Lohnen sich Virus, Nord Lead und Konsorten noch...

[Ferris]

... im Zeitalter der Softsynths?

Hallo erstmal,

da es ja viele gut klingende Softsynths (z.B. Massive, Predator etc.) gibt, stellt sich mir die Frage, ob eine entsprechende Hardware-Anschaffung überhaupt lohnenswert ist. Dabei geht es mir nicht darum, ob Mr. X lieber "mit der Maus spielt" und Mr. Y lieber "an echten Potis dreht", sondern mir geht es rein um das Klangliche, die Möglicheiten des Sounddesigns etc. Also, wer von euch möchte seinen Virus oder Nord Lead keinesfalls mehr missen, und warum? Oder ist das Ganze nur eher der Name und eine gewisse Form der Außendarstellung à la "Ich habe einen Virus"? Ich frage auch deshalb, weil für den Electro-Bereich ja scheinbar auch die Drums heutzutage wohl überwiegend Battery u. ä. entstammen (und zumeist nicht mehr von einer externen Hardware-Drummachine).
Freue mich über viele begründete Meinungen.

Gruß, Ferris

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Ferris">Ferris</a> | 03.01.2010 02:03 Uhr]

 

[Kuno]

Es gibt mit Massive, Sylenth1, z3ta+, Zebra, KorgLegacy, usw. usw. usw. klanglich heute absolut keinen Grund mehr, sich nen Virus oder NordLead zu holen.

 

[Andy-Gpoint]

Hallo, ich hab selbst viel Hardware hier rumstehn.
Was ist der begriff "lohnen" Dir wert ?

Als Fazit im laufe der jahre kann ich anbringen :
Hardware Virus Ti: Angefangen mit Betriebssystem version 1.xx die mich an den Rand des Wahnsinns trieb, aber ich hab nie aufgegeben, heute kann ich sagen
Os 3.334 funktioniert auf Win 7 64 bit u.s.w
An sich ist der Virus Ti ein echt feines Gerät, sowohl als Plugin als auch Hardware.
Bedienung des Virus ti als vst führt schnell zu recht gut Hörbaren ergebnissen, klang ist ganz gut.

Nord Modular
Sehr flexibles Gerät, der Soundausgang ist aber leider nicht Symmetrisch, was zu Problemen führen kann.
Klanglich gut bis sehr gut, Programmiertechnisch nur über Bildschirm zu machen.


Man muß sich aber auch im klaren sein, was das so nachher alles kostet.
Man braucht für jedes Gerät auch nen Hardware eingang am Pc oder Mischer.
Ein Midi Interface mit genug ein- ausgängen.
Wenn mans ganz komfortabel halten möchte ne Soundkarte mit genug ein ausgängen.
Nicht zu guter letzt auch noch Platz für Hardware um sie bedienen zu können.

Ich bin der meinung, das man mit Software ähnlichen Sound hinbekommt,
wie mit Hardware.
Hab aber festgestellt, das jede Software wieder anders klingt.
Um einen guten Sound hinzubekommen braucht man auf jeden fall Jahre
erfahrung, egal, ob mit Soft oder Hardware,
Da ist lernen und nochmal lernen angesagt um gute Egebnisse zu bekommen.
Software mit Hardware Controller
sind nicht schlechter a.: zu bedienen und
b.: im klang als Hardware.

Als Fazit würde ich mal sagen, Hardware nutzt man und liebt man, weil man sich einfach mehr mit einem Gerät beschäftigt, als mit tausenden Software Oberflächen,
ist einfach Psycholigie dabei.
Mehr Ärger macht Hardware eventuell auch noch, ne Software ist einmal Installiert und funktioniert, ist Synchron zur Musik, was Hardware nicht immer ist und man kann soviele Instanzen verwenden, wie der Rechner schnell ist, bei Hardware sind limits gesetzt, die man nur mit Recording Software umgehen kann.
Grüße Andy

 

[Cos]

