Recording trotz Gehörschaden?

oest

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Hallo!

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass ich selbst Hörprobleme habe. Ich bin nicht jemand, der sich die Ohren mit lauter Musik zudröhnt und auch niemand, der jedes Wochenende in die Disco geht.
Aus gesundheitlichen Gründen habe ich Löcher in beiden Trommelfellen und bereits einige Mittelohrentzündungen hinter mir. Auf dem linken Ohr höre ich deutlich schlechter. Vor allem die tiefen Frequenzen sind am meisten betroffen.
Nicht nur der Hörtest beim HNO-Arzt spricht für sich, sondern vor allem auch die Praxis, insbesonders, wenn ich mit Kopfhörern arbeite. Da mein Gehör trotz meiner Probleme durch jahrelanges Musikhören und -produzieren einigermaßen geschult ist, fällt mir das umso mehr auf.
Was mir vor allem Probleme bereitet, ist die Beurteilung vom Panorama. Oft habe ich Schwierigkeiten, bei Gesangsstimmen und manchen Instrumenten zu beurteilen, ob sie genau mittig im Panorama liegen. Für mich hört sich vieles oft rechtslastig an. Wenn ich den Kopfhörer umdrehe, ändert sich jedoch nichts am besagten Höreindruck.

Klar, man gewöhnt sich an alles. Auch an ein "nicht lineares Gehör". Vieles kann ich an meinem [g=226]Monitor[/g]-Mischpult ausgleichen, Frequenzen, die meinem linken Ohr im Vergleich zum rechten fehlen, kann ich links ein wenig anheben usw., aber der Höreindruck ist und bleibt dennoch verschieden. Somit verzichte ich meistens auf diese Methode, da es meiner Meinung das objektive Beurteilungsvermögen vom Mix beeinträchtigt und finde mich mit dem Problem der Panoramaverteilung ab, denn im echten Leben funktioniert das nicht, was im Studio möglich ist.
Die Freude an meinem Hobby bzw. Nebenberuf wird durch die gegebenen Umstände erheblich getrübt, da ich nicht sagen kann, wie lange ich es noch ausüben kann, zumindest in einer gewissen Qualität.

Um zu verhindern, dass es zusätzlich noch schlechter wird, trage ich in fast jeder Situation Gehörschutz, wenn's zu laut wird. Und ich kann jedem hier nur raten: macht es auch!
Werden die Augen schlechter, geht man zum Optiker, bekommt 'ne Brille und alles ist wieder gut. Bei den Ohren ist das GANZ anders...

Stefan
 
Vielen Danke für den Bericht. Bin jetzt 15 und versuch jetzt auch mal beim Schlagzeugspielen nen Gehörschutz zu tragen. Will auch in Zukunft Musikmachen, deswegen werd ich vielleicht bsichen besser drauf aufpassen.
 
Ich bin ebenfalls 15 und spiele ebenfalls Schlagzeug..
Ich denke des wird von vielen Leuten (weniger von denen hier, sondern von vielen "normalen" musik-konsumenten) unterschätzt.

Ich spiele jetzt 8 Jahre Schlagzeug, seit 6 Jahren spiele ich nur mit Gehörschutz (wenn nichs anderes zur hand ist auch mal "nur" nen kopfhörer)...




Ich finde es ehrlich gesagt richtig gut das du musik machst, trotz deines hörschdens

respect
 
ich glaube auch, dass viele "musik-hörer" die gefahr des "mp3-player-voll-aufdrehens" unterschätzen. und ehrlich gesagt verstehe ich gerade warum ausgerechnet diese leute relativ schlechte notendurchschnitte haben....
und dann danke für deinen appell an die musiker auf den gehörschutz zu achten...wenn ich da an so manche stunde im probenraum denke, wo der drummer seine besen nicht dabei hatte und volle röhre gespielt hat, dann verbinde ich das auch mit kopf- und ohrenschmerzen nach der probe....zum glück passiert das nicht so häufig...
übrigens hab ich auch schon einige discobesucher mit watte im ohr gesehen um sich gegen den "lärm" zu schützen...hatte ich auch schon einige male drüber nachgedacht, aber jedes mal vergessen...ich werde das wohl nun höher auf die prioritätenliste setzen....
 
