Ich bin verwirrt

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Gude,
heute wollte ich mir endlich mein Mike für Sopransaxofonaufnahen bestellen. Vergeichsweise wolle ich das Studio Projects B1 und das C1 bestellen.

Thomann hat diese Marke aus dem Programm genommen und riet mir zu einem t.bone (was auch sonst??) STC 700 - ein Röhrenmike mit super Sound und sagenhaften Preis/Leistung-Verhältnis. Naja da habe ich immer den Röhrensound.

Also rief ich bei didital audio service an: die meinten für Sopransax muss es ein SP - C3 sein, wegen der Richtcharakteristik (umschaltabar, KugelC), aber auch um einiges teurer als das C1.

Kurz später fiel ich bei einem Vergleichstest über das Fame SKEC002, was nur geringstfügig schlechter ist als das C3 aber viel günstiger (199€) aber dafür mit umschaltbarer Charakteristik und Low-cut-Schalter.

Also rief ich bei Music Store an und Markus, - auch Saxophonspieler - sagte zu meiner Story alles Kinderkram (B1, C1, C3, Fame..) , Du brauchst das Rode NT 2 (333€)und evtl. eingutes Preamp mit regulierbarer Röhre (Presonus TubePre mindestens, besser SPL Channel 1 o. Track - 599€). - Bis dahin fanden die div. Berater das Tascam hat ein gutes Preamp, naja und über das Rode NT2 habe ich kaum was im Internet gefunden.

Wie Ihr euch vorstellen könnt bin ich ein wenig verwirrt. Welche Richtcharakteristik ist nun die Richtige (Markus der Saxplayer meint Niere)?
Brauch ich umbedingt ein anderes Preamp. Bring die zuschaltbare Röhre wirklich was oder soll ich nicht lieber gerade ein Röhrenmike nehmen (t.bone STC700; wenn mir der Sound gefällt)?
An anderer Stelle in diesem Forum habe ich mal gelesen, dass bei höhenlastigen Tönen, das B1 zu empfehlen und bei tieferen das C1 - also müsste bei einem Sopransax das B1 wohl das Richtige sein.

Also was soll ich tun? Alles testen?Kennt jemand Test/Seiten zu dem Rode NT-2? Lieber ein gutes Mike - zB Rode NT -2 oder ein Mike mit VTB1?

Was meint Ihr :-? :-? :-?
 
Das NT2 ist mal als U87-Nachbau angepriesen worden (schon einige Jahre her), wurde aber aufgrund einer Klage von Neumann in Deutschland (zumindest offiziell) nicht mehr verkauft.

Wenn du wirklich nur ein Mike für's Sax suchst, ist das NT2 tatsächlich die richtige Wahl. Es ist im neutral im Bass, in den oberen Mitten sehr kräftig (unterstützt schön den typischen Sax-Klang) und in den Höhen nicht zu schneidend.

Wenn du aber das Mike auch für Gesang verwenden willst, solltest du das NT2 eher nicht nehmen. Für einige Sänger klingt es sehr gut, die meisten werden von NT2 Sound aber eher nicht profitieren.

Für's Sax brauchst du im übrigen eine Niere - alles andere ist Quatsch.

Ich würde auch nicht die "großen Versandhäuser" anrufen und mich dort "beraten" lassen. Die wollen dir das verkaufen, was sie gerade da haben. Das sind oft Spezies die keine Ahnung haben!

Wenn du die Möglichkeit hast etwas mehr Geld zu investieren, würde ich von den "Hausmarken" eher die Finger lassen. Die sind natürlich nicht grundlos so billig: da fehlen Entwicklung, Qualitätskontrolle etc.

Mein Tip: das Nugget von spl, das AudioTechnika 4033 oder (wenn's dein Geldbeutel erlaubt) das AT 4050. Du mußt aber so oder so einfach mal ein paar Teile vergleichen - jeder andere hat da auch wieder einen anderen Geschmack.

