Musikmachen mit dem iPad

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Als bekennender Fan von Musikapps auf dem iPad, möchte ich hier mal einen thread erstellen für alle die, die sich informieren wollen (mal auf deutsch, weil nicht alle des englischen mächtig sind) und/oder vor einer Kaufentscheidung stehen.
Ich habe eine ganze Hucke voller teils sehr guter und durchdachter Software gekauft, aber auch den einen oder anderen Schrotthaufen, soll man ja auch nicht verheimlichen. Wie auch immer, ich stelle nach und nach meine Apps hier vor, ich würde mich freuen, wenn sich mehr daran beteiligen.
Mir geht es bei dem thread nicht um den Sinn oder Unsinn des Musikmachens auf dem iPad, da gibt es Befürworter und Gegner und beide haben gute Argumente. Das zu diskutieren ist in einem anderen Thread besser aufgehoben.
Im nächsten kleinen Artikelchen geht´s dann sofort los mit einem meiner favorites, ThumbJam....
 
Dann mach doch einfach.
Warum sich an anderen orientieren. In zehn Jahren lachen wir eh alle darüber und vielleicht gibt es
dann gar keine Pc^s mehr, nur noch pocket und erst noch diese Brille von google...
hab auch schon mit nds rumexperimentiert.
hat echt spass gemacht.
Aber für den ipad gibt es doch sehr gute könnte man fast sagen Profisoftware? im vergleich
zu android.
 
ThumbJam Version 2.0, letztes Update im Nov 2011

ist eine (nach Bedarf) skalenbasierte App, die eine meiner liebsten Softwares geworden ist. Nicht, weil man damit keine falschen Töne trifft (weil immer in einer Skala bleibend), sondern weil sie so flexibel und gut klingend ist.

tjwebsmall.jpg


[sup](Foto ist von der Webseite entnommen)[/sup]

TJ wird vertikal/hochkant gespielt. Empfehlenswert ist es mit einem iPad zu spielen, übers iPhone geht es aber auch. Die verschiedenen tools können ein- und ausgeblendet werden. Eingeteilt ist das Fenster von TJ in 5 Grundbereiche: die Spielfläche, und in den 4 Ecken die Knöpfe für Sounds, Edit, Loop und Prefs (also Preferences - Voreinstellungen).

Sounds: Im Paket enthalten sind schon 50 Sounds (Presets genannt), dazu kann man kostenlos noch etliches andere laden. Alle Sounds sind von durchweg guter Qualität, manche sogar mehr als gut, super gesampelt oder synthetisch fabriziert (die besten Tablas, die ich kenne, tolles Cello). Zugegeben, nicht alle Samples sind der Oberhammer, aber man kann bei fehlenden Sounds einfach per Network Session oder per Midi den eigenen Rechner ansteuern.
Im Bereich Sounds kann man auch die Skalen wechseln, verschiedene Einstellungen für Lautstärke und iPod einstellen, auch das Spielen mit einem Song aus der iTunes Biblio ist drin. Man kann ein eigenes Instrument erstellen, allerdings bin ich da noch nicht so eingestiegen, es gibt eine Import- und Aufnahmefunktion. Und nicht zuletzt befindet sich hier die Möglichkeit, weitere Saples herunter zu laden. Ich empfehle, dort mal alles anzuschauen, löschen kann man immer noch.

Edit: Hier kann man seine Einstellungen als eigenes Preset abspeichern, die Effekte (Reverb, Delay und LP Filter) einstellen, die Controls verändern (Volume, Pan, Vibrato, Tremolo und Pitch Bend). Schon sehr geil, wenn man hier einstellt, dass der Pitch nach oben geht, wenn man das iPad nach vorne neigt oder ein Tremolo über Finger oder Shake festlegt. Und zuletzt kann man die Eigenschaften des Samples über Attack, Release, Polyphonie, und verschiedene Verhalten beim "slide" über die Skalen einstellen.

