Musik zerschneiden zusammensetzen veröffentlichen - Fragen

Das liest sich wie eine Generalamnestie für Unfähige...
So isses.
Je dümmer, desto benutzungsberechtigter.
Daraus folgt auch, dass ein Mensch, der Samples zieht UND das mit dem Recht auf freie Benutzung begründet, ausreichend unfähig sein muss.

Demnach darf man auch jeden Rapper (und natürlich auch jeden Musikbegeisterten anderer Couleur, der sich am Sampeln erfreut), der sich auf dem "Recht auf freier Benutzung" ausruht, ungestraft einen Dummkopf nennen, oder nicht?
Auch gut.... :D
 
Die große Preisfrage in rechtlicher Hinsicht ist aber, ob da ein rein subjektiver (das kann ich so dann doch nicht glauben) oder doch ein objektivierterer Maßstab anzulegen ist (also man eher von einem durchschnittlichen Anwender/Musikproduzenten ausgehen muss). Ich bin davon überzeugt, dass der BGH sich da schlecht ausgedrückt hat und man nicht nur auf die (Un)fähigkeiten des betroffenen Sample-Verwursters schauen darf. Denn das Motto "Doofheit siegt" hatte bisher noch keinen Eingang in die Rechtsprechung des BGH gefunden.
 
hier der Link zur Pressemitteilung des BGH,

Daraus:
Das Berufungsgericht wird nun zu prüfen haben, ob die Beklagten sich hinsichtlich des Eingriffs in das Tonträgerherstellerrecht der Kläger auf das Recht zur freien Benutzung berufen können.

- Ist die Fortsetzung eigentlich schon bekannt? Ich habe nichts gefunden.
 
3p sind wohl erstmal davongekommen.

CD kann man kaufen und das Lied mit Video auf 3ptv sehen.
 
@chrk: Ich habe mal bei der hanseatischen Justiz gesucht, da scheint noch kein Urteil vorzuliegen.

@DaddyDufte: Solange noch keine Vollstreckung aus dem Urteil stattfindet, sondern Kraftwerk erst einmal das Ende des Rechtsstreits abwartet (abwarten muss), bleibt der Tonträger erhältlich. Es scheint auch keine einstweilige Verfügung zu geben, nach welcher der Vertrieb bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Klageverfahrens untersagt wäre.
 
@chrk: Ich habe mal bei der hanseatischen Justiz gesucht, da scheint noch kein Urteil vorzuliegen.
Danke für die Mühe.

@DaddyDufte: Solange noch keine Vollstreckung aus dem Urteil stattfindet, sondern Kraftwerk erst einmal das Ende des Rechtsstreits abwartet (abwarten muss), bleibt der Tonträger erhältlich. Es scheint auch keine einstweilige Verfügung zu geben, nach welcher der Vertrieb bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Klageverfahrens untersagt wäre.

Man könnte ja jetzt noch ein wenig ketzern: Je länger das Werk verkauft wird, deso höher wäre im Falle der Verurteilung der anzurechnende Schaden...
 
deso höher wäre im Falle der Verurteilung der anzurechnende Schaden...
Macht ja nix - wird schliesslich (hoffentlich) durch die erhöhten Einnahmen ausgeglichen. ;)
 
Platin Track:

-WaElI
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[ref=[media=youtube]eU5Dn[/media]-WaElI


Solche Clips gibt es zu genüge, allerdings sagen die noch überhaupt nichts darüber aus, ob das mit Genehmigung entstanden ist, oder nicht. Angenommen, man kennt sich mit weniger bekannter Musik sehr gut aus und identifiziert ein Sample auf einem Album, wo es in den Booklet-Texten nicht angegeben ist, kann man noch lange nicht davon ausgehen, dass ein Klau riskiert wurde. Heutzutage ist das nicht mehr wie zu Zeiten von Public Enemy und co.

Ich hab mal ein Interview gesehen, wo sich Hank Schockley und George Clinton gegenüber saßen. Dann hat der Moderator George Clinton gefragt, ob er nicht auf Hank sauer wäre, weil der ihn damals so zahlreich gesampled hat. George wusste erst garnicht, was er darauf sagen sollte, grinste, und meinte dann: "Nö, ich hätte mir damals gar keinen Grund vorstellen können, auf ihn sauer zu sein - ich meine, die Parliament-Songs kannten doch eh alle Leute die Public Enemy hörten schon - damals hat das niemand hinterfragt. Ich sehe das eher als ein Revival unserer Songs und habe mich gefreut, dass sie in den Köpfen der Leute bleiben."