Zum Preamp: der ChannelOne ist natürlich Obersahne! Wenn's dafür nicht reicht finde ich den DI-Port von Mindprint sehr gut.

http://www.netzmarkt.de/thomann/artikel-142099.html

Der ist günstig, und obendrein Stereo und bereits mit einem guten Wandler ausgestattet.

Viel Erfolg!
 
HI

kleine Ergänzug zu Goetz: NT2 ist wirklich klasse Mic für das Geld (hat regulär 650 Euros gekostet),wobei ich es sehr oft für Gesang eingesetzt habe und es mir persönlich imme rgut gefiel.
Alternativ zu Mindprind etc würde ich Dir mal die TLA Ivory Serie an s herz legen..bisher habe ich damit keine negativen Erfahrungen gemacht und alle denne ich die GEräte empfohlen habe waren restlos begeistert. Ein Mic preamp mit Kompressor und Röhre kostet 388 Euro! s. Musicstore..
Zu Billigmikros..die Entwicklung haben die Mics zumTeil schon..ist wie bei Behringer das gute alte Kopieren gängiger Marken :) Was allerdings fehlt ist eine vernünftige Qualitätskontrolle. Will man ein bestmmtes T.Bone/Fame/SC Mic haben sollte man sich direkt 5 davon bestellen und das beste Mic behalten..sie werden alle unterschiedlich klingen! daher auch der niedrige Preis!
 
Gude,
erst mal vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung. In einem anderen Thread in diesem Forum wird gar nicht mehr über die Problemstellung diskutiert, sondern einige fühlen sich mitlerweile von diesen stängigen Mike-Fragen genervt. Deshalb bin ich umso dankbarer für eure Unterstützung.
Meint Ihr, dass solche Mikes wie das Rode od. AT auch ihr volles Potential auch mit einem Tascam US-122 entfalten können (und in einer nicht so professionellen Studio-Umgebung)oder ist dann schon zu einem Preamp zu raten. Denn das schwächste Glied in einer Kette bestimmt die Stärke.
Kann ein gutes Mike, Defizite in Bezug auf Räumlichkeit und angegliederte Komponenten (Preamp, Wandler...) wettmachen?
Höre ich tatsächlich Unterschiede, bei nicht optimalen Aufnahmeverhältnissen zwischen den angesprochenen Mikes (da evtl. sowieso nicht soviel Raumklang mit aufgenommen werden soll)? (B1,C1, AT, SPL, Rode)
Würdet Ihr die Aufnahmen eher "trocken" oder mit "Raumklang" machen (Sopransax)?
Wie ist ggf. der Raum zu preparieren?
Mir fehlt halt die Erfahrung (auch um richtige Test durchzuführen) und diese muss ich mir ja nicht umbedingt teuer erkaufen. Oder?
Ich hoffe, dass hier einige im Forum sind, die einem die Einstiegszeit erleichtern können.
Tausend Dank :) :) :)
 
Meint Ihr, dass solche Mikes wie das Rode od. AT auch ihr volles Potential auch mit einem Tascam US-122 entfalten können (und in einer nicht so professionellen Studio-Umgebung)oder ist dann schon zu einem Preamp zu raten. Denn das schwächste Glied in einer Kette bestimmt die Stärke.
Du hast dir die Antwort eigentlich schon selbst gegeben, wobei ich mal sagen würde, daß der größere Anteil am Klangbild eher auf das Mike abfällt. Insofern gib lieber mehr für's Mike aus. Einen richtig guten Preamp kannst du ja immer noch nachkaufen und mußt dich dann nicht ärgern nur ein mässig klingendes Mikro gekauft zu haben.

Kann ein gutes Mike, Defizite in Bezug auf Räumlichkeit und angegliederte Komponenten (Preamp, Wandler...) wettmachen?
Eher umgekehrt. Ein gutes Mikro löst viel feiner auf, somit hört man "Schwächen" im Wandler oder im Raum viel eher. Dafür klingt natürlich auch das Sax viel besser!

