Eigenes Tonstudio gründen!?

[feelium]

Hallo mich quälen da einige Fragen...:

Wie gründet man ein Tonstudio?

Braucht man bestimmte Voraussetzungen, um ein Tonstudio, als solches bezeichnen zu dürfen?

Kann man sich auch mit einen kleinen Homestudio selbstständig machen bzw. darf man was dazu verdienen?

Braucht man ne offizielle professionelle Ausbildung, um ein eigenes Tonstudio zu gründen. Ich erinnere mich an Berichte von ehemaligen Kableträgern und Roadies, ohne große Ausbildungen, die aufeinmal hinter den reglern sassen für große Künstler...

Muss man sich dafür in jeden Fall irgendwo anmelden, irgendwelche Gebühren zahlen etc?

Wenn ich jetzt mit nem Kollegen mein ganzes Equipment zusammen werfe und wir bieten Leuten die Möglichkeit bei uns aufzunehmen - natürlich nicht kostenlos etc. Sind wir dann schon ein Tonstudio und müssen wir, wenn wir das so nebenbei machen, uns irgendwo anmelden oder gar ne Existenzgründung eingehen oder kann man das einfach so machen, ohne irgendwie Streß zu bekommen?

Liebe Grüße

feelium

 

[kai4711]

Also eins nach dem anderen:

Wenn du es drauf hast, kannst du sicherlich ein "Tonstudio" gründen und damit mehr oder weniger erfolgreich arbeiten. Ich glaube aber net, dass du ohne fundierte Ausbildung und nen paar Referenzen weit kommst.

Der zweite Teil ist das Rechtliche: Wenn du Geld verdienst musst du das nactürlich den zuständigen Behörden melden: Sozial-/Rentenversicherung, Steuern etc


Kai

 

[OldWise]

Braucht man bestimmte Voraussetzungen, um ein Tonstudio, als solches bezeichnen zu dürfen?

Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung. Toningenieur ist nicht umsonst ein Beruf den man lernen bzw. studieren muß.

Als nächstes brauchst du auch einen gewissen Kundenkreis. Was nützt es dir wenn du ein supertolles Studio hast und du nur deine eigenen Sachen oder vielleicht mal die Nachbachrin beim Singen aufnimmst. Dann ist das vielleicht toll für dich und hilft dir deine "sozialen" kontakte zu pflegen, hilft dir aber nicht geld zu verdienen.

Kann man sich auch mit einen kleinen Homestudio selbstständig machen bzw. darf man was dazu verdienen?

Kann man, beides. Sobald du aber anfängst in regelmäßigen Abständen Geld zu verdienen mußt du dich dann erstmal beim Steueramt melden. Mußt ja auch Rechnungen schreiben, brauchst ne Steuernummer und und und ...
Spätestens wenn du dann mal genug Geld "nebenberuflich" verdienst um davon leben zu können mußt du ein Gewerbe anmelden.

Braucht man ne offizielle professionelle Ausbildung, um ein eigenes Tonstudio zu gründen. Ich erinnere mich an Berichte von ehemaligen Kableträgern und Roadies, ohne große Ausbildungen, die aufeinmal hinter den reglern sassen für große Künstler...

Das ist nicht zwingend notwendig, schließlich leben wir in einem "freien" Land, aber wie schon vorhin gesagt brauchst du eine Menge Erfahrung. Wann wird nicht einfach Produzent oder Mischer. Dies ist ein sehr langer Weg gepflastert mit Lernen und Fehlschlägen.

Muss man sich dafür in jeden Fall irgendwo anmelden, irgendwelche Gebühren zahlen etc?

Je nachdem wieviel du verdienst, am Anfang erstmal nicht, außer vielleicht beim Finanzamt. Dann später beim Gewerbeamt. Daraus ergeben sich dann natürlich auch Gebühren und Steuern.

Wenn ich jetzt mit nem Kollegen mein ganzes Equipment zusammen werfe und wir bieten Leuten die Möglichkeit bei uns aufzunehmen - natürlich nicht kostenlos etc. Sind wir dann schon ein Tonstudio und müssen wir, wenn wir das so nebenbei machen, uns irgendwo anmelden oder gar ne Existenzgründung eingehen oder kann man das einfach so machen, ohne irgendwie Streß zu bekommen?

Das habe ich nun schon mehrfach ausgeführt.

Zum Abschluß möchte ich noch sagen, dass es bei der momentanen Lage in der Musikbranche absolut ein Fehler wäre, zu versuchen ein prof. Tonstudio zu eröffnen: Denn ersten gibt bereits viele, viele Tonstudios in Dt. die es besser können als du oder ich und zweitens vor dem Bankrott stehen weil die Kunden ausbleiben.

denk mal drüber nach.

lg

 

[EarlGrey]

Hi,

also, Tonstudio ist keine geschützte Bezeichnung. Jeder, der will, kann etwas betreiben, was er Tonstudio nennt. So ähnlich wie bei Heilpraktikern

Ob Du so eine Tätigkeit als Gewerbe anmelden musst, hängt in erster Linie davon ab, ob Du die Absicht hast, auf Dauer mit dieser Tätigkeit Gewinne zu erzielen, also letztlich mehr Einnahmen als Ausgaben zu haben. Wenn DU´s nur just for fun machst und mit ein paar Einnähmchen die Kosten Deines Hobbys etwas abmildern willst, ist es Liebhaberei.