Loop: ein eigener Loopbereich, mit dem man verschiedene Layer aufnehmen kann. Die Anzahl der Layer ist unbegrenzt. Der Loop kann so eingestellt werden, dass die neuen Aufnahme mit Beginn des nächsten Loops quantisiert wird. Mann kann im Session Record Mode aber auch einfach drauf los spielen, macht auch mächtig Spass. Nachteil der ´ganzen Loop-Section: Mann kann leider, leider nur den jeweils letzten Loop löschen, ein echtes Manko, das man nur dadurch umgeht, indem man die letzten Loops exportiert und nachher als Loop wieder lädt. Na ja, da kommt aber sicher noch was beim nächsten Update.

Prefs: Die kleine Ecke, die das Programm so flexibel macht. Hier kann man über einen eingebauten Server direkt auf das Programm zugreifen und via Browser Samples und Loops runter- und hochladen, und allerhand konfigurieren. Sehr mächtig und bequem im Vergleich zu anderen Apps.
Im Bereich Im- und Export kann der Loop kopiert werden (AudioCopy), gemailt oder in Soundcloud hochgeladen werden, browse Audio to Export, aufgenommene Instrumente exportieren, via AudioCopy Loops und Samples eingefügt werden oderr via Shared Documents in iTunes geladen werden.
In Midi Controls sind die Möglichkeiten gewaltig. CoreMidi wird natürlich unterstützt, Network Session, DSMI, Active in Background, Save MidiLoops, verschiedene Controls werden auf Wunsch mitgesendet (Pitchbend, -Range, Pan, Volume, Key Pressure, Channel per Touch....) Input und Ouput Connections gesteuert (auch über andere laufende Apps im Hintergrund)
Bluetooth Collaboration erlaubt es, sich mit anderen synchronisiert zu verbinden. Sehr, sehr feines Feature.
Die Optionen geben Zugriff auf viele weitere Einstellungen (Background Loop Play, Mixdown Reverb, Buffer Size....)

Help: Endlich mal eine ausführliche Hilfeseite, die auch im Programm selber implementiert ist und keine Internetverbindung braucht.

Fazit: alles in allem eine grossartiges Programm für wenig Geld. Die 5,49 Euro sind extrem gut angelegt, zumal es bei Fragen ein gutes Forum gibt und der Entwickler sich dort auch blicken lässt und Einblicke in die zukünftigen Updates gibt.



Infos unter: ThumbJam Webseite
 
Aber für den ipad gibt es doch sehr gute könnte man fast sagen Profisoftware? im vergleich
zu android.
Android Software kenne ich nicht wirklich gut, hab mein HTC letztes Jahr verkauft, da war das mir schon klar, dass ich komplett zum Apfel wechsele, weil das Angebot einfach riesig ist. Und ja, es gibt durchaus professionelle Software, die Entwicklung hat noch Tücken, die aber im Moment heftig bearbeitet werden. So muss man sich noch ein klein wenig gedulden, was das miteinander kombinieren der jeweiligen Apps angeht, da noch ein übergreifendes Tool fehlt, die alle Musikapps bündelt undzentral steuern kann, inkl. Recording. www.audiob.us wird aber sicher in Kürze DIE Lösung vorstellen, echt spannend.
 
mit Midi Keys via camera connection kit spielbar?
 
mit Midi Keys via camera connection kit spielbar?
Guter Hinweis, sollte möglich sein. Hab leider kein USB-Midikeyboard zur Hand, nur mein Doepfer mit den guten alten Midikabeln, aber ich denke, das fluppt. Warum auch nicht, hat ja Midi-Input Optionen.
 
habe es gerade gekauft und bin malgespannt. Die Kommentare sind ja sehr gut. Bisher habe ich immer mit garage band rumgedoktort, aber das rockte nicht...
 
