Hi Nev!
Hat etwas gedauert, aber jetzt komme ich zum Millenia zurück:
Zuerst einmal: Das Ding macht Spaß!
Der Origin ist mein einziger High-End-Preamp. Für Gitarren verwende ich noch (manchmal) einen Focusrite Twintrak. Also stellte sich die Frage, ob's etwas mit Röhren sein sollte (Universal Audio) oder etwas mit Ausgangsübertrager (Neve-ähnliche Geräte) oder doch diskret mit Transistoren. Ich war kurz davor mir einen UA oder einen ISA 430 zu kaufen und konnte mich zwischen diesen 2 extrem unterschiedlichen Geräten nicht entscheiden, bis mir ein hier bekannter Tontechniker von Origin erzählte.
Wie gesagt, ich kann beim Preamp und beim Aufholverstärker für den EQ und Compressor jeweils zwischen Röhre und Transistor umschalten. Die Unterschiede reichen (je nach Signalquelle) von kaum/nicht wahrnehmbar bis hin zu recht extrem.
Das Zuschalten des Transformers bringt eine Stimme oder ein Akustikgitarren- oder Mandolinensolo eindeutig weiter nach vorne im Mix.
Ich kann noch nicht so eindeutig zuordnen, welche Einstellung ich für welche Signale verwende, da brauche ich noch etwas Erfahrung. Ich brauche halt 2-3 Minuten vor der Aufnahme, um das Auszutesten, oder mache 2 takes davon. Dann ist es recht schnell klar.
Jedenfalls verstehe ich jetzt besser, warum Studios verschiedenste preamps auf Lager haben. Den meisten (nicht allen!) Stimmen tut die Röhreneinstellung gut, klaren akustischen Instrumenten eindeutig die Solid State Einstellung (Transistor). Transformer ein/aus je nach Song.
Der 4-Band EQ ist für mich eine Sensation - ich habe bisher noch keinen EQ gehört, der so gut klingt. Die 2 Mittenbänder sind vollparametrisch, die Bässe und Hähen haben jeweils 6 anwählbare Frequenzen und sind in ihrer Wirkungsweise umschaltbar zwischen shelving mit 6 dB/Oktave und peak mit einem Q von 1,0.
Den Compressor verwende ich hauptsächlich bei Stimmen um die [g=4]Dynamik[/g] etwas headroom-verträglicher zumachen. Besonders bei der Sängerin meiner eigenen Band (die kann laut werden!!!). Dabei komprimiere ich allerdings nur leicht.
Für diese Möglichkeiten bräuchte zumindest ich einen transformerlosen Transistor preamp, einen mit Transformer. Es machen nämlich alle 3 Gerätetypen durchaus Sinn.
Das [g=105]gain[/g] der preamps mit 50 dB (solid state und 40 dB Röhre ist nicht alzuviel, reicht aber. Man kann über den master level noch einmal 10 dB dazugewinnen.
Auf der Millenia Homepage findest Du weiter Informationen - sieh Dir einmal die Referenzliste an! Auch das manual kannst Du dort herunterladen.
http://www.mil-media.com/index.shtml
In diesem thread wurde auch über Mikrofone geschrieben. Eines stimmt: je besser der preamp umso deutlicher hört man den Unterwschied zwischen den einzelnen Mikros. Allerdings holt er aus jedem Mikro auch das Beste heraus. Es stimmt tatsächlich, daß auf einigen sehr professionellen CDs auch ein SM 57 als Gesangsmikro zu hören ist. Für mich hat es allerdings nicht so gut gepaßt.
Vergangenes Wochenende habe ich Gesang mit einem Neumann M-147 aufgenommen, das war toll. Mein C414 TL-II hat bei den männlichen Sängern lange nicht das Ergebnis gebracht, dafür ist es auf akustischen Saiteninstrumenten weit besser als das M-147.
Aber auch das ganz billige Studio Projects B1 macht eine gute Figur.
Ich würde jedoch mit dem preamp als vordergründige Investition anfangen, die Mikros später dazu.
So, das wars jetzt. Wenn Du etwas spezielles Wissen willst, frag nur.
Gruß
Peter