Werden die Augen schlechter, geht man zum Optiker, bekommt 'ne Brille und alles ist wieder gut. Bei den Ohren ist das GANZ anders...

das sagt auch nur jemand, der selbst kein "Augenopfer" ist;)
in vielen fällen werden die augen einfach immer schlechter - und man kann nichts tun. die brillengläser werden immer dicker und dicker, mit der zeit bist du komplett blind ohne brille und für solche Leute ist das ein echtes (psychisches wie physisches) Problem - kenne ich aus meiner Familie zur Genüge.

also so einfach wie du es in diesem Satz beschreibst, ist es für "Augenkranke" auch nicht immer;)



Zu deiner Geschichte:

Sehe ich das richtig, dass die Verschlechterung deines Gehörs durch Krankheiten kam?
Also quasi "ohne dass du was hättest tun können" ?




zum Ohrenthema allgemein:

Ich hab eigentlich immer auf meine Ohren geachtet. Und ich war nie einer dieser "voll aufdreh Walkman Hörer" - ich hab immer so gehört, dass ich meine Nebensitzer noch voll verstehen konnte (früher als Schulkind), wenn ich mal nen Walkman auf hatte.

Aber(!) was mir heute ganz arg zusetzt, sind geschlossene Kopfhörer. Auch wenn ich die nur aufhabe, ohne dass Musik läuft - Piiiieeeep.
Ich höre auch so nie wirklich laut Musik. Aber dieses Piepen mit den Kopfhörern..huaaa...

Gehörmässig hab ich hingegen keine Verluste, bin jährlich beim HNO Arzt (als Sänger is man da ja eh gerne;) ) - einfach n "Kopfhörer-Pieper" im Ohr:)


Den Tip kann ich jedem [g=79]Homerecordler[/g] geben. Tragt geschlossene Kopfhörer nur, wenns absolut sein muss.
 
Hab auch defekte Ohren... hatte schon um die 15 Mittelohrenentzündungen und auch schon im rechten Ohr einen Riss im Trommelfell. Bei mir fällt noch nicht sooo stark ins Gewicht, aber ich merk doch auch nen Unterschied mit dem Panoramading. Sobald ich nur schon ganz wenig erkältet bin, ists vorbei mit korrekt hören, aber das übelste ist Druckunterschied...kann nimma tauchen oder auch wenn ich in die Bergen fahr ist #### wenn ich oben ankomm. Trotzdem bring ich nen coolen Mix hin irgendwie :D ich denk mal, vieles ist schulung.
Ich seh auch sehr schlecht, trotzdem kann ich sehen ob ein Bild nur schon 1mm schräg hängt.

Naja, auf jeden Fall ists schon sehr ratsam auf die Ohren zu achten bezüglich Lautstärken.
 
@bensommerfeld!

Sorry, ich wollte in der Hinsicht mit den Augen auf keinen Fall jemandem zu nahe treten, das war wirklich nicht meine Absicht!
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es wohl nicht einfacher ist, sich mit Hörgeräten abzufinden, als mit einer Brille.

Trotzdem nochmal sorry!

Gruß, Stefan
 
keine sorge stefan, bist mir net zu nahe getreten:)
wollte das nur etwas relativieren mit den augen.
ich denke egal, welchen sinn es trifft - es ist immer schwer für den betroffenen.
 