>mir geht es rein um das Klangliche, die Möglicheiten des Sounddesigns etc.
Ich glaube, man kann das nicht pauschal beantworten.
Grundsätzlich steckt in den von dir genannten Hardware-Synths ja auch Software, die letztendlich für die Klangerzeugung zuständig ist. Somit gehören diese Instrumente bezüglich der Klangerzeugung im Prinzip in die selbe Kategorie wie die meisten reinen Software-Kollegen.
Bezüglich des Sounds ist also die Wahl der Software entscheidend. Ob man die Software in einem Virus oder Nord Lead jetzt für so dolle hält, dass es sich lohnt, den Preis für die zusätzliche Hardware mitzubezahlen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Grüße
Cos

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Cos">Cos</a> | 03.01.2010 11:00 Uhr]

 

[300LittleBirds]

Dabei geht es mir nicht darum, ob Mr. X lieber "mit der Maus spielt" und Mr. Y lieber "an echten Potis dreht", sondern mir geht es rein um das Klangliche, die Möglicheiten des Sounddesigns etc.

wenn es nur um den klang geht: nein, lohnt sich nicht,
wenn es um die möglichkeiten des sounddesigns geht: nein², neue synths wie massive oder d.cam sind in puncto (modulations)möglichkeiten, übersichtlichkeit etc. klar überlegen.

allerdings würde ich den aspekt der bedienung gerade beim nordlead nicht ganz ignorieren... denn das ist seine stärke.

Mehr Ärger macht Hardware eventuell auch noch, ne Software ist einmal Installiert und funktioniert

der war gut

 

[floatingworld]

Ich glaube schon, dass es viel entscheidender ist den Workflow zu betrachten und den subjektiv X % Klangunterschied an 2. Stelle zu gruppieren.

Was bringt Dir ein Nordlead, der vielleicht super klingt, aber Du kaum ein Stück zu Ende bekommst, weil Du viel lieber Deine Tracks in 60 Minuten mit 20 Plugin-Instanzen bastelst. Genauso bringen einem die Vorzüge der Pluginwelt nichts, wenn man vor lauter Möglichkeiten überfordert bist und deshalb keine Musik mehr macht.

Battery ist übrigens nichts anderes als ein Sampler und entsprechend Content-abhängig. Gerade die NI Kits haben nach meiner Kenntnis oft Live-/Hardware-Quellen bzw. sind zusätzlich noch einmal bearbeitet worden.

Bei der klanglichen Frage muss man bei Software-Nutzung eh hinterfragen, was da passiert. Da gibt es nicht wenige, die zwar im Rahmen der Software die Vorzüge nutzen, hinterher aber das Audio noch aus dem Rechner über Outbound schleifen.

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/floatingworld">floatingworld</a> | 05.01.2010 22:29 Uhr]

 

[DonRock]

Rein wirtschaftlich lohnt es sich jedenfalls nicht, der Preisverfall bei Hardware, die nicht zur Kategorie "Kultgeräte" zählt, ist mittlerweile jenseits von gut und böse.

Ich sehe es auch so, wie schon zuvor erwähnt: Der Vorteil von Hardware liegt im haptischen, in dem Gefühl mit einem tollen Gerät zu arbeiten oder in der Freiheit, die die eingeschränkten Möglichkeiten ("Konzentration auf das Wesentliche") durch Hardware mit sich bringen.

Gruß DonRock

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/DonRock">DonRock</a> | 05.01.2010 23:16 Uhr]

 

[Ferris]

Okay, also ist es rein soundmäßig wohl nicht unbedingt "Pflicht" zu sein, einen Virus oder Nord Lead in sein Equipment einzubinden. Der haptische Aspekt ist da natürlich eine andere Überlegung. Hatte eigentlich vor, mir irgendwann in näherer Zukunft evtl. ein Nord Rack 2x oder einen Desktop-Virus zuzulegen. Werde wohl noch etwas weiter überlegen. Überdies gibt es ja mit dem "Synth1" auch eine Freeware-Emulation des Nord Lead. Gibt es eigentlich auch eine Virus-Emulation?

Gruß, Ferris

 

[floatingworld]

Don, der Preisverfall ist bei Software noch extremer durch die Crack-Problematik und wer das Thema so ein wenig verfolgt weiß, dass derzeit nur noch ilok-geschützte Sache mit persönlicher ID geschützt sind. Ich habe versucht einige NI Sachen für 50 % unter Neupreis zu verkaufen, wollte keiner haben.

