Live Performance mit Loopstation

[Lunomusic]

Hallo liebe Freunde der Musik,

Ich arbeite in meiner Band mit der Loopstation "Jam Man Stereo" (wir sind gerade am Umrüsten auf den RC-300 von Boss. Das Model tut aber nix zur Sache)
Momentan haben wir ein Keyboard/Synthie Juno-DS von Roland, sowie ein Mikrofon dranhängen.
Das Mikro wird aber sowohl für die Aufnahme von Drumbeats, als auch für Gesangsspuren verwendet.
Das Signal des Loopers geht direkt ins Mischpult.

Bei einigen Situationen - in engeren Räumen mit einem relativ hohen Grundlautstärkepegel, passiert es hin und wieder, dass sie das Signal, des Mikros aufschaukelt und es zu lauten Störsignalen kommt.

Meine Frage nun, da ich noch nicht viel technische Erfahrung in diesem Bereich habe,
wie würdet ihr mir raten die Looper > Mischpult - Chain aufzubauen? (Evt. alle Signale in Gruppenspuren vom Mixer in den Looper und dann wieder zurückführen, um evt im Mischpult noch EQ der Compression vorzunehmen)
Und was kann ich vorbeugend tun, damit ich Störsignale verhindere. (z.B. Extra Mik für Drums und Gesang -> daraus ergäbe sich aber zwingend alle zu loopenden Signale erst in den Mischpult zu führen, da am Loopgerät nur ein XLR-Eingang ist.)

Danke schon im Voraus,
bin gespannt auf Lösungsansätze

Liebe Grüße,

Lunomusic

 

[birdseedmusic]

Moin Lunomusic

Dir ist eigentlich recht leicht zu helfen. Dein Problem klingt der Beschreibung nach wie eine simple Rückkopplung. Das Mikrofon nimmt den Pegel der Boxen auf, es kommt zu einer Endlosschleife. Hier gibt es drei Lösungsansätze:

1. die kostenlose Variante I
Du musst bei der Platzierung der Box drauf achten, dass die Box nicht in Richtung Mikrofon abstrahlt. Du musst also hinter der Box sitzen.

2. die kostenlose Variante II
Falls du einen Kompressor in deinem Signalweg hast, musst du diesen ausschalten. Kompressoren machen den Livesound dichter, aber auch kopplungsanfälliger.

3. die kostenpflichtige Variante
Du kaufst dir ein besseres Mikro, welches keine Rückkopplungen erzeugt.

Das Mikro wird aber sowohl für die Aufnahme von Drumbeats, als auch für Gesangsspuren verwendet.

Mir ist eigentlich kein Mikro bekannt, was gleichzeitig für Gesang und für die Aufnahme von... ja was eigentlich? Drumbeats? Meinst du Percussioninstrumente? klassisches Drumset?.. geeignet wäre. Was hast du überhaupt für ein Mikro? Damit steht und fällt die Frage der Rückkoppung.

Aber... deswegen extra einen Mixer zu kaufen, ist für Live nicht sinnvoll. Die meisten Leute hier denken in Homestudiodimensionen, live ist das schon eine ganz andere Nummer. Wir haben unser Equipment so reduziert, dass wir zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Bahn zum Gig fahren können.

Ich habe den Verdacht, dass du entweder ein billiges Mikro oder eine Kompressor im Signalweg hast und deswegen Rückkopplungen hast.

lg
bird

 

[birdseedmusic]

Moin

Ich kann mich an einen Gig erinnern, da hatte ein Zweimannteam vor uns einen Gig mit ihrer Loopstation, die hatten das Ganze aber gar nicht im Griff, es rauschte, knackste, brummte. War auch egal, weil nur 15 Zuschauer da waren. Aber trotzdem ist dein Ansatz genau richtig, an solchen Problemen zu arbeiten. Früher saßen wir im Wohnzimmer und haben geprobt. Und als auf den Livegigs auf einmal kräftig Lautstärke dazukam, haben unsere Geräte total versagt: Es rauschte, feedbackte, knackste.

Inzwischen haben wir einen Proberaum, dort können wir richtig Lärm machen. Mit Subwoofer und Gesangsmikros und so. Da merkt man schnell, welches Equipment funktioniert und welches nicht. Aber der Spaß kostet uns auch 150 EUR im Monat.

lg
bird

 

[Lunomusic]

Danke schon mal für die Antwort.

Ich achte generell darauf, dass die Boxen immer vor uns stehen. Wir hatten nämlich auch schon Probleme mit zu lauten Monitoren, die uns direkt ins Loopmikro reingerauscht haben. Das ist auch ein Grund, warum wir das Mischpult verwenden, denn wir verwenden Monitoring, damit wir gerade in lauten Situationen den Loop hören, weil nichts ist schlimmer, als ständig den Loop zu verhauen.

