Folk/Country/Americana: Minié Ball

[jewe123]

Liebe Gemeinde,
hier stelle ich Euch meinen letzten selbst aufgenommenen Song vor. Zum Hintergrund: Der Minié Ball war ein Geschoss, das im amerikanischen Bürger erstmals verwendet wurde. Es steigerte die Treffsicherheit und Reichweite der Gewehre erheblich, nur leider haben das die Offiziere nicht erkannt und haben die Soldaten, wie hundert Jahre früher in Linienformation auf einander zu marschieren lassen, was zu unglaublichen Verlusten führte.
Hier ist mal der Song:


Ich habe dazu auch noch ein Video geschnitzt, bei dem ich Fotos aus dem Bürgerkrieg verwendet habe, die man urheberrchtsfrei über die Web-Site der library of congress beziehen kann.



Über Eure Kommentare würde ich mich sehr freuen.

Gruß


Jens

 

[Kosaken-Kaffee]

Im grossen und ganzen finde ich den Song recht gelungen. So bei etwa 2 Minuten hätte ich mit dem Einsetzen von nicht aufdringlichen Drums gerechnet; passt aber sicher auch so, wie's jetzt ist.
Über ganz ganz leichte Wackler in der Stimme lässt sich gerne hinwegsehen.
Die Instrumentierung ist auch gelungen. Das Stück verströmt durch die Instrumenten-/Soundauswahl Amerikanischen Charakter.
Zusammen mit dem YT Video kommt die Botschaft meiner Meinung nach gut rüber.
Hast Du gut gemacht das Ganze.

 

[leary]

super song, gut gespielt, gut gesungen.

ich würde lediglich dieses keyboard weglassen noch mehr mit raum/reverb arbeiten. so klingt es zu flach und eindimensional.

 

[jewe123]

@ Kossaken-Kaffee:
Vielen Dank für das Lob. Ich hatte auch kurz darüber nachgedacht, ein Schlagzeug aufzunehmen. Da ich selbst kein Drummer bin und ich das mit dem Programmieren auch nicht so drauf habe, habe ich nach einem kurzen Versuch entschieden, es bei den beiden Bodhrán-Spuren zu belassen. Das ist eine irische Rahmentrommel, die mit echtem Ziegenfell bespannt ist. Wenn man das Fell ein bißchen anfeuchtet, dann gibt das einen sehr dunklen Ton. So- wie ich mir eine Soldatentrommel vorgestellt habe. Da habe ich dann ein Pattern aufgenommen und das geloopt.
Ja,ja die Wackler in der Stimme, mein altes Thema. Ich kriegs einfach nicht besser hin.

@leary:
Auch Dir vielen Dank für Deinen positiven Kommentar! Ich wollte der traditionnellen Folk/Country Instrumentierung klanglich einfach etwas gegenüberstellen, das einen Kontrast schafft. Da scheinen mir die Kombi aus Orgel und Snyth-Pad eigentlich ganz gut. Es sollte keine wirklich tragende musikalische Rolle übernehmen, sondern eigentlich mehr zur Atmosphäre beitragen. Mir gefällts jedenfalls.
Mit dem Raum/Reverb hast Du sicher recht. Da könnte man sicher noch mehr machen. Ich hatte auch damit kurz experimentiert. Das Ergebnis schien mir aber ungeeignet. Nach dem Motto "Keep it stupid and simple" habe ich mich dann auf das beschränkt, was ich selbst beherrsche. Beim nächsten Song werde ich da aber sicher noch mal angreifen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Da ich selbst kein Drummer bin und ich das mit dem Programmieren auch nicht so drauf habe, habe ich nach einem kurzen Versuch entschieden, es bei den beiden Bodhrán-Spuren zu belassen.

Kennst Du das Plugin EZ Drummer?
http://www.toontrack.com/ezdrummer-...HZASvrSFO1HK51rVrZGRNfCJlEuxDsk03IaAkxd8P8HAQ

Mit dem kannst Du Dir auf wirklich sehr einfache Weise eine Drum Spur zusammenstellen, ohne dass "programmiert" werden muss. Das Ganze sind schon aufbereitete Samples, so dass das Endergebnis auch wirklich authentisch klingt.

 

[jewe123]

Danke, davon habe ich schon gehört. Den werde ich dann mal bei Gelegenheit ausprobieren.

 

[SoulFrontier]

Ich finde den Song auch gut, vor allem dem Refrain! Finde es auch gut gesungen.

