Kemper - verzerrte Sounds

[Alex1983]

Hallo,
seit gestern habe ich einen Kemper bei mir stehen.
Nach 3 h Anspielen konnte ich aber nicht umher, festzestellen, dass die Verzerrung, die durch Aufdrehen des Gain Reglers entsteht, blechern und vor Allem schrill klingt. Ich habe es mit einem Strat und einem Les Paul Modell probiert. Globaleinstellungen (zB Master EQ) sind nicht verändert. "Clean Sense" und "Distorion Sense" stehen auf 0 und erfüllen ihren Zweck.

Die Clean Sounds gehen ja noch erkennbar in die Richtung des ge-profileten Amps (habe den Sure Badge mit meinem Suhr Badger 35 verglichen), aber wenn man den Gain reindrehen will, sägt das einfach mit furchtbaren Obertönen....

Versteht hier irgend wer, was ich meine?

Das erste Anspielen, war jedenfalls enttäuschend......
Alex

 

[SOS]

mir fällt auf: kemper hat von seinem anfangshype ziemlich verloren und die meinung sind nun deutlich nüchterner geworden... vielleicht geht halt doch nix über das orignal.

 

[tylerhb]

Hallo,
seit gestern habe ich einen Kemper bei mir stehen.
Nach 3 h Anspielen konnte ich aber nicht umher, festzestellen, dass die Verzerrung, die durch Aufdrehen des Gain Reglers entsteht, blechern und vor Allem schrill klingt. Ich habe es mit einem Strat und einem Les Paul Modell probiert. Globaleinstellungen (zB Master EQ) sind nicht verändert. "Clean Sense" und "Distorion Sense" stehen auf 0 und erfüllen ihren Zweck.

Die Clean Sounds gehen ja noch erkennbar in die Richtung des ge-profileten Amps (habe den Sure Badge mit meinem Suhr Badger 35 verglichen), aber wenn man den Gain reindrehen will, sägt das einfach mit furchtbaren Obertönen....

Versteht hier irgend wer, was ich meine?

Das erste Anspielen, war jedenfalls enttäuschend......
Alex

Das liegt in der Natur der Sache. Bei einem cleaneren Sound verwendet man i.d.R. immer mehr Höhen. Verzerrt man diesen Sound mehr, klingt es immer zu schrill. Das wäre genauso wie einen Zerrer vor einen cripsen und cleanen Fender 2 x 10 zu schalten.

Daher immer eher andersherum verfahren. Eher mit viel Gain profilen und das Gain in ähnlichen Stufen lassen oder eben reduzieren, dadurch wird der Amp eher dunkler klingen. Zudem ist der Definition Paramter im Kemper sehr wichtig. Für Strats kann man hier etwas reduzieren, weil sonst leicht zu viel "Twang" im Sound ist. Für Paulas kann man hier eher höhere Werte fahren.

 

[John_Lennon]

Nach 3 h Anspielen konnte ich aber nicht umher, festzestellen, dass die Verzerrung, die durch Aufdrehen des Gain Reglers entsteht, blechern und vor Allem schrill klingt.

Das ist tatsächlich so und wie tylerhb schon schrieb, sollte man den Gain-Regler beim Kemper am besten nur zum runterdrehen und nie zum reindrehen benutzen.

Vom Grundprinzip her macht man für den Kemper dann eben mehrere unterschiedliche Profile eines Amps mit unterschiedlichen Gain-Varianten am Amp selbst.

Der Kemper ist kein Modeller, das vergisst man bei solchen Dingen manchmal.

Der Kemper reproduziert 1:1 den Sound eines mikrofonierten Amps incl. der gesamten Aufnahmekette. Das macht er auch hervorragend, aber man hat mit einem Profil eines Amps nicht den kompletten Amp in all seinen möglichen Einstellungsvarianten. Auch die Klangregelung des Kemper verhält sich nicht so wie beim geprofilten Amp, das wäre auch unmöglich. Wenn man mehr Flexibilität will, dann muss man sich einfach mehrere Profile des Amps anlegen.

 

[Alex1983]

Danke für die Antworten.
Ich hatte bisher nur Erfahrung mit Modellern (Amplitube, Guitar Rig, ....). Die Umstellung, dass man quasi nicht am EQ und am Gain drehen kann wie man will ist eben doch größer als gedacht........

Packt ihr dann Bodentreter vor eine Clean Einstellung des Kempers oder nutzt ihr die Effekte im Kemper?

 

[TheTick]

Ich benutze keine Bodentreter und finde auch die Einstellungen am EQ oder Gain nicht so furchtbar, wie hier bislang beschrieben wurde. In Maßen, natürlich, komme ich damit zu guten Ergebnissen.

Bodertreter werden oft einfach mitprofiliert, wobei da dann natürlich wieder ein starres Profil erhält. Bodentreter vor Cleankanal sollte auch funktionieren.

 

[John_Lennon]

Nicht dass wir uns falsch verstehen, die Klangregelung im Kemper funktioniert sehr gut, nur nicht so wie im jeweiligen profilierten Amp. Was man allerdings mal versuchen sollte, ist die Position des Tonestacks auf "pre" zu setzen. Damit wird der Tonestack eher Marshall-typisch vor die Vorstufe gesetzt. Ganz wie ein Marshall tut es dann nicht mehr so arg viel, aber es beeinflusst ein wenig das Zerrverhalten in der Art, wie das ein alter Marshall auch tut. Das funktioniert bei mir mit Marshall-Profilen sehr gut.

Bei Standardkonfiguration ist der Tonestack eher die Geschmacksrichtung Fender. Das funktioniert wiederum sehr gut mit Amps, die irgendwie einem Blackface Fender ähnlich sind.

Was aber nicht geht ist eine Klangregelung, die ein AC30 hat oder ein Tweed-Fender. Und für moderne Amps schon gar nicht, dafür sind deren Klangregelungen viel zu vielfältig.

Chris Kemper hat am Anfang (also vor über 4 Jahren) mal davon gesprochen, dass es irgendwann in einem Update auch weitere Tonestacks geben soll, die man dann passend zum profilierten Amp auswählen könnte. Aber das ist bis heute leider nicht realisiert worden.