Hi-Hat für Recording

[TonyPizza]

Ich muss das Thema doch mal kurz hier ansprechen, weil die Auswahl ist einfach pervers riesig.
Die HH soll in erster Linie (nur für die Aufnahme, wie sich der Sound vom Kit ändert ist mir wurscht) LEISE sein. Als nächstes käme dann der Sound an sich. Dort dann eher leicht und höhenreich, crisp, nicht so´n 5mm Blech was mehr Bass als sonst was macht.

Was wären denn die Empfehlungen der gängigen Marken, Zildjian, Sabian, Paiste, Meinl...

Würde mal sagen 14" oder auch 15"

 

[m_tree]

Wenn sie leise sein soll, dann nimm lieber eine 13"er.
Und für geringere Lautstärke sollten die Becken eher dünn sein. Das gleicht dann auch die geringere Größe insofern wieder aus, weil kleinere Becken höher und dünnere Becken tiefer klingen.

Klein und leicht / dünn heißt automatisch auch schnell ansprechend und gut kontrollierbar. Die Dynamik ist eingeschränkt und die Maximal Lautstärke niedriger.

Beispiel:
https://zildjian.com/cymbals/k-family/k-custom/13-k-custom-dark-hihats-pair

 

[SOS]

es gab mal die sabian el sabor flat hats, die klingen imho sehr gut auch für härtere geschichten und sind wirklich im vergleich sehr leise... kannst hier hören, das sind solche... www.thepercenthc.com.

ansonsten wie m_tree sagt, eher dünne hihats. die klingen imho halt nicht so dolle für härteres, aber das ist auch geschmackssache. ich mag halt den sound von heavy hihats (und rides übrigens auch) sehr, dieses eher trockene, mittige klangbild. dünnere sind dann eher etwas "washy" dafür brillanter und in den höhen weniger resonant / ausgeglichener.

 

[m_tree]

Ich suche mir Becken auch nach Sound und Spielgefühl aus, nicht nach Lautstärke.

Die oben verlinkten Hats eignen sich z.B. eher für jazzige und funkige Geschichten mit filigranen Figuren und insgesamt zurückhaltenderer Spielweise.
Größere und schwerere Teller aus z.B. der Zildjian A Serie machen sich im Rock/Pop und Metalbereich besser ...

Und das Problem liegt oft auch nicht beim Equipment, sondern beim Drummer selbst.

Wenn bei härteren Gangarten die Hi-Hat offen durchgeprügelt wird, muss die Snare und deren Stimmung selbst nicht nur sehr laut sein, sondern eben auch laut gespielt werden.

 

[MrBongo]

ich hab noch nicht ein einziges schweres Becken gehört, das gut klingt. Auch wenn Crashbecken oder HiHats extra "metal" heißen, sind sie deswegen kein Stück besser dafür geeignet.
Ausnahme: Rides. Die dürfen auch mal schwer sein, wenn es passt. Dafür büßt man halt die Crashbarkeit ein, die ich persönlich sehr mag, aber nicht jeder andere braucht.

Eine laute HiHat ist laut, und darf es auch gerne sein. Wird so eine laute HiHat vom Drummer ausgewählt, hat er sich dabei schon was gedacht. (Man merkt, ich gehe davon aus, dass der Drummer funktionierende Ohren hat)
Entsprechend muss damit auch umgegangen werden. Bei lauten HiHats sollten die anderen Becken in den allermeisten Fällen nicht nur zärtlich gestreichelt werden, sonst gehen sie zu sehr unter und hinterlassen Löcher im Gesamten.

Auch richtig laute HiHats bekommen bei mir ein eigenes Mic, ich kanns ja immer noch muten.

 

[m_tree]

ich hab noch nicht ein einziges schweres Becken gehört, das gut klingt. Auch wenn Crashbecken oder HiHats extra "metal" heißen, sind sie deswegen kein Stück besser dafür geeignet.
Ausnahme: Rides. Die dürfen auch mal schwer sein, wenn es passt.