Höre ich tatsächlich Unterschiede, bei nicht optimalen Aufnahmeverhältnissen zwischen den angesprochenen Mikes (da evtl. sowieso nicht soviel Raumklang mit aufgenommen werden soll)? (B1,C1, AT, SPL, Rode)
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Würdet Ihr die Aufnahmen eher "trocken" oder mit "Raumklang" machen (Sopransax)?
Wie ist ggf. der Raum zu preparieren?
Da es gar nicht so einfach ist einen ordentlichen Raumklang aufzunehmen, würde ich es vorziehen, das Sax möglichst trocken aufzunehmen. Je mehr weiche und schwere Materialien im Raum sind (Teppich, Bett, Sessel, Vorhang, Noppenschaum etc.) desto trockener klingt es. Trockener klingt es auch, je dichter du an das Sax mit dem Mike herangehst. Das ist aber nicht ganz einfach, da ja das gesamte Sax der Klangkörper ist, und du z.B. nicht wie bei der Trompete das Mikro einfach "vorne vor" stellen kannst.

Viel Erfolg!
 
Gude,
warum frage ich bevor ich bestelle immer noch einmal den Fachmann was er mir empfehlen würde - jeder hat seine Meinung/Erfahrung. Aber wenn diese nicht immer soweit auseinanderklaffen würden. Diesmal hatte ich mit einem Saxplayer und dessen Kollegen sogar ein Sopransaxspieler Mailkontakt:
" Was das AT-3060 (RöhrenMike - hatte er mir zuvor empfohlen)angeht, es ist ebn Geschmackssache. Ein reines Kondensatormikrofon erzeugt eben helle Obertöne und einen glockenreinen Klang. Ein Röhrenmikrofon klingt einfach wärmer. Dem einen gefällt es so, dem anderen so. Aber, niemals ein Studiomikrofon im Livebetrieb einsetzen, da es durch seine Empfindlichkeit zu viele Umweltgeräusche mit überträgt. (soweit OK)

Das Studio Project C-1 ist für seinen Preis ein Top Mikrofon, überträgt jedoch sehr viel Klappengeräusche. (nachvollziehbar - aber evtl. auch einen schöneren, detailreicheren Sound?!)

Aus diesem Grund werden in den meisten Studios Saxofone immer noch mit Live-Mikrofonen abgenommen zB Sennheiser MD-421 oder MD-441, Electrovoice RE-20 . Hierbei handelt es sich um eigentlich schon uralte, aber bewährte Dynamische Mikrofonsysteme, die wegen ihrer Richtcharakteristik ideal für Blasinstrumente sind. Ich würde beispielsweise nie direkt vom Trichter aufnehmen, sondern eher das Mikrofon Richtung Klappen richten, so daß der Gesamtklang des Instrumentes abgenommen wird, und nicht nur die gerichtete Schärfe aus der Stürze."

Als jetzt doch ein dyn. Mike? Ich bin wieder verwirrt! Noch mehr Möglichkeiten. :-? :-? :-?
 
Als jetzt doch ein dyn. Mike? Ich bin wieder verwirrt! Noch mehr Möglichkeiten
jau eine Kombination..NT2 für Klappen und MD421 für Trichter :-D Verwirrung pur
 
x4fahrer schrieb:
Aus diesem Grund werden in den meisten Studios Saxofone immer noch mit Live-Mikrofonen abgenommen zB Sennheiser MD-421 oder MD-441, Electrovoice RE-20 . Hierbei handelt es sich um eigentlich schon uralte, aber bewährte Dynamische Mikrofonsysteme, die wegen ihrer Richtcharakteristik ideal für Blasinstrumente sind. Ich würde beispielsweise nie direkt vom Trichter aufnehmen, sondern eher das Mikrofon Richtung Klappen richten, so daß der Gesamtklang des Instrumentes abgenommen wird, und nicht nur die gerichtete Schärfe aus der Stürze."

Als jetzt doch ein dyn. Mike? Ich bin wieder verwirrt! Noch mehr Möglichkeiten. :-? :-? :-?

