Mehr Kanäle um Band auf Einzelspuren aufzunehmen, Soundkarte + Sonstiges

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Guest
Hallo.
Ich nehme jetzt seit einiger Zeit meine selbstgeschriebenen Sachen mit Gitarre und Gesang zu Hause auf. Dazu habe ich momentan:
-Hoontech DSP24value
-Mackie VLZ1202
-Shure SM57&SM58

Da ich inzwischen auch in 2 Bands spiele, wäre es jetzt für mich interessant, diese mal komplett aufzunehmen. Mir scheint es als komplettem Laien was Mischen etc. anbelangt besser, die Band komplett zusammen einspielen zu lassen, als sich wirklich viel Mühe zu machen indem man alles einzeln hintereinander aufnimmt, außerdem brauche ich für ordentliche Schlagzeugaufnehmen ja sowieso neue Hardware. Meine Frage(n): Welche Soundkarte + welche Mikro-Vorverstärker sind sinnvoll? Nach meiner Rechnung bräuchte ich:
-Mindestens 2 Gesangsstimmen
-2x Gitarre
-Bass
-Schlagzeug

Bass nimmt man ja wohl am besten per DI-Box ab(?), für Schlagzeug nimmt man nach allem was ich bislang gelesen habe mindestens 3 Mikros, d.h. ich käme auf 7 Mikrofoneingänge + einen per DI. Kann mir jemand dazu einen Tipp in Richtung Soundkarte + eine Lösung in puncto Vorverstärker anbieten? Wäre klasse ;-) .

Felix

PS: Entschuldigt bitte die etwas wirre Ausdrucksweise, ich bin bißchen übernächtigt...
 
Hi!

Beim Bass ist eine DI-Box zu empfehlen, außer ihr habt vielleicht einen Amp mit extra Vorstufe.
Kommt natürlich auch etwas auf die Musikrichtung an, mit nem edlen Vorverstärker klingts natürlich nicht ganz so trocken.

Zur Soundkarte: Da kommts natürlich auf das geplante Budget an, ich persönlich bin mit der
AnDa88 volkommen zufrieden, v.a. zu dem Preis.
Aber dazu gibt's schon ewig viele Beiträge hier.

Bei den Vorverstärkern kenn ich mich nicht so aus, aber wenn ihr mit der Band spielt, ist vielleicht ein größeres Mischpult eine Überlegung wert, das könnte man dann auch für
Live-Gigs hernehmen.
Wir haben da ein Spirit Folio SX, das hat 12 Mono Kanäle, 8 davon mit direkt out, von denen ich dann in die Soundkarte gehe.
Das ist eigentlich optimal (und bezahlbar ;-) )
Beim Aufnehmen würd ich auf jeden Fall für den Gesang nach guten Mics schauen. Ich find die SM58 zwar für Live unschlagbar, aber zum aufnehmen etwas "dumpf".
Nachdem Du aber für's Schlagzeug wahrscheinlich eh ein Kondenator-Mic brauchst (für HiHat oder Overhead), kann man darüber auch mal Singen probieren. Geht dann halt nihct gleichzeitig, was aber beim Gesang am einfachsten ist.

Grüße
Jörg
 
Hi,
Ja, das sollte schon mit relativ einfachen Mitteln gehen, wenn Ihr ein wenig improvisieren koennt.
ZB konnet Ihr die Drums ja vom Mischer auf Stereo runtergemischt aufnehmen, damit das allein nicht schon 6 bis 8 Kanaele belegt.
Ein paar Mikros mehr muessen halt her, aber das war Euch wohl eh klar. Und wahrscheinlich auch ein etwas groesserer Mischer zusaetzlich. Hat aber Zeit, muss nicht sofort sein.
Ich wuerd ne Band generell erst mal ne Pilotspur aufnehmen lassen, wo alle zusammenspielen, und wo es mit so wenig Mikros wie moeglein uebers Pult einen Stereomix ergibt; - Der wird dann aufgenommen.
Danach koennt Ihr Euch ja immer noch dranmachen, dass Jeder seinen Part einzeln und nacheinander sauber aufnimmt...
- Ich weiss, so war die Anfrage gar nicht gemeint, aber Du wirst sehen, dass Ihr dann doch so aufnehmen werdet. Wenn Ihr erst mal auf den Geschmack gekommen seid...
Es gibt schliesslich nur ne kleine Handvoll Bands, die im "wir spielen alle zusammen" - Verfahren brauchbare Ergebnisse einspielen.
Ausserdem: Schon mal dran gedacht, dass Ihr am besten in getrennten Raumen aufnehmen solltet, wenn die Drums nicht in die Gitarrenmics, die Gitarrenmics nicht in den Gesang usw usw reinstrahlen sollen? - Der Aufwand ist sicher groesser als alles andere...
;-)
mfg
 