Willst Du dagegen auf Dauer Gewinne erzielen (bis dahin können natürlich erfahrungsgemäß auch mal ein paar Jährchen vergehen), musst Du Dein Gewerbe anmelden. Erkundige Dich beim Gewerbeamt Deiner Stadt oder der Gemeinde. Anmelden geht schnell und kostet ein Taschengeld. Danach kriegste Post vom Finanzamt und Deine Steuernummer und einen laangen Fragebogen. Eventuell meldet sich die Stadt und will wegen Deinem Gewerbe höhere Müllgebühren kassieren.

Beim Gewerbe Tonstudio kann es Dir passieren, dass Du Post von der zuständigen Bauaufsichtsbehörde kriegst, wegen Einhaltung von Schalldämmungsvorschriften oder so.

Gruß Rainer

 

[NULL]

es machen ja immer mehr studios dicht.. das hat den besonderen grund, dass die stücke welche im homerecordingbereich aufgenommen wurden, ziemlich nah an grossen produktionen sind "entsprechendes verständniss vorausgesetzt". *moby, björk, nick cave.. *

also ich hab auch ein semiprof. studio und mache das nebenbei, an wochenenden.. es läuft alles nur über referenzen.. wenn du mal ne gute produktion hast, dann raus damit und werbung machen.. dann kommen die leute automatisch zu dir..

ich habe die erfahrung gemacht, dass spezialisierte studios besser fahren * es geht niemand ins Abyss um techno zu produzieren und niemand zu den pantera records um metal aufzunemen*

dann viel spass.. und sich selber nicht überschätzen..

es interessiert keine sau, ob du was damit verdienst oder nicht.. oder hast du noch nie für nen bekannten z.B. das Auto gewaschen, was weiss ich und dafür geld einkassiert? haste ja wohl keine mehrwertsteuernummer gelöst>

 

[NULL]

Spar Dir die Energie, Samael, der zweifelhafte feelium aka moonkid aka mastering aka schmatzekate aka "ich hab vergessen, meine Medikamente zu nehmen" weilt hier hoffentlich nicht mehr unter uns (längere Geschichte...)

aber in einer Sache hast Du den Punkt unwissentlich getroffen:

und sich selber nicht überschätzen

grüße

marcoman

 

[frankye]

das hat den besonderen grund, dass die stücke welche im homerecordingbereich aufgenommen wurden, ziemlich nah an grossen produktionen sind "entsprechendes verständniss vorausgesetzt". *moby, björk, nick cave.. *

Das sollte man etwas differenzierter betrachten! Der Grund waruim Studios sterben ist ein hausgemachter der MI Branche....Jedem der einen Rechner anschalten kann ist es heute möglich Musik auf seinem PC zu machen und sich "Studio" zu schimpfen. Das hat gute und schlechte Seiten, Homerecording ermöglicht bands überhaupt mal ein Demo zu produzieren, früher brauchte man dafür ne Menge Geld. Auf der anderen Seite wurde der Markt dank behringer und PC technologier von einer grossen Masse wenig oder gar nicht qualifizierter (ich meine mit qualifiziert nicht hier und da ein bisschen recorden und mischen können....sondern es so können, dass es Hand und Fuss hat) "Studiobesitzer" gibt, die mit Dumpingpreisen und Behringer Equipment den professionellen Studios das Leben schwer machten. Das Problem ist nämlich, dass Kunden schnell zufrieden sind wenn es nur halbwegs klingt. Einem Kunden dann klar zu machen, dass man qualifiziert ist und ein professionelles (das Wort wurde ja schon von allen möglichen "Studios" vergewaltigt und hat überhaupt keine Bedeutung mehr) Studio besitzt und dass das dann halt alles mehr kostet ist oftmals ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich habe nichts gegen Homerecording, im Gegenteil, nur muss man mal ganz ehrlich sagen, dass man Homerecording und die Möglichkeiten die es bietet nicht überschätzen darf!
Nur weil Moby und Grönemeyer auf Reason arbeiten, Madonnas Produzent Mirwais mit Minimalequipment das Album "Music" produziert hat heisst es noch lange nicht, dass das nur weil es die Möglichkeiten gibt nun jeder zu Hause kann. Und da liegt auch die grosse Lüge der Industrie begraben, sie erzählt dem Kundenimmer und überall, dass er mit Software nun alles können was nur die grossen können. Am meisten wird da in der Regel das Thema "Mastering" vergewaltigt!

entsprechendes verständniss vorausgesetzt". *moby, björk, nick cave.. *

Yepp Know How that´s it...und was viele dann gerne vergessen ist, all diese Acts lassen dann aber oft in grossen Studios mit 500000$ SSL Konsolen mischen und in ebenso ausgestatteten Mastering Suiten mastern!

und sich selber nicht überschätzen.

Word! (wie man im Neudeutsch so schön sagt )

 

[OldWise]

dem kann ich nur zustimmen

 

[LittleBigMan]

hi!! am besten du schaust mal auf eine musik-uni und sucht dir die dozenten für musik&recht (fakultäten für jazz/popularmusik... bzw. die abteilung für tontechnik, bieten das in der regel an...die sollten dir kompetente auskunft geben können. lg little