Musik und Politik

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Guest
Hi,
Eure Meinungen zu folgender Frage würde mich interessieren:

Wie reagiert Ihr, wenn einer Eurer Lieblingsmusiker seine Sympathie für eine bestimmte politische Richtung kundtut oder Äußerungen macht, mit denen Ihr Euch absolut nicht identifizieren wollt.

Werft Ihr seine Platten auf den Müll, schreibt ihm Eure Meinung dazu oder ignoriert es einfach achselzuckend ?

Wie weit geht bei Euch kritiklose Anhängerschaft/ musikalische Bewunderung ?

Dann mal los.
 
hallo

hab mal him live gesehen und danach alle tonträger vernichtet. das #### von sänger hat null stimme auf der bühne. auf den cd's wurden die vocals so gemastert dass die scheissstimme nicht zu hören war. sorry, hat nichts mit politik zu tun. was für ein konkretes beispiel hast du denn?

gruss
bruno
 
Aus der Musik kenne ich leider kein Beispiel, das mich interessieren könnte. Im Filmbereich allerdings schon: seit "The Passion of Christ" boykottiere ich Sektierer und Superbratpfanne Mel Gibson.

T.
 
Hi

Die "Title of Records" von FILTER ist eine total geile Scheibe (wobei ich mich nicht gerade als Filter Fan bezeichnen würde). Aber als der Sänger dann mit seinem Pro-Bush Geschwafel angefangen hat, habe ich die CD ganz weit nach hinten ins Regal gestellt. Und da verstaubt sie nun auch...

Dafür haben die auch beim Bizarre 2002 ein ordentliches Pfeif-Konzert zu hören bekommen... :-D

Gruß
Mike
 
Na folgendes Beispiel:

Ich war mal, vor urzeiten, ein Eric Clapton -Fan bis ich hörte, daß er die National Front in England durch seine Statements unterstützte.

Jemand wie er, der seine ganzen musikalischen Wurzeln aus der schwarzen Musik bezog, kann sich nicht für eine rassistische Vereinigung aussprechen.

Der Mann hat bei mir seit dem bis in die Steinzeit verschissen und verdient an mir keinen müden Cent mehr, zumal er bis heute keine glaubhafte Entschuldigung übrig hatte.

Es gibt noch das eine oder andere Beispiel mehr.
 
Werft Ihr seine Platten auf den Müll, schreibt ihm Eure Meinung dazu oder ignoriert es einfach achselzuckend ?

Interessantes Thema. Als im vergangenen Jahr der Simply Red-Sänger sich pro Irak-Krieg ausgesprochen hat, habe ich die Band für mich abgeharkt - kein schlimmer Verlust, ich gebs zu ;-)

Grundsätzlich: Ich finde, man muss da auch mal konsequent sein und die eigene Überzeugung in Konsumbereitschaft (oder eben -verweigerung) ummünzen.

>MEGA
 
@Tacheles:

Aus der Musik kenne ich leider kein Beispiel, das mich interessieren könnte. Im Filmbereich allerdings schon: seit "The Passion of Christ" boykottiere ich Sektierer und Superbratpfanne Mel Gibson.

Und vorher warst du Ron Hubbard-Anhänger oder wie? :-?
 
Wenn der Künstler ein Arschloch ist, dann werde ich ihn vielleicht nicht mehr unterstützen - sprich, keine neuen Sachen von ihm kaufen - aber in den Müll landen meine CDs (oder DVDs) deshalb nicht, denn es war immerhin mein Geld, daß ich für die Scheiben hingeblättet habe.

Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht immer alles glauben, was politisch über so manche Künstler in der Presse erzählt wird.

Und selbst wenn er ein "Böser" ist und mir die Mucke trotzdem extrem gefällt ... hmm, weis net.
 
Seit Metallica Napster verklagt hat mit etwas arg dämlichen Gründen hab ich mir keine CD mehr von ihnen gekauft (okay, liegt mit an der Musik der neueren Platten), aber die alten haben immer noch ihren Ehrenplatz ganz oben im CD-Regal, weil sie einfach auch zu meiner Vergangenheit und Entwicklung gehören!

Grundsätzlich gehts mir bei Musik immernoch um Musik! Und ich habe das (vielleicht etwas naive) Vertrauen darin, dass wirklich gute Musik, die von Herzen kommt nur derjenige machen kann, der auch sonst gesunde Ansichten hat! Bisher wurde ich da jedenfalls nie enttäuscht. Vielleicht liegts aber auch nur an meinem Musikgeschmack und ist Zufall.
 
@ MartyK:

Nein, nicht wirklich. Vorher habe ich mich lediglich nicht wirklich mit dem komischen Vogel beschäftigt. Aber wenn ich DAS gewusst hätte ;-)

T.
 
das problem ist , das die musik durch eine angenommene anders politische gesinnung als erwartet zu tage tritt (des künstlers) nicht anders kling als vor dieser erkenntnis.
also würde ich trotzdem weiter van halen höhren auch wenn eddie komunist oder rassist wäre.....gitarre spielen kann er nunmal und es höhrt sich hammergeil an.
MfG Prof.Dr.Höll
 
also, solnag jemand nur eine der relativ gemäßigten politischen positionen einnimmt, dann isser für mich nicht gestorben, zB pro.irakkrieg ist zwar IMHO falsch, aber es gibt nunmal zwei meinungen dazu, und wenn man alle abstrafen würde, die nicht dagegen waren, dann könnte man alle saturn&co-filialen halbieren... :-D aber wenn jemand eine extreme meinung propgiert, dann würd ich#s mir überlegen.

btw: die bandmitglieder der gruppen, die ICH höre, kommen in der presse eh kaum zu wort, viel zun nicht-mainstreammäßig... und auf konzerte geh ich nie...
 