hm... also ich hab mit meiner (ex-)band zwei cd-aufnahmen im "alle-gleichzeitig"-verfahren hinter mir, und die ergebnisse können sich durchaus hören lassen.
dass dieses verfahren nicht soooooo toll sein soll wie das nacheinander spielen halte ich für ein (leider weit verbreitetes) gerücht.
 
Hi,

der Vorschlag mit einer Piltotspur und dann Einzelaufnahmen halte ich für durchaus nachdenkenswert - auch wenn Ihr bisher damit noch keine Erfahrungen gemacht habt.

Aber auch ein gekonnter direkter Mixdown kann durchaus anhörenswerte Ergebnisse bringen. Dazu bedarf es natürlich auch etwas Equipment.

Bass -> DI
Gitarren sollten für meinen Geschmack erst einmal "durch die Luft" - also Mikroabnahme vom Amp - Quasi-Standard da SM 57 im goldenen Winkel: 45 Grad zum Lautsprecher, knapp davor, etwas zum Rand hin ausgerichtet. Mit dem Winkel und dem Abstand kann man experimentieren, auch mal ein zweites (durchaus Grossmembrankondenser) dazunehemen - das aber nur bei der Einzelaufnahme.

Gesang: für Aufnahmen ist das SM (!) 58 wie (fast) jedes andere Bühnenmike eher weniger geeignet. Bühnenmikrofone haben meist einen sehr eigenwilligen Charakter (deshalb kann man in der Regel auch keine generelle Empfehlung für das beste abgeben - kommt immer auf die Stimme und den Geshmack an) - dazu kommt die notwendige Bassabschwächung (wegen nahbesprechungseffekt), die sich bei einer Aufnahmesituation negativ auswirkt. Hier ist sicher ein Großmembrankondensator sinnvoller - Ausnahme z.B. das Neumann KMS 105 - wie auch andere Kondenser - nur das schwebt in Preisregionen, die...
Schlagzeug imho minimum 4 Mikros: BD, Snare, 2x Overhead (BD und Snare mittig, die OHs nach links und rechts gepant - allerdings nicht zu extrem ;-)

Richtig gute Mikropreamps in Kompaktpulten haben die Mackies der VLZ Pro- Serie (auch der Vorgänger mit "nur" VLZ auf dem Typenschild) - da hast Du ja eines - und die Sondcraft M- Serie - die haben in ihren Pulten die Preamps von der Ghost- Serie eingebaut.


Ansonsten gibts als "reine" Preamps (also ohne EQ, Kompressor usw.) Mono meist nur Röhren. Empfehlenswert der Pre One von Hitech Audio für 99 Euro (Musik Produktiv), Presonus Tube Pre ~ 165 Euro.
Stereo-Preamps: Midiman Audiobuddy ~ 125 Euro, Mindprint DI Port (Stereopreamp mit AD- Wandler on Board) für ~ 250 Euro.

Der Markt gibt sicher noch mehr her, wenn aber Einzelaufnahmen angesagt sind, reicht imho ein reiner Preamp, EQ, Kompressor, Deesser alles im Computer. Für vernünftige Channelstrips muss man schon ganz schön in die Tasche langen, um vernünftige Qualität zu bekommen. (NEIN, hier bitte KEINE Behringer - Diskussion ;-)) Da ist unter 500 Euronen pro Kanal sicher nix vernünftiges drin.

