Objektive Röhrenbeurteilung

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Jay_Adams

Jay_Adams

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Hallo Leute,
ich hatte gestern das Vergnügen bei nem Gig ein Rectifier Solo Head zu verwenden, welches der Gitarrist einer anderen band gestellt hat. Ich hab natürlich vorher fast eingenässt und dachte ich würde auf der Bühne mehrmals kommen, aber irgendwie hat mit das Ding nicht so umgehauen wie ich dachte. Ich spiele sonst einen Fender FM 212 und einen ebenso billigen Avora GT-25, selbstverständlich beides Transen und nicht teuer. Vor ner Weile hab ich bei nem Kumpel nen originalen JTM 45 angetestet, den er über alles lobt. Mesa und Marshall hatten beide nen guten Sound, jedoch hab ich trotz recht hoher Lautstärke nix von dem viel mehr an Druck und Lautheit gespürt das ein Röhrenamp im gegensatz zu ner Transe mit gleicher Wattzahl hat.

Jetzt frage ich euch, möglichst ohne geschmackliche und halbreligiöse Anschauung wie ihr die Legende von der Höheren Lautstärke und dem mehr an Druck seht, die Röhren gegenüber Transen haben. Ich rede hier nicht vom Sound, die Unterschiede seh ich sehrwohl (weshalb ich mir demnächst auch ne Röhre kaufen werde), sondern nur um Druck und Lautstärke.

Wäre auch schön wenn jemand mit technischem Wissen was zu sagen hätte.

greetz Jay
 
technisch gesehen alles blödsinn ;)
röhren klingen halt einfach anders, aber wer dir erzählt dass nur röhren den richtigen druck haben, das is quatsch!
was allerdings stimmt ist die tatsache, dass röhren nen ticken lauter sein können als transen, weil die kennlinie nicht so brutal abknickt, also kann man auch in der sättigung (=zerre) noch was rausholen.

aber insgesamt gehts nur um geschmack, klar sind röhren geil (hab auch nen röhrenamp), aber auch transen können gut klingen wenn sie gut gemacht sind!
 
was allerdings stimmt ist die tatsache, dass röhren nen ticken lauter sein können als transen,

meine beiden 18watter brüllen dermaßen laut - da herrsxcht schon ein ordentlicher unterschied zu einer 15watt transe bei der ich mich noch unterhalten kann.

ebenso verbläst mein tube50 den attax80 meines zweitgitarristen um längen im punkto lautheit und klang.

lg
flox
 
Ich denke das liegt aber einerseits auch an den anderen Lautsprechern und Transistorverstärker fangen teilweise auch an zu matschen wenn sie länger laut gespielt werden (besonder ältere, sicher auch "Übungsamps" um 10-20 W bei denen der "Kühlkörper" der Endtransistoren das Chassis ist), wodurch man sie nur unter Klangeinbußen weiter aufdrehen kann, die angegebene Endstufenleistung aber noch nicht erreicht ist.

Mit gleichem Lautsprecher kann ein Röhrenverstärker nur etwas lauter sein als ein Transistorverstärker gleicher (Sinus) Leistung, und das auch nur wenn er zerrt und der Halbleiteramp nicht da letzterer er sonst schrecklich klingt.

Das ein Röhrenverstärker mehr Druck hat liegt sicher nicht daran das er mit Röhren bestückt ist, durch den Ausgangstrafo hat man eine deutlich höhere untere Grenzfrequenz als ein Transistorverstärker. Auch das würde ich eher auf die Lautsprecher, allenfalls noch auf das Schaltungsdesign schieben.

gruß, Chris
 
>Mit gleichem Lautsprecher kann ein Röhrenverstärker nur etwas lauter sein als ein Transistorverstärker gleicher (Sinus) Leistung, und das auch nur wenn er zerrt und der Halbleiteramp nicht da letzterer er sonst schrecklich klingt.

jo genau das meinte ich.
liegt wohl bei so krassen unterschieden überwiegend am lautsprecher!
oder eben daran dass man röhren aufreisst bis nicht mehr weiter geht ;)

ich würde sagen dass es ein reines gerücht ist dass röhrenverstärker mehr druck haben, schaltungsmäsig sind die idr unterum recht beschnitten, eben wegen übertrager (weniger [g=118]bass[/g]-> kleinerer aü-> weniger kosten ;) )
 
Röhre =! Geil aber beim Recti Head solltest du schon ein paar mal kommen. Darum hat meine Freundin auch was gegens [g=422]Gitarre[/g] spielen glaub ich :D Scherz am Rande...
 
liegt wohl bei so krassen unterschieden überwiegend am lautsprecher!

der attax und der tube50 kommen beide von h&k und haben beide celesions drinnen und dasselbe gehäuse. allerdings setzt sich der tube einfach viel besser durch. mag vielleicht auch an einem schlechten schaltungsdesign beim attax liegen, allerdings fahr ich den tube50 mit knapp über 1W (master auf hälfte) und der drummer hört mich, der attax auf 3/4 setzt sich so grad noch durch, und ich denk jetzt mal nicht, dass h&k so blöde war da das staging beim poti komplett anders zu designen.