Wenn die politische Meinung sich nicht in der Musik wiederspiegelt, ok. Ob man den Kuenstler dann trotzdem mit CD- und T-Shirtkaeufen und Konzertbesuchen finanziell unterstuetzt, bleibt natuerlich jedem selbst ueberlassen. Ich habe weniger Probleme mit sowas, wenn es mit der Musik nichts zu tun hat.

Das gleiche gilt uebrigens auch fuer Musik, in der man die Texte sowohl rechts als auch links interpretieren kann.
 
Wenn derjenige seine Position in der Öffentlichkeit permanent dazu ausnutzt, Dünnschiss zu verbreiten, würde ich ihn nicht unterstützen und seine Musik boykottieren.

Über einmalige Meinungsäußerungen aus dem Affekt sehe ich hinweg, solange es für meine moralischen Maßstäbe nicht kriminell ist.

Grüße
Cos
 
Also wie heißt es doch so schön... man kann nicht nicht politisch sein... das trifft natürlich gerade auf charestmatische Künstler zu. Eddie Vedder zum Beispiel von meinen heiß geliebten Pearl Jam's tritt schon seit einigen Jahren auf politischen Wahlkampfveranstaltungen auf. Er unterstützt zusammen mit anderen namhaften Künstlern den amerikanischen Präsidentschaftskanditaten Ralf Nader. Hat wahrscheinlich noch nie jemand was von gehört. Er hatte bisher auch nicht den Ansatz einer Chance bei den Präsidentschaftswahlen. Er verkörpert sowas wie die amerikanischen Grünen. Wenn es sowas geben würde. Also zumindest von den Grundprinzipien. Sehr politisch natürlich auch jüngst der Auftritt von Coldplay bei den Grammys, bei denen sie ihren Preis John Kerry widmeten und sich für ihn als Präsidenten aussprachen. Komisch eigentlich - soweit ich weiß sind das doch Engländer.
Aber egal... Alles in allem finde ich es total legitim wenn sich Künstler Gedanken über Politik machen und diese dann äußern. Sofern es nicht irgendwelche extremen/propagistischen Formen annimmt.

Gruß
horry5
 
Also falls es hier Leute gibt die sich mit ihrer Musik oder ihrem Wissen konkret an politisch Projekten beteiligen wollen würde ich diesen Link entfehlen:
http://www.attac.de/kulturattac/
Jeder! ist willkommen. Es wurden schon 2 Sampler (Hip/Hop-Pop+Rock) produziert es werden aber auch Texter ,Live Musiker etc. etc. gesucht.
Am Besten mal anschaun!
Ciao
 
@steelyard,

ich werde meine Clapton Platten nicht auf den Müll schmeißen auch wenn ich jetzt gelesen habe das er die National Front" unterstützt. Aber ich werde keine neue Sachen von dem mehr kaufen.

Es gibt eine Menge US-Schauspieler die sich zur Scientologie-Sekte bekennen. Musiker auch ein paar, also von denen kauf ich garantiert auch nix ob mir die Mucke gefällt oder nicht.

Das man keine Fascho-CDs kaufen sollte versteht sich glaube ich von selbst.

Dann fällt mir noch ein anderer Aspekt ein. Die krminielle Energie die manche Künstler aufbringen. Wenn einer Steuern hinterzieht würde mich das beim Kauf seiner CDs nicht beinflussen. Wenn aber Pete Townsend seinen Computer voll Kinderpornos hat, dann werde ich den durch Käufe sicherlich nicht mehr unterstützen.

mfg Jack
 
Hi,

an Scientology mußte ich auch spontan denken; vor allem in Verbindung mit diversen Filmstars. Das macht sie einem nicht unbedingt symphatischer.

Ich versuche aber Kunst und politische Meinung zu trennen. Auch wenn ich jemanden für ein Arsch halte, kann ich trotzdem vor seiner künstlerischen Leistung Respekt haben und diese bewundern.

Und die Musik von the Who finde ich immer noch genauso gut wie vorher, auch wenn Pete Townsend kinderpornographische Neigungen hat und ohnehin immer schon psychiatrisch auffällig war; vor allem, was seinen Drogenkonsum und seine Depressionen angeht.

Z.B. finde ich Klaus Kinski total genial, obwohl ich mit dem kein Bier trinken gehen würde.

Und glaubt mal ja nicht immer, was in den Medien steht. Außerdem, wer sagt von den Stars schon immer öffentlich seine wirkliche Meinung; das ist doch alles medien- und marktgerecht zurechtgelegt. Und wer Promotion braucht, sagt halt bewußt auch schon mal was Negatives, sobald er damit am nächsten Tag in der Zeitung steht.

Ob sich Britney Spears aus freien Stücken für Brustkrebsforschung einsetzt oder ob das Promotion ist; wer mag das immer so voneinander trennen. Es passte marketing-mäßig wegen ihrem Tittenspekulationsfaktor aber gut ins Konzept.

Und das alles so cool und easy ist, wie es Bon Jovi in seinen Interviews rüberbringt, glaubt ihr doch wohl auch nicht. Das sind Hollywood-Geschichten und Image-Pflege.

Tschüß
dbowlen
 
@ dbowlen :

Watt? Kein Bier mit Klaus Kinski? Würde ich sofort machen! Wäre sicher ein denkwürdiger Abend :)
 

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