Drumtuning am Resonanz-Ton des Kessels mit WAVELAB und MESSMIC

[elioti235]

Hi,

von einem Bekannten hab ich ab heute für eine Woche ein MessMic und WaveLap (auf Laptop) zur Verfügung gestellt bekommen. Nun möchte ich damit

1. den ResonazTon ("Ton-Bereich"?!) der Kessel bestimmen

2. die neuen Felle an diesen ResonanzTon "anstimmen"

Hat hier schon jemand Erfahrungen gemacht???

Ich habe es dieses WE schon einmal kurz ausprobiert und bin dabei folgendermaßen Vorgegagen: Mic an Kessel gestellt - mit "Wollknüppel" den Kessel angeschlagen - RECORD - dann Frequenzanalyse. Da ich mich nicht wirklich mit WaveLab auskenne und dem Verfahren, frage ich mich an welche Werte (Hz, Ton) soll ich mich richten und welchen Bereich des aufgenommen "Hits" muss ich analysieren?

Ob die Felle High- oder Low-Pitch gestimmt sind ist mir erstmal egal - hauptsache ich bekomme die Felle und Kessel überhaupt in eine ungefähr "gleiche" Richtung...

Danke für eure Hilfe !

 

[tagwohl2]

hahah

zum glück hast du seit geburt 2 ohren. an was es dir fehlt ist erfahrung und einfach mal zuschauen.

das einfachste ist, du gehst zu nem guten drummer oder drumleher, nimmst ein paar stunden (DRUMTUNING) und gut is.

version 2:
du kaufst dir einen extrem coolen drehmoment-schlüssel.. wie sowas hier:
http://www.music-town.de/cgi-bin/mt...nk&artnr=11.108.00030&order=&wkid=62123918871

damit hast du bereits 50% weniger probleme.

cheers

 

[elioti235]

8) - KRASS - den Stimmschlüssel kann ich noch nicht... *beeindrucktichbin*

Äääh... ja - aber vllt hat ja noch jemand anderes ne Idee zu dem Thema... ?!?!

 

[tagwohl2]

gutes drum und guter drummer hilft auch

ich nehme einfach mal an du willst mich aufn arm nehmen wegen dem schlüssel

cheers

 

[elioti235]

aufn arm? ... musst du?

Guter drummer + "gute" Drumms sind vorhanden! Perfektionismus übrigens auch

 

[elioti235]

pushit

 

[Maveshaker]

Hi!

Im Prinzip kann man dabei genauso vorgehen, wie es ein PA Techniker macht. Du nimmst Tommschläge auf, dann nimmst Du einen guten EQ, stellst bei einem [g=43]Filter[/g] eine Glockencharakteristik ein, schiebst die Frequenz ganz nach links oder rechts, hebst maximal an und schiebst dann den [g=43]Filter[/g] langsam zur gegenüberliegenden Seite. Dabei auf die Übersteuerung hören. Wenn Du die Resonanzfrequenz gefunden hast (Bereich 250Hz) dann zerrt es sehr stark. Physikalisch vollkommen logisch. Dann senkst Du genau diese [g=349]Frequenz[/g] schmalbandig stark ab, und Du wirst Dich wundern, wie gut die Toms plötzlich klingen....

Probiers mal. Messenb braucht man das nicht. Erfahrung..... die machts..

Grüße

Jens

 

[elioti235]

Hi, sorry - so ganz kann ich nicht verstehen was du meinst... Es geht mir nicht ums recorden sonder erstmal um den "Natur"-Sound... Das mit dem EQ versteh ich - so bekomme ich dann die Reso-Frq des Kessels raus... aber wie passe ich die Felle dann an die Kessel an? Und ist den Fequenz-Analyse mit WaveLab dann nicht einfacher und genauer?

Es muss doch ne Möglichkeit geben hier mit der Combi (Mic+WaveLab) zu arbeiten !?! Und es eilt... ich habs doch nur noch bis zum WE...

HILFE !!!

 

[Maveshaker]

Hi!

