Extreme Soundqualitäten angleichen

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Ich habe mich auf ein Abenteuer eingelassen und bitte euch händeringend um Hilfe.
Worum geht's:
Grob gesagt geht es um das Sounddesign einschl. Mixing und Mastering für einen 2 Stunden-Film. Insbesondere die (gesprochenen) Vocals liegen mir in sehr unterschiedlichen Soundqualitäten vor, die ich, angereichert mit athmosphärischen Geräuschen, in eine stimmiges Gesamtkonzept zu bringen habe. Es handelt sich bei den Vocals (und teilweise bei den Athmos) um Kameraaufnahmen, nicht allzu hochwertige MP3 und hier bei mir nachträglich aufgenommene Aufnahmen über eine Revox-Bandmaschine. Besonders herbe sind dabei die Rauschpegel der einzelnen Aufnahmen einschl. (unerwünschter) Hintergrundgeräusche, die ich nun aneinander anzugleichen habe.
Wie würdet ihr da grundsätzlich Vorgehen ? Welche Möglichkeiten mit welchen PlugIns hätte ich da ? Mir stehen Cubase 5 und Nuendo 4 zur Bearbeitung zur Verfügung. Welche Einstellmöglichkeiten bei EQ, Kompressoren, Filter, etc. könntet ihr mir empfehlen, damit ich die unterschiedlichen Vocals glätten / angleichen kann und das Ergebnis möglichst rund wird ?

Nach einem ersten "Rough Mix" kann ich euch die folgenden Hörbeispiele mal reinstellen.
Die Chinesin muß ich so nehmen, wie sie ist. Bei der englisch sprechenden Frau habe ich noch die Möglichkeit teilweise neu aufzunehmen (wegen fehlendem Ploppschutz und einigen Übersteuerungen), was wir auch schon teilweise gemacht haben. Dies geht allerdings nicht für die Kameraaufnahmen, da diese dann nicht mehr richtig mit den Bildern synchron sind. Naja, hört mal rein und vielleicht habt ihr ja auch den einen oder anderen guten Tip für mich. Für ganz Abenteuerlustige könnte ich sogar die geschnittenen Vocalsspuren zur Verfügung stellen, falls sich jemand findet, der sich selber daran versuchen möchte - bitte PM an mich. Erstmal vielen Dank bis hierher.







P.S. Übrigens, Manches, was vielleicht als Rauschen angesehen werden kann sind Grillen und Zikaden.
 
Die englische Stimme hört sich übersteuert an im ersten Beispiel.
Ansonsten, ist die "Atmo", also das Rauschen fix unter der chinesischen Stimme? Wenn ja, kannst du probieren, richtig hart an den Rändern abzuschneiden.
Am Besten würdest du fahren, wenn du die englische Stimme der chinesischen anpasst, die eher wie ein Lautsprecher klingt. Im Bildkontext wäre das leichter zu beurteilen. :-/

Ansonsten schick ma 1-2 Dinger rum und ich schau mal was ich ausrichten kann.
 
auch in der ton-postproduktion von filmen gilt leider -> scheisse kann man nicht polieren.

es gibt zwar einige tools die fast schon zaubern können (izotope rx2, cedar dns und waves wns... eq und multibandcomps können auch helfen), aber wenn der ton dermaßen stümpferhaft und unprof. aufgenommen ist wirst du entweder keine nerven mehr haben nach dem projekt oder aber die produktion kein geld (was sie in der postproduktion ohnehin schon keins mehr haben)

nur mal so was nebensächliches.... du musst schon einen verdammt guten grund haben stimme aus der mitte zu pannen. ansonsten ist anzuraten dialog immer in der mitte zu belassen... alles andere nervt beim zusehen sehr, gerade wenns dann auch auf festivals und kleine kinosäle gehen soll (wo man dann zumindest LCR mischen sollte und nicht stereo btw)

2h amateurfilm ist ein hartes stück arbeit... es hat schon einen grund wieso man sein handwerk an kurzfilmen lernt.

für nen 2h film würd ich mit gutem ausgangston inkl. sounddesign und mischung mit 7-10 wochen vollzeitarbeit rechnen (wenn das ein profi macht!)...