Bei den Hardware-Synthies ist der Preisverfall je nach Hersteller unterschiedlich. Waldorf oder gerade DSI sind sehr preisstabil. Bei Korg sollte man in der Regel 2 Jahre warten, dann bekommt man das Gerät in der Regel zu 50 - 60 % zum Einführungspreis (s. microX, R3...).

Soundmäßig ist Hardware keine Plficht wobei ich einfach mal provokant die These vertrete, dass es nur 1-2 Handvoll gute Softwaresynths gibt. Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass Software mitunter halt anders klingt... und anders ist halt eine weitere Note aus dem Klangspektrum.

 

[myonic]

Preisverfall wird man nirgends drumherum kommen (rein Analoge Klassiker mal ausgenommen).

Die Frage die man sich stellen sollte ist: "Warum will ich dieses Teil?". Um damit was zu kompensieren ist es zu schade. Um es als Presetschleuder zu nutzen auch.

Hab selber den Virus TI und ICH höre Unterschiede im Sound gegenüber Software ala Zebra2, Massive, Sylenth1 und co. und diese Unterschiede sind für den einen vielleicht negativ für mich aber jedoch positiv. Im fertig gemixten Song wird mans eh nicht raushören nur mir machts wesentlich mehr Spass ein Gerät zu bedienen was mir vom Klang zu 100% gefällt und nicht nur zu 95%.

Der Psychologische Faktor spielt halt ne große Rolle denn Software spricht mich in keinster Weise richtig an weil dort habe ich nichts in der "Hand", kann die Qualität nicht richtig wahrnehmen usw. Musik soll Spass machen, so wie jedes Hobby Spass machen sollte und wenns mir mit Hardware noch mehr Spass macht als mit Software dann ist mir der Preis auch Wert

 

[Loftone]

"Mehr Ärger macht Hardware eventuell auch noch, ne Software ist einmal
Installiert und funktioniert, ist Synchron zur Musik, was Hardware
nicht immer ist und man kann soviele Instanzen verwenden, wie der
Rechner schnell ist, bei Hardware sind limits gesetzt, die man nur mit
Recording Software umgehen kann"

Na das wuerd ich so nicht ganz stehen lassen wollen. Die meisten Synths so auch der Ti verfuegen über einen MultiMode ( andere Hersteller nennen das was anders )
dh du kannst bis zu 16 Instrumente paralell aus einem Geraet abfeuern. Die Problematik dabei ist ! meistens !, dass man den 16 Instrumenten keine unterschiedlichen Effekte zuordnen kann, welches beim Soft-Tool nur durch die Rechenleistung begrenzt wird ( zuschalten der ((onboard)) Plugins des Rec-Progs)

Es gibt mittlerweile vielerlei Softtools mit bestimmen Schwerpunkten, die es in einem solchen Umfang nicht in Hardware zu finden sind -aber auch umgekehrt

Den Ausdruck meines Vorredners mit Hardware was kompensieren zu wollen kann ich nur entgegensetzten, zum posen eigenen sich andere Dinge wie Autos. Aber vielleicht meinte der das auch nicht so -egal.

Ich wuerde die Hardware immer vorziehen sofern es dem Ziel gerecht wird. Ich find zum Beispiel den Virus als Geraet klanglich wohlklingender als das Software-Pendant -sicherlich laesst sich daruerber herzhaft streiten und die Weich-Fraktion wird da ellenlang dieser These mit allerlei plausibel klingenden Dingen totprüegeln.
Letztendlich musst du fuer dich selbst entscheiden, was fuer dich besser ist, aber auch welchen Einsatzzweck du verfolgst ( Live oder rein Studio, Controllmoeglichkeiten am Geraet oder zusaetzliche Anschaffung eines Midicontrollers uvm, halbherziges Hobby vs Leidenschaft )
Bei digitalen Geraeten verschwimmen die Grenzen zusehens, bei den analogen auf keinen Fall ( Moog, Studio Electronics etc) aber auch das raffen jene nur dann, wenn sie mal so ein Ding vor der Flinte haben


"Hab selber den Virus TI und ICH höre Unterschiede im Sound gegenüber
Software ala Zebra2, Massive, Sylenth1 und co. und diese Unterschiede
sind für den einen vielleicht negativ für mich aber jedoch positiv. Im
fertig gemixten Song wird mans eh nicht raushören nur mir machts
wesentlich mehr Spass ein Gerät zu bedienen was mir vom Klang zu 100%
gefällt und nicht nur zu 95%.""

