Etüden? (oder: Wenn man sich nicht traut, mit einer "ernsthaften" Produktion anzufangen...)

L

Lucky

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Hallo,

vielleicht kennen von Euch einige dieses Gefühl: Ich hab jetzt den Rechner voller guter und teurer Libraries und auch sonst ist die Kiste so toll konfiguriert, dass alles nur noch auf *mich* wartet.
Da ich jetzt aber keine "halben Sachen" produzieren möchte, habe ich irgendwie "Angst", die Effekte und Samples "suboptimal" einzusetzen.
Ist sicher ein ziemlich triviales Problem, dem man nur mit Learning by Doing beikommen kann... also, einfach mal anfangen?!? (und dann sukzessive optimieren?)

Ich weiß nicht, ich weiß nicht... was z.B. Streicher angeht, da habe ich ja vor einigen Wochen an Vivaldi's Frühling geübt (und das hier auch reingestellt... falls sich jemand erinnert)... nur irgendwie hab ich das Gefühl, ich dürfe mit den "eigenen" Stücken noch nicht anfangen, solang ich solche Etüden noch nicht auch mit allen anderen Libraries durchexerziert habe...

Ähnlich geht's mir als Lead-Sänger unserer "Band" mit meiner Stimme... Da ich z.Zt. ziemlich aus der Übung bin, traue ich mich auch noch nicht, für unsere erste "ernsthafte" CD den Gesang aufzunehmen...

So, Jammer-Modus aus!

Vielleicht fällt einem von Euch ja etwas Passendes (Aufbauendes) dazu ein :)

Lucky
 
Also ich denke, man kommt wohl nicht darum herum am Anfang "Müll" zu produzieren...
Das liegt wohl einfach daran, dass man mit der Zeit durch die Übung bestimmte Dinge automatisch besser macht und gar nicht richtig bewusst merkt, dass man das macht. Es scheint von selbst zu gehen.

In so einer Situation muss man einfach anfangen und möglichst viel machen und sich nicht entmutigen lassen, dass es nicht so gut klingt, wie bei anderen.
Vielleicht hilft der Gedanke, dass es jedem Musiker am Anfang so geht.
 
Ich hab jetzt den Rechner voller guter und teurer Libraries
...und siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht!? :-D

Erstmal ist ja alles erlaubt, insofern hast du nix zu verlieren.
Ich weiß zwar nicht, was du genau mit Libraries meinst (Samples?), aber zuerst sollte erstmal eine Idee vorhanden sein. Diese Idee kannst du am Anfang auch mit 08/15-Sounds umsetzen, um erstmal ein Gerüst zu haben. Der Sound ist dabei noch nicht unbedingt so wichtig. Hauptsache du findest eine intuitive Arbeitsweise, mit der du deine Kreativität leicht umsetzen kannst.

Grüße
Cos
 
Ganz ehrlich: Das ist doch das schlimme -
man will immer aufrüsten und aufrüsten - ich brauch dieses [g=8]Plugin[/g], ich brauch jene Soundkarte, ooh, auch dieser effekt ist gut, ... ich will Alles, ... ALLES ... man was geht denn? -

Wir wollen doch Musik produzieren und nicht lediglich konsumgeil sein. Leider kenn ich dsas Problem nur auch zu gut .

Man muss sich einfach mal aufraffen und was produzieren, ohne immer an das Equipment zu denken. - Immerhin ist das Equipment nur Mittel zum Zweck, oder..? -

Ich versuche, neue Software etc. so schnell wie möglich kennenzulernen, und dann wird damit nicht mehr herumgespielt, sondern nur eingesetzt, wenn ich sie brauche...

Wir sollten uns nicht zu sehr vom Konsum beherrschen lassen. Geht euch das auch so, dass ihr euch in einer Fachzeitschrift auf die Seiten mit Fach-Werbung freut? - Ui, was gibts neues, ui, muss ich haben, ui ist teuer macht aber nix, ui, ...

Auf drei: Fassen wir uns alle bei den Händen und versprechen uns, nicht mehr so konsumgeil zu sein. Sondern produzieren wir mal wieder ein bisserl Musik. Nur zur Abwechslung, ... danach kann man ja wieder neues Equipment kaufen...

Oder nich..?

Prost, Ihr Lieben,
Euer ROSSINI
 
Rossini hat schon recht. Oftmals behindert zuviel Equipment auch bei der Kreativität. Was waren das noch für Zeiten, als ich mit den 128 Klängen meines Wavetables produziert hatte. Klang zwar grottenschlecht, setzte aber mehr Kreativität frei. (Bevor jetzt jemand was sagt: Ja, auch die Auswahl von Sounds gehört durchaus zum kreativen Prozess.)