Heute denken die Leute anders darüber und inzwischen wird meistens mit Genehmigung gesampled.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Coole Story, das mit Public Enemy.
Früher wollten man, daß die Leute sofort hören, daß da ein Musikzitat drinsteckt.
Man ehrte damit quasi den zitierten Künstler.
Heute wird gesamplet, weil das die "Jugend von heute" eh nicht mehr kennt, man kann also erneut Kohle damit machen.
Deshalb wird heute zurecht gefordert, die Samples anzugeben.
Weil's um die Kohle geht.
 
Coole Story, das mit Public Enemy.
Früher wollten man, daß die Leute sofort hören, daß da ein Musikzitat drinsteckt.
Man ehrte damit quasi den zitierten Künstler.
Heute wird gesamplet, weil das die "Jugend von heute" eh nicht mehr kennt, man kann also erneut Kohle damit machen.
Deshalb wird heute zurecht gefordert, die Samples anzugeben.
Weil's um die Kohle geht.

Hmm... mich würd's nicht wundern, wenn einer sagen würde, dass die damals schon vom Erfolg des Originals profitieren wollten. Andererseits gab es damals für die armen Schlucker in den Projects kaum Möglichkeiten, einen Beat zu basteln, der sich nach Band anhört. Da gab es noch nicht Kontakt und üppige Sample-Libraries mit der Möglichkeit, das Verhalten eines Instruments detailiert zu emulieren.
 
Coole Story, das mit Public Enemy.
Früher wollten man, daß die Leute sofort hören, daß da ein Musikzitat drinsteckt.
Man ehrte damit quasi den zitierten Künstler.
Heute wird gesamplet, weil das die "Jugend von heute" eh nicht mehr kennt, man kann also erneut Kohle damit machen.
Deshalb wird heute zurecht gefordert, die Samples anzugeben.
Weil's um die Kohle geht.

Ja, recht hast du. Ich kenne viele Leute, die sagen zu gesampleten Songs: Boah, cooler Song musst du mal hören. Ich hörs mir an, GRAUENHAFT!, welch Verschandelung. Viele Leute finden den Song halt gut, weil Sie das Original nicht kennen. (Würde ich das Original nicht kennen, würde ich glaube ich auch mehr Samplesongs gut finden).
 
(Würde ich das Original nicht kennen, würde ich glaube ich auch mehr Samplesongs gut finden).

Oder vielleicht auch nicht, weil du dann erkennen würdest, wie billig die teilweise gemacht sind :)
 
@ Audiogasm:

Das kann gut sein, daß die Jungs damals gesamplet haben, weil sie sonst kein (gutes) Playback gehabt hätten.
Also doch nix mit "Künstler ehren"...
 
@ Audiogasm:

Das kann gut sein, daß die Jungs damals gesamplet haben, weil sie sonst kein (gutes) Playback gehabt hätten.
Also doch nix mit "Künstler ehren"...

Naja möchte ich eigentlich auch nicht bestreiten. Immerhin sind die ja mit James Brown, Parliament, Cameo und co. aufgewachsen. Die ersten Beats, auf denen jemand gerappt hat, wurden ja noch nicht mal mit Samplern gemacht. Rap war eigentlich ursprünglich nur ein Ereignis auf Blockparties, wo der DJ durch Juggling zweier gleicher Platten die ersten 1-4 Bars ohne (oder wenig) Vocals oder einen Break weiter hinten immer wieder abspielte, während er den anderen Plattenteller zum Anfang der Stelle zurück zog. Auf manchen alten Kasetten-Mitschnitten kann man noch feststellen, wie sich der Beat nach 2 Minuten schon völlig dumpf anhört.
smil451c7211b9e19.gif
 
Kennt jemand "Dope Beat" von KRS One?
Es hat ewig gedauert, bis ich herausfand, woher das Gitarren-Sample stammt...
Dabei handelt es sich um eine recht berühmte Gruppe.
 
Kennt jemand "Dope Beat" von KRS One?
Es hat ewig gedauert, bis ich herausfand, woher das Gitarren-Sample stammt...
Dabei handelt es sich um eine recht berühmte Gruppe.

Aah... ist das nicht sogar irgendwas von AC/DC?
 
Ja genau.
 

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