Eure Inspirationen beim Texten

[MamaMuuht]

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[Dodo_I]

Die Musik.
Ich bin immer noch der steifen und festen Meinung, dass sich in der Musik der Text schon befindet - und auch umgekehrt.
Es kann aber natürlich auch sein, dass verschiedene Menschen andere Texte bzw. andere Musik heraushören.

 

[speedtom]

Ich texte längst nicht so viel wie du, daher kann ich die Inspiration meiner letzten drei Texte (quasi die drei neuen Stücke der letzten 12 Monate) noch genau rekonstruieren:

Las Vegas Magier - ein Plakat von Hans Klok auf einer Litfasssäule

Schluss mit der Apathie - die Wahl von Trump

Snapped - meine Lieblingsserie "Snapped - wenn Frauen töten" auf Super-RTL, und gleichzeitig Endpunkt der Woche (nach Snapped wird der Fernseher ausgemacht, und wenn ich aufwache beginnt eine neue Arbeitswoche)

Mit anderen Worten:das Leben in seinen reichhaltigen Facetten inspirieren mich.

Früher habe ich wie Dodo den Text gerne nach der Musik geschrieben, mittlerweile ist der Text, oder die Textidee, meist vorher da.

Interessanterweise sind bei den deutschen Songs meist die Texte beziehungsweise Textideen vor der Musik da.

 

[DHG]

Das kann ich nicht so genau benennen. In den meisten Fällen ist es aber einerseits, wie Dodo auch schon schrieb, die Musik selbst (erzeugt eine bestimmte Stimmung und einem fällt daraufhin eine passende Thematik ein) und andererseits Dinge die mich persönlich irgendwie bewegen oder interessieren, die man erlebt hat usw....
Ist dadurch auch zum Teil so Selbstverarbeitung/ Therapie und da ich so zwischenmenschliche Sachen generell interessant finde gehts dann oft darum.

 

[Teestunde]

Mich inspiriert ein Kalenderblatt, ein Gespräch an der Haltestelle, Musik (so, wie Dodo es beschreibt), das Wetter, eigentlich alles um mich herum...

 

[mWermut]

..ich hab mal zugesehen, wie ein See beginnt zuzufrieren.. Wind frischte auf, so dass die vorher ruhige Wasseroberfläche Wellen schlug. In Ufernähe tauchte ein Zweig immer wieder ins Wasser. Um seine Spitze herum bildete sich ein Klümpchen Eis, das stetig größer wurde. Das umgebende Wasser wurde grieselig und zäh. Dann bildete sich eine etwas größere Scholle. An den Rändern wuchs das Eis. Das ganze dauerte nur einige Minuten.

Texte schreiben ist für mich ähnlich. Ich gerate durch, was auch immer, etwas in Aufregung, finde ein Thema oder ein rhtyhmisches Melodie- oder Text-Fragment. Daran dockt weiteres an. Wenn möglich heißt es nun, dran zu bleiben. Meine Methode die Idee festzuhalten ist eine Text- oder Sprach-Notiz.

Gerade Text-Notizen sind mitunter ziemlich kurz. Nicht jede kann dem Vergessen entrinnen

Hier ein Beispiel für eine Notiz aus der letzten Woche: "Nun ist der Morgen danach und die richtigen Worte fehlen". Noch kein Thema, aber immerhin ein möglicher Text-Anfang.

 

[Teestunde]

Toll erklärt!

 

[rho]

