Das „neue“ Sonar?
Cakewalk Sonar ist still und heimlich seit ein paar Monaten zurück. Der Relaunch der bekannten DAW war recht still und leise. Das kann viele Gründe haben. Böse Zungen behaupten, dass beim neuen Sonar noch so einiges nicht ganz rund läuft und man deswegen zum Start nicht zu viele potentielle Kunden verschrecken will. Denn wer einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat, der kommt nicht so schnell wieder. Ich persönlich denke, es liegt zum einen am Chaos der letzten Jahre. Und nun belohnt uns Cakewalk auch noch mit einem ungeliebten Abo-Modell und präsentiert ein wieder angebliches „neues“ Sonar. Das macht skeptisch.
Zuerst werden Kunden an eine kostenlose DAW ohne jegliche Einschränkungen gewöhnt, um dann später „abzukassieren“. Nun gut, das so genannte neue Sonar lässt sich auch kostenlos nutzen. Aber wer verzichtet schon gerne auf „so viele“ Features und erträgt dabei auch noch den nervenden Werbebalken, wartet 10 Sekunden bis es los gehen kann und klickt regelmäßig irgendwelche Werbe-Popups weg:
Sonar begleitet mich seit Anfang