Multi Track Drums editieren in S1

[metropolis76]

Hallo zusammen

Ich habe mich in letzer Zeit ein wenig mit der ganzen Audio Bend Thematik in S1 beschäftigt. Nun habe ich eine Frage. Gibt es eine Möglichkeit Mehrspurige (13Mics) Drum Tracks, welche in sich gewisse unsaubere Stellen haben, zu editieren.
Konkret: Ich habe eine Drumspur wo die Snare zeitgleich mit der Kickdrum spielt. Nun gibt es einige unsaubere Stellen wo die Snare leicht versetzt zu der KD ist. Kann ich das irgendwie korrigieren. Mein Problem sind vor allem die übersprechungen bei KD un SN

Und die möchte ich jedoch beibehalten. Der Rest wird geschnitten.

Besten Dank für die Tipps im voraus

Grüsse aus der Schweiz

 

[TonyPizza]

Das zieht doch S1 recht gut zusammen. Eine andre Lösung wäre Midi, aber dann musst du Triggern.

Ich frage mich aber seit geraumer Zeit wie man die Empfindlichkeit der transienteneekennung in S1 einstellt... steht das irgendwo, weiß das jemand?

 

[Bassmacher]

Ich kopiere mir alle Schlagzeugspuren (wegen Übersprechung) von einer guten Stelle über eine schlechte Stelle.

 

[Nachtschicht]

jenseits von beat detective & co gibts für das von dir beschriebene problem 2 standard-lösungen:

1. was bassmacher geschrieben hat

2. wenn das mal keine option ist (entweder mangels optimaler stellen, oder weil vielleicht bei den optimalen stellen die becken zu anders klingen oder ähnliches), dann gibts einen klassischen editier-move, der eigentlich ziemlich einfach ist, aber leider doof zu erklären:

- entscheiden, welchem peak man die prio geben will (snare oder bassdrum)
- an exakt diesem peak schnitt setzen mit ultrakurzem crossfade
- ca. 100ms davor nen schnitt setzen
- den 100ms schnipsel davor bisschen nach rechts schieben

somit schiebst du den doppelschlag "in den schlag", dann isser weg. optional kannst du, wenn du z.b. jetzt die (meist etwas zu früh kommende) bassdrum dadurch ein bisschen angefadet hast, nur das nahmikrofon für den schlag auf die snare draufschieben, dann hast du wieder mehr impact, und zwischen bassdrum close mikro und dem rest der abnahme gibts in der regel auch keine hörbaren phasereien.

kacke erklärt. ist eigentlich voll einfach und dauert 10 sekunden, aber ist doof in worte zu fassen. sorry

 

[Nachtschicht]

ach ja, und noch ein punkt: "bassdrum und snaredrum gleichzeitig" ist etwas, was selbst absolute topdrummer nur so mitteltoll hinbekommen. der einfachste weg bei drums, die sowieso danach raster-editiert werden, ist es, beim haupttake einfach die bassdrum auf der snare wegzulassen und dann als zweiten take (wohlgemerkt: auch komplett multimikrofoniert) nur die schlage auf der snare einzuspielen. wenn dann beide takes gerastert sind, klingts ultraknackig und genau so, wie man sichs im traum immer ausmalt (und in der realität so gut wie nie ganz hinbekommt
und geht tausendmal schneller als die übliche routine, dass der drummer das hinbekommen will und man danach dann doch wieder am schnipselschubsen ist

 

[TonyPizza]

ja und nun die blöde Gegenfrage: was passiert mit fen geschobenen einzelnen schlägen auf den anderen spuren, oh, room etc? Genau das möchte ich doch durch multitrack Quantiesierung vermeiden, dass die Schläge dort nicht in Time sind und es unhomogen und drucklos wird.

 

[Nachtschicht]

siehste, genau deswegen isses doof zu erklären

ich rede natürlich die ganze zeit von multitrack-schnitten. heisst: du setzt einen schnitt an exakt dem peak den du willst (also beispiel: attack auf snaredrum oben mic), aber natürlich auf allen spuren. mikro-crossfade (<=1ms) dahingesetzt, teil 1 fertig. klingt bisher dann exakt gleich.

der zweite schnitt ist ebenfalls auf allen spuren. 100ms ist natürlich ne sehr grobe angabe und extrem tempoabhängig. die idee ist, dass man den schnitt zwischen der vorigen gespielten zählzeit und dem darauffolgenden missglückten schlag setzt. wie gesagt: auf allen spuren. bei diesem schnitt weicheren crossfade, und diesen teil etwas nach rechts schieben. auf allen spuren.