überleg dir also gut ob du wirklich einen haufen arbeit in ein projekt stecken willst das vermutlich keine/kaum kohle bringt und auf dem eh schon im vorhinein (am set) auf den ton keine beachtung geschenkt wurde.

für sowas musst du btw. auch deinen gesamten workflow umstellen... stichwort automation -> nicht nur volume sondern jeglicher plugin-paramter wird hier beinahe wort für wort angegriffen...
 
auch in der ton-postproduktion von filmen gilt leider -> scheisse kann man nicht polieren.

es gibt zwar einige tools die fast schon zaubern können (izotope rx2, cedar dns und waves wns... eq und multibandcomps können auch helfen), aber wenn der ton dermaßen stümpferhaft und unprof. aufgenommen ist wirst du entweder keine nerven mehr haben nach dem projekt oder aber die produktion kein geld (was sie in der postproduktion ohnehin schon keins mehr haben)

nur mal so was nebensächliches.... du musst schon einen verdammt guten grund haben stimme aus der mitte zu pannen. ansonsten ist anzuraten dialog immer in der mitte zu belassen... alles andere nervt beim zusehen sehr, gerade wenns dann auch auf festivals und kleine kinosäle gehen soll (wo man dann zumindest LCR mischen sollte und nicht stereo btw)

2h amateurfilm ist ein hartes stück arbeit... es hat schon einen grund wieso man sein handwerk an kurzfilmen lernt.

für nen 2h film würd ich mit gutem ausgangston inkl. sounddesign und mischung mit 7-10 wochen vollzeitarbeit rechnen (wenn das ein profi macht!)...

überleg dir also gut ob du wirklich einen haufen arbeit in ein projekt stecken willst das vermutlich keine/kaum kohle bringt und auf dem eh schon im vorhinein (am set) auf den ton keine beachtung geschenkt wurde.

für sowas musst du btw. auch deinen gesamten workflow umstellen... stichwort automation -> nicht nur volume sondern jeglicher plugin-paramter wird hier beinahe wort für wort angegriffen...


Damit ist eigentlich alles gesagt.

Shit in! Shit out! Ein Mischpult ist keine Kläranlage!
 
Vielen herzlichen Dank für eure Tips und Kommentare - besonders an DaVogi und Sonnie. Ich hatte schon versucht die Vocals und den Backgroundsound in 2 MP3 (320bit/sec) Spuren hochzuladen, aber meine Dropbox hat die 450 MB nicht mehr aufnehmen können. Von daher werde ich vorerst erstmal weiter fummeln.

Die Hinweise von DaVogi sind für mich sehr wertvoll. Den Izotope RX II habe ich mir mal etwas genauer angesehen - macht einen ausgesprochen guten Eindruck auf mich. Vielleicht kann ich ihn mir ja sponsern lassen (sind ja immerhin 270,--€) - denn wie DaVogi schon richtig angemerkt hat, ist das nicht so doll mit der monetären Seite.
Es ist ja auch eher so'ne Art Nachbarschaftshilfe auf Kompensationsbasis und nicht unbedingt buiness as usual.

Ich habe gestaunt und geschmunzelt, wie treffend DaVogi meine Situation einschätzt - denn einmal habe ich der Auftraggeberin ja schon angeboten, sie möge sich doch bitte jemand anderes für die Bearbeitung suchen. Immerhin bin ich ja auch schon seit ca. 8 Wochen mit der Sache beschäftigt, wobei es eigentlich nur darum ging die Vocals, Backgrounds, Athmos, etc. auseinanderzuschneiden und entsprechend auf eigenen Spuren auszudifferenzieren.

Vieles läßt sich auch noch zukleistern mit Texturen aus dem Omnisphere - das ist sehr stimmungsvoll und effektiv. Ich versuch nochmal einen kleinen Ausschnitt mit dem Video zusammen reinzustellen. Daraus wird sicher deutlich, daß es sich doch lohnen kann, die Flinte noch nicht ganz ins Korn zu werfen. Auch wenn es sich vielleicht monetär nicht rechnet, ist es für mich ein sehr interessantes Projekt, bei dem ich viel ausprobieren und lernen kann.

Ja und das panning hatte ich dem Video angepasst (eine sitzt links die andere rechts) - das muß auch nicht unbedingt so bleiben.
Wie sieht es eigentlich bei sowas mit dem Einsatz von kleinen dezenten Reverbs und Delays aus ?

Ob man letzlich damit auf Festivals, kleine Kinos etc. auftreten kann, vage ich nicht einzuschätzen, aber ganz ausschließen würde ich es auch nicht. Auf jedenfall ist es kein Mainstream, sondern eher für interessierte Fans.
 

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