Hals oder Brücke: Welcher Bass-PU für welchen Sound?

[Andaraginga]

Hallo,
bei Gitarre gibt es ja so ein paar "Regeln", welchen Pickup man wofür nimmt (bspw.
Brücke für Metal-Rhythmus).

Wie sieht es denn beim Bass aus?
Gibt es bestimmte Varianten, die typischerweise verwendet werden für verzerrt/unverzerrt, Finger/Plektrum, bestimmte Musikstile?

Konkret:
Wenn ich angezerrten Bass will, der Gitarren untenrum unterstützt, was nehm ich da? Macht es dabei einen Unterschied, ob ich mit Finger oder Plektrum spiele?

 

[Glutamatjunkie]

Man nutzt eigentlich den PU, der den Bassbereich besser abbildet also den Halspickup.
Den Bridgepickup kann man dann dazumischen. Ich sehe das aber nicht so, dass irgendwas MUSS.
Für einen guten angezerrten Ton brauchst du eher eine gute Zerre, die den Bassbereich nicht beschneidet.
H&K Tubefactor ist für solche Sachen sehr zu empfehlen.
Für extreme verzerrung ZVex Woolly Mammoth.

 

[tomric]

Finger klingt fetter, Plektrum produziert mehr Attack. Ich würde je nach gewünschtem Sound vorgehen. Für klassischen Overdrive und das Anblasen vor Glaskolbenamps auf jeden Fall mal den EH Bass Soul Food antesten. Zu stark verzerrter Bass wird gern weich und sehr mittig. Dann unterstützt er die Gitarren nicht, sondern matscht deren Frequenzbereich zu.

 

[Andaraginga]

Danke für die Hinweise. Was Effekte angeht, möchte ich aber komplett virtuell bleiben.

Was ich im Idealfall hinkriegen würde, wäre ein Basssound, der gar nicht bewusst als Einzelinstrument wahrgenommen wird, sondern die Gitarren in bestimmten Bereichen ergänzt und voller macht. Dazu gehört logischerweise der Bassbereich unter den Gitarren, aber auch dieses dezente Klick-Klack in den oberen Mitten.

Da versuch ich grad rauszukriegen, mit welchem Ansatz ich am ehesten einen Sound hinkrieg, der dazu als Ausgangsmaterial taugt. Und klar, Pickup und Spieltechnik haben da Einfluss. Nehm ich den Halspickup klingt es es voller und weicher, zum Teil fehlt mir dann aber ein bisschen das Knackige. Bei Bridge-Pickup und Spiel mit Plektrum ist es dann genau andersrum.

Grundidee der Frage ist also wohl, mit welcher Einstellung ich am besten fahr und mir die meisten Möglichkeiten offen lass. Ich möchte halt verhindern, dass ich alles einspiel und nachher merk, dass der Grundsound nicht passt. Und den Basssound an sich zu beurteilen, fällt mir schwer, da ich ihn, wie gesagt, eher als Teilkomponente des Gesamtsound sehe.

 

[muffy]

Ich habe es beim Jazz Bass immer so gemacht, dass ich den Brücken PU voll und den Hals soweit aufgedreht habe, bis es schön rund aber nicht dröhnig klingt. Stil: RHCP, RATM...

 

[Andaraginga]

Ist separate Lautstärkeregelung für die Pickups bei Bässen denn so gängig? Meiner hat das gar nicht, war aber auch einfach nur einer von dreien, die der lokale Musikhändler 1989 im Laden hatte.

 

[muffy]

Kommt auf den Bass an. Beim Precision eher nicht, gnraa. Naja, entweder gibt es separate Volume-Regler, Blendregler oder - v.a. bei Billo-Modellen einen 3-Wege-Schalter wie bei Gitarren.

 

[TomSofa]

he? deine frage liest sich für mich wie die frage nach dem frühstücksei: ist abends gelegt besser oder das vom morgenschiss?

es kommt auf den musikstil, den bass, den bassisten und das ziel im mix an. wenn alles passt ist es scheißegal, wie man hingekommen ist. grundsätzlich stimmt das, was oben schon geschrieben wurde. aber es kommt vor allem auf den bassisten und dessen spielweise an.

für angezerrtes würde ich splitten in di direkt vom bass für die eier und ampsignal mikrofiert über box für den schmatz. ob plek oder finger hängt schon wieder von der mugge und vor allem vom basser ab.

 

[pitsieben]

Wenn ich angezerrten Bass will, der Gitarren untenrum unterstützt, was nehm ich da?

Am bässten einen Splitcoil Pickup (Precision Bass und Derivate...etwas fetter).
Danach kommen SC's (Jazzbass o.ä....etwas schlanker und definierter in Reihe, ebenfalls fetter in Serie).
PJ (Kombi aus Splitcoil und SC am Steg)
Alles in jedem Fall passiv.

Ungünstiger - jedenfalls nach meinem Geschmack - sind Humbucker und grundsätzlich aktive Bässe.

 

[pitsieben]

Welche Zerre ist dann eindeutig Geschmackssache.