das endergebnis ist quasi ein "timestretch für arme", in wahrheit aber besser als echtes timestretch weil artefaktfrei und ohne phasensauerei. du ziehst den moment vor dem missglückten doppelschlag einfach etwas länger, und setzt dann den ultrakurzen crossfade direkt an den peak, wo du den schlag gerne hättest (üblicherweise der snareimpuls). und ziehst dann noch optional nur für die länge dieses schlags (also *sehr* kurz) die bassdrum-closeup spur auf die snare. da gibts keine phasenprobleme weil 1. bassdrum close zum rest der mikrofonierung nur relativ wenig phasenbeziehung hat und 2. der moment der verschobenen bassdrum extrem kurz ist und 3. jegliches theoretisches phasenproblem im höhenspektrum des bassdrum-close-mikros sowieso doppelt und dreifach vom snare-schlag maskiert wird.

gott, es klingt so umständlich und kompliziert, wenn man versucht es in worten zu erklären tatsächlich ist das wirklich total plump. klick, klickediklick, zack, weg. aber ich kriegs nicht einfacher erklärt.

 

[TonyPizza]

danke dir, genau das wollte ich noch ergänzen. Konsequent auf Multitracks angewendet macht das natürlich Sinn, aber da muss performance schon ganz passabel sein, sonst wird das eine Odyssee

 

[Nachtschicht]

das wuppt dir heute jeder aldirechner im halbschlaf weg. ist ja nur audiostreaming. kinderfasching

 

[MountainKing]

Ich glaube, es ging Benny um die Drum-Performance, oder?

 

[TonyPizza]

das wuppt dir heute jeder aldirechner im halbschlaf weg. ist ja nur audiostreaming. kinderfasching

Ich glaube, es ging Benny um die Drum-Performance, doer?

Mir gings tatsächlich um die Performance des Drummers. Aber je schlechter die Performance (Drumming) je schlechter die Performance (Rechner)... so ähnlich... primär natürlich die Performance des Drummers.... oha, jetzt steig ich gleich aus hier

...aber was ist denn jetzt mit der Transientenerkennung in S1, hat da wirklich iemand eine Ahnung? Das ist total übel, S1 nimmt jeden Furz mit. Das kanns doch nicht dein. Das Ergebnis mag ich, glaube da ist Melodyne mit am Rechnen...

 

[TonyPizza]

EDIT: jetzt kann ich nicht mal meinen Beitrag editieren, wasn da los, Rechtschreibfehler wien Besoffener, na dann Prost

 

[Nachtschicht]

hahaha ok das war mal gründlich missverstanden pardon

ja gut, wenn der drummer sowieso schon total verklappert ist, dann würde ich sowieso heutzutage im leben nicht mehr das mit handarbeit lösen wollen. ab in die detektei und tschüss. oder am besten gleich nen anderen drummer aufnehmen.

in die verlegenheit bin ich aber zum glück zuletzt vor gefühlt 15 jahren gekommen

 

[Novalis]

...aber was ist denn jetzt mit der Transientenerkennung in S1, hat da wirklich niemand eine Ahnung?

Ist doch alles da, was du brauchst

Links kannst du zwischen "Standard" und "Sensitive" wählen, und dann noch mit dem Threshold eine Feinabstimmung machen.

 

[metropolis76]

Hey Weltklasse!!

besten Dank für die vielen Antworten und Tipps. Werde diese gleich ausprobieren. Der Tip von Nachtschicht muss ich mir noch einmal in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen. Blicke bei den Erklärungen noch nicht ganz im Detail durch.
S1 hat ja für solche vorhaben die "slice" anstelle von Quantisieren Funktion, welche dieses Vorgehen zum Teil unterstützt

 

[MarkusDrums]

Die Transientenerkennung - Audio-Bend in V 3 ist sehr gut - allerdings sollte man die Spuren gruppieren, um die Phasenlage zueinander beibehalten. Das Problem ist: wenn man die zu frühe Snare auf die Bassdrum schiebt, dann wird der Snaresound u.U. kürzer, weil man ja die Bassdrum auch mit einem Transientmarker versehen muss (sonst würde sie ja mitverschoben). Der Tail der Snare, der nach der Bassdrum kommt ist dann wieder normal. Manchmal hört man sowas, manchmal nicht. (Bei zu früher Bassdrum umgekehrt)

Hier hilft dann eher anderes Tricksen, wie oben schon von einigen geschildert.