Es gibt die Möglichkeit durch einen Ohrspezialisten deine Hörkurve zu ermitteln und deine Abhörumgebung darauf einzupassen. Kostet aber viel und nochmals viel Geld. Auch wird dein Gehör nicht besser werden, so das das immer wieder angepasst werden muss. Evtl. wäre der AKG Hearo 999 was für dich. Hier kannste die Hörkurven selber anpassen und räumliches Hören soll möglich sein. Ob´s für dich funzt? Ich habe keine Ahnung.
 
Tag Stefan

hab da einen Kollegen, ist Gitarrist und bedingt durch Alter und umgang mit sich selbst, der ein eingeschräktes Höprvermögen hat.
Nun ist der Knilch auf die glorreiche Idee gekommen, zu einem Hörgeräteakustiker zu gehen. Ließ sich eine Gehörkurve ermitteln und da danach ließ er sich ein Hörgerät bauen!! Ein Mercedes! Seitdem hört er mehr als mir lieb ist. Seine Frau schimpft auch schon. Setdem geht er Lärm aus dem Weg. Nur - sehr seltsam - wenn er [g=422]Gitarre[/g] spielt - Hörgerät aus - [g=182]Amp[/g] brügel laut ! Das soll einer verstehen - Musiker halt!!

Gehörschutz trage ich seit vielen Jahren schon, wurde ausgelacht, belächelt und als Spinner abgetan. Nur die anderen jetzt - He, was haste gesagt?

Mir sagte mal ein Musiker, seine Musik muss man fühlen, nicht hören!

Gruss Hartmut
 
Das Problem haben viele Menschen. Das Problem ist, dass man viel zu spät merkt, dass Beeinträchtigungen da sind. Ich hätte schwören können, dass ich ausgezeichnet sehe, bis zum Sehtest für einen Bootsführerschein, als mir beim Augentest der Arzt gesagt, dass bei mir gar nichts ohne Brille geht.

Aber ich verstehe deinen Beitrag als Empfehlung. Dabei ist zu bemerken, dass die Medizintechnik immer weiter entwicklet wird. Bei den Augen werden Lasereingriffe immer mehr alltäglich. Sind teuer, aber haben sehr viel Nutzen. Im Bekanntenkreis haben das schon vier Leute mit sehr positivem Ausgang gemacht. Ähnliches ist es bei den Hörgeräten. Da gibt es Dinge, von denen man vo 10 Jahren noch nichts gehört hat.

Es ist nur ein geringes Problem heute mit Hörgeräten oder anderen Hilfen zu arbeiten. Aber dazu muss man natürlich auch zum richtigen Arzt gehen. Da gibt`s auch Wettbewerb zwischen Optikern, die Brillen verkaufen möchten und den Laserkliniken, die ja in der Regel nur Einmalkunden haben.
 
Hallo!
@Bensommerfeld: Was meinst du mit dem Vermeiden von geschlossenen Kopfhörern? Sind die irgenwie schädlicher als Halboffene?

Grüße,
Martin
 
Was meinst du mit dem Vermeiden von geschlossenen Kopfhörern? Sind die irgenwie schädlicher als Halboffene?

wie "schädlich" die sind, kann ich nicht medizinisch fundiert sagen. ich habe nur meine eigene erfahrung kund getan, dass ich bei geschlossenen kopfhörern schnell mal "tinnitus pfeifen" bekomme und wenn ich einige tage mit den dingern arbeite hält das pfeifen auch länger an.
aber lies mal hier:

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=51746&forum=2
http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=36537&forum=2
http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=49517&forum=34


Zitat vom Kollegen popsta:

Moin,
das Abhören mit Kopfhörer ist auf jeden Fall ein gesundheitliches Risiko!
Kopfhörer (besonders billige) sind i.d.R. alles andere als linear und neigen sehr schnell zur Verzerrung. Die Membran eines Kophörers produziert aufgrund der geringen Membranfläche ungewollte Verzerrungen. Die Gefahr der Verzerrung steigt mit der Lautstärke. Diese Verzerrungen erzeugen wiederum neue Oberwellen, die zwar nicth mehr hörbar sein müssen, aber das Gehöhr sehr stark belasten.