Da ist was dran, allerdings der Producer wird immer den Unterschied raushoeren wie du es indirekt mit dem letzten Satz auch kund getan hast, dem Konsumenten ist das voellig Wurst, der erfreut sich am Track im Gesamten)

Eine Presetschleuder ist grundsaetzlich auch nix verkehrtes. Nicht alle haben die Zeit, Kenntniss sowie Phantasie Jean-Michelle-Jarr-maessig stundenlang an nur einem Sound rumzufrickeln. Ich find es manchmal inspirierend zudem kann man auf der Basis immer noch seine Modifikationen vornehmen.

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Loftone">Loftone</a> | 06.01.2010 19:26 Uhr]

 

[Ari]

Loftone schrieb:
Den Ausdruck meines Vorredners mit Hardware was kompensieren zu wollen kann ich nur entgegensetzten, zum posen eigenen sich andere Dinge wie Autos. Aber vielleicht meinte der das auch nicht so -egal.

Ja nee, das sagt der Richtige!

Da ist was dran, allerdings der Producer wird immer den Unterschied raushoeren wie du es indirekt mit dem letzten Satz auch kund getan hast, dem Konsumenten ist das voellig Wurst, der erfreut sich am Track im Gesamten)

Mir wird immer soooo schlecht, wenn ich immer dasselbe Gesülze von dem höre.

Zum Thema:
Hardware (mit guter Software drin von mir aus) macht Spaß - fertig!
Anfassen macht spaß. Männern sowieso. Ob sich das alles lohnt?
Lohnt sich das beim Musikmachen auch noch Spaß zu haben?

Klanglich mit oberster Sicherheit nicht! Wirtschaftlich - um gottes Willen.
Aber psychologisch... UND als Hingucker für die Kunden....nahezu unerlässlich.

Kein Kunde nimmt einen ernst, wenn man ein ProMac auf einem fast leeren Schreibtisch stehen hat, und das jetzt Produktionsstudio nennt. Obwohl sich alles weitere dort drin abspielt.

Naja es geht auch umgekehrt: Leute nehmen einen auch trotz tausend Hardware nicht ernst. Gibt ja da paar Kandidaten hier.

Ari

 

[Loftone]

Junge. junge du bist ja ein Kandidat. Hast du nicht letztens deinen Neid sehr ausdrucksstark zum Besten gegeben. Der wäre sicherlich nicht da, wenn du das wirklich so sehen würdest. Ich denke du solltest dich mal was zügeln, allein deinem Ansehen zu liebe insbesondere den der Forums. WIe dem auch sei. Nicht nur für mich sind deine teils unsachlichen, persönlichen,beleidigende Seitenhiebe Entertainment pur.

 

[Andy-Gpoint]

Na, und Ich hab tatsächlich gedacht, es schreibt keiner mehr viel zum thema.
Ich hab bei Software auch im hintergrund immer so das gefühl,
das jedes Cräck kiddy die aufm Rechner nutzen kann.
Das machts in meinen Augen immer ein wenig billiger und beliebig reproduzierbarer, als wenn ich ein Gerät auf dem Schreibtisch stehen hab,
was wertig war (ist).
Psychologie halt.

 

[floatingworld]

Also die Konsument vs. Produzent Sicht ist sicherlich nicht neu, aber deswegen nicht weniger falsch. Dem Song bzw. dem Hörer ist es in der Regel wurscht, wie die Töne erzeugt wurden. Ich denke auch, dass es wichtig ist immer wieder darauf hinzuweisen. Denn es gibt genug Leute, die sich zusehr in diversen Foren etwas aufschwatzen lassen ohne die eigene, persönliche Situation zunächst zu hinterfragen. Der Protzfaktor funktioniert in der Regel halt nur bei Synth-Nerds... die sind zwar nicht gerade wenig, aber die Anzahl am weiblichen Geschlecht erscheint mir übersichtlich zu sein

.. für die Zielgruppe also doch Auto...