DAW mit objektbasiertem Editing (Ergänzung zu SAM)

[mjmueller]

Hallo Leute
Da ich nur einige DAWs bisher kennengelernt habe, will ich doch mal in die Runde fragen.
Ich suche eine Ergänzung zu SAM, in der auch objektbasiertes Arbeiten möglich ist. Zu einer DAW besteht ja fast schon eine innige Beziehung, von daher will ich SAM nicht wirklich den Laufpass geben, aber die Einbindung von einigen VSTis ist mitunter nervig. Andererseits, sich in eine neue DAW reinfuchsen ... würde mich jetzt auch eher nerven.
Insbesondere mit dem EastWest-Player habe ich suuupernervige Störungen manchmal ... das macht mich wahnsinnnig Aber ich liebe die VSTis
Jetzt würde ich gerne mal wissen, ob jemand was zu dem EastWest-Player in anderen DAWs sagen kann, also wo der problemlos läuft?
Auf Win10.
Oder überhaupt eine DAW, die mit VST3 keine Probleme hat.

 

[Astronautenkost]

Ich hatte mit Speakerphone ständig Problem bei Samplitude. Deshalb bin ich zum Jahreswechsel auf Cubase LE 10.5 umgestiegen. Nach fast 20 Jahren ist mir das nicht leicht gefallen. Mein Rechner arbeitet auf Win10.

 

[notebynote]

Und was genau bedeutet objektbasiertes Editing?

 

[whitealbum]

VSTi's und dann noch Automation hat in SAM ProX3 bei mir nie richtig funktioniert.
Ganz zu schweigen von VST3 Effekten.

Auf Windows 10 ist hier Cubase 10.5 vollkommen problemlos, klar es gibt Effekt-Plugins die machen manchmal Probleme, das liegt aber sehr oft an der Programmierung der Plugins.

EastWest Player habe ich leider nicht, mich würde aber wundern wenn es da Probleme mit Cubase gäbe.
Bei mir laufen Tonnen andere VSTis problemlos, Kontakt, VSL, IKM Sampletank, VB3-II, Blue 3, EZDrummer, EZKeys, Addictive Drums 1+2, Waves Synth, Pianos etc., ARIA-Player, GForce, Cakewalk Dimension + Rapture, GPO 5, UVI, AAS, u-he, SONiVOX und alle Steinberg VSTis

Vor allem VST3 funktioniert hier durchgängig.

Objektbasiertes Editing funktioniert in Cubase mittlerweile mit DOP (Direct Offline Processing) auch sehr gut (Gain, Normalisieren, Umkehr, Effekte auf das ausgewählte Event, auch mehrere Bearbeitungsschritte hintereinander wie auch Effekte etc.)

Hier eine Übersicht was DOP bei Cubase kann:

https://steinberg.help/cubase_pro/v...g/direct_offline_processing_c.html?hl=offline

Wenn Du etwas runterscrollst erscheint links im Helpmenü:

Da kannst Du dann weitere Infos bekommen.
Mir reicht das vollkommen in Sachen objektbasiertes Bearbeiten.

Vielleicht ein simples Beispiel:
Wenn ich Audiofiles zugesendet bekommen, bspw. Mikrofonvergleiche, dann sind die leider oft nicht gleich gepegelt.
Ich ziehe alles in Cubase rein, markiere alle Events und normalisiere dann mit DOP auf -7dB Peak oder -23dB Durchschnittspegel, et voila die Files sind angepasst.
Wie auch in Samplitude ist das natürlich non-destruktiv, alles ist rückgängig zu machen.

Auch bei eigenen Aufnahmen der Lead Vocals bspw. schneide ich den Take in ein paar Events, um dann den Pegel relativ leicht anzugleichen wie oben beschrieben.
Dann gehe ich erst an die Bearbeitung in Sachen Kompression, Volumeautomation muss ich so viel gröber machen, und nicht millimetergenau

 

[djdeveloper]

WTF is SAM??

 

[whitealbum]

Samplitude

 

[suboptional]

Bin (hauptsächlich) Reaper Nutzer aber hatte mir SAM vor einiger Zeit mal intensiver angeschaut.
Ich glaube fast alles was in SAM via object editor möglich ist geht in Reaper auch (inkl. object FX, Reaper = take FX, die auch automatisert werden können).
Was fehlt (z. Zt.) sind die object aux sends (die hätte ich auch gern).
Den EastWest player nutze ich aber nicht, kann also nix dazu sagen wie der in Reaper läuft.
Aber VST3 allgemein läuft (für mich) gut.
Das ist quasi Reaper's Equivalent zum object editor:

 

[jet2]

bei reaper sind ebenfalls eine ganze reihe von funktionen non-destruktiv.
entspricht dem direct offline processing.