wie siehts denn mit den obertönen im vergleich aus? diese tragen ja keine unwesentliche rolle zur empfundenen lautheit bei.

lg
flox
 
meine haufe als bassist:
ich vertrete auch die meinung dass der DRUCK vom lautsprecher kommt.
ein 15" box DRUCKT besser als 4x12". ist ja meine erfahrung.
ist ja auch rein physikalisches phänomen - die bewegte luftmasse im stück(!) ist kompakter als beim 4x12. das heisst aber nicht dass 4x12 schlechter ist und nicht druckt, nur ein 15" tut das besser, und diese "im stück bewegte luftmasse" lässt sich auch besser mitm mikro auffangen..
lautstärke ist SUBJEKTIV. und tatsächlich sind röhre lauter, imho.
eine gute kombination aus dem [g=182]amp[/g] und box ist eben das was druckt und laut macht, nicht nur eine komponente.
vg
dragan
 
Wie weit war denn der Boogie aufgerissen ? Das trägt auch bei modernen
Amps noch einiges zum Druck bei. Was für eine Box war's ?

Ich habe am Wochenende mit meinem Engl Blackmore 150 über
eine ziemlich zerfetzte 16 Ohm 4x12 Marshall-Box gespielt, die
meine Diezel mit auch 16 Ohm und 4x12 Vintage 30 in puncto Druck
in den Schatten gestellt hat.

@Floxe : Ich habe auch noch einen 10 Jahre alten Attax 200 rumstehen.
An der Power-Geschichte ist schon was dran, aber ich finde,
dass der Hybride bis zum Crunch-Bereich einen überaus warmen,
sehr Fender-freundlichen Sound hinbekommt. Über die
Leadsounds kann man streiten, aber der [g=182]Amp[/g] ist eigentlich mein
recording-[g=182]Amp[/g].
 
>Mit gleichem Lautsprecher kann ein Röhrenverstärker nur etwas lauter sein als ein Transistorverstärker gleicher (Sinus) Leistung, und das auch nur wenn er zerrt und der Halbleiteramp nicht da letzterer er sonst schrecklich klingt.

jo genau das meinte ich.
liegt wohl bei so krassen unterschieden überwiegend am lautsprecher!
oder eben daran dass man röhren aufreisst bis nicht mehr weiter geht

Okay, also über die Soundunterschiede brauchen wir uns ja nicht zu streiten, aber in punkto Lautstärke wage ich, euch zu widersprechen. Die Lautsprecher spielen da überhaupt keine Rolle. Mein AC30 (30Watt) ist so höllisch laut, das man ihn maximal auf 6Uhr drehen kann, ohne einen bleibenden Hörschaden zu kriegen! Versuch das mal mit ner 30Watt Transe. Da kannste mit deiner Oma noch gemütlich ein Kaffeschwätzchen halten. Natürlich spielt die Membranfläche auch eine, aber nur sehr untergeordnete Rolle. Der Druck kommt vom [g=182]Amp[/g]. Aber vielleicht kann das jemand erklären, der etwas mehr Ahnung von Elektrotechnik hat. ;)
 
>Die Lautsprecher spielen da überhaupt keine Rolle.

das ist leider schlichtweg falsch ;)
lautsprecher haben eine angabe, die in db/w/1m angegeben ist, die sagt aus wieviel schalldruck der lautsprecher aus einem watt im abstand von einem meter holt. gute ls haben 100 und mehr, schlechte (bzw leise) eben weniger.
siehe dazu auch http://www.musik-service.de/sensitivity-mkb32de.aspx

was das obertonverhalten und subejktive lautstärke angeht (und andere geschichten) nehm ich mal einfach nen link her, da steht genug diskussionsstoff ;)
http://www.elektronikinfo.de/strom/roehrenirrtum.htm
 
ponch schrieb:
Mein AC30 (30Watt) ist so höllisch laut, das man ihn maximal auf 6Uhr drehen kann, ohne einen bleibenden Hörschaden zu kriegen!

Fairerweise muss man dazusagen, dass der AC30 wohl einer der lautesten Amps ist, die vom Hersteller mit 30 watt angegeben werden. Andere Amps mit ähnlicher Schaltung und Endröhrenbestückung werden durchaus mit 50 w angegeben.

