Literatur zu Synths

[sabler]

Hallo,

ich bin Design Student und schreibe demnächst eine wissenschaftliche Arbeit über die Entwicklung und Gestaltung von künstlichen Klangerzeugern (und die daraus resultierenden Einflüsse auf Musik, Kultur, Gesellschaft, etc. pp.).
Es gibt keine mir bekannte Literatur zu diesem Thema. Daher auch der Anlass.

Kann mir jemand was empfehlen?
es soll eine Umfassende Arbeit sein und sich von den Anfängen (Trautonium, Theremin, Futurismus, Entwicklungen im Krieg...) bis zu neuesten Interfaces beschäftigen. Weniger technisch, sondern umso mehr Gestalterisch und Gesellschaftshistorisch.

ich bin z.B. auf folgende Literatur gestoßen:
How to wreck a nice beach-The Vocoder from World War 2 to Hip Hop.
Pink noises - Women on electronic music and sound.
Aber auch die Keyborads liefert mit ihren Beiträgen (love the machines) interessanten Input.

Kann mir jemand noch weiteres empfehlen?

Merci im Voraus für konstruktive Empfehlungen!

 

[Faltac]

Ich kann dir leider nicht helfen, aber das was du da vor hast hört sich eusserst interessant an.

 

[ElectricSheep]

schau mal, ob Du noch etwas zu der Fachzeitschrift Elektor finden kannst (ggf. den Verlag anschreiben). Die hatten sich Ende der 70er schwer mit Synthesizern befasst - z.B. auch mit einer Bauanleitung zum Bau des Formant2 Modularsynthesizers - meine Kultur hat das schwer beeinflusst

 

[Langfingerli]

Vielleicht mal die Jungs fragen, das sind richtige freaks, natürlich im positiven Sinne!
http://www.synthesizer-magazin.de/
z.B. im aktuellen Magazin: "Pioniere elektronischer Musik"

 

[300LittleBirds]

Kann mir jemand was empfehlen?
es soll eine Umfassende Arbeit sein und sich von den Anfängen (Trautonium, Theremin, Futurismus, Entwicklungen im Krieg...) bis zu neuesten Interfaces beschäftigen. Weniger technisch, sondern umso mehr Gestalterisch und Gesellschaftshistorisch.

na, da hast du dir ja was vorgenommen

mir ist das für eine wissenschaftliche arbeit viel zu allgemein, aber möglicherweise denkst du, wenn man (mangels literatur) nicht in die tiefe gehen kann, dann doch wenigstens in die breite.

mögliche spezifizierungen des themas (nur so spontan gedacht):
- elektronische musik in deutschland
- unterschiede und gemeinsamkeiten von east coast (moog etc) und west coast (buchla, serge), verortung anderer (ems) zwischen diesen polen.
- zeitliche eingrenzung
- genre eingrenzung: filmmusik, popmusik, etc.

ansonsten: an literatur gibt es vergleichsweise wenig, aber ein 5-minütiger blick auf amazon hat schon was gebracht, z.b.

http://www.amazon.de/Elektronische-...6634/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1289907356&sr=8-1

http://www.amazon.de/Analog-Days-In...6173/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1289907936&sr=8-6

http://www.amazon.de/Vintage-Synthe...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1289907958&sr=1-1

http://www.amazon.de/Modulations-Hi...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1289908150&sr=1-7

auch gut, aber schwer zu bekommen:
peter forrest: a-z of analogue synthesizers

schau dir bei den amazon links auch immer die buchempfehlungen zu dem artikel an, da könnte sich noch das eine oder andere finden.


viel erfolg!
und ich würde die fertige arbeit gern lesen, falls du daran denkst, wär das super

 

[sabler]

hallo und WOW für das Feedback!

Vintage Synthesizers scheint für mich schonmal was gutes zu sein. Aber auch alles andere.
Das Thema ist wirklick sehr umfangreich. Um eine spezifizierung während der Bearbeitungszeit werde ich wohl kaum herum kommen. Aber diese muss eben auch als Teil eines ganzen gesehen werden. (Keine Detroit ohne Deutschland. Kein DnB ohne Detroit. usw. )

Es geht mir weniger um die entwicklung der elektronischen Musik (guter Link hierzu:-isHOxV8E), sondern eher um die Gestaltung, das Design, die Konzepte, Interfaces, Philisophische und sozialwissenschaftliche Bezüge...) Design ist eben nicht (nur) Maku-up.
Aber auch hier ist das eine wieder mit dem anderem Verknüpft. Die Musik hat sich nach den Entwicklungen gerichtet und vise versa,
Synths wurden bis zu nem Zeitpunkt von ingenieuren designt. Heute ist das anders.

Neben Büchern, werde ich versuchen einige Interviews mit Zeitzeugen zu machen und Museen besuchen (Rock&Pop Museum in Essen, Studio für Elektronische Musik Köln(gibts das noch???,...))

