Mein Herz auf Papier Part 1

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neongelb

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Hi,

so dann möchte ich auch mal einen Part von mir hier niederschreiben
und bin auf verbesserungsvorschläge und Feedback gespannt. Das
Lied heißt " Mein Herz auf Papier "

Es ist ruhig in dem Zimmer es ist ruhig um mich rum
Draussen toten Stille und ich schaue mich um
Schau zu den Sternen, greife danach
unmöglich sie sind einfach zu weit entfernt


"zu weit entfernt " Ich bleibe ganz ganz leise
und denk über mein leben nach
es war nicht immer leicht
aber auch nicht immer schwer

ich bin jetzt 22 jahre alt und hab schon viel gesehen
menschen mussten sterben nicht immer konnte ich verstehen
das ich diese menschen von dem tag an nie wiederseh
nie wiederseh und es tut immer noch so weh

es zereißt mir das herz! es zerreißt ihm das Herz
fühlst du den Schmerz? Ich fühle den Schmerz
Das hier ist kein Scherz ich schreib mein Herz auf Papier
Schreibe bis zum letztem Atemzug, bis ich irgendwann krepier


Gruß neongelb
 
Deine Ausdrucksweise ist sehr "unlyrisch". Das ist eher eine etwas schmalzige Alltagssprache.
Die Reime sind auch recht einfältig und finden im ersten und zweiten Vierzeiler gar nicht erst wirklich statt. Jedenfalls nicht nach einem mir gängigen Muster.

Trotz sterbender Menschen vermag es mich irgendwie nicht zu berühren. Ich hoffe Du verstehst das als Ansporn und nicht als Kränkung.
 
Hi neongelb!


Der Titel des Liedes hat mich sofort sehr angesprochen. Obwohl recht offensichtlich ist was damit gemeint ist, erzeugt er direkt ein gut gelungenes Bild in meinem Kopf.
Leider war ich beim Lesen des Textes dann ein wenig entäuscht.
Der Titel besagt, dass das lyrische Ich hier sein Herz ausschüttet. Dadurch erwartete ich ausgedrückte Gefühle, kleine Geschichten aus dem Leben des Protagonisten und Dinge die den Menschen den man sich beim Lesen vorstellt und dessen Leben, vorstellbar machen.
Zwar schreibst du von einem solchen Leben und bennenst die Ereignisse die es enthält und die ihre Spuren hinterlassen haben, jedoch auf eine eher allgemeine, aufzählende Art.

Schwere Zeiten, Tod und etwas an das man sich klammert (das Schreiben), sind leider Gottes Sachen die, ich möchte behaupten, in fast jedem Leben vorkommen. Das soll dich nicht beleidigen, oder die Schwere dieser Tatsachen mindern, denn natürlich ist so etwas, so alltäglich es ist, für jedermann eine subjektive Erfahrung über die es sich zu schreiben lohnt. Allerdings bleibt es in deinem Text leider dabei. Du zählst auf was das lyrische Ich beschäftigt und worüber es nachdenkt, gehst aber nicht tief genug in die Materie, als dass diese Erzählung auch berühren könnte. Verstehst du was ich meine?

Ich denke es es ist das gleiche Prinzip wie in dem Fall wo du z.B. in den Nachrichten oder in der Zeitung von dem Tod eines Menschen erfährst. Du denkst dir bestimmt "oha, wie schrecklich" und meinst es mit Sicherheit ernst. Du fühlst aber erst in dem Moment richtig mit, in dem du mehr über die ganze Sache erfährst.
Was für ein Mensch war das? Wie stelle ich mir ihn und sein Leben vor? Was ist ihm passiert, ect.

Die Materie deines Textes ist es auf jeden Fall wert beschrieben zu werden, jedoch liest sie sich leider so, dass man sehr provokant sagen könnte "na und? was geht mich das an?"
Als Inhaltskonstrukt für einen guten Text kannst du das aber durchaus verwenden. Versuch doch mal den Elementen die du verwendest "Gesichter" zu verleihen. Dann wird das viele Menschen viel eher ansprechen, gerade weil fast jeder solche Gefühle kennt.

ich hoffe ich konnte helfen

Gruß
llusion
 
hi,

ich danke euch beiden für das sehr aussagekräftige Feedback.. Ich werde den Text noch weiter bearbeiten und tiefer in diese Story eingehen. Ich hab leider versucht das ganze etwas "kurz" zu schildern aber stimmt schon, tiefer in diese Story eingehen.. Vielen dank euch beiden :)
 
Ich würde sagen, mit dem Text bewegst Du Dich auf einem sehr sehr schmalen Grat. Dass muss nicht falsch sein sondern kann eine Grundlage für ganz herausragende Qualität sein.

