Probleme mit Drumset->Bassdrum

[John_Lennon]

Habe dann mal ein Gate angesetzt, um doch etwas mehr zu separieren, einen EQ mit Anhebung zwischen 80-400Hz und nochmal bei 1200-1600Hz für den "Kick", von da in einen (Multiband)Compressor, um die "Lautheit" und Durchsetzungsfähigkeit zum sehr straight-identisch spielenden Bassmann zu erreichen.

Irgendwie setzt sich das im Mix aber GARNICHT durch!!!

Das ist auch kein Wunder

Den EQ solltest Du erheblich schmalbandiger und völlig anders setzen. 80 - 400 hochziehen wird immer scheiße klingen, denn da liegen so viele Signalanteile anderer Instrumente wie Gitarre und Bass und das dröhnst du mit der Bearbeitung komplett zu und machst es buchstäblich zu Brei.

Um 400 Hz herum liegt bei einer Kickdrum außerdem die "Pappe", da sollte man eher schmalbandig aber dafür kräftig *absenken*. Diese Absenkung ist bei vielen Engineers, die ich in meinem Leben beobachten durfte, so sehr Standard, dass sie das gleich bei der Aufnahme schon machen, damit "die Pappe" von Anfang an erst gar nicht im Mix auftaucht.

Die Bässe sollte man auch nicht pauschal anheben, dafür hängt das zu sehr vom Klang der Kick selbst und dem Kontext ab, wie hier ja auch schon geschrieben. Entscheide dich zunächst, ob der Bass oder die Kickdrum dein Fundament sein soll und dann erst würde ich entscheiden, ob und wo ich anheben.

Der "Kick" der Kickdrum liegt eher zwischen 4.000 und 5.000 Hz. Wenn du den betonen willst, dann musst du in dem Frequenzbereich suchen. Und wenn es ganz modern sein soll, dann kannst du auch bei 8-10kHz noch was geben, wird heute sehr gerne gemacht. (Stichwort: CLA-Sound).

Multiband würde ich auch nicht auf der Kick einsetzen, dafür ist eine Kick sowohl frequenztechnisch als auch dynamisch viel zu simpel gestrickt, das macht mehr kaputt als es hilft. Ein normaler Kompressor reicht völlig. Irgendwas LA2A artiges wenn es wärmer und dezenter sein soll oder einen 1176 mit seinem "Studiostandard-Preset": Attack auf 9 Uhr, Release auf 15 Uhr, 4:1 und 3-5 dB holen. Attack feinanpassen bis die Kick "Snap" macht und das Release so nachregeln, dass es in etwa im Songtempo atmet. Dann noch mal den Input nachregeln, dass es wirklich nur max. 5 dB sind, die geholt werden, ansonsten wird das schnell zu gequetscht. Es gibt aber auch immer Ausnahmen von der Regel, aber die gerade genannten Sachen sind sozusagen Standardhandgriffe, die mir über die Jahre bei vielen Kollegen immer wieder aufgefallen sind.

Das auspegeln gegen einen straighten Bass würde ich aber zunächst anders versuchen, nämlich ganz schlicht und einfach per Automation. Erst danach würde ich Kompression einsetzen und das bei Drums generell eher zur Soundformung.