Bei geschlossenen Kopfhörer ist das noch gefährlicher, da 100% des Schalldrucks in den Gehörgang gepresst wird, also unnatürlich starken [g=107]schall[/g] produzieren.
Offenen Systeme sind da etwas ungefährlicher, sind aber auch nicht ungefährlich.

Das Gehör ist einfach nicht gewohnt diesen Direktschall als "Laut oder Leise" zu definieren, da ein Kopfhörer keine Raumreflekrionen beinhaltet........Also, bitte übertreibt es nicht mit dem Abhören mit Kopfhörer, Voltagos Hörsturz und 40% Gehörverlust sollte euch ein abschreckendes Beispiel sein.....
 
ch denke egal, welchen sinn es trifft - es ist immer schwer für den betroffenen.

WÖRD

aber für einen musiker sind es natürlich nicht die nackenhaare ;) - der einzige taube musiker der mir zu augen gekommen ist was beethoven
 
mich hat es da auch übel erwischt,
ua wurde aus kürzester Nähe auf mich geschossen,
habe seid dem ein ständiges Pfeifen in den Ohren.
Ein weiterer Punkt ist das ich leider gottes auch noch heute sehr laut Musik höre,
auch über Phones, ich kann nur jedem raten, auf seine Ohren aufzupassen.
Ich höre manchmal links manchmal rechts besser.
Mein Gehörtest was aber ziemlich ok,
soweit ich mich erinnern kann,
sollte wohl nochmal zum HNOA.

mfg
Torn
 
Auch noch mal ein Trivialtipp, besonders für die bösen Raucher, wie mich. Ich lasse mir relativ regelmäßig die Ohren säubern. Mein Arzt fragt mich dann immer, ob ich von dem, was er rausholt, noch mal eine Zigarette drehen will.

@ben
Natürlich kann dir das mit den geschlossenen Kopfhörer ein Ohrenarzt gut erklären. Das liegt einfach am Druck, der nicht entweichen kann und doppelt schädlich bei größerer Lautstärke ist. Mein Arztbruder sagt schädlich.
 
Sehr wichtiges Thema. Das ganze wird aber irgendwie nie richtig wahrgenommen oder täusche ich mich da? Von sachen wie Ohren säubern usw. hab ich auch schon was gehört, aber warum wird das nicht richtig praktiziert wie z.b. 2 jährlich Zahnarzt. (Wobei es hier auch Leute geben soll, die nie zum Zahnarzt gehen.)

Irgendwie haben die Ohren komischerweise scheinbar keinen großen Stellenwert und man merkt es erst wenn es schon zu spät ist.

greetz doc
 
Zu deiner Geschichte:

Sehe ich das richtig, dass die Verschlechterung deines Gehörs durch Krankheiten kam?
Also quasi "ohne dass du was hättest tun können" ?

Ja, genau so ist es. Bereits in meiner frühen Kindheit hatte ich Probleme mit dem Druckausgleich im Ohr. Somit wurden mir Röhrchen in die Trommelfelle eingesetzt, die aber nur einige Zeit im Ohr bleiben. Danach sind zwar die Löcher zunächst wieder zugewachsen, aber einige Jahre später kamen sie wieder und zwar größer als zuvor. Und dadurch, dass der Druckausgleich nicht richtig stattfindet (durch die Nasentrompete übrigens, die mit dem Mittelohr verbunden ist), stehen die Chancen auch schlecht, dass die Löcher wieder richtig zuwachsen, selbst wenn, wäre es auch nicht von Vorteil für mich.
Die Löcher jedenfalls zogen in meiner Kindheit einige Mittelohrentzündungen mit sich, vor allem durch Kontakt mit Wasser.
Seitdem ist für mich auch der Kontakt mit Wasser für meine Ohren absolut tabu. Aber damit kann man leben.

Gruß, Stefan
 

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