Philosophieren über Neurosis

  • Ersteller SunSpire
  • Erstellt am
S

SunSpire

Registriert
18.09.08
Beiträge
1.420
Reaktionen
349
Punkte
2.566
Guten Morgen,

ich bin immer noch total geflasht vom Montag Abeng, als Neurosis das Astra in Berlin in Schutt und Asche legten. Auch wenn ich glaube (war mein erstes Mal) daß Neurosis schon bessere Gigs gespielt haben, was es verdammt intensiv und "reinigend".

Als interessierter Zuschauer schaut man schonmal aufs Gear und überlegt, wie die Jungs ihren Sound hinbekommen.

Scott Kelly: Gibson Les Paul in Marshall JCM800; Effekte - wenn vorhanden - nur als Pedal aufm Boden.

Dave Edwardson: den üblichen Ampeg "Kühlschrank", nicht näher identifizierbare Bässe.

Steve von Till: Stratocaster in Mesa Boogie Mark IV (meine ich) und einen 2x 12er Fender (Twin Reveb?) konnte ich nicht näher erkennen + zahllose Pedale.

Soweit auf den (neueren) Alben zu hören zockt jedenfalls Kelly Dropped A Tuning. Bei von Till bin ich mir nicht so sicher, seine [g=422]Gitarre[/g] klingt meistens höher, könnte mit Dropped D vorstellen, das ja mit der anderen Stimmung "kompatibel" ist.

Interessanterweise verzerren die Jungs nicht sonderlich stark. Habe das zu Hause mal versucht zu imitieren, aber diesen oberderben Mülleimersound habe ich nicht hinbekommen.

Any Thoughts?
 
Neurosis haben ein sehr dynamisches und emotionales Gitarrenspiel. Das ist schwerer zu imitieren als ein Standard-Metal-Brett, weil es etwas indivduelleres ist.
Ich würde da gar nicht so sehr equipmenttechnisch rangehen. Einen brauchbaren Low/Mid-[g=105]Gain[/g] Sound kann man sich auch mit dem eigenen Equipment zurechtdrehen. Bei Neurosis sind die Ideen, die Spielweise und das Feeling das Besondere.
 
Ich habe Mitte der 90er Neurosis in einem Club mit ca 200 Nasen zusammen erleben dürfen, vor allem habe ich eine Soundwand in Erinnerung, welche durch pure Wucht vereinnahmte, Lautstärke und Bässe.

Ich vermute genau darin deren "Geheimnis".

Gruss Holgi
 
@beide: ja, ich denke, daß diese sehr intuitive Spielweise wahrscheinlich auf jahrelanges Zusammenspiel und massives Jammen zurückzuführen ist.

Ich meine auch, daß die Band spontan entschieden hat, bestimmte Teile länger auszuspielen oder die Spannung auf den erneuten Gewaltausbruch auf ein Maximum zu steigern.

Das war auch das Spannende an dem Gig: das hohe Mass an Interaktion der Musiker. Ist im Metal nahezu einzigartig.
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben