Entwickelt sich bei Euch auch mal ein Song in die "falsche " Richtung?

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Belgarion

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Ich versuch mich an Darkwave/EBM und nehm mir jedesmal vor "Der nächste Track wird jetzt aber härter und nicht so melodiös wie mein letzter, sondern böser!" ;-) - und im endeffekt entwickelt der sich dann doch zu einer fast schon Dancefloor-nummer... :-?

Wie ergeht es euch da draußen, also jetzt unabhängig vom Stil...? Sind unter Euch auch Metaller, deren Songideen zu Rock mutieren? Technoproducer, deren progressive Ideen sich zu Kirmesbegleitmusik zurückentwickeln...? :-D

Das fatale ist ja, das man als Musiker eben NICHT nachahmen will und somit während der Produktion teils scheuklappenmäßig drauf ist und die Bescherung erst am Schluß merkt - oder?! :-? für kenner der szene: neulich hab ich stolz meinen aktuellen track kumpels vorgespielt, dachte, es wär in der art assemblage23, nur etwas düsterer - dann meint mein kumpel "hört sich verdammt nach chris pohl an" => chris pohl=macher von "terminal choice"+"blutengel", der in letzter zeit als "der bohlen der gruftieszene" bezeichnet wird, weil er vorhersehbare, "billige", fast schon dancefloormucke macht... :-x
 
hey!
also mir passiert das eigentlich nicht!
du solltest dir ja schon vorher im klaren sein wie der jewéilige song klingen soll.
wenn man so an einen track rangeht ist es meiner meinung nach viel einfacher den track so hin zu kriegen wie man es gerne möchte..weiss man allerdings im vorhinein nicht wie der track klingen soll später wird das dann natürlich schwerer und aufwendiger zu erstellen wobei dann auch zumeist eher unzufriedendstellende sachen bei rauskommen!
 
kann es auch sein, dass du nicht aus dieser zeit des wav stammst?
mach doch deinen eigenen sound, so findest du sicherlich deine eigene seele darin und so kommts gut.

lieben gruss

bruno
 
nun, mit geht es weniger um den sound an sich, sondern darum, dass ich zwischendurch neue ideen habe zB für eine leise begleitmelodie in hintergrund oder eine variation der bassline oder andere effekte - und am ende ist das teil evtl. zu melodiös oder zu soft... ich hab auch nicht die mittel, um aus einem riesenpool bestimmte dinge zu nehmen von denen ich weiß, dass die sich später dann auch wie XY anhören. ich arbeite mit ganz wenigen drumsamples und einem externen rolandJD990, habe noch nicht mal einen echten kompressor (komprimiere immer notdürftig mit waveeditor von nero...) - aber wie gesagt: der sound an sich ist nicht das prob, eher der stil, der sich beim produzieren ändert.

ich rede übrigens vom anfangskonzet, also die zeit unter 1woche seit grundmelodie-idee.

@helpstone: bin 29, am fehlenden zugang sollte es nicht liegen... aber du weißt ja evtl. selber, dass es nuancen sind, die "dunkle" tracks von dance/techno unterscheiden. ein bisschen zu viel bass-spielerei - und schwupps: die melancholie ist fast weg...
 
Hi Belgarion,
na, zuerst kann ich zu Deinem Erlebnis mal nur sagen: "Shit happens" ;-) ;-)
Aber dann ganz im Ernst, weil- Wir sind ja schliesslich Musiker- , dasselbe kommt bei mir auch öfters mal vor. Und wenn ich das Gefühl habe, dass der Song nicht so klingen und wirken will wie ich es mir vorstelle, dann lass ich ihn ´ne Weile auf der Festplatte schmoren und hör in mir nach zwei Monaten nochmal an. Meistens ist der Effekt dann der, dass Du mit genug Abstand wieder ganz anders an den Song rangehst! Objektiver und mit neuen Anregungen. So funktioniert´s bei mir ganz gut!
Gruß
T.
 
Hi,

ja das Problem hatte ich auch. Mittlerweile bin ich aber doch in der Lage meine Tracks auch so hinzubekommen, wie ich mir das vorstelle. Wie ein schreiber hier schon anegedeutet hat, sollte man sich im Vorfeld darüber im klaren sein, wie der Stil und Klang des Tracks sein soll. Sofern mir die Vorstellung dann klar ist, fange ich an, das auch so gezielt wie möglich umzusetzten. Ich kenne meine Vorstellung vom Klang eines Pads, Melodie, Bass usw. und erstelle sie mir mit bestimmten Sythies.


MfG
Chris
 
aber du weißt ja evtl. selber, dass es nuancen sind, die "dunkle" tracks von dance/techno unterscheiden. ein bisschen zu viel bass-spielerei - und schwupps: die melancholie ist fast weg...
Mir ist aufgefallen daß die Melodien usw. oft gar nicht so unterschiedlich sind und sich von Dance/Trance/Techno gar nicht soooo sehr unterscheiden. Viel mehr denke ich daß es die Sounds sind die wirklich den Unterschied ausmachen.
 
Despistado schrieb:
Mir ist aufgefallen daß die Melodien usw. oft gar nicht so unterschiedlich sind und sich von Dance/Trance/Techno gar nicht soooo sehr unterscheiden. Viel mehr denke ich daß es die Sounds sind die wirklich den Unterschied ausmachen.
gut, die sounds spielen auch eine rolle, klar. aber ich merke oft, dass ich zu melodiös werde, also zB dann noch ein niedliches glockenspiel im hintergrund einbaue und den bass dann doch zu betont einsetze, so dass man zu deutlich dessen eigenmelodie mitbekommt - aber das merke ich halt immer erst, nachdem ich den song 1-2 tage habe ruhen lassen.

ich muss unbedingt mal meine homepage beginnen, damit ich euch mal um rat fragen kann, ohne einen fertigen track bei mp3.de hochladen zu müssen... ;-)

so, jetzt muss ich mal lernen (hauptstudiumsklausur am 9.2.) :-(


*EDIT* wer will, dem schick ich gern mal ne minute als beispiel zu, auch als MP3 in lowQ.
 
Ich will, und zwar als gut Quali. :)
chris pohl=macher von "terminal choice"+"blutengel", der in letzter zeit als "der bohlen der gruftieszene" bezeichnet wird, weil er vorhersehbare, "billige", fast schon dancefloormucke macht... :-x

Nichtmal Bohlen hat verdient, mit Chris Pohl verglichen zu werden. :> Und unser aller Chris macht nicht fast schon billige Dancefloormucke, das ist die absolute Definition davon. Dieser boese Mensch und die ganzen VNV Nation Clones und die DJs die das spielen und die Masse die dazu tanzt aber hauptsaechlich dieser Mensch ist dafuer verantwortlich, dass ich nicht gerne in schwarze Clubs gehe.

Err, ja. Anyway. Mir persoenlich geht das so, dass wenn ich meiner geneigten Testhoererschaft etwas vorspiele und mitteile, dass es absolut das froehlichste und tanzbarste Stueck ist, dass ich je gemacht habe, die diese Meinung eigentlich ueberhaupt nicht teilen. Vielleicht sag ich das auch zu haeufig.
Ich habe es eigentlich aufgegeben, mich mit einem Thema an einen Song zu begeben, ausser es ist ein Remix. Ich gehe nicht mit der Einstellung ran, dass es dunkel oder froehlich werden soll, ich fang und irgendwann hoer ich auf und schau, was daraus geworden ist. Klar, meistens hab ich immer noch eine Vorstellung wie es werden soll, aber die kommt erst mitten in der Arbeit.
Ich haette z.B. echt ein Problem damit, ein Liebeslied zu machen wenn ich vorhabe, ein Liebeslied zu machen. Sollte ich jemals eins machen, wuerde das wahrscheinlich sp passieren, dass ich nach einer Minute des Tracks auf die Idee komme, dass das ein Liebeslied werden koennte, wenn du den Unterschied den ich meine verstehst.
Bis jetzt hat sich immer alles aus einer Laune und ein wenig experimentieren ergeben, und nicht mit dem Gedanken "ich mach jetzt mal wieder nen harten Track".
 
systemfehler schrieb:
Nichtmal Bohlen hat verdient, mit Chris Pohl verglichen zu werden. :> Und unser aller Chris macht nicht fast schon billige Dancefloormucke, das ist die absolute Definition davon.
ich meinte mit dancefloor aber den mainstreamdancefloor. also das, was bei clubrotation usw. läuft. releativ gesehen auf die gruftieszene ist pohl selbtverständlich dancefloor, aber ich meinte das natürlich aus mainstreamsicht - schließlich sind wir hier kein gothic-musikforum... :-D sonst wären scooter ja pop - aber was wäre dann zB ms.spears? :-?


ps: einige alte und 2-3 tracks der neuen blutengel find ich trotzdem gute/schöne songs, das sind aber welche, die niemals nie in einer dancefloordisco laufen würden... ;-) da ist apoptygma mit "until the end of the world " oder "kathie's song" 100mal eher dancefloor.
 