Hi,
mit dem RE 20 kannst für Sax wahrscheinlich auch nix falsch machen.
Ich habe mir neulich in Köln das Rode NT2 geholt. Ein Mic in der Quali/ Preisklasse zum Umschalten auf Kugel wird man nicht mehr so schnell finden. Falls du in meiner Nähe wohnst, komm halt vorbei und rotz mal richtig rein mit dem Sax. Dann werden wir schon sehen/hören ob es taugt.

Gruß jack
 
Ein reines Kondensatormikrofon erzeugt eben helle Obertöne und einen glockenreinen Klang. Ein Röhrenmikrofon klingt einfach wärmer.
Du solltest natürlich wissen, was mit einem "warmen" Klang gemeint ist. Gemeint sind sog. harmonische Verzerrungen, also bestimmte Abweichungen vom Originalklang, die das Ohr in einem gewissen Maß angenehm empfindet. Es klingt aber weder besser, noch schlechter - eher anders.

Aber, niemals ein Studiomikrofon im Livebetrieb einsetzen, da es durch seine Empfindlichkeit zu viele Umweltgeräusche mit überträgt.
Kommt ganz darauf an, was das für eine Veranstaltung ist. Prinzipiell ist für Sax live ein kleines Mikro, was an den Trichter geklemmt wird am besten.

Aus diesem Grund werden in den meisten Studios Saxofone immer noch mit Live-Mikrofonen abgenommen zB Sennheiser MD-421 oder MD-441, Electrovoice RE-20
Das RE 20 ist tatsächlich ein Klassiker, der auch wirklich gut klingt. Einem MD 421 z.B. fehlt aber einiges an Brillanz für eine Studioaufnahme, obwohl es auch ein gutes Mikro ist.

ch würde beispielsweise nie direkt vom Trichter aufnehmen, sondern eher das Mikrofon Richtung Klappen richten, so daß der Gesamtklang des Instrumentes abgenommen wird, und nicht nur die gerichtete Schärfe aus der Stürze.
Richtig, im Studio! Live holt man sich aber so viel zu viele Einstreuungen.

Letztlich wirst du merken, daß es bei den Mikros nicht die Eierlegende Wollmilchsau gibt. Es gibt selbst für ein spezielles Instrument für eine spezielle Aufnahmesituation noch 20 verschiedene Möglichkeiten. Und alles ist Geschmackssache.

1. Wenn du ein reines Studiomikro suchst:
Nimm einen Großmembrankondensator. Vergleiche diverse Mikes und höre dir deren Klang an - letztlich muß es dir gefallen. Und ignoriere dieses pauschale die-Röhre-klingt-wärmer-Geschwätz.

2. Wenn du eine reines Livemikro suchst:
Nimm ein kleines Kondensermike mit Schwanenhals zum Anclippen an den Trichter. Das bringt erfahrungsgemäß die wenigsten Probleme mit sich. Der Livetechniker und letztlich auch der Livesound wird es dir danken.

3.Wenn du ein Mikro für Live UND Studio suchst:
Wenn es dein Geldbeutel erlaubt: RE 20. Das klingt wirklich hervorragend und ist ausreichend robust. Es ist aber auch das einzige dynamische Mikro was ausreichend Höhen für eine Studioaufnahme mitbringt. (kostet btw. knapp 500 Euro)
Wenn die Kohle nicht reicht: Ein gebrauchtes MD 421 (rund 120 Euro) und einen günstigen Kondenser.
 
Zitat:

Aber, niemals ein Studiomikrofon im Livebetrieb einsetzen, da es durch seine Empfindlichkeit zu viele Umweltgeräusche mit überträgt.

U2 hat meines Wissens sogar Neumann U87 auf der Bühne. Aber die haben auch InEar (also keinen 'Lärm' auf der Bühne), eine Riesenbühne und das Geld, wenns mal runterfällt ein neues zu kaufen!
 
Gude jack,
vielen Dank, ich komme eher aus dem Frankfurter Raum, sonst hätte ich bestimmt Dein Angebot angenommen ;-) :)
 

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