Solche Verallgemeinerungen sind Schwachsinn, sorry.

Es ist einfach Geschmackssache. Schwere Crashes klingen auch "schwerer", sprechen langsamer an, brauchen mehr Schlagenergie um zu klingen und haben einfach viel mehr Lautstärkereserven.
Ich spiele fast ausschließlich Thin Crashes. Ich mag die schnelle Ansprache, die einfachere Kontrolle und den weicheren Sound.
Beim Ride ist auch einfach nur die Frage, welchen Sound man bevorzugt. Je schwerer, desto klarer ist der "Ping". Je leichter, desto verwaschener klingt es.

Man darf bei dem ganzen Sound Design auch nicht vergessen, dass das Drumset noch so hochwertig und gut gestimmt sein kann ... wenn Drummer und/oder Recording/Mixing Engineer ihr Handwerk nicht beherrschen, bringt auch das beste Drumset nichts.

Wenn man z.B. die Overheads bei Crashbecken Anschlägen ein paar dB hochzieht, kriegt man die Hi-Hat auch viel sauberer in den Mix integriert, sofern sie einzeln abgenommen wurde.
Riding Faders ist das Stichwort.

 

[wye]

Sehe ich ähnlich wie Mr Bongo, ich und zwei meiner Freunde waren die letzten Jahre öfter mal Hi-Hat kaufen, uns hat ganz wenig gefallen und wir haben uns viel Zeugs angehört, es sind dann 2mal Benny Greb Sand Hats (rel höhenarm, trocken, aber sehr geilen Wash und trotzdem durchsetzungsstark und ne ziemlich helle Meinl für den Elektro Kumpel von mir geworden.

Erstaunlich, wie viel mieses, harsches, ödes Zeugs in den Läden steht, ich bin ja durch die Samples von BFD3 geprägt, da gefallen mir vor allem die Constantinople Hi Hats (kosten auch ne Ecke)und alte K Zildjian. Meine Kumpels (langjährige Drummer) waren aber auch irritiert, ist wie Gitarren von Fender, die coolen Sachen kommen da mehr aus dem Custom Shop (also bei Becken Constantinople Zildjian), nur ein normales K Crash eines Kumpels konnte uns bei den normal-preisigen Zildjian überzeugen. Meinl war füher ne Schrottmarke, inzwischen nicht mehr, haben echt okayes Zeugs.

Mit den Sand Hats von Meinl kann man schön das Schlagzeug mit EQ boosten, bearbeiten, ohne das ganze Set harsch klingen zu lassen, vor allem cool, wenn man mit wenigen Mics arbeitet.
Aber klar für Metal sind die wahrscheinlich nichts.

Ach ja, auch die Sand hats klingen untereinander ganz schön unterschiedlich, meine sind trockener und etwas dunkler, sind halt Einzelstücke, auf jeden Fall selbst aussuchen, am besten Sachen mitnehmen um immer direkt zu vergleichen, finde ich ziemlich wichtig.

Ein anderen Klassiker hat mein Kumpel auch noch 2002 Sound Edge von Paiste, ziemlich hell aber auch richtig cool, würde ich mir auch mal anhören, richtige Rock Klassiker, wie die Const. Zildjian oder alte K Zildjian. Die Sand Hats sind so ne Vintage Interpretation....

 

[SOS]

einfach zu sagen «heavy ist scheisse finde» ich jetzt auch etwas undifferenziert. tendenziell sind zb. schwere crashes schon "recordingunfreundlicher". sie klingen oft harsch, haben deutliche nerv resonanzen und halt auch viel für im mix unnützes untenrum. ich verwende als studio set einen satz meinl byzance medium thin crashes, die sind etwas vom besten, dass ich kenne für recording. die sind im vergleich etwas darker und sehr ausgeglichen in den höhen und nerven nicht, haben aber dennoch einen definierten sound. die paiste 2002 sind auch sehr gut, aber deutlich greller. hingegen bei hihats und rides schwöre ich auf die alten zildjian z customs, richtige fette teller.