Ich glaube nicht, dass das Sinn macht, was Du da vor hast. Ein Kessel hat von Natur aus eine Resonanz, welche durch das Aufgespannte Fell mit angeregt wird. Da das Fell selbst deutlich leichter ist, ist die Eigenresonanz des Felles eher zu vernachlässigen und Du wirst es mit Sicherheit nicht schaffen die Resonanz des Kessel mit einer Fellabstimmung weg zu bekommen. Das ist in dieser Konstellation physikalisch einfach nicht möglich. Es ist sicherlich möglich Resonanzen durch eine Schwingungsüberlagerung (Interferenz) zu eliminieren, das ist aber nur dann möglich, wenn das Fell das gleiche Gewicht bzw. Trägheit hat, wie der Kessel (intensität der Schwingung). Dann müsste das Fell die gleiche Resonanz haben wie der Kessel, weiterhin müsste dann dass Fell die Schwingung des Kessels invers überlagern. Mhh... die frage ist, ob dann überhaupt noch was Klingen würde....

Was ich Dir für einen guten Schlagzeugsound empfehlen kann ist, die Kessel immer im Grundton zu stimmen. Das heißt, Du spannst das Fell locker gleichmäßig auf, dann setzt Du in die Mitte des Fells Deine Faust auf und drückst senkrecht kräftig drauf. Es folgt eine Wellenbildung des Fells. Dann ziehst Du die Spannschrauben über kreuz an, solange, bis die Wellen gerade eben verschwunden sind. Diese Anwendung führst Du für Schlag und Resofell durch. Dann kannst Du experimentieren. Resofell stärker spannen als das Schlagfell oder umgekehrt, oder beide gleich.... wie Du magst. Du kannst aber auch den Grundton halten.

Achja, und nochwas. Verschiedene Fellsorten ändern nicht den Grundton oder die eigentliche Hauptfrequenz der Trommel.... es werden lediglich andere Obertöne hinzugefügt wodurch der Klangcharakter beeinflusst wird...

Grüße

Jens

 

[elioti235]

okay... ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden... aber danke für die lange Ausführung !!! (Es macht sich wenigtens jemand Gedanken )

Ich habe es bis jetzt immer so gelernt das jeder Kessel seinen eigenen Tonbereich (Resonanz) mit sich bringt. An diese Resonanz werden dann die Felle angestimmt (Low oder High). Mir geht es jetzt darum 1. den ResonanzTon des Kessels so genau wie möglich zu bestimmen und daran 2. die Felle anzupassen. Ich will die Resonanz des Kessels ja nicht elimiert haben - sondern nutzen!
Nach Gehör, find ich, ist das immer sonne Sache - man braucht viel Selbstbewußtsein (wers schonmal gemacht hat, weiß vllt was ich meine...?!?)

Maveshaker schrieb:
...Dann ziehst Du die Spannschrauben über kreuz an, solange, bis die Wellen gerade eben verschwunden sind...

... kann ich mich echt nach diese "Wellenbildung" richten ?

Gruß Tobi

 

[Maveshaker]

Naja, das mit der Wellenbildung hat mir mein damaliger Schlagzeuglehrer so beigebracht... ist aber nicht ganz leicht. Man muss das schon ein paar mal machen ums auch hinzubekommen.

Ich habe mir früher auch immer ne Menge Gedanken darüber gemacht, aber letztlich ist das alles nicht ganz so leicht wie Du Dir das vorstellst. Beispiel: Die Reference Serie von Pearl. Die verwenden für unterschiedliche Kesselgrößen unterschiedliches Holz um das Schwingungsverhalten auszugleichen. Und wenn Du ein solches Set mal gestimmt hast... also in dieser Preisklasse, wirst Du Dich wundern, wie schnell man ohne großen Aufwand einen wahnsinns Sound hinbekommst. Letztlich sind bei höherwertigen Sets sogar die Grundtöne in die Kessel geschrieben (Pearl Masters,...) Aber sonst ist das alles noch von sehr vielen Dingen abhängig....

Grüße

Jens

 

[enginEAR]

elioti235 schrieb:
aufn arm? ... musst du?