Nunja.
Wenn ich dann ende Februar fertig bin, gibts von mir ein umfangreiches PDF.

greetz

 

[sabler]

...Und es wird sich auch nicht alles nur um Synths drehen. Kult-Effektgeräte, die z.B. den Klang einer Gitarre so verfremden, dass er synthetisiert klingt, Halleffekte, Vocoder, Studiogestaltung und Flexibilität, etc. haben doch auch alle was damit zu tun. -Irgendwie-

 

[clemenserwe]

...Und es wird sich auch nicht alles nur um Synths drehen. Kult-Effektgeräte, die z.B. den Klang einer Gitarre so verfremden, dass er synthetisiert klingt, Halleffekte, Vocoder, Studiogestaltung und Flexibilität, etc. haben doch auch alle was damit zu tun. -Irgendwie-

Also letztlich eine wissenschaftliche Arbeit über "irgendwie alles"?

Mein Tip: Beschränke Dich bewusst. Du verzettelst Dich sonst.

Mit dem momentanen Themenumfang hast Du schon enorm viel Recherche zu leisten - bei der sehr wenig rauskommt, weil diese Geräte meistens von Klang und technischer Ausstattung her betrachtet werden, und nicht von ihren Einflüssen auf Musik, Kultur und Gesellschaft.

Wieviel Zeit hast Du für die Arbeit? (Semesterarbeit, Vordiplom, Diplom?) Wieviele Seiten soll sie haben?

Ich garantiere Dir - im Moment sitzt Dein Prof im Büro, grinst sich einen und sagt sich "Bin mal gespannt, wann der Bursche/das Mädel kommt und die Notbremse zieht."

Glaub mir: Weniger (gut und fundiert geschrieben) ist mehr (als von allem ein bisschen).

Clemens

 

[sabler]

Wie gesagt. Fokussieren werde ich mich, bevor ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe...
Eine Fokussierung, wie z.B. die Entwicklung von Synths oder Synths damals und Heute. Eher Design bezogen. Zum Design gehört hallt nicht nur das make-up, sondern auch das Konzept und damit verbunden sind die Klänge und die technische Ausstattung.

Es ist, was damals Vordiplom hiess. Aber jetzt nach dem Bologna-Prozess "Intermediate" genannt wird.
Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 3 Wochen. Was nicht heisst dass ich nicht im Vorfeld arbeiten kann. Mind. 30 Seiten. Meistens eher 70.
Ich glaub, der Prof will nicht dass ich jetzt schon ein fertiges Thema hab, wo ich nur einfach drauf losstürmen kann. Die wollen es einem nicht einfach machen. Da soll ein prozess, eine Erleuchtung währenddessen stattfinden und dann eine Fokussierung. Aber eben mit berücksichtigung andere Aspekte und mit dem Hintergedanken, dass es als teil eines ganzen gesehen werden soll.

Aber danke für den Hinweis. Lieber weniger und gut, statt zuviel wollen und sich dann verzeteln.

 

[ElectricSheep]

Wie gesagt. Fokussieren werde ich mich, bevor ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe...
Eine Fokussierung, wie z.B. die Entwicklung von Synths oder Synths damals und Heute. Eher Design bezogen. Zum Design gehört hallt nicht nur das make-up, sondern auch das Konzept und damit verbunden sind die Klänge und die technische Ausstattung.

auch das ist schon ein ziemlicher Umfang... allein die Entwicklung dazwischen, die aufgegriffen werden müsste... seblst, wenn es sich um industriedesign dreht... ich glaube heute wird mehr Wert auf Design gelegt als früher - witziger Weise wird aber auch heute sehr viel Wert auf die Vintageoptik gelegt....
Ich würde es schon dadurch versuchen einzugrenzen, in dem Du Dich entweder für analoge, digitale, modulare synthesizer entscheidest, Sampler, Vocoder als Scheffriermaschine usw...
und selbst hierbei würde ich an Deiner stelle dann noch tiefer gehen und nur ein winzigen Ausschnitt wählen, den dann aber ordentlich abarbeiten - wie clemens schon sagte.

 

[sabler]

Dieses "back to the roots"-Prinzip hab ich mir auch schon als Punkt mehr oder weniger in mein Inhaltsverzeichniss gesetzt. Moog z.B. hat dieses Image und ich vermute auch damit was zu kämpfen, eben nicht mit dem Strom zu schwimmen, sondern diese analoge zu behalten, während das Interesse für digitales und software drastisch steigt.
Darüber hinaus sieht ein gerät doch meistens so aus, wie es klingt. Und dies will ich auch mit einbeziehen. Synästhesie der Synths.
Ich könnte mich zwar auf digitale Synths (als Beispiel) fokussieren, aber die kommen ohne analoge synths auch nicht aus. Eins folgt dem anderen. Also werd ich im ersten Teil wirklich versuchen eine Groben überblick zu schaffen. Und der kann durchaus wissenschaftlicher Natur sein. Im Zweiten dann eine Vertiefung anstreben. Sei es eine bestimmte Zeit, eine Schmiede, ein Gerät oder ein Gerätetyp.

greetz