Ich muss meistens technisch ans Texten gehen, sonst kommt nichts vernünftiges dabei heraus. Ich beobachte viel und denke mir eine Menge, aber meistens wird daraus ein Gedankengemisch aus dem man vielleicht Essays aber keine Songs machen könnte. Da hat mir das Buch "Songtexte schreiben" von Masen Abou-Dakn von 2006 sehr geholfen. Es schien mir, als hätte er mein Problem genau erkannt: er schlägt vor, Thema, Inhalt, Bezugsrahmen und Haltung möglichst klar zu benennen, bevor man beginnt. Was mich betrifft, so bestand meistens eine Unklarheit über den Unterschied von Thema und Inhalt (Handlung). Das Thema ist abstrakt und muss meistens in Bilder, Szenen oder handelnde Personen übersetzt werden. Simpel, aber ich brauchte diesen Hinweis. Dann Songkapitel (3-4 Strophen, Bridge, Chorus), dann Mikrostruktur (Rhythmus, Silbenbetonung usw.).
Schön, wenn man das alles nicht braucht, aber ich habe festgestellt, dass mir dieses "Gerüst" am besten ermöglicht, meine Gedanken zu ordnen.

 

[oliveramberg]

Filme, TV, Bücher, Zeitungen. Immer reichlich Inspiration vorhanden. Bei mir startet alles immer mit einem Song-Titel. Klingt komisch - ist aber so.

 

[ElectricSheep]

Meist beschissene Bestandteile oder Phasen meines Lebens....
Nur einmal etwas "technisches" quasi beschrieben.
Ich Texte allerdings nicht oft. Ich habe dann irgendwie den Anspruch an mich selbst, Stereotype Aussagen, Worte am besten nicht zu gebrauchen (eigentlich alles, was mit einer klar ausgedrückten Emotion zu tun hat).

 

[TheSnatcher]

Bei mir ist es teils, teils - Einerseits vor allem persönliche Erfahrungen. Vor allem meine Texte in Bezug auf menschliches Verhalten und deren Fehler sind aus eigenen Erfahrungen. Auf der anderen Seite aber vor allem Geschichten/Bücher, manchmal Filme. Ganz selten kommt es auch vor, dass man rumblödeln was rumkommt.

Aber tatsächlich muss ih sagen, seh ich das auch ein wenig wie Dodo: Wenn man die Musik hat, "hört" man den Text oft schon da - ich "brauche" dann meist einfach nur ein Thema, dann kommt der Text meist von allein

 

[Theobald]

Ich kann am besten schreiben, wenn ich richtig müde bin. Andernfalls mache ich mir einfach viel zu viel den Kopf und wäge ab, ob man dies oder jenes nun wirklich so schreiben kann oder lieber doch noch ein „aber“ einbaut; zu viele Gedanken führen bei mir insofern immer zu einem großen Kompromiss, der auch, bedingt durch die Kürze, an Authentizität verliert. In der Vergangenheit habe ich mir aus diesem Grund auch öfters mal die Kante gegeben, was heute glücklicherweise nicht mehr der Fall. Es gab da mal, ich glaub um die Wende zum 20jahrhundert einen Künstler, oder war es ein Philosoph, der sich, der Unvollkommenheit wegen, mit einen Hammer auf den Kopf geschlagen hat. Auch wenn das eine sehr dumme Idee war, konnte ich das immer ein Stück weit nachvollziehen; ich würde das natürlich nie machen, zumal er danach ohnehin nichts mehr machen konnte. Ich persönlich habe auch immer große Probleme mit der persönlichen Distanz. Bei bestimmten Themen stelle ich mir immer die Frage, musst du dies oder jenes jetzt wirklich nochmal nachkauen, sprich „wurde nun ja schon tausende Male auf Papier gebracht“. Ich glaube hier muss man lernen, dass man beim Schreiben nicht immer von seinem eigenen Horizont ausgehen kann.

Inspirierend finde ich Musik von anderen Künstlern. Nicht im Sinne des Kontextes, sondern vielmehr im Sinne des Gefühls; ist wie, wenn jemand eine Fremdsprache spricht, die man lange nicht gesprochen hat; man bekommt dann irgendwie ein Gefühl für die Sprache …

Und natürlich die Texte hier im Forum; da kommt man auf Ideen, die man vorher wahrscheinlich nie in Erwägung gezogen hätte.

