Hörbarer Einsatz von Intonationskorrektur

mad

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Hallo, Freunde der gepflegten Popularmusik

Ich hör hier grad die neue Take-That-Scheibe (na los, haut drein :D). Und da ist mir aufgefallen, wie krass man da die Intonationskorrektur (welcher Art auch immer) raushört. Das macht meiner Ansicht nach schöne Popsongs wie "Patience" ein wenig futsch.

Das ist mit zB auch schon bei den Goo Goo Dolls aufgefallen ("I'll Be (The Greatest Fan Of Your Life)).

Deshalb meine Frage: Wieso ist das so? Macht man das einfach, weil das eh nur Leute hören, die sich damit beschäftigen? Ist das Schludrigkeit? Ist das Absicht, als Effekt? Die Intonationskorrektur ergibt ja manchmal nen ganz komischen, nasalen Gesangsstil...

Vielleicht weiss jemand hier Bescheid...

Gruss
Mad
 
Nach 1000 Takes greift vieleicht der Tonmann dann doch lieber zur Alternative...hehehe

Nö weiss auch nicht, aber in manchen Fällen ists sicher ein Stilmittel?
 
Mir fällt das auch immer mehr auf (ganz schlimm vor allem sind Maroon5, falls die noch jemand kennt :D, kürzlich wurde ja auch Monrose deswegen hier kritisiert).

Tja, .. die Menschlichkeit geht flöten, .... aber ich muss gestehen, ich ertappe mich mittlerweile auch immer öfter, jede Silbe gnadenlos mit Melodyne glattzubügeln. Wahrscheinlich liegt das daran, dass eben "alles perfekt sein soll". Es will ja auch niemand eine leicht verstimme [g=422]Gitarre[/g] in einem Song hören ;-) Die Nebenwirkungen sind eben, dass die krasse Intonationskorrektur mit spürbar deutlichen Artefakten auf fühlbarer Ebene einhergeht. :) Da müssen wir durch :p

PS: Dass das ganze ein "Stilmittel" ist, wage ich zu bezweifeln ;) Vielleicht damals bei Cher, ja. Aber ansonsten nenne ich das lieber "unglückliche Nebenwirkungen einer digitalen Nachbearbeitung", haha!
 
mad schrieb:
Macht man das einfach, weil das eh nur Leute hören, die sich damit beschäftigen?

ich denke, es ist die kombination daraus und dem willen, schnellstmöglich viel geld zu verdienen. und da studiozeit = teuer spart man wahrscheinlich gern am ersten und lässt dann so viel wie möglich gerade rücken. in dem guten wissen, dass es tatsächlich keine sau merkt, außer denjenigen, die selbst studio"arbeit" machen (und das ist zum einen ein sehr geringer prozentsatz und zum anderen selten die zielgruppe solcher musik).

aber das ist nur meine theorie dazu :)
 
Hmm, na gut. Aber man kann das doch auch grade rücken, ohne dass es so scheisse klingt, oder nicht? Also mir ist das bis jetzt immer gelungen, wenn ichs versucht hab (bin ich jetzt besser als die Mischer von Take That und Konsorten? :D)

Gruss
Mad
 
Mhhh... sagt mal bitte an welcher Stelle des Songs "Patience" das sehr offensichtlich zu hören ist, ich werd's dann mal "auschecken" ;)

Aber das es an den hohen Studiokosten gelegen hat kann ich mir nicht vorstellen. Der Song wurde bei John Shanks aufgenommen in Los Angeles, der hat sein eigenes Studio und auch seine festen Mitarbeiter. Es kann daher wohl nur am mangelnden Talent des Sängers gelegen haben....

Schreibt John doch mal und beschwert euch. http://www.johnshanks.net/
 
mad schrieb:
Hmm, na gut. Aber man kann das doch auch grade rücken, ohne dass es so scheisse klingt, oder nicht?

keine ahnung, ehrlich gesagt. ich nutze sowas nicht.


...weil ich mir melodyne nicht leisten kann/möchte und ich mir die arbeit nicht machen will, obwohl ich es wirklich tun sollte ;)
 
Achja.. ich habe da zufällig noch ein Beispiel parat.. hört mal "Complicated" von Avril Lavigne, im ersten Verse "and if you could only let it be". Das "IF" ist mal total zum in die Tone kloppen. Klingt sowas von schrecklich.
 
Naja, Patience ist noch einer der milderen Sorte. Da hört mans nicht direkt sehr gut. Aber es verändert den Gesangsstil, die Aussprache, verschmiert die Konsonanten. Es tut einfach weh irgendwie, es klingt wie ein Roboter, so auf Schienen, nimmt viel Leben weg.

Schlimm ists dann beim letzten Track, Wooden Boat, wer auch immer das singt. Also wers da nicht hört... Meine Fresse, da ists wirklich übel. Die Intonationskorrektur könnte man da schon fast als eigenes Instrument bezeichnen :D

Gruss
Mad
 
also der grund warum alles so mit autotune verseucht ist, ist eigentlich nur der , dass der vocalsound sich verändert hat.

früher hatte man einen verhallten gesang irgendwo mitten im song, wenn man da etwas schief gesungen hat, hat das niemanden wirklich gestört.

aber heute ist der gesang so weit vorne und fokussiert, dass jeder schiefe ton sofort unangenehm klingt. außerdem finde ich zb dass autotune (nicht als chefeffekt, sondern als polishingtool) ziemlich schön klingt ;) aber das ist vielleicht geschmackssache.

vergessen darf man auch nicht, dass die ohren der zuhörer sich an diesen autotunevocalsound gewöhnt haben, und diesen auch irgendwie wollen.
 
hi

ich finde den effekt bei mandy--monrose so krass,
das ich denke es ist gewollt, passt auch zum instrumental....

aber ganz ehrlich wer den effekt nicht kennt,
hört ihn nicht!
die leute denken auch meine musik sei schon sehr proffesionell :)
also die können keinen plan haben

greets
 
Ich glaube, die lassen von vorneherein Programme wie Autotune mitlaufen, weil davon ausgegangen wird dass keiner der Sänger oder Sängerinnen sauber intoniert.
 