Allerdings das Ganze könnte noch viel viel besser rüber kommen. Das Banjo ist recht laut und über die Zeit ist es beständig da, es wird nie zurück genommen. Während der Bridge wäre z.B. ein idealer Zeitpunkt es mal still sein zu lassen. Spielt auch ewig dasselbe Pattern, das fängt schnell an zu nerven.
Die Gitarre kann ich so gut wie nicht wahrnehmen. Das ist schade. Also, bei so wenigen Instrumenten braucht es Variation der Spielweise und auch mal Akzente. Das fehlt hier komplett.
Der Mix dann, hat halt noch Luft nach oben wie man so schön sagt. Da geht mit einem EQ bestimmt noch was. Ja, Hall und Delay sind auch noch nicht drauf...

Aber Musik und Text sind wirklich gut!

 

[jewe123]

@ SoulFrontier:
Danke für die Kommentare, das bringt mich ein gutes Stück weiter. Ich werd vor allem checken, ob ich das Banjo nochmal überarbeite. Bin ja nur ein Anfängerbanjospieler, da war ich erstmal froh alles so wies es ist halbwegs richtig aufzunehmen. Aber stimmt schon, es macht erst dann richtig Spass, wenn man ein bißchen Abwechslung reinbringt. Da muss ich einfach noch ein bißche experomentieren.
Hall ist eigentlich schon drauf, aber nachdem ich dazu neige damit zu übertreiben, habe ich mich diesmal wohl etwas zu stark zurückgehalten. Wahrscheinlich liegt das richtige Maß so irgendwie dazwischen.

 

[Kassette]

Ich mag solche Musik, schöner Song.
Zu den mixtechnischen Fragen wurde schon einiges gesagt, da schließe ich mich an.
Diese Art Musik lebt von Natürlichkeit im Sinne von natürlicher Raum-Abbildung der Instrumente. Das kannst du im Mix noch besser verschmelzen, selbst wenn du alles einzeln eingespielt hast.
Wenn du dazu Hilfe brauchst, dann sag bescheid.
Ich habe immer das Hauptaugenmerk auf der Performance der ganzen Sache.
Da fällt mir auf, dass es etwas statisch rüberkommt.
Ich habe das Gefühl, du warst sehr bemüht, auf den Klick zu hören und alles richtig zu singen/spielen/intonieren, da ist ein wenig das Gespür für den Rhythmus auf der Strecke geblieben. Gut, das kann man jetzt sicher nicht mehr groß ändern.
Wie empfindest du das selbst?
Mir hilft es, einen aktuellen Song immer mal ein paar Tage liegen zu lassen und dann quasi mit ganz neuen Ohren zu hören. Wenn sich da nichts tut im Sinne von bewegt oder zum Bewegen animiert, dann weiß ich, dass ich das nochmal komplett neu anfangen muss, weil mir irgendwo zwischendurch das musikalische abhanden gekommen ist. Passiert mir immer mal wieder. Meistens dann, wenn ich zu lang an Details rumgeschraubt habe
In deinem Fall würde ich versuchen, etwas mehr drive reinzubringen und das Timing zu straffen. Du hängst etwas zu weiter hinter dem beat, das merkt man v.a. am Bass. Der muss ziehen und nicht schieben.

Gute thematische Idee für nen Song, ich muss noch mal genauer auf den Text achten.
Als musikalischen Anreiz würde ich mal in die Decemberists reinhören, speziell deren ältere Sachen. Titel? Mhm...vielleicht sowas hier:


Keine hohe Kunst, aber es groovt sofort

 

[SoulFrontier]

Jepp, hatte ich vergessen, aber auch ich hörte dass es hakelt, es ist nicht “rund“ oder eben es groovt nicht.

 

[Kassette]

Nach nochmaligem Reinhören...die Instrumente spielen nicht tight, dadurch zerfällt der rhythmische Zusammenhalt.
So ist es schwer, einen grrove zu empfinden.

Kann es sein, dass es einfach Zeitversatz in der DAW ist, den du dir aus Versehen durch Verschieben von Spuren eingefangen hast?

 

[jewe123]

Vielen Dank an Kassette und SoulFrontier für die tollen Anregungen. Jetzt habe ich noch mal ne Menge zu tun, aber ich bin fest davon überzeugt dass es sich lohnt, jedem einzelnen Punkt nachzugehen. Man möchte ja schließlich was dazu lernen! Ob ich das Banjo noch mal einspiele weiß ich aber noch nicht, angesichts meiner - wie gesagt - nur sehr rudimentären Banjokenntnisse war ich heil froh, als ich das Ding, so wie Ihr es jetzt hört endlich im Kasten hatte. Kann also gut sein, dass alles deshalb sehr angestrengt klingt. Ich werden aber auf jeden Fall auch noch mal checken, ob die Spuren vielleicht irgendwie verschoben wurden.
Schöne Grüße
Jens