Das ist eben manchmal wie im Supermarkt. Man steht vor dem Regal mit all den schönen Spirituosen (ok, vielleicht auch Waschmitteln) und kann sich vor lauter Überfluss des Angebots nicht entscheiden.

Ein weiterer Faktor ist, dass heute halt durch die Werbung suggeriert wird: "Hey, kauf das Teil und dein Song klingt mit zwei Handgriffen wie ne Eins!"
Die meisten Leute beherrschen ihr Equipment noch lange nicht, und kaufen sich dann schon wieder neue Teile (sagte wer "Konsumgeilheit?" :-D).

Die Verfügbarkeit raubkopierter Software ist dabei der Beherrschung des Equipment auch keineswegs zuträglich. Wenn dann so Fragen kommen wie "Ich habe eben mit Recording begonnen, besitze das Waves Goldbundle und Cubase SX. Wie geht das?", dann fragt man sich halt schon.

Also ich setze meine Unterschrift unter Rossinis Aussage.

Gruss

Mad
 
nur irgendwie hab ich das Gefühl, ich dürfe mit den "eigenen" Stücken noch nicht anfangen

wer setzt dich denn bitte so unter druck, dass du dir das verbieten könntest?

ich möchte mit dem was ich bis jetzt produziert hab auch nicht unbedingt cds produzieren und groß werbung machen... da für isses schlicht und ergreifend zu schlecht.

für mich zählt immer, dass ich bei JEDEM stück, was ich produzieren, was völlig neues mache, ausprobiere und LERNE. das kann mal was musikalisches sein (arrangement, kompositorisch usw.) oder auch was technisches (mix, plugins kennenlernen) usw.
erst wenn du professioneller musiker bist und unter kreativem druck stehst weil du irgendwas in geforderter qualität in gewisser zeit abliefern musst, dann kannst du dir überlegen, ob du das jetzt wirklich so aufnehmen solltest oder wie auch immer... dann darf man auch ruhig mal verzweifeln.

aber in deiner momentanen situation glaube ich, dass du einfach alles aufnehmen solltest, was dir spaß macht. auch wenn die stücke scheisse klingen oder was auch immer... du hast es immerhin aufgenommen und wie willst du dich verbessern, wenn du keine grundlage eigener fehler gelegt hast um sie in folgenden produktionen zu umgehen bzw. gezielt dagegen anzuarbeiten?! wenn du jetzt die ganze zeit versuchst irgendwelche ausnotierten stücke zu midifizieren, kannst du sicherlich auch was lernen... nämlich deine libraries zu benutzen oder gute mixe zu machen... aber das geht auch mit eigener musik und der vorteil dabei ist, dass du auch musikalisch weiter kommst. musik muss gemacht werden, sonst würde sie sich ja nicht weiterentwickeln...

so, langer text... bitte schön

mfg, nils
 
Geil... ich hab erst gestern verzweifelt das tollste Waschmittel gesucht, schön dass es anderen genauso geht...

Ich will auch an die tollen Akai-Rapper erinnern, die vor einem Song erstmal hundertfünfundzwanzig Disketten durchhören müssen, um mit dem Arrangement zu beginnen - das geile: bei denen ist das sogar "COOL"??? -

Weg mit den Raubkopien, ... Musik machen kann nämlich auch Spass machen: Es gibt auf dieser Welt auch Musikinstrumente, auf denen man spielen kann... - OH NEIN - ... stellt sich dann nur die Frage, welches Mikro das allerbeste und allerteuerste ist...?

'schkozgloisch
ROSSINI
 
Hi Lucky,

diese blöde Unsicherheit ist es meist, die uns davon abhält, kreativ zu sein.
Man tut sich halt schwer, seine eigenen Sachen richtig einzuschätzen.

Aber dafür gibt es ja solche Einrichtungen wie unser vielgeliebtes Feedbackforum.

Da muß und sollte man durch, wenn man mehr über seinen derzeitigen Standard erfahren möchte.

@fufen, der schrieb nämlich u.a.:

"ich möchte mit dem was ich bis jetzt produziert hab auch nicht unbedingt cds produzieren und groß werbung machen... da für isses schlicht und ergreifend zu schlecht."

Ein Paradebeispiel für Selbstunterschätzung.:)

Hey fufen, wenn es um groovige, funky, leicht angejazzte Stücke geht, würde ich Dich sofort
um Deine musikalischen Beiträge bitten.
Ist mein Ernst.

Gruß und laßt Musik bloß nicht in Stress ausarten.

Frank
 

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