....mal ne andere frage :) warum sollte sich ein track während des entstehungsprozesses nicht verändern dürfen? dabei kommen oft geniale sachen bei raus!
okay, vielleicht geht es nicht in die richtung die man vorher einschlagen wollte - aber muss man so etwas erzwingen? und nur weil ein track dann nich mehr zu der einen oder anderen stilrichtung passt - es is trotzdem euer track, der aus euerm hirn entsprungen ist :-D
ich denke, das geht jedem musiker so, dass er hin und wieder (oder auch öfter *g*) von seinem eingeschlagenen weg abkommt. aber ich finde das gut - ich denke so entwickelt man sich eher musikalisch weiter, als wenn man sich immer wieder in eine schublade pressen will und sich selber geißelt :)
und dass man immer einer stilrichtung treu bleiben muss finde ich garnicht so wichtig. was ich persönlich wichter finde ist, dass man sich immer in den tracks wiedererkennen kann und 100pro dahinter stehen kann. die persönliche note macht es aus, nicht dass jeder track absolut in eine schublade passt.

MfGroove

Patrick
 
Phonk schrieb:
....mal ne andere frage :) warum sollte sich ein track während des entstehungsprozesses nicht verändern dürfen? dabei kommen oft geniale sachen bei raus!
richtig, aber wenn man eben stilistisch nichts grundlegend neues erschafft, sondern nur von einem genre in ein anderes stolpert, dann is das nicht unbedingt so gut, vor allem, wenn man den anpruch hat, nicht zu mainstream sein zu wollen, aber ausgerechnet vom undergroundigeren sound in den mainstream abrutscht... stell dir vor, du willst ne metalballade machen, und dann kommen die leute an und sagen "hey, hört sich an wie yvonne catterfeld!" :-o :-? :-x :-D

is natürlich übertrieben, aber gerade in dem bereich "härterter" synthiepop kommt man schnell zum dancefloor - obgleich die texte natürlich nicht davon handeln, dass jemand cool mit seinen chickas bei gutem wetter ein eis essen geht, dass er nicht bezahlt und somit zum coolen gansta wird, wenn er dann die flucht vollzieht mit seinem tiefergelegten polo, bei dem der motor nicht zu hören ist, weil er seinen 700W subwoofer voll ausnutzt... ;-) :-D :p
 
Die Textidee klau ich dir, uebersetz es auf Englisch und nenn es "Drivin' slowmo in my polo". Kein Scheiss. Wenn ich mir schon ein vernuenftiges Mic kaufe, muss ich das ja auch ausprobieren.

Man sollte nie versuchen, Underground zu sein. Oder Metal, oder Rock'n'Roll, was das angeht.
Um nochmal kurz offtopic zu kommen, die Gothic Szene ist genauso Pop und Mainstream wie alles andere. Teilweise sogar schlimmer. Soll heissen, Pohl ist wirklich nichts anderes als Scooter, nur fuer eine andere Musikrichtung. Und schlechter.
 
die besten ergebnisse erziehlt man sowieso wenn man sich ohne ziel/konzept... an ein neues stück ranmacht. ohne zu wissen wohin (stilistisch) man gehen will.
dann findet der song ganz alleine seinen weg...
 
..ich bin da ähnlicher ansicht wie astroboy..
ich geniesse das richtig, wenn der track beginnt, ein eigenleben zu führen und irgendwohin will .. ich bin dann gespannt, wo das endet..
allerdings bin ich auch von den richtungen nach allen seiten offen..
schlecht ist es,wenn es sowas wie ein auftragswerk ist, dann kann das ganz schön nerven

kasimiruslav
 
hehe chris pohl rockt =))
solang man es als unterhalltungs dunkelpop ansieht und nich viel ansprüche stellt kann man damit spass haben+g+