Guter drummer + "gute" Drumms sind vorhanden! Perfektionismus übrigens auch

Ich habe das Gefühl das der vorhandene Perfektionismus ein wenig den falschen Weg eingeschlagen hat und Dir im Weg steht. Ein guter Drummer sollte auch seine Drums ohne Wavelab oder so einen Spökes tunen können. Darüberhinaus gibt es auch noch sowas wie eine Rhythm Watch von TAMA...

 

[elioti235]

...aber gehen müsste es doch schon irgendwie (mit WaveLab und MessMic) oder ???

 

[crisotop]

du kaufst dir einen extrem coolen drehmoment-schlüssel.. wie sowas hier:

dadurch daß die stimmschrauben nie gleichmäßig laufen, gerade bei tief gestimmten (= lockeren Schrauben) kessel funktionieren diese drehmomentschlüssel so gut wie gar nicht.

eher noch zu der tama tension watch greifen...

lg, christoph

 

[Maveshaker]

mmhhh,

ich glaube letztlich sollte Musik auch Musik bleiben, sowie auch die Instrumente als solche zu behandeln sein sollten. Also möglich ist das sicherlich, aber "Fehler" sind nicht immer schlecht.

Die Tama Tesion Watch funktioniert auch nur eingeschränkt, da, wenn Du es so genau haben willst, die Fellspannung einfach nicht überall gleich sein kann. Das strebt man mit der Tension Watch aber an.

Grüße

Jens

 

[frankye]

Dabei auf die Übersteuerung hören. Wenn Du die Resonanzfrequenz gefunden hast (Bereich 250Hz) dann zerrt es sehr stark.

Völliger Unfug! Die Resonanzfrequenz ist bei jeder Tom anders!

 

[Maveshaker]

Naja, völliger Unfug ist das nicht! Ich schrieb auch was von einem Frequenzbereich von 250Hz. Und in der Regel passt das ganz gut. Ich habe noch nie eine Tom gehabt, bei der Die Hauptsächliche Resonanzfrequenz weiter als 100Hz (nach oben) abgewichen ist. mit +/- 50Hz kommt man fast immer hin.

Grüße

Jens

 

[crisotop]

Die Tama Tesion Watch funktioniert auch nur eingeschränkt, da, wenn Du es so genau haben willst, die Fellspannung einfach nicht überall gleich sein kann. Das strebt man mit der Tension Watch aber an.

bitte details - die fellspannung sollte doch bei üblich/sauberer stimmung bei jeder stimmschraube ähnlich sein?

lg, christoph

 

[FIXXXER]

gehts um drumtuning?

wenn ja wäre vielleicht das hie rinteressant:

CUBEAUDIO: schlagzeug stimmen


mfg
Torn

 

[SharkeyO]

Diese Diskussion ist ja geradezu wahnwitzig.

Wir können froh sein, dass keine Amerikaner diesen Thread gelesen haben. Typisch deutsch: Mit Messmikro und Software Resonanzen bestimmen. Das ist ziemlich PFUI.

Bessere Idee. Besucht einschlägige Schlagzeugforen und lest mehr Fachzeitschriften. In der Sticks gab es jetzt ne zeitlang eine riesen Drumrecording-Clinic, wo unter anderem intensiv auf Tuning und vorallem songdienliches Tuning eingegangen wird.

Der beste Klang eines Instrumentes (zumindest ist das bei Trommeln so) liegt nicht immer unmittelbar am Resonanzzenit. Viel interessanter ist es doch, über die verschiedenen Möglichkeiten der Stimmung ein Instrument zu schaffen, was songdienlich eingesetzt werden kann. Versucht Obertöne rauszulocken, welche auf den Track passen. Nicht selten ist die eigentliche Resonanz des Kessels störend. Jedes Schlaginstrument bietet eine Unmenge an interessanten Sounds und "Tönen". Der Resonanzpunkt einer guten Trommel ist ein breiter Resonanzrange, der viele verschiedene Abstufungen zulässt.

Also weg mit dem Messmikrofon und fangt an in Musik zu denken. Stimmt das Set nach Gehör und passt es an eure Soundvorstellungen an, nicht an die einer Software.

Nichts für ungut!

Eddie