Als Loopmik verwenden wir das Shure SM58 LC Mikrofon. Ist nicht unterste Preisklasse, aber kann natürlich sein, dass man da was hochwertigeres braucht. Mit diesem Loopen wir die Drums in Form einer akustischen Floortom und dann aber auch Gesang.
Das Mischpult haben wir sowieso immer dabei, weil wir einfach zu viele Probleme mit "unerfahrenen" Technikern hatten, dass wir den Mix selbst machen. Damit fahren wir bisher sehr gut.

Aus Einfachheit haben wir, wie gesagt bisher ein Mik für die beiden Dinge benutzt. Wenn man nun für jedes ein einzelnes benutzen würde, müssten wir zunächst am Mixer Gruppenspuren bilden und die in den Looper führen. Evt. hat der neue Looper der RC-300 mehrere Eingänge. Mal sehen

Ich habe weiterhin die Vermutung, dass bei dem Gig speziell die Tiefen verantwortlich waren, dass sich das Signal aufgeschaukelt hat. Wahrscheinlich ist es gut, vorher dann noch einen EQ durch zu hauen. Aber ohne Mischpult würde das bei uns nichts werden, vorallem, da wir oft von Leuten gebucht werden, die gar keine Technik haben.
Nur gerade in solchen schwierigen Situationen sitzt man dann immer ein wenig ratlos da.

P.S. Wir machen Musik in Richtung Ed Sheeran und benutzen meist viele Layer übereinander.

 

[Lunomusic]

Für den Main-Gesang, also den Gesang der nicht geloopt wird, verwenden wir noch ein höherwertigeres Mik. Ich glaube es war das Sennheiser E 945.

 

[speedtom]

Ein wenig offtopic, aber ich interessiere mich auch für's Liveloopen...habt ihr Videos von euren Gigs? Eigenes oder Cover?

 

[Lunomusic]

Momentan nur nen Zusammenschnitt, aber kannst gern auf unserer Website: Mellennium.de vorbeischauen oder direkt bei YT

Wir covern auch aber das meiste was wir spielen sind eigene Songs. Wir sind grad an der ersten CD Produktion dran.

 

[speedtom]

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Wir covern auch aber das meiste was wir spielen sind eigene Songs. Wir sind grad an der ersten CD Produktion dran.

Cool, Danke. Eigene Songs find ich relativ schwer umsetzbar, aber ich hab mir jetzt einen RC-30 bestellt und werde mich reinfuchsen. Looping find ich extrem spannend!

 

[birdseedmusic]

Moin

Das ist merkwürdig. Wir verwenden ebenfalls exakt beide Mikros (Sm58 Lc und e945) und haben keine Rückkopplungsprobleme. Beide Mikros sind sehr feedback-unempfindlich. Der Fehler liegt bei eurem Setup.

Du hast bestimmt einen Kompressor im Effektweg! Oder einen anderen Effekt, der Dynamik verändert. Geht ihr beim Singen direkt ans Mikro? Wenn ihr mit 10 cm Abstand singt und dafür im Gegenzug den Pegel aufreisst, sind Feedbacks vorprogrammiert.

lg
bird

 

[AndiPaulo]

Ich hab auch ständig Ärger mit Rückkopplungen, dabei hab ich keine Monitor-Boxen an (In-Ear), und Kompressor is auch schon aus.

...hat hoffentlich nix damit zu tun daß auch ich loope...

 

[Lunomusic]

Der Effekt tritt bei uns auf, wenn wir in besonders engen Setups und Locations spielen, das heißt ich vermute, dass das weniger Rückkopplungen vom MIk mit der Anlage sind, sondern mehr ein Aufschaukeln eines Signals, was durch das Loopen verstärkt wird. (Ich kenne typische Rückkopplungsanzeichen durch jahrelange Erfahrung in einer Band, diese neuen Störsignale sind bei mir jedoch bisher nie aufgetreten, hat also definitiv was mit dem Loop zu tun)
Ich mach dazu noch ein paar Tests, denke aber, dass man durch EQ die entsprechende Frequenz herausfiltern kann. Bei uns speziell war es der Tiefensound des Floortoms.

P.S. Das Mikro geht unbearbeitet in den Looper und von dort direkt in das Mischpult. Ja singen sirekt ins Mikro, andernfalls würde man nichts hören, weil wir den Aufnahmepegel des Miks möglichst weit runter setzen, um Umgebungsgeräusche nicht mit aufzunehmen.

