Dynamic Range - wer hat schon mal davon gehört?

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MartyK

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Hallo,

ich bin gerade auf folgende Homepage gestoßen: http://www.dynamicrange.de/. Auszug aus der Rubrik "Unser Ziel":

Die Pleasurize Music Foundation hat im Januar 2009 ihre Arbeit aufgenommen und ist eine Nonprofit Organisation (in Gründung).
Unser Ziel ist die qualitative (klangliche) Aufwertung von Musik in ihren unterschiedlichen Formaten. Hierzu gehören Tonträger aller Art ebenso wie Radiowiedergabe und Datenreduktionsverfahren wie mp3.
Nur Musik, die auch ein positives Hörerlebnis bietet, ist ihren Preis wert. Wir stärken mit dieser Aufwertung den Wert der Musik im kreativen Schöpfungsprozess in der „Nahrungskette“ der Musikindustrie.
Ziel ist, die Bereitschaft zu erhöhen, für Musik gerne Geld auszugeben und so für alle kreativen Beteiligten des Entstehungsprozesses von Musik einen gesünderen Nährboden zu schaffen.
Es ist in unseren Augen nicht verwunderlich, dass Musikfans die Bereitschaft verlieren, Musik legal zu erwerben, wenn aktuelle Veröffentlichungen so gnadenlos überkomprimiert sind, dass selbst der größte Fan abschaltet. Bei den Red Hot Chili Peppers (z.B. Stadium Arcadium) ist auf der [g=420]CD[/g] die natürliche [g=4]Dynamik[/g] der Band nicht mehr zu hören, während die tolle Drum-Performance des Garbage Schlagzeugers völlig verzerrt zu hören ist (Bleed Like Me). Madonna (Hard Candy) macht agressiv und führt auf Disko-Anlagen zu Verzerrungen. Bei Metallica (Death Magnetic) bleibt die Aussteuerungs-Nadel gleich permanent im roten Bereich!
Das Gleiche geschieht mit dem vermeintlichen Qualitätskriterium Surround. Neun von zehn mit Surround ausgezeichnete Veröffentlichungen klingen schlechter als der originale Stereomix oder sind billige Upmixe mit Surround-Simulation – keine Voraussetzung, dem Musik-Hörer ein neues High-Resolution-Format auf Blu-ray-Basis anzubieten.

Was sagt ihr dazu? Ich finde das Ziel erstrebenswert. Aber die Absicht, Musik legal zu erwerben, hängt meiner Ansicht nach wohl eher weniger davon ab, ob sie überkomprimiert ist.

Es gibt sogar ein [g=8]Plugin[/g] (DYNAMIC RANGE METER), das die einer Aufnahme innewohnende [g=4]Dynamik[/g] in ganzzahligen Werten anzeigt.
 
alter hut. gibt bereits threads darüber hier...
 
Oh. Ich habe in der Suche extra "Dynamic Range" geschrieben und nichts gefunden. Sonst hätte ich keinen neuen Thread eröffnet.
 
Ähm jaaaa...toller Text, aber ich kann die Aussage der Damen und Herren die dafür verantwortlich sind nicht ganz rausfiltern.
Da wird von "Aufwertung" von Musik geredet, aber in keinem Wort erklärt wie das von statten gehen soll. Soll ich morgen, nachdem ich beim Bäcker war, noch kurz vor der Arbeit bei BMG oder Universal Music vorbeigehen und da mal auf den Tisch kloppen?!?
Letztlich wird das wahrscheinlich verlaufen, wie mit den ganzen ach so löblichen Bestrebungen á la Greenpeace: Hört sich ganz nett an und jeder findet's auch irgendwie gut, trotzdem macht keiner mit und es wird eh von irgendwelchen Marktmechanismen überrollt.


Schöne Grüße,

digital dominion
 
Hochgesteckte Ziele für ein nobles Unterfangen!