Damit Du nicht auf die Seite kippst, auf der Schmalz und Klischeee lauern, solltest Du vielleicht noch mal darüber nachdenken, was Du wirklich unbedingt sagen willst und was Du weg lassen kannst. Nur wenn Dein Sprachstil perfekt ist, wird es keinen geben, der Dein Stück für kitschig hält.

Hi,

so dann möchte ich auch mal einen Part von mir hier niederschreiben
und bin auf verbesserungsvorschläge und Feedback gespannt. Das
Lied heißt " Mein Herz auf Papier "

Es ist ruhig in dem Zimmer es ist ruhig um mich rum
Draussen toten Stille und ich schaue mich um
Schau zu den Sternen, greife danach
unmöglich sie sind einfach zu weit entfernt

Du beschreibst einen Moment. Das darf nicht zu lange dauern. Ich vermute, dass die Wiederholung von "ruhig" nicht verstärkt, sondern verwässert.

Eine einfache Lösung wäre:

"Es ist still hier im Zimmer es ist ruhig um mich rum "

Das geht aber noch besser, so wäre es nur sprachlich etwas lebendiger. Vielleicht fällt Dir ein starkes Bild ein, das hinter der Ruhe deren Gegenteil aufscheinen lässt. (nur ein spontaner Einfall, Du bist der Einzige, der weiß, wie es in dem Zimmer ist)

Empfehlung: besorg Dir eine gut kommentierte Ausgabe von klassichen Haikus. In diesen japanischen Kurzgedichten findet man eine Perfektion in der Beschreibung von Momenten und Stimmungen, die es sonst nirgends gibt. Und sie kommen komplett ohne wertende Adjektive(gut, hübsch, böse, fein, freundlich etc) aus.

Draussen toten Stille und ich schaue mich um
Schau zu den Sternen, greife danach

Totenstille muss man zusammenschreiben, gehört auch zusammen.
UND: Wenn man in einem Zimmer ist und sich umschaut, kann man keine Sterne sehen.

Eine Möglichkeit wäre:

Durch die Wand seh` ich die Sterne, greife danach

Das ist zwar auch nicht realistisch aber logisch und die dichterischer Freiheit erlaubt Dir jederzeit, durch Wände zu sehen, vorausgesetzt, Du sagst das auch ausdrücklich so.


"zu weit entfernt " Ich bleibe ganz ganz leise
und denk über mein leben nach
es war nicht immer leicht
aber auch nicht immer schwer

Dazu fällt mir nicht viel ein, die erste Zeile hat etwas sehr persönliches, sozusagen Herzblut, das kann man zwar sicher besser sagen aber wenn Dir nicht einfällt wie, würde ich das an Deiner Stelle unbedingt drin lassen.
Die zweite Zeile solltest Du ändern, das ist echt ein Klischee, das niemand so hören will.
Die letzten zwei Zeilen sind sehr heikel, kann sehr leicht unfreiwillig komisch wirken. Wenn Du die zweite Zeile richtig cool hinbekommst, könnten sie aber auch sehr stark und eigenwillig wirken.

ich bin jetzt 22 jahre alt und hab schon viel gesehen
menschen mussten sterben nicht immer konnte ich verstehen

Verzeih' den Sarkasmus aber wann konntest Du denn verstehn? "Nicht immer" aber normalerweise schon oder was?

Mach eine klare Ansage, wenn es um die letzten Dinge geht.


das ich diese menschen von dem tag an nie wiederseh
nie wiederseh und es tut immer noch so weh

Ich will mich nicht zu sehr in Deine Gefühle einmischen aber dazu fällt mir folgendes ein:

das ich euch von diesem tag an nie wiederseh

"Diese Menschen" klingt nicht persönlich genug. Natürlich braucht man Mut, in einem Song Menschen, die man verloren hat, persönlich anzusprechen. Aber Gefühle dürfen in Songs nur eiskalt oder kochend heiß serviert werden, alles andere kann man lassen.


es zereißt mir das herz! es zerreißt ihm das Herz
fühlst du den Schmerz? Ich fühle den Schmerz
Das hier ist kein Scherz ich schreib mein Herz auf Papier
Schreibe bis zum letztem Atemzug, bis ich irgendwann krepier


Sehr harter Stoff, da muss die Musik und der Vortrag 101% klar machen, dass dies Dein blutiger Ernst ist, dann geht es und ist sogar ziemlich gut.
 
Vielen dank für das sehr ausführliche feedback und konstruktive kritik :) Ich werde mich wie gesagt nochmal daran setzen und es bearbeiten.
 

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