aber sobald man denkt man wär das personifizierte (schweres wort) stück leichenacker weil man am wochende was schwarzes ausen h&m shop anzieht und zu blutengel im lsd rausch rumzuckt, über sowas kann ich dann nur lachen :-D
also nix gegen schwarze raver, aber dann sollen sie doch wenigstens zu stehen*g*

eine rein subjektive meinung von jemand der mit der szene ansich eh nich mehr viel anfangen kann ;-)
-
zu deinen eigentlich problem:
wie wärs mit seitenprojekten?
also wenn der nächste suizid song dochmal
zur frühlings schnulze wird, kannste es ja dann darunter laufen lassen.
also mach einfach deine liedchen ohne gedanke an irgendwas, und die,die dann von der art zusammenpassen dann für nebenprojekt

wär so meine idee:)

grüße;
coma
 
HI,
Aber sicher kenn ich das:
Du beginnst mit festen Vorsaetzen, und hinterher ist alles ganz anders.
Das ist fast so wie im richtigen Leben.
Ist es nicht auch gerade DAS, was uns ( als Individuum und die gesamte Menschheit - nicht nur in Sachen Musik !!! ) immer wieder mal ein Stueck weiter bringt?

Hey, thats evolution!

Ohne diesen Effekt wuerden wir vermutlich immer noch mit nem Stoeckchen aufs Steinchen klopfen und denken, dass wir die Groessten sind...
mfg
 
Auf diese Art und Weise entstehen so ziemlich die meisten Songs, die gut sind.

Man hat sicher mal ne besonders kompakte Idee im Kopf, aber die Ausarbeitung, auch wenn sie gewissen Regeln folgt, kann aus einer noch so kompakten Idee mehr als nur den "Feinschliff" rausholen.

Dazu zitiere ich Pablo Picasso:

"Wenn man vorher schon weiß, was dabei rauskommt - wozu soll man es dann überhaupt machen?"

Gruß,

Borna

PS: aber natürlich: es gibt sie, die Songs, bei denen man während der Komposition mekrt, daß sie einfach nur immer schlechter werden... was solls? , denk ich mir da, morgen kommt der nächste Song. Uns so mache ich einen nach dem anderen, Dutzende, ja, hunderte - Selbstplagiat, Billig-Idee, irgendwo schon mal Gehörtes.

Aber aus diesen 100 Songfragmenten mache ich dann 10 gute Songs, und 2 davon sind richtig klasse, und dafür lohnt sich doch der kreative Irrweg, oder?
 
hmm... also das ist mir auch schon oft passiert. wenn ich mich nicht mit jeder Spur am Riemen reiße meiner Linie treu zu bleiben, werden alle tracks irgendwie grooviger Triphop. Oder wenn ich Electro machen will schranzt es mir zu viel oder andersrum. Trance kann ich eh vergessen, weil da wird dann Goa draus ;-)

also wenn ich keine genaue Vorstellung von dem habe, was es werden soll passiert mir - wie jedem anderen - genau dasselbe... ;-)
 
interessante anmerkungen... nicht schlecht... :)

also, ich hatte halt auch schon früher das phänomen, dass ich einen monotonen technotrack machen wollte und dann eben doch einn paar melodien einbaute... nicht das mir das ergebnis nicht gefiel, aber mir gelang es einfach nicht, das zu machen, was ich vorhatte... es kann natürlich viel mit den sounds zu tun haben. zum einen hab ich nur EINEN synhtie + ein paar drumsamples + nen billigmixer, keinerlei EQ/kompressoren/effektgeräte, zum anderen nutze ich bislang keinerlei plugIns oder samples (mein cubasisVST ist so alt, das hat in der beziehung kaum optionen)... denn bis vor nem jahr hatte ich mich mit diversen themen der soundbearbeitung noch gar nicht befaßt, das einzige "abmischen" war EQ am mixer (3 kanäle) und lautstärke... lag daran, dass als ich anfing mit musik es nur entweder sauteuere PC/Mac-lösungen oder teure externe geräte gab und man am PC quasi nur die midi-infos aufzeichnete, sonst nix. selbst die songs hat man nicht mit dem PC, sondern auf cassette aufgenommen, denn man hätte sie später eh vom PC auf cassette überspielen müssen... CD-brenner?! was ist das...?! MP-was?! wav hochladen ins netz? bei 4pf/min und 0,9Kb/sec upload?! ich bin doch verrückt!!! :-o :-( :-D ;-)
 

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