Indische Musik lernen, kann man das?

Milan

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Hallo an euch alle, ;)

ich habe mal ne Frage: Und zwar versuche ich mich zur Zeit mit indischer Musik auseinanderzusetzen merke allerdings, daß das ziemlich schwer ist da es doch sehr weit weg ist von der europäischen Musikkultur und Theorie.

Glaubt Ihr man kann sowas ansatzweise lernen und wenn ja wie?

Kennt ihr Bücher, Noten; Schulen oder Internetseiten etc. die weithelfen?

Da ich aus Stuttgart komme, vielleicht kennt jemand einen indischen Musiker hier in der Umgebung?

Na ja ich bin halt einfach neugierig und will mal etwas meinen Horizont erweitern, darum gehts...



;) Liebe Grüße, Alexander.


PS: Wir können die Diskussion auch gerne auf andere außereuropäische Musikkulturen ausweiten, wenn sich da jemand auskennt und weiterhelfen kann.

;) Alexander.
 
Hi Alex,

Die indische/asiatische Musik basiert auf einem anderen Grundton als Europäische. Auch haben sie eine andere Tonskala, also die Oktaven sind in viel mehr Grundtöne eingeteilt. Das dürfte wohl das größte Geheimnis dieser Musik sein, wehalb sie sich so indisch, orientalisch... anhört.

Ich denke wenn man Musiker ist und ein Instrument beherrscht, ist nicht die Frage von lernen, sondern eine Sache von Umstellung bis man sich daran gewöhnt hat.

Ich denke man kann das mit Sprachen vergleichen. Die Basis ist das du sprechen kannst, der Rest ist Gewohnheit. Natürlich musst du auch Vokabeln lernen, klar ;)

Genaue Bücher oder links habe ich nicht, aber da wird google bestimmt mehr Wissen. Kannst ja auch mal bei amazon nach Literatur suchen.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.


Ach nein Stop: Diese Frage habe ich jetzt bereits in wievielen Threads gestellt und nie wurde sie beantwortet, jetzt passt sie mal wieder ein :)

Was hat es mit diesem typischen Latin Piano Sound auf sich? Ist das Paiano nur anders gestimmt oder ein komplett anderes Instrument?

Gruß
Florian
 
bezüglich latin piano:

ich denke mal es ist anders gestimmt, zumindest hört es sich sehr danach an.

bezüglich indische musik:

was genau versuchst du denn zu lernen?
bestimmte instrumente oder willst du einfach nur die indischen harmonien kennen?
die indische musik ist sehr schwer zu erlernen.
die meisten lernen es seit ihrer kindheit, standard alter wenn sie anfangen ist ca. 4-5jahre.
 
was genau versuchst du denn zu lernen?
bestimmte instrumente oder willst du einfach nur die indischen harmonien kennen?
die indische musik ist sehr schwer zu erlernen.
die meisten lernen es seit ihrer kindheit, standard alter wenn sie anfangen ist ca. 4-5jahre.

jappa, und die ersten jahre sitzen sie auch nur neben dem "meister" und hören nur zu! indische musik hat soweit ich weiß ein 64 notensystem, nicht nur 12er wie wir es kennen... das ganze ist unser ohr auch nicht gewohnt bzw ist nicht antrainiert soetwas z.b. rauszuhören (klint einfach alles "schräg" ;) ), was im erwachsenem alter auch schwerer sein wird, als das entsprechende instrument halbwegs spielen zu lernen.

gruß

lessi
 
hi,
das stimmt, mit dem 64-noten-system.
nur: das mit den noten zu erklären ist abendländische not-übel, würde ich sagen.
die inder bezeichnen ihre "noten" mit gefühlen.
jedes gefühl hat eine musikalische bezeichnung.
das heisst, du spielst nicht d,f,g, sondern "leichte trauer", schwere trauer" und "das lachen".
deswegen ist sehr schwer für uns die regeln indischer musik theoretisch zu begreifen, und deswegen sitzt man jahrelang neben seinem meister und lernt die musik.
-------------
dieses indisches lehrart hat dadurch als konsequenz, dass nur die personen musiker werden können, welche musik auf gefühlsebene erfassen.
vg
dragan
 
Prinzipiell kann man jede Musik lernen, denke ich.

Diese Musik wird auch eigentlich müdlich überliefert und deshalb sind wahrscheinlcih sehr wenige schriftliche Sachen zu finden. So wie oben schon beschrieben, wird das von einem Meister an Schüler weitergegeben (die traditionelle Musik)
Und es gibt auch eben keine Noten (zumindest bei Rhythmen-mit tonaler Musik habe ich noch nix zu tun gehabt) sondern Merksilben (Bolas), die mann vorgesagt/gespielt bekommt und sich so-durch selber vorsagen-merken/lernen kann.