 

[AndiPaulo]

Ein paar allgemeine Tipps für besseren Loop-Sound:

- Kopfhöhrer oder InEar benutzen statt Monitorboxen
- unbenutzte Mikros muten
- bassige Sounds möglichst spät loopen
- Instrumente mit Tonabnehmer statt Mikros abnehmen

 

[Lunomusic]

- wir benutzen schon InEar, weil wir ebenfalls solche Unfälle hatten mit zu lauten Monitoren
- wird schwierig, wenn man innerhalb eines Song ständig ein Mik aus und an machen muss
- auch schwierig, wenn der Beat als erstes drunter kommen soll
- wir wollen probieren statt dem normalen dynamischen Mik ein Drummik für das Tom zu benutzen.
Mal sehen ob es das Problem löst.
Ansonsten kann ich nur versuchen speziell bei den bassigen Instrumenten die Tiefen zu reduzieren

Die Störgeräusche entstanden auch nur beim Aufnehmen der Trommel, nicht beim Gesang. Was mich nur verwirrt hat, dass es in einem Song überhaupt keine Probleme gab, und kurz danach dann anfing, obwohl sich nichts geändert hat.

Evt. kann ich ein Vid auf YT laden auf dem das Phänomen zu sehen ist.

Danke trotzdem

 

[birdseedmusic]

Moin

Die Störgeräusche entstanden auch nur beim Aufnehmen der Trommel

Okay also ich benutze exakt dieselben Mikros, spiele ebenfalls manchmal in kleinen, engen und lauten Locations und habe diese Probleme nicht. Aber der Unterschied ist eben, dass wir die Gesangsmikros wirklich nur zum Singen nutzen. Tomrecordings machen wir nicht.

Jetzt wundere ich mich ja sowieso: Also mit einem auf Gesang abgestimmten Pegel ein Tom aufzunehmen, das müsste ja eigentlich schwierig werden. Ich hätte gedacht, dass das Tom nicht genug Pegel raushaut und du den Vorverstärker aufreißen musst. Aber ich gehe davon aus, dass du das *nicht* getan hast, denn dann hättest du dir die Feedbacks ja selber erklären können. Du schreibst ja selber, dass du sowas aus der Band kennst.

Es gibt da noch eine Sache, die mir einfällt: Ein Tom, welches nah vor einem Subwoofer oder generell einer bassreichen Box steht, nimmt über das Fell die Schwingung mit auf. Hierbei könnte so eine Resonanz entstehen, die zu einem Feedback führt.

Da könntest du dann nichts weiter machen, als das Tomfell mit Tape abzukleben, dass es nicht mehr so lange schwingt. Aber je nach Soundvorstellungen leidet dann der Sustain.

Aber es gibt ja nichts, was man nicht mit Technik und viel Geld lösen könnte:

https://www.thomann.de/de/korg_wave...BFtV7Y2CBFinZgevsNxmPGJH8bY1wJtBAYaAi8d8P8HAQ

Ich weiß... Sünde... Digitaltechnologie. Aber das würde das Problem auf einen Schlag nachhaltig lösen und euch zudem noch ein sperriges Floortom sparen. Und ihr hättet ein paar neue Sounds auf Lager.

lg
bird

 

[Lunomusic]

Stimmt, es stand tatsächlich nahe an der Box und zusätzlich Stand eine der Boxen, weil es aus Platzgründen nicht anders ging auf dem Boden, was zu einem sehr basslastigen Sound führte.
Danke das könnte die Lösung sein.

Wir müssen jetzt überlegen, ob man zumindest für solche engen Aufritte, wo das auftreten kann, eine E-Drum verwendet.

Zur Erklärung des Miks: Wir waren bisher gezwungen ein Mik zum Aufnehmen von Tom und Stimme zu nehmen, da der Looper nur einen Mikeingang hat und alle anderen schon belegt sind durch andere Instrumente. Die einzige Lösung wäre, ein zusätzliches Mik fürs Tom und das und das Gesangsmik in ner Gruppenspur vom Mischpult in den Looper zu führen.

 

[birdseedmusic]

Moin

Wenn du ein separates Tom-Mikro nimmst, dann hast du immer noch das Problem mit den Rückkopplungen, nur eben mit einem einem anderen Mikro. Eine separate Mikrofonierung der Toms macht ja nur dann Sinn, wenn diese Lösung weniger feedbackanfällig ist als dein SM58, was du vor die Tom klemmst. Da das SM58 schon sehr sehr feedbacksicher ist, sehe ich aktuell nur die Lösung, das Tom irgendwie zu dämpfen (Kissen reinstecken, Fell mit Tape abkleben).

Oder ein E-Tom

lg
bird