Mit Behringer DEQ2496 auch Stereobreite optimieren

[recordingisti]

Hallo,

nach akustischer Optimierung mit Bass Traps und weiteren Absorbers haben wir jetzt einen Behringer DEQ2496 gekauft um den Frequenzgang des Raumes eventuell noch weiter zu "linearisieren"...

Jetzt sehe ich, dass das Gerät auch in der Lage ist die Stereobreite etwas zu erweitern. Bei uns ist Stereobreite immer etwas schlecht, weil der Raum lediglich 2,5m breit ist und die Abhöre sind ca.- 1,2m voneinander. Sie sind jeweils ca. 90cm von mir.
(Als Abhöre setzen wir Samson Rubicon R6a ein. )

Würde es Sinn ergeben den Stereoeffekt etwas künstlich zu vergrößern, damit das Mischen sich etwas leichter ist. bzw. die "Bühne" sich etwas greifbarer verhält?

Kann das Gerät eventuell noch mehr bieten, wenn es um die Optimierung eines Raumes für Musikproduktion geht.

Danke sehr für eure Hilfe.

Gr. I.

 

[Tobbes]

einfache antwort: nein. du machst dir damit mehr kaputt als dass es dir bringt.

 

[recordingisti]

Danke sehr.

Eventuell weitere sinvolle Einsatzbereiche fürs Gerät, if any?

Gr. I.

 

[Tobbes]

ein ähnliches modell hat schlagzeuger live immer dabei um die dröhnenden unschönen frequenzen seiner cajon herauszufiltern. nutzt allerdings rein nur den EQ.

 

[tylerhb]

Ich nutze eigentlich auch nur den grafischen und paramtrischen EQ. Ganz nett ist auch noch der Analyzer zum Kontrollieren des Tiefbass Bereiches. Wenn man den Max Wert auf "Auto" lässt, ändert der die Skala immer von alleine. Die 3 Seite beim RTA ist dann auch noch etwas übersichtlicher.

 

[recordingisti]

Danke sehr.

Ich hätte eine Frage bezüglich Raumoptimierung mit dem DEQ ... Vielleicht kennt ihr euch damit besser aus als ich ...

Bezüglich meiner letzten REW Messung ist aufgefallen, dass der Testsignal von Anfang an unschön war. Ist es nur ein Denkfehler, wenn ich denke, dass die Unschönheiten des Raums wie Raummoden oder Reflektionen erst nach 30-60ms kommen sollten. Davor ist ja nur der Direktschallanteil gemessen.

Wenn mein Messdiagramm von Anfang an ein nicht lineares Ergebnis zeigt, zeigt es, dass möglicherweise mein Lautsprecher nicht linear ist, sonst wäre es gar nicht erklärbar.

Eine weitere Frage wäre, ob ihr im DEQ2496 linke Seite und rechte Seite getrennt optimiert? Wenn ich die LS jeweils abmesse sind die Ergebnisse etwas unterschiedlich. Ich denke es ergibt Sinn die Stereoseiten getrennt, zu optimieren, oder?

Gr. I:

 

[Tobbes]

Wenn mein Messdiagramm von Anfang an ein nicht lineares Ergebnis zeigt, zeigt es, dass möglicherweise mein Lautsprecher nicht linear ist, sonst wäre es gar nicht erklärbar.

das hängt alles miteinander zusammen. theoretisch bräuchtest du einen lautsprecher, der quasi geeicht sei, also absolut linear, der das signal entsprechend in den raum transportiert. somit hast du hier schon einmal eine große, konstante ungenauigkeit. ebenso kann es der raum sein, den es gilt zu optimieren.

im endeffekt musst du aber alles in allem so einstellen, dass du an deiner abhörposition einen neutralen klang hast.

alternativ spar dir die ganze arbeit, minimiere lediglich lange nachhallzeiten und eliminiere raummoden. oder: lerne damit umzugehen. arbeite mit referenzaufnahmen, die du, um den sound zu bekommen, gegenhörst

Eine weitere Frage wäre, ob ihr im DEQ2496 linke Seite und rechte Seite getrennt optimiert?

ja. ganz einfaches Beispiel aus der Veranstaltungstechnik bzw. aus dem Club, in dem ich regelmäßg mische: die Pa Links steht vor einer Wand, die im 45° Winkel in den Raum hinein geht, die PA selbst ist in den Raum mit etwa 25° gedreht. Der Raum zwischen PA und Wand ist auf der einen Seite einen Finger breit, auf der anderen seite ca 45cm. (alle Werte geschätzt, es geht ums Prinzip)
PA rechts trennt die Bühne vom Backstageeingang neben/hinter die Bühne ab und steht, abgesehen durch die räumliche Trennung durch Bühne und Molton, quasi mitten im Raum. Hinter der PA sind mehrere Meter Platz ehe die Wand kommt.

Hörst du nun die linke Seite separat zur rechten ab, hörst du klanglich einen deutlichen Unterschied. Stellst du dann den grafischen Equalizer für Links und Rechts nacheinander einzelnd ein, so siehst du auch an den Einstellungen einen deutlichen Unterschied. Dafür klingen dann aber beide seiten gleich

 

[Bert4]

Hallo

wenn ich denke, dass die Unschönheiten des Raums wie Raummoden oder Reflektionen erst nach 30-60ms kommen sollten.

Das wäre aber ein sehr riesiger Raum

Wenn mein Messdiagramm von Anfang an ein nicht lineares Ergebnis zeigt, zeigt es, dass möglicherweise mein Lautsprecher nicht linear ist, sonst wäre es gar nicht erklärbar.

Eine Messung zeigt das Eingeschwungene Verhalten Von Direktsignal und Raumantwort.

Du kannst ja mal das Messmikro 15cm vor den Monitor stellen und eine neue Messung machen.
Dann kommt es den Frequenzgang des Monitors sehr nahe.

Beim Musikhören kommt ganz klar als erstes das Direktsignal.
es gibt dazu ein Haufen Untersuchungen was das Ohr so alles Unterscheiden kann.

Trotzdem spricht der Raum mit.
Musik ist ja kein einzelner Impuls.
Also kommt nach ein paar ms die Raumantwort dazu.

Und du hörst ein Gemisch aus Raum und Direktsignal.

Die Tatsache in "üblichen" Räumen (10 bis 30m²) ist, dass manche Reflektionen schon ab einer ms da sind.
zB. die Tischreflektionen sind meist bei 1-2ms da

Reflektionen der Seitenwände, Decke und Boden treffen meist zwischen 4 und 8ms ein.

Und da kann das Gehirn kaum was vom Direktsignal unterscheiden.


@Raummoden

Haben ja auch eine Anhebung der Frequenz als Nebenwirkung. Was immer hörbar ist.
Und dann die Hallfahne dazu.
Was den Bass (Drum) viel länger im Raum schaukeln läßt als der Monitor wiedergegeben hat.


lg Bert