Bei tonaler Musik wirst du auf jedenfall einiges Dazu lernen müssen. Anderes Tonsystem, ganz andere Intervalle, Strukturen, Instrument...

Owbwohl [g=338]Oktave[/g], [g=340]Quarte[/g] und [g=341]Quinte[/g] gibt's da glaub ich auch-so wie in fast allen Kulturen.
 
Hier ma meine Meinung:

1. Ich bin kein professioneller Musiker, deshalb können sich in meinen Ausführungen natürlich eklatante Fehler einschleichen :)

Ich selber "beschäftige" mich auch schon seit längerem mit indischer, orientalischer Musik... will heißen, dass ich's gerne höre :)

Die erste Frage, die man sich stellen muss, ist natürlich: Will man in seine Musik einfach nur solche Stileelemente einbauen, oder will man tatsächlich "klassische" indische, arabische Musik machen?? Das klassische zu lernen ist relativ schwer und hört sich nebenbei für unsere Ohren auch komisch und immer gleich an... (z.B. Shaabi im Ägyptischen Raqs Sharqi (orient. Tanz))... Es gibt ein paar Patterns und Licks die immer wieder und wieder vorkommen. Ziel dieser Musik ist es, ähnlich wie beim "alten New Orleans Blues" mit wenigen Stilelementen auszukommen und durch den Ausdruck des Instrumentalisten (Sitar, Nai, etc...) Gefühle rüberzubringen... Komposition, bzw. individuelle Melodieführung findet man hier eher wenig (meine Meinung).

Dann gibt es natürlich auch einfach nur die Stilelemente, die in vielen WorldMusic, Lounge etc. Stücken untergebracht sind... z.B findet sich in Lounge, TripHop oft eine Sitar, der allerdings "westliche" Tonart zu Grunde liegt. Das "orientalische Gefühl" wird allein durch den Klang des Instruments und einige wenige Stilelemente (extremes Bending reingebracht)... Dann kann man wie bei Blues (Pentatonik + 6. [g=40]Halbton[/g]) mit einer einfachen harmonisch moll skala oder auch nur moll penta ziemlich schnell etwas hinkriegen, was gut klingt... Die Bendings bei der Sitar sind schätze ich, auch bei echten Spielern reine Gefühlssache (ähnlich wie bei Streichinstrumenten), diese 64 Ton Oktaven benutzt meiner Meinung nach niemand, sie sind vielmehr der Versuch von Musiktheoretikern jahrhunderte alte Traditionsmusik auf ein Blatt Papier zu bannen...

So... hier noch kurz ein paar ideen, wie man evtl. einen Ethnic sound bastelt (sehr einfach gehalten):

Arabisch, Klezmarin (Jiddisch): "Zigeuner-Moll" oder harmonisch moll... z.B:

in A (bzw. Am): A, A#,C#,D,E,F,G#

Chinesisch (oder so :) ) z.B:

nur die schwarzen Tasten auf dem Klavier verwenden und mit z.B. einem Koto sound spielen und immer wieder "up down up down" - schlenker reinbringen


naja... man kann mich gerne korrigieren

:D
 
von HansPansen an 28.04.2006 08:35 Zitat: Glaubt Ihr man kann sowas ansatzweise lernen und wenn ja wie? Nein.

doch :)

denkt an george harrison oder auch bekannte von mir(sariswati projekt) , die die sitar zumindest so beherrschen, so dass sie damit gute und anspruchsvolle musik machen können.

indische (klassische musik) ist aber ebenso zu sehen wie die europäische klassische musik - das muss man von klein auf "studieren" - egal welches instrument.
 
von HansPansen an 28.04.2006 08:35

Zitat:
--------------------------------------------------------------------------------

Glaubt Ihr man kann sowas ansatzweise lernen und wenn ja wie?
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Nein.

DOCH... man kann alles lernen... und es geht ja nur darum es ansatzweise zu können... Das wichtigste ist aber am anfang nicht licks und patterns aus irgendwelchen "Ich lerne Instrument XYZ in drei Tagen" oder "Sitar für Kinder" zu lernen, sondern sich viel Musik in der Richtung zu besorgen und anzuhören!
 
Meine Güte.... das war ein SCHERZ! :D

Es sollte eigentlich nichts geben, was man nicht lernen kann. Es sei denn, man ist dumm wie Brot.

...aber eure Antworten waren auf jedenfall.... ....hmm..... süss! :D

LG P.
 
Man muß ja nicht gleich spielen können wie Ravi Shankar,
aber wer sich selbst etwas in diesem Bereich beibringen möchte, findet unter http://www.pankajbooks.com/music.htm geeignete und verständlich geschriebene Literatur (englisch).
Besonders "Learn to play on Sitar" ist für Quereinsteiger gar nicht so verkehrt.

Aber ne Menge Geduld brauch man trotzdem...
 

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