.. gleichmäßiger druck.. am besten mit hammer ons die sehnen kräftigen, oder einfach immer so fest wie möglich niederdrücken und das mal alle scales rauf und runter.. lässt sich dann auch gleich mit righthand überung kombinieren

righthand:

leerseite so schnell wie möglich... und dann einen ganz zurück, dann bist du dort wo du noch gut dabei bist ohne fehler... hin und wieder mal eine klitze kleine steigerung.. nur nicht zu große sprünge

wichtig: [g=64]METRONOM[/g] ist das a und o beim üben... sonst wirst du vllt ungleichmäßig bei hammer ons oder pulloffs...

ach und ja weils zwar schon angesprochen wurde aber es so wichtig ist sag ichs nochmal.. die handpostion ist sehrwohl auch mitendscheidend...

man merkt schnell die übungen welche übungen einem zu schaffen machen... auf anfrage hab ich noch ein paar ;) :D
 
der petrucci hat doch ne schule zum thema shreddern und speed am start...
 
Hi,

das wichtigste wurde ja schon gesagt. Langsam üben und Fingerfertigkeit erlangen sind das wichtigste.

Gute Techniken fürs schnelle Spiel sind noch Legato und Sweep Picking.

Fürs Sweep Picking hab ich mir eine kleine Übung aufgeschrieben die die wichtigsten Arpeggios ([g=251]dur[/g], moll und vermindert) in der Standardausführung in Form einer [g=251]Dur[/g] Tonleiter vereint. Ist auch ne gute Aufwärmübung.

Legatoübungen hab ich auf die schnelle keine. Eine gute linke Hand ist aber natürlich Voraussetzung damit die Aufschläge präzise und sauber klingen. Und Kenntniss der verschiedenen Skalen ist auch von Vorteil damit man nicht ins Leere slidet. :D

mfg Flo
 
ThinK schrieb:
...
righthand/koordination:
also praktisch sind fingerreihenfolgen wie 1234, 4321 ...

lefthand:
leerseite so schnell wie möglich... ...

Linkshänder ? Oder habe ich da was falsch verstanden ?

Gruß,

Simon2.
 
am lol :)
thx war mir nicht aufgefallen.. gehört natürlich genau umgedreht :p
außer man istwirklich linkshänder dann würds passn
 

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