Spannend finde auch, von wem sich andere Songwriter inspieren liesen: Lennon/McCartney, Dylan und viele andere Größen nannten hier immer wieder - wahrscheinlich wegen dessen Freizügkeit - Rimbaud. Wild, Guthrie, Hesse und Poe hört man auch immer wieder. Die haben halt die Tabus der damiligen Zeit gebrochen. Mein deutscher Einfluss reicht leider nicht so lange. Stark finde ich die alten Sachen von Lindenberg (zB. Alkoholmädchen) und natürlich Rio Raiser (Ich will Rot, Herbst etc.). Ich finde hier aber immer wieder neue Inspirationsquellen. Letztens hat mich beim zappen zum Beispiel so n Lied im kölner Dialekt umgehauen; ich weiß leider nicht mehr wie es heißt; es ging um die unterschiedlichen Wurzeln der Einwohner von Köln; vlt. hilft mir da jemand auf die Sprünge.

 

[Klauski]

Komischer Aufhänger, lenkt mich total vom eigentlichen Thema ab.
Meine Würfel haben alle die Masern,
Und 6 Seiten sind mir zu wenig für die vielen Sätze, die ich mit Gott sprechen muss. Dann lieber alle Seiten leer.

Wenn ich texte, muss ich mich ganz auf ein Thema einlassen. Meistens spät abends oder nachts.
Tagsüber bin ich zu sehr abgelenkt durch den Alltag.
Ohne dass ich von einem Thema emotional gepackt werde, geht gar nichts.
Auf Musik reimen fällt mir eher schwer. Ich hab meine Songs schon geschüttelt und ausgequetscht, da kommen jede Menge Soli und Melodien raus aber keine Worte, die der Melodie würdig wären.

Der Text ist bei mir männlich, er führt. Die Musik lässt sich vom Text führen, bzw. ergibt sich aus dem Reimschema.
Fremde Texte hier im Forum inspirieren mich sehr und ich denke oft, dass ich das eine oder andere doch anders machen würde, aber ich halte mich zurück. Texte sind doch sehr persönlich. Da hat jeder seinen eigenen Hintergrund.

Bin gespannt auf Mamas Einstein-Würfel-Song.

 

[MamaMuuht]

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[Turquoise]

Meine Inspiration beim Texten unterscheidet sich dermaßen krass von allem bisher Genannten . . . man kann es nicht in Worte fassen. Da besteht nicht das allerkleinste Fitzelchen Ähnlichkeit, geschweigedenn Übereinstimmung zu dem, wodurch andere so inspiriert werden.
Bei mir ist das alles einfach to-taaal verschieden. Manchmal zum Beispiel - also das muss ich wirklich mal erzählen - manchmal kann es vorkommen, dass da so ein Dingens, so ein - so mir nichts dir nichts . . . dabei hatte man sich gar nichts weiter dabei gedacht . . . und dann: baaaaah! . . . voll krass . . . oder, oder! . . . muss ich auch unbedingte erzählen: Manchmal . . . MANCHmaaal . . . (nee, das glaubt mir eh keiner) . . . manchmal . . . nee, ich kannnichmehr . . . wenn das passiert, oh weyohwey! . . . puuuuuh . . . hahaha . . . gut . . . allemaldurchatmen . . . denn dann kann es auch wieder sein . . . also: ZUM BEISPIEL meine ich, ja? . . . kannessein, dass man ganz schön . . . da musst Du einfach die Arschbacken zusammen . . . und gib ihm, verstehste? . . . und dann kommtet auch . . .



Also lange Rede, kurzer Sinn: es ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Aber ich habe mir Mühe gegeben. Ich hoffe, ich konnte es ungefähr rüber bringen.

 

[SteKrae]

Letztens hat mich beim zappen zum Beispiel so n Lied im kölner Dialekt umgehauen; ich weiß leider nicht mehr wie es heißt; es ging um die unterschiedlichen Wurzeln der Einwohner von Köln; vlt. hilft mir da jemand auf die Sprünge.

Hört sich nach "Unser Stammbaum" von den Bläck Fööss an

http://www.blaeckfoeoess.de/texte/stammbaumtext.html

 

[Theobald]

Hallo SteKrae, genau das war es. Vielen Dank