Das ist doch ne Scheissmode, alles "perfekt" haben wollen, also ich steh auf 8bit und Disharmonie feat. Störgeräusche und Hustenanfall.
 
Ich glaube, die lassen von vorneherein Programme wie Autotune mitlaufen, weil davon ausgegangen wird dass keiner der Sänger oder Sängerinnen sauber intoniert.

das ist nicht so, in professionellen produktionen wird niemals autotune einfach im automodus benutzt. wenn autotune dann graphicalmodus, mit dem man jeden ton kontrollieren kann. oder man benutzt melodyne oder ähnliche programme.
 
Automatisch läuft das sowieso nicht. Wenn man das ordentlich pitched bzw. auf [g=253]Takt[/g] bringt hört man damit nahezu nicht heraus das hier nachgeholfen worden ist. Melodyne ist da momentan der Standard geworden, weil die Ergebnisse wirklich einen ziemlichen Abstand haben zudem was früher mit Autotune möglich war.
 
Wenn man das ordentlich pitched bzw. auf [g=253]Takt[/g] bringt hört man damit nahezu nicht heraus das hier nachgeholfen worden ist.
Genau das ist es ja. Man würde es nicht hören, wenn es anständig gemacht würde. Aber eben, man hört es, zum Teil sogar sehr krass. Und das in brandneuen Sachen (bereits drauf hingewiesen: "Wooden Boat" auf der neuen Take-That-Scheibe).

Also ist es entweder Unvermögen (was ich nicht denke) oder schierer Zeit- und Geldmangel.

Gruss
Mad
 
Also ist es entweder Unvermögen (was ich nicht denke) oder schierer Zeit- und Geldmangel.
So schauts wohl aus. Hab mich grad in ein paar externen Foren nach dem Thema umgeschaut und stieß so auf die häufig vertretene Meinung / Erfahrung, dass das Autotune-Thema vor allem mit dem "wir haben nur x Stunden im Studio - danach müssen wir den Song irgendwie gerade biegen"-Problem zusammen hängt. Wenig Budget, maximal x Takes ----> fertig. Den Rest macht der Assi im Studio. Oft werden wohl die Studio-"Assis" dazu verdonnert, die pitch correction hinterher zu erledigen ----> sind ja billig die Assis.

Was auch einige Amis aus eigener Erfahrung als Konzertbesucher beschrieben haben: Dass Autotune inzwischen auch live Gang und Gebe ist. Und man bei einigen Künstlern (auch Sänger, von denen man es eigentlich nicht denken würde) mit dem Fortschreiten des Konzertes den Autotune-Einsatz auch immer stärker hört (weil ihre Stimme gegen Ende anfängt, zu schwächeln).
 
Achja.. ich habe da zufällig noch ein Beispiel parat.. hört mal "Complicated" von Avril Lavigne, im ersten Verse "and if you could only let it be". Das "IF" ist mal total zum in die Tone kloppen. Klingt sowas von schrecklich.

Das ist mir auch schon aufgefallen, als wir die Stelle zum 50igten mal mit der Coverband gehört haben. Ich dachte immer das wäre gewollt so^^
Dieses schiefe hat Avril besonders oft irgendwo drin, dass man meint, es wäre ein stilmittel....Unsere Sängerin konnte es wenigstens genauso schief;)
 
bensommerfeld schrieb:
Was auch einige Amis aus eigener Erfahrung als Konzertbesucher beschrieben haben: Dass Autotune inzwischen auch live Gang und Gebe ist. Und man bei einigen Künstlern (auch Sänger, von denen man es eigentlich nicht denken würde) mit dem Fortschreiten des Konzertes den Autotune-Einsatz auch immer stärker hört (weil ihre Stimme gegen Ende anfängt, zu schwächeln).

das find dann sogar ich traurig. auf platte bin ich ja eher der "egal wie, hauptsache es klingt am ende" mensch, aber LIVE konzerte haben da eben doch ihren eigenen charme. da will ich den musiker hören und nicht die technik.

vor allem schade, weil es bei konzerten wohl niemand übel nehmen würde, wenn da mal ein ton schief kommt (auf der robbie williams live at knebworth [g=420]cd[/g] ist sogar ein verspieler drauf, wo er erstmal kurz aussetzt, lacht und weiter macht -> das ist doch konzertstimmung).
 
Ein normaler Konzertbesucher zahlt viel Geld für den Eintritt zu seinem Top-Star. Da will er keine Schwächen hören. Und da er solche Sachen wie AutoTune nicht kennt, ist es ihm egal ob "gemogelt" wird, da er es nicht hört. Er will sein unvergleichliches Konzerterlebnis haben. Soll sich anhören wie von [g=420]CD[/g] mit Live-Touch.
 

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