Mit den oben genannten Geräten arbeite ich selbst und bins zufrieden.

Gruß Günter
 
Hi,

ich denke, wenn Spur für Spur eingespielt wird, ist die Schmutz- oder Pilotspur unumgänglich (zumindest bei uns ;-) ), ich glaube aber, daß verlangt gerade vom Drummer einiges an Können ab (er muss auf seine eigene Spur aufsetzen und diese als "Trigger" nutzen). Jeder andere "Teilnehmer" kann seinen eigenen Part auf der Schmutzspur nach belieben im Monitor ausblenden, er nutzt lediglich Bass und Drums als Taktgeber, ggf. noch Vocals um die Frage "wo bin ich eigentlich gerade?" zu eliminieren.

Diese Variante halte ich aber gerade für Rock u.ä. für nicht besonders gut, wenn man Spur für Spur einspielt, klingt das Ganze hinterher meistens zu "sauber". (Hört Euch mal ein Live-Album und im vergleich ein Studio-Album an, oft klingt das Live-Ergebnis viel lebhafter)

Daher ziehen wir die "alle zusammen"-Variante vor. Um hinterher einen ausgewogenen Sound abzumischen, werden natürlich die einzelnen Instrumente auf eigene Spuren gelegt (dem 4-Mik Setup für Drums stimme ich für die Minimal-Konfig voll zu), ob nun per DI-Box (für Bass und Guit) oder per Mik ist Geschmackssache und auch abhängig von der "Recording-Location". Ein direkter Mix-Down auf 1 Stereo-Spur halte ich für problematisch, fast immer ist dann ein Instrument zu laut oder zu leise o.ä. und dann hat man keine Korrekturmöglichkeit mehr.
Wird alles zusammen eingespielt groovt das Ganze meist besser, schliesslich ist eine Band ja darauf "abgestimmt", <i>gemeinsam</i> zu grooven.

Mit einer 8-Kanal-Input-Karte kommt man sehr gut klar, ob es nun eine Inca88/Anda008 oder etwas ähnliches ist. Hat man dann noch einen Mischer, der mindestens 8 Monos mit Direct-Out aufbietet (ggf sogar Direct-Out auf den Stereo-Kanalzügen) ist man gut bestückt. Liegen mehr als 8 "Signale" an, kann man (sofern der Mischer es erlaubt) ggf. sinnvoll gruppieren (z.B. alle Back-Vocals - wenn man mehr als 2 hat - auf eine Gruppe) und die Gruppensumme dann per Direct-Out auf die Recording-Karte legen.

Unser Setup:
Behringer MX2642 (bietet genügend Direct-Outs und Gruppen- / Routing-Funktionen)
Anda008 (entspricht der Inca88)
AKG Kondenser für Voc, ansonsten diverse dynamische für Amps und Drums.

Lässt sich alles schon für recht kleine Euros bewerkstelligen, das teuerste in diesm Setup sind tatsächlich die Miks (Mischer z.Zt. ~285,--, Anda88 z.Zt. ~170,--, Miks in Summe ca. 900,--). Brauchts nur noch nen gescheiten PC und gute Software (wir nutzen Cubase SX)

Gruß,

Tastenmann
 
ich denke, wenn Spur für Spur eingespielt wird, ist die Schmutz- oder Pilotspur unumgänglich (zumindest bei uns ), ich glaube aber, daß verlangt gerade vom Drummer einiges an Können ab (er muss auf seine eigene Spur aufsetzen und diese als "Trigger" nutzen). Jeder andere "Teilnehmer" kann seinen eigenen Part auf der Schmutzspur nach belieben im Monitor ausblenden, er nutzt lediglich Bass und Drums als Taktgeber, ggf. noch Vocals um die Frage "wo bin ich eigentlich gerade?" zu eliminieren.

:) meine rede!
 

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