Afaik ist der wichtigste Faktor bei der Röhrenleistung folgender: Die Leistung der Amps wird clean gemessen, bei einem minimalen Klirrfaktor. Und wenn die Endstufe beim Röhrenamp klirrt bzw. zerrt, klingt der [g=182]Amp[/g] meist dennoch gut, während der Transistoramp entweder nicht mehr gut klingt, oder einfach so ausgelegt ist, dass er eben auf Master 10 cleane 50 Watt bietet. Der Vox verzerrt mit (Master-) Volume auf 10 haut dagegen de facto eben keine 30 Watt raus, sondern deutlich mehr, hab mal gehört dass das bis auf 500 Watt gehen kann. Transistormäßig chrystal Clean ist der Vox dann wieder bei 30 watt ... naja, ein wenig mehr wirds schon sein, und wer spielt einen Vox klinisch clean? ;)

Der zweite große Faktor bei den Röhrenamp ist imo die Kompression, die viel Lautheit ausmacht. Dann kommt noch das Voicing dazu, da das menschliche Gehör auf sprachverständnis ausgelegt ist, ist es für bestimmte Frequenzen besonders empfindlich, die man mit Gitarren und Röhrenamps eben sehr gut betonen kann.

Wirkungsgrad, Membranfläche und Anzahl der Lautsprecher sind dann natürlich auch ein Faktor. Da die meisten Gitarrenspeaker durchweg einen sehr hohen Wirkungsgrad haben, kommen die Unterschiede da aber nicht immer so zum tragen, können aber durchaus relevant sein. Membranfläche würde ich nicht unterschätzen, das macht imo einiges aus, gerade in der Live-Situation.

Die empfundene Lautheit der eigenen [g=422]Gitarre[/g] hängt also imo ab von:

- der Lautstärke der anderen Bandmitglieder, der Monitoranalge, der PA
- Wirkungsgrad, Membranfläche und Anzahl der Lautsprecher
- der Konstruktion der Box
- Größe und Akustik des Raumes und der Position der Speaker/Boxen
- Von [g=349]Frequenz[/g]überlagerungen und somit deinen EQ-Einstellungen
- von der Komprimierung (z. B. durch Röhrensättigung)
- Sound der [g=422]Gitarre[/g]
- Grad und Art der erzerrung
- subjektives Empfinden, Gewöhnung, vorhandene Hörschäden, benutzte Ohrschützer

Das waren nur meine paar cent, bin aber kein E-Techniker, aber hab schon zu viele höllenlaute Röhrenamps gehört ... ;)
 
dank dem ausgangsübertrager auf die box, hat man bei nem röhri mehr strom/Spannung die auf dem Lautsprecher liegt (das hat die Crew von Marshall Valvestate rausgefunden).

mach mal KT88 rein.. die teile drücken dich an die wand:D

cheers
 
@ tagwohl :
Ich kann mir vorstellen, was Du meinst, ich hab' selbst 6550-Röhren
im [g=182]Amp[/g].
 
@floopy8: jup, würd ich auch sagen :)

>dank dem ausgangsübertrager auf die box, hat man bei nem röhri mehr strom/Spannung die auf dem Lautsprecher liegt (das hat die Crew von Marshall Valvestate rausgefunden).

wenn ich dich richtig versteh (nimm mal nen rechtschreibkurs :p ) meinst du dass bei nem röhrenamp mehr spannung auf dem ls liegt?
das is grundlegend mal nicht so, weil leistung P = R*I² oder P = U/R², also wenn die spannung/der strom steigt (was einzeln nicht geht bei nem festen widerstand/lautsprecher), dann wird auch die leistung größer. also hat ein röhrenamp der ne leistung von 30watt abgibt die selbe spannung wie ein transenverstärker der 30watt abgibt. wenn einer mehr spannung raushaut, dann gibt er auch mehr leistung ab (beim selben LS natürlich).
der AÜ macht übrigens nicht mehr leistung, ein trafo verändert im idealfall die leistung garnicht, in der praxis hat aber kein trafo nen wirkungsgrad von 1, also geht immer bissle leistung verloren (->wärme).
 
wenn ich dich richtig versteh (nimm mal nen rechtschreibkurs ) meinst du dass bei nem röhrenamp mehr spannung auf dem ls liegt?

das ist genau das, was die typen behauptet haben.

ehrlichgesagt, bin ich eher physikbegabt und hab noch ein loch in der eletech.. bischen basteln und löten.. aber deine argumentation klingt auch vernünftig. ich weiss jetzt halt ned, was ich von deinem statement und deren artikel halten soll.

eideutig für mich ist, dass ein 50Watt Röhri sich besser durchsetzt in ner band als eine 100 watt transe.

RECHTSCHREIBUNG.. shit.. nee.. nix für mich;) muss ich mir schon den ganzen tag mühe geben;) man hats ja sowieso schwer als ausländer;)

cheers tagi
 
Hallo,

das Problem ist doch dass man gerade mit einem Recti oder anderem hochkomplizierten, empfindlich einzustellenden Equipementkram auch umgehem muss. Ich hab´ drei Wochen lang nur die Betriebsanleitung studiert.

Zudem ist es mit Recti alleine nicht getan, die ganze Soundkette muss stimmen. Und dann kann ich mir echt nicht vorstellen, dass die Sache nicht um einiges mehr drückt als jeder Transistor :D :D :D

Gruß Mike
 

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