Nodebeat

Eine kleine, feine App, die durch ihre ruhige Art besticht. Nodebeat spielt mit dem Zufall, lässt sich aber auch hervorragend steuern und für Projekte einsetzen.

nodebeat.jpg




Nodebeat ist Rhythmus und Melodie, Echo und Zufall. Es gibt zwei verschiedene Soundgeneratoren, Oktave und Beat, die durch sogennante Nodes aktiviert werden. Von den Nodes gibt es acht Stück, die durch Ziehen auf das Spielfeld und und deren Nähe zum Generator einen Klang erzeugen. Ein Node übernimmt einerseits ein Drumteil wie Hihat oder Bassdrum oder einen Sound in einer Oktave. Als Drumsounds sind vorhanden: Rimshot, Snare, Tom, Closed/Open Hihat, Bassdrum, Becken und ein "Plong".
Ein Generator sendet einen Impuls aus und steuert die durch Stränge verbundenen Nodes an. Je weiter ein Node vom Generator entfernt ist, desto später erklingt er. Dadurch ergibt sich schon eine Grundstruktur. Beeinflusst wird diese auch durch eine sogenannte Proximity, also das Nachbarverhalten zum Generator. Dieses Verhalten kann durch einen Regler gesteuert werden, sprich: es werden entweder nur die Nodes angesprochen, die in direkter Nähe stehen, oder auch die, die weit weg sind, repräsentiert durch Stränge, auf denen der Impuls läuft. Die Proximity kann nur für alle gleich beeinflusst werden.
Generatoren und Nodes können durch doppeltouch aktiviert/deaktiviert werden.

In den Einstellungen gibt es die Auswahl der Waveform, Key von C bis B, Oktaveinstellung, Echo, Attack, Decay, Release und Aktivierung vom Keyboard, was aber eigentlich die melodische Begleitung auf der Spielfläche bedeutet. Man spielt innerhalb der ausgewählten Skala. Es gibt eine üppige Auswahl an Skalen, sollte für jeden was dabei sein :)
Der Rhythmus wird über das Tempo gesteuert und die Nodebeats bekommen eine vorgegebene Länge von 16tel bis halbe Note. Auch hier gilt die Einstellung für alle gemeinsam.
Aufnahmen können sehr schnell und ohne langes Einstellen gemacht werden und über AudioCopy in anderen Anwendungen eingefügt werden. Ebenso ist es möglich, die Aufnahmen als WAV auf Soundcloud hochzuladen, per Email zu senden oder in iTunes abzulegen.
In den Settings kann man festlegen, ob die App im Hintergrund weiterläuft, wenn sie weggeschoben wird und ob und wie Midi gesendet wird (kein Midi-In).
Ein Sleep-timer hilft beim Einschlafen - auch nicht übel für Nachtwerker.

Eine tolle App, die durchaus auch als ernstzunehmendes Werkzeug benutzt werden kann, es lohnt sich, die mal anzuschauen. Viele Möglichkeiten habe ich nicht erwähnt, weil sie selber entdeckt werden sollen.
In Kürze hier auch ein Soundbeispiel.

Für Android kostenlos, sonst für derzeit €1,99.

Infos unter Nodebeat.com
 
Hallo,
Hättest du Lust, hier die App: Spotify vorzustellen?

Ich denke auch wenn es keine App zum direkten Producing ist wird sie trotzdem ein durchbruch in der Musikindustrie in Deutschland sein, und hier ist ein guter Ort, diese mal zu durchleuchten und zu zeigen, was alles möglich (oder nicht möglich) ist, zu zeigen.



MfG,


Kevin
 
Hallo,
Hättest du Lust, hier die App: Spotify vorzustellen?

Kevin
Hi Kevin, danke für den Vorschlag, aber Spotify ist ein Dienstleistungsservice, das passt thematisch nicht hierher. Hier stelle ich nur apps vor, mit denen man aktiv Musik in irgendeiner Form macht.
 
Spotify hat keine dedizierte iPad-App. Da ist mehr möglich, mal sehen was da noch kommt. Dem Dienst an sich stehe ich zwiegespalten gegenüber. Einerseits ein toller Dienst für die Nutzer, einfach schnell und sehr Umfangreich. Andererseits bleibt für die Künstler kaum was hängen, ich weiß nicht ob diese ca. 0,005€/Stream fair sind.
 
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