Keyboard spielen, unabhängigkeit der Hände?

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Pixelgeschwader

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Hallo zusammen, ich bräuchte mal einen Rat von euch.

Ein problem bei mir ist die unabhängigkeit beider hände. Mein Ziel oder besser gesagt traum wäre es mit beiden händen unabhängig voneinander improvisieren zu können um prinzipiell eigenltich nur eigene musik zu komponieren.

Es langweilt mich lieder nachzuspielen und für taktweises lernen oder so schnickes fehlt mir irigendwie wirklich die musse. Das mag derzeit aber auch mit an meinen daran Zweifel liegen.

Ich bin jetzt 32 jahre alt und meiner meinung nach recht spät zum keyboard spielen gekommen. Habe im laufe der Jahre und weil ich Musik immer schon liebte aber viel Leute kennenlernen dürfen die ein Instrument, vorzugsweise Klavier oder Gitarre spielten.
Einen Berg dieser Leute versuchte es teils wirklcih mit ausdauer aber es blieb immer nur beim nachspielen von irgendwelchen songs oder schlimmer nur teilen davon...
Bei Klavierspielern beobachtete ich häufig ein recht regelmässiges erlenen von irgendwelchen Werken. Aber im grunde und ich möchte das nicht mal verurteilen, wirkt das für mich mittlerweile eher nach einer recht eleganten art des gehirnjoggings als nach tatsächlichem musizieren.

Daher meine frage, ist es sinn und zweck der Lieder die man gefühlt teils für mich nur stumpfsinnig in sich reinprügelt, davon jeden einzelnen bewegungsablauf erstmal grundsätzlich für die hand und finger auswendig zu lernen und sind die fertigkeiten der hände daran gebunden was man sich durch nachspielen angeeigent hat?

Also als bsp., ich bring mir jetzt 20 lieder bei mit ansteigendem schwierigkeitsgrad bei und danach werde ich schon halbwegs frei switchen können zwischen dem was da so in den lieder an fertigkeiten vorkamm für die hände ohne gleich doch wieder aus dem takt zu fliegen oder das eine hand komplett den betrieb einstellt.

Denn eben das ist mir bei all den leuten häufig nicht so vorgekommen. Die konnten das eine oder andere lied perfekt auf der gitarre spielen aber frei einen rausträllern oder in kurzer zeit selbst etwas stricken war dann leider trotzdem nicht drin.
Obendrein merke ich bei mir das es mir teils besser gelingt im takt zu bleiben wenn ich vom kopf her eher in der melodie schwebe, irgendwie sitzt dann teilweise automatisch alles viel genauer als es das jemals täte wenn ich mich zwanghaft auf den takt konnzentriere. Geht aber nicht immer...
Das war so eine feststellung der letzten tage seit dem es mir überhaupt gelingt die hände bzw. finger recht simpel unabähngig voneinander zu bewegen. Das wiederspricht ja eigentlich diesem häufig empfholenen taktweise üben aber was weiß ich schon.

Mich würde das und die motivation die anfangs dahinter steckte bei dennen die heute frei spielen können wirklich interessieren. Ist es das zweigleisige fahren, was zum ziel führt? Sich mal ein Lied aneingnen aber gleichzeitig auch immer am ball bleiben das freie spielen zu üben? Und wieviel wurde so gelernt an stücken bis man auch mal frei recht zackig spielen konnte ohne die hände durcheinandern zu bekommen?

Lg
 
Hallo und :welcome:

Mein Tipp fürs Improvisieren:

DAW öffnen
vorgefertigten Beat reinziehen (8 Takte)
geilen Pad-Sound suchen
8 Takte mit Akkorden einspielen (Beispiel: C - G - am - am - F - G - C - G)
Loop über die 8 Takte
Lead-Sound aussuchen
Play drücken
10 Minuten drauflos spielen ohne zu unterbrechen...

Die ersten Wochen hört sich das grausam an... aber du wirst SEHR schnell Fortschritte machen.

Je nach Musikstil kann man die Akkordfolge natürlich variieren... Bei dem obigen Beispiel hab ich mir jetzt an ein Pop-Stück gedacht...

Je nach Akkordfindungskreativität kann das Beispiel natürlich auch variieren...
 
Hey das ging ja fix. :)

Also das mit der DAW mach ich jetzt schon seit einigen Monaten genau so, besitze hier auch nur ein sehr einfaches midi keyboard und bin imprinzip genau so an das freie spielen gekommen. Das war so abgefahren beim ersten mal, und hat so viel spass gemacht das ich seit dem nicht mehr davon loskomme auch wenn ich echt langsam dazulerne.
Ich hab so schon ganze abende verbracht und es hält mich nur zu häufig vom eigentlichen basteln eines tracks ab weil es halt enorm viel spass macht. Aber eben die grenze zur beidhändigkeit nervt mittlerweile. Das muss echt mal was kommen. Kam jetzt auch aber hrhrhr, ich wille mehr. xD
Und ich hab angst jetzt stücke auwendig zu lernen um dann zu merken, gut die kann ich jetzt spielen. Aber ansonsten stehe ich immer noch so unflexibel da wie vorher?