 

[cauerpower]

Objektbasiertes Editing funktioniert in Cubase mittlerweile mit DOP (Direct Offline Processing) auch sehr gut

Äh, naja, der Workflow ist schon anders - da jede Änderung direkt ins File gerechnet wird, dauert es schon mal, bis man den Effekt abhören kann (vor allem bei längeren Files - bei kleinen Snippets gehts noch), das nervt vor allem bei der Feinjustierung der Einstellung:
Regler drehen - warten - abhören - wieder Regler drehen... usw.

...und Automation geht auch nicht, was leider gerade bei Objektbasierten Effekten sinnvoll wäre:
Irgendeinen Effekt kurz ein- und wieder ausfaden

im Prinzip nutze ich es genau deshalb so gut wie nie

 

[whitealbum]

@cauerpower
Ja, das ist richtig mit dem Reinrechnen, allerdings stört mich das nicht wirklich im Workflow, weil ich eh kürzere Events nutze. Das geht bei mir ratzfatz.

Objektbasierte Effekte hatte ich bei Sam schon relativ wenig genutzt, nur bei wirklich eher Sound Design Sachen.
Das lag eher an meinem Workflow, wenn ich später mir das Projekt nochmal lade, und ich vor lauter Spur und dann noch objektbasierten Effekte nicht mehr so recht den Überblick habe, da entscheide ich mich eher für spurbasierte Effekte wie Spurautomation.
Aber das ist natürlich eine Sache des eigenen Workflows.

 

[mjmueller]

Hallo und besten Dank!

Und was genau bedeutet objektbasiertes Editing?

Whitealbum hat es schon in seinem Beitrag oben geschrieben: Einen Take oder einzelne, zerschnittene Teile davon, unabhängig vom Rest mit Effekten belegen, Automation, auch pannen. Das geht in SAM (=Samplitude) mit Audiomaterial sehr einfach (Doppelklick auf das Objekt und dann hast Du im Grunde die Slots wie im Mixer vor Dir). Im Grunde funktioniert das auch mit MIDI-Material.

Vielleicht sollte ich mich mal mit Cubase beschäftigen. Ich habe noch eine ältere Version hier aus einem KEY-Heft. Kann ich da günstig upgraden? Aber braucht Cubase nicht so einen Dongle?
Vor einigen Jahren hatte ich mich auch mal kurz mit StudioOne beschäftigt. Weiß aber gar nicht mehr, wie da der Workflow war.

 

[whitealbum]

DOP (Direct Offline Processing) gibt es leider nur in der Pro Version.

Man kann von der sogenannten LE Version aus den Heften günstiger upgraden, ggf. ist ein Summer Sale aber günstiger.
Cubase Pro nutzt den eLicenser Dongle, den bspw. auch VSL nutzt (heißt bei denen ViennaKEy, ist aber das Gleiche).

Was in Cubase damit alles gemacht werden kann, neben der Steinberg.help Seite, auch entsprechende Tutorials im Netz anschauen.

Wie cauerpower schon angesprochen hat, ist zum Einen die Umsetzung in Cubase eine andere und auch nicht so komplett wie in SAM.
Sprich, bspw. objektbezogene Automation und pannen geht damit nicht.
Diese Punkte macht man in der Spur.

 

[Can]

In Studio One ist sehr vieles von Anfang an objektbasiert und damit nicht destruktiv. So gibt es für Audio-Events Event-Effekte, die nur für ein Event pro Spur gelten. Auch Dinge wie Transposition, Tuning, Normalisierung, Fades sind quasi Objekt-Attribute, oder bei MIDI-Events Velocity-Offsets, Quantizierung, Skala.

Nicht gelten tut es für MIDI-Editierungs-Aktionen wie Noten spiegeln, Noten-Längen, Loopen Parts und sowas. Manche Dinge lassen sich durch Objekt-Attribute nachbauen, manche nicht.

 

[mjmueller]

In Studio One ist sehr vieles von Anfang an objektbasiert und damit nicht destruktiv.

Weißt Du, ob das auch für die Testversion bzw. die kostenlose Version (Prime heisst die glaube ich) gilt?
Zum Antesten wäre das ja prima.

 

[Can]

Für die Testversion ja, also antesten ist kein Problem. In der kostenlosen Prime stehen die Event-FX leider nicht zur Verfügung. Der Rest schon soweit ich das im Kopf habe.

 

[Kassette]

Weiss nicht genau, wie das mit Lizenzübertragung läuft bei S1. Sonst könnte ich dir meine Vollversion anbieten, die liegt hier als Dauerparker auf der Platte. Bei Interesse PM