Ich frage mich, ob die 0815-Radiohörer da draußen überhaupt zu "Entlautifizieren" sind; wenn Musik in den letzten Jahrzehnten ein Prädikat verdient hat, dann das der kommerziellen Hintergrundberieselung.

Genau aus diesem Grund haben die Produzenten erst diesen kranken Lautheitsmist fabriziert: wer überhaupt noch Aufmerksamkeit erheischen wollte, musste sich gegenüber den anderen Mixen durchsetzen. Also schön lautdreschen das Ganze; in irgendeinem Gehörgang wird's schon hängenbleiben.

Hab Metallicas Death Magnetic zu Weihnachten geschenkt bekommen; der Hörgenuß wurde durch unmögliche Übersteuerungen schwer getrübt. Und die Enttäuschung darüber, dass man es offensichtlich für weniger nötig erachtet, dem Kunstwerk als solchem einen würdigen Rahmen (sprich einen klaren, atmenden, lebendigen Mix) zu verpassen, sondern einem mehr als fragwürdigen Trend folgt: für mich kommt das ein bisschen so rüber, als würde man Bilder in einem Kunstmuseum hinter Milchglasscheiben ausstellen.

Was den legalen Erwerb von Musik angeht: ich glaube, da setzten die Jungs aufs falsche Pferd. Qualität war hier noch nie ein Kriterium, wie ist es denn sonst zu erklären, dass Leute auf MusicLoas o.ä. auch noch Geld bezahlen, für beschissenste MP3s, die mit einer himmelschreiend schlechten Bitrate angepriesen werden?

Der Dynamic Range Meter tät mich echt interessieren. Aber den gibt's ja scheint's noch net...
 
@SNAFU:
Bzgl. Musicload findest du 256 kbit/s schlecht? Selbst 160 kbit/s sind für "normale" Musik mehr als ausreichend, wie auch ein Blind-Hörtest der c't vor Jahren hinreichend belegte.

Das [g=8]Plugin[/g] soll im Februar fertig sein.
 
Bei den genannten Acts hat die mangelnde [g=4]Dynamik[/g] aber nicht nur mit der Lautheit zu tun. Wenn man nichts (mehr) zu sagen hat, muss man halt rumbrüllen. :D Andererseits: auch bei einem guten Stück wirst du im Direktvergleich nicht nur beim Staubsaugen spontan oft das lautere bevorzugen. :)
 
Passt nur so halb dazu aber ich hab hier gerade den Fernseher an. Da läuft ein Sender der seit einem halben Jahr so laut sendet dass es clippt. Bei der Eigenwerbung sogar im Sekundentakt.
Scheint keinen Menschen zu stören.
 
Ottonormal-verbraucher kauft doch nicht mehr Musik, weil sie weniger überkomprimiert ist! Das interessiert doch keine Sau. Es wird höchstens bemerkt, wenn ein Stück plötzlich viel "leiser" ist als alle anderen und das vielleicht noch eher als schlecht empfunden. Is leider so.
 
@IGoA: äh - ja, genau, meine Rede :-D
@MartyK: ich exportiere mp3's immer mit 320kbit. Ab da klingen die Cymbals und Crashbecken nicht mehr so schrill und klingelnd. Was den Blind-Hörtest betrifft: wieviele Musiker waren da anwesend? Also meine Freunde sagen auch immer: wie, du hörst das? Jedenfalls: unter 320kbit nerven mich mp3-Dateien einfach...aber das is n' anderes Thema ;-)

Andererseits: auch bei einem guten Stück wirst du im Direktvergleich nicht nur beim Staubsaugen spontan oft das lautere bevorzugen.
Den Punkt finde ich interessant: sind das unsere von der Industrie aufoptruierte Hörgewohnheiten oder die Wahrnehmung unseres Gehirns, so nach dem Motto: davon bekomm ich mehr mit, also muss es besser sein!?
 
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