Gute Nacht, alter Freund

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Gute Nacht, alter Freund

Gute Nacht, alter Freund, alter Feind
Du, ich finde die Tür von allein
Die Tür zu deinem Grundstück
Das Tor zur Straße raus
Gute Nacht, alter Freund, alter Feind

Und die Bäume sie rauschen,
wie ein Baum eben rauscht
wenn der Wind ihm die Blätter entreißt
Und der Regen rinnt schweigend
Über Erde und Haut
Wie ein Ding das vom andern nichts weiß

Gute Nacht, alter Freund, alter Feind
Dein Hund weiß wie mein Herz weint
Ein Hund ist ein Hund
Ein Freund ist ein Freund
Gute Nacht, alter Freund, alter Feind

Und die Leute im Zug
Starren auf ihren Screen
Und sie fühlen sich so wie sie sind
Als Partikel im All
Als Kulisse für mich
Als Gefährten der Blätter im Wind

Gute Nacht, alter Freund, alter Feind
Eine Laune nur hat uns vereint
Wie Wasser auf Feuer
Wie Samen auf Stein
Gute Nacht, alter Freund, alter Feind
Gute Nacht, gute Nacht, alter Freund
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke @Dodo_I für deine Zustimmung. :) Dieser Text war eine morgendliche Nachwehe auf meinen letzten Beitrag #32 in Thread „Armer Mensch“. Könnte dich eventuell interessieren.

Ich wurde hier, wie du so gerne sagst, geschrieben. ;-)
 
Vielen Dank, liebe @Teestunde . :)

Teestunde schrieb:
Das irritiert mich. Für mich ist Regen eine Quasselstrippe.
Das ist Ansichtssache. Wenn ich schweigend umfalle -schweig ich dann? Oder poltere ich? ;-)

Film Noir? Schöner Vergleich!
 
Ich frage mich immer, warum mich ein Text berührt. Manchmal sind es Wortspielereien, manchmal ist es der Rhythmus, manchmal sind es die Bilder, die Entstehen. Aber eigentlich ist es immer, wenn ich hinter dem Text das Leben erahnen kann. Du sagst: die Geschichte, die Handlung. Hier spüre ich das Leben hinter dem Text. Einfach und wahr. Natürlich würde man mehr wissen wollen, was ist passiert? Was denn nun, Freund oder Feind? Aber das ist nicht nötig. Der Text atmet.
Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow!
 
Der Text gefällt mir sehr.
Vor allem die Freund/Feind Beziehung.
Und Partikel kommt auch ganz gut hin.
 
Ich frage mich immer, warum mich ein Text berührt. Manchmal sind es Wortspielereien, manchmal ist es der Rhythmus, manchmal sind es die Bilder, die Entstehen. Aber eigentlich ist es immer, wenn ich hinter dem Text das Leben erahnen kann. Du sagst: die Geschichte, die Handlung. Hier spüre ich das Leben hinter dem Text. Einfach und wahr. Natürlich würde man mehr wissen wollen, was ist passiert? Was denn nun, Freund oder Feind? Aber das ist nicht nötig. Der Text atmet.
Danke.
+1
Ich lese in dieser Rubrik nicht so oft mit und bin eher zufällig reingestolpert.
Da ich es besser nicht sagen kann, habe ich mich jetzt einfach mal an @Locis drangegangen...
 
Herzlichen Dank an @RudeRudi und @TheButcher ,@rho für eure mehr oder weniger stille Zustimmung! Ich freue mich darüber sehr! :):):)

jet2 schrieb:
ich finde den text gelungen und sehr emotional.
überhaupt nicht düster, sondern eher traurig.
Danke für deine Zustimmung. :)

Ansonsten; Ja, finde ich auch! Obwohl sich mir anfangs eine dunkle Geschichte aufdrängte! Aber der Geist ist eben Körper. Und der Körper weiß wohl am Besten, was ihm gut tut. Und so vermischen sich allmählich immer mehr Vorwurf, Verständnis, Traurigkeit und Trost beim Schreiben von einem Lied über die Liebe… ;-)

CFR schrieb:
Der Text gefällt mir sehr.
Vor allem die Freund/Feind Beziehung.
Und Partikel kommt auch ganz gut hin.

Herzlichen Dank für deine Zustimmung :)
Ansonsten: Mein Sternbild ist Zwilling, Das tröstet mich über meine Angewohnheit, alles als Bestandteil eines Gegensatzes zu sehen bzw. sehen zu wollen. Auch unser Partikeldasein. Wenn jedes Phänomen einen Zwilling hat, ist es sofort spannender und tröstlicher. ;-)

Einen speziellen Dank an Dich, @Locis! :)

Locis schrieb:
Natürlich würde man mehr wissen wollen, was ist passiert? Was denn nun, Freund oder Feind? Aber das ist nicht nötig. Der Text atmet.
In Anspielungen wollte ich schon als Junge schreiben können. Aber ich fühlte noch viel heftiger als heute. Ich musste das Konkrete erheben oder verwerfen. So wollte ich wohl alles verewigen! Aber jeder Sieg ist nur die Basis für die nächste Niederlage. Mein Unvermögen, damit gelassen umzugehen, fasziniert mich heute mehr! Und so schwimmt man sich immer wieder auf neue ART mehr oder weniger bewusst frei… ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
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Danke für deinen Dank @artname
Mich berührt die Gratwanderung zwischen menschlicher Verbundenheit und Abwesenheit. Und ich bin immer wieder erfreut über die "neue Zugänglichkeit" deiner Texte. Zwar auch ein bisschen rätselhaft, aber nicht kryptisch.
 
rho schrieb:
Mich berührt die Gratwanderung zwischen menschlicher Verbundenheit und Abwesenheit.
Ja, mich auch!
rho schrieb:
bin immer wieder erfreut über die "neue Zugänglichkeit" deiner Texte. Zwar auch ein bisschen rätselhaft, aber nicht kryptisch.
Ja, es ist ein verdammt steiniger Weg herauszufinden, wie man über ein Geheimnis redet, ohne es aus auszuplaudern.., Danke für deine Ermutigung! :)
 
Und sie fühlen sich so wie sie sind
Als Partikel im All
Als Kulisse für mich
Als Gefährten der Blätter im Wind
Allein hier fehlt mir das Wörtchen "an". Und sie fühlen sich an wie...
denn sich selbst als Kulisse für das LI würden sie sich wohl nicht fühlen, auch wenn das LI die Macht hat es so zu sehen...;-)
 
Locis schrieb:
Allein hier fehlt mir das Wörtchen "an". Und sie fühlen sich an Allein hier fehlt mir das Wörtchen "an". Und sie fühlen sich an wie...
Beides geht. „Fühlen sich wie“ ist eine Vermutung, „Fühlen sich an“ eine Wahrnehmung „ des LIs. Letzteres ist aber mE durch die Kulisse schon abgedeckt.
 

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