Aber nur frei spielen, da müsste halt mittlerweile ein größere fortschritt zu sehen sein. Ich weil halt diese unabhängigkeit erreichen. Das ist so toll wenn man das gefühl hat gut die eine macht jetzt genau das und sich ressourcen auftun die andere unabhängig aber bewusst zu steuern. Da tun sich jetzt bei mir Fenster auf wo es echt gelingt auch in komplexeren schnellem tempo aber schwupps fliegt man 5 - 10 sek wieder halb raus.
Anfangs implodierte mein kopf fast, es erschien unmöglich links im vierteltakt zwei tasten zu spielen, und rechts doppelt so schnell oder nur halb so schnell oder völlig unabhängig vom rhytmus auch nur eine taste zu drücken ohne stehenzubleiben... Nie nie nie, und ich delay eine frissbee auf jedem finger mit beiden händen recht lange. Aber da streikte mein Kopf im wahrsten sinne des wortes!

Und was bringts mir nur rhytmisch, Man muss ja zur jeder zeit und in jedem tempo auch ausserhalb des taktes herr über die finger sein. Und gibt es hierzu übungen die man machen kann fernab des keyboards?
 
Daher meine frage, ist es sinn und zweck der Lieder die man gefühlt teils für mich nur stumpfsinnig in sich reinprügelt, davon jeden einzelnen bewegungsablauf erstmal grundsätzlich für die hand und finger auswendig zu lernen und sind die fertigkeiten der hände daran gebunden was man sich durch nachspielen angeeigent hat?

Sehr interessanter Ansatz und Thema !
Danke dafür.

Am Beispiel Violine habe ich z.B. die Erfahrung gemachts dass ich während ich ein Stück spiele
mir vorkomme der Gott an der Violine zu sein.

Switche ich dann hingegen zu meinen eigenen Stücken die ich ja "jetzt eigentlich mit schnelleren Fingern" megamäßig spielen müsste kommt die frustration durch.

Das fängt schon alleine damit an, dass viele Stücke so in einer Tonart geschrieben wurden dass man sie super greifen und easy spielen kann weil noch Leersaiten dazwischen liegen.
Super Beispiele
- Vivaldi's Summer Presto. (Der bekannte Part in dem lediglich die Tonleiter auf allen vier Seiten runtergespielt werden gelingt mir äußerst gut, relativ sauber und schnell)
- Fluch der Karibik (Megaeinfach)
- Michael Jackson Smooth Criminal
- James Bond Theme
- Für Elise
- Braveheart Theme

Absolute Abkotzer dagegen sind sachen wie Vanessa Mae's "Contradanza"
Da müssen wirklich Finger sehr schnell und sauber bewegt werden, in Lagen die absolut keinen
Spaß machen.

Einer meiner Songs ist in F-Dur, da muss ich dann sprichwörtlich Fingerakrobatik betreiben und es kommen tonale ungenauigkeiten dazu weil da teilweise "halbe Finger" den richtigen Ton ausmachen.
Da könnt' ich ausflippen.

Fazit:
Das Spielen bekannter Stücke hat mir zwar geholfen das Instrument kennen zu lernen und die Finger vorzubereiten, breche ich jedoch aus diesem Kreis heraus, merke ich schnell das ich noch
viel zu lernen habe - Gerade bei eigenen Stücken.
 
Ach Kollege,

Übrigens bist Du mit 32 nicht zu alt !
Ich bin jetzt 39 und habe mir vor 1 1/2 Jahren in den Kopf gesetzt Violine zu spielen :)
Es geht.

edit:

Ich bin weiterhin der Meinung das es gut ist zunächst mit bekannten Stücken zu Arbeiten weil das Gehirn und die Finger erst einmal lernen müssen. Das geht meiner Auffassung mit Material an das sich alle Schüler am Anfang halten am besten, gerade weil es keine Freiheiten zulässt.
Ich denke wenn man diese Fingersätze wie in Deinem Fall mal alle drauf hat kommt der Rest von alleine.
 

Und das sogar ganz gut, wie ich hören kann.



@ TE

Grenze einfach mal Deine Zielsetzung(en) ein! Man muss auch Limitationen akzeptieren können. Beschränke Dich auf das, was Du kannst. Was Du an Fähigkeiten ausbauen kannst - gut. Wo die Hürde zu hoch ist - lass es bleiben. Mach einfach Musik! Wichtiger als alle Spieltechnik ist sowieso die Kreativität. Für die rein kompositorische Komponente sowieso.
 

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