Der Musiker (spielen ist besser als reden)

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Spielen ist besser als reden*

1.
Ich komme aus dem Nebel. Was war - und war nicht wahr?
Bin auf der Flucht vor Jedem, riech überall Gefahr.
Hab gelernt zu lügen, von Mama und Papa
Immer ein' Pfeil im Köcher, pure Energie und Charme.

Bridge
Bin auf der Flucht in Uniform
mal Jekyll und mal Hide
Pass in jede brave Norm
bin jederzeit bereit

Refrain
spielen ist besser als reden
Worte gehen immer daneben
spielen ist besser als reden

2.
Ich könnte alles hassen, fühl mich kriminell,
gesteh' ich nachts den Tasten und isses morgens hell,
hör ich mir bis zum Mittag mein Geständnis an.
Kein Mensch kann mich enttarnen - ich weide mich daran.

Bridge
Wer will mich schon verklagen
für Sinn der nichts benennt
Die schönsten Grooves verraten
nicht was in mir brennt

Refrain
spielen ist besser als reden
Worte gehen immer daneben
spielen ist besser als reden

MELODISCHER CHORUS

Bridge
Mein schöner Ton umschmeichelt dich
hört sich tröstlich an,
grad wenn ein Schweinehund wie ich
so menschlich tönen kann

Refrain
spielen ist besser als reden
Worte gehen immer daneben
spielen ist besser als reden

Schluß
Ich komme aus dem Nebel, ich fühl mich kriminell
Gesteh ich nachts den Tasten, und morgens isses hell
morgens isses hell
morgens isses hell

* Titel und Refrain geändert am 15.8.2018
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Filou und glitschig wie ein Aal, der Musiker. Nur die Kanne will mir nicht so richtig ins Bild passen. Irgendwie zu 20. Jahrhundert ;)
 
nicht klitschig - nur komplex denkend. Oft Produzent.
 
Ich meinte mit "glitschig" nur "schwer [in Worten] zu fassen", dafür ist er ja Musiker. Okay, jetzt verstehe ich den Text besser.
 
Ja, das ist schon ein Problem: Wie kann man einem Musiker begreiflich machen, was man von seiner Arbeit hält? Der Musiker darf sagen:" Sorry, ich kapier den Text nicht, der Text ist voller Klischees, der Text ist mir zu anspruchsvoll..." Sag ihm mal das Gleiche...sofort isser beleidigt! Komponisten ändern in der Regel nur, wenn die großen Labels das wünschen. Aber der Texter darf rotieren wie ein Ventilator.

Und da packt mich manchmal im Morgengrauen die Wut :D

Ich habe soviel Jahre fragwürdiger Diskussionen und dicken Hals bezüglich diese ungleichen Zusammenarbeit...hinter mir :-(...

Schreib ich natürlich nur, um vielleicht noch etwas Schwung in diesen Faden zu bringen.. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Siehste, Teestunde hat mir schon mal spontan gedankt. Verstehe ich voll!!! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Grinsen läßt tief blicken. Hm... mal etwas ernster:

Fast alle Komponisten achten nur auf die Sangbarkeit eines Textes. Schreib ihnen zur selben Musik einen traurigen UND einen lustigen Text.- und sie nehmen.... den, der sich besser singen läßt. Als hätten sie bei ihrer Komposition keine persönliche Gefühle gehabt, sondern nur Tonhöhen, Tonlängen, Tonröume oder Tonklänge... ;-)
 
ich dachte das ist ein rap, bis dann strophenmäßig irgendwann der melodischer rap kommt .

außer dieses charme im köcher .....kurz darauf - das dacht ich , ist irgendein werbesloganschnipsel aus den 70igern (pure energie und charme)
 
Rapzeilen schreibe ich in Bars, also als Langzeilen.

Stimmt, diese Zeile klingt nach Slogan. Musikerspeech aber auch. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Als hätten sie bei ihrer Komposition keine persönliche Gefühle gehabt, sondern nur Tonhöhen, Tonlängen, Tonröume oder Tonklänge..
Ich kenne ja nur ein paar Hobbykomponisten hier. Sie sind auf ihre Weise eben auch nicht anders als die Texter. Wieso auch! Das Gefühl stellt sich erst viel viel später ein, wenn sie wieder Abstand haben zu ihrem Werk. Das ist doch bei uns auch nicht anders. :)
 
Klar habe ich mich an einige Vertonungen meiner Texte gewöhnt... wenn sie letztlich erfolgreich waren. Aber waren die Vertonungen sensibel, oder profitierte der Text "nur" generell von der
(berechtigten) Beliebtheitheit des Künstler? :schulterzuck:

Fakt ist, dass viele Sänger ihr Image betextet haben wollen. Ein Image, welches ihnen gerade Texter erst geschrieben haben. Mir fällt ein Sänger ein, der vorwiegend Balladen in Moll schreibt. Was nicht so auffällt, weil ich optimistische und teils witzige Zeilen drauf schrieb. ;-)

Hingegen gewöhnte ich mir ab, mich von ihm vertonen zu lassen. Es klang immer alles einen touch zu traurig in meinen Ohren.
 
Es klang immer alles einen touch zu traurig in meinen Ohren.
Das ist interessant. Mir geht es - in weitaus bescheideneren Verhältnissen - ähnlich. Ich staune manchmal, wie traurig der Text auf den Komponisten gewirkt haben muss. Allerdings gefällt mir die Melancholie, die dann "hineinkomponiert" wird. :)
 
Mir gefallen besonders zartbittere Geschichten, wo einem das abgerungene Lachen gleich wieder im Hals stecken bleibt. Komponisten, die so etwas in meine Texte reinkomponieren können oder wenigsten aus ihnen herauslesen, fresse ich aus der Hand! ;-)
 
Ich möchte niemals "nur traurig" verstanden werden. Auch während einer Beerdigung ereignen sich viele komische Sachen, über die man sich im Stillen wundert oder gar kurz lächeln muß. Auch der Rücken einer schöner Stationsärztin am Nachbarbett kann entzücken, obwohl sie mir soeben eine ernste Diagnose erstellte usw.

Die wenigen Momente, wo ich JEDE Lebensfreude verliere, können mich nicht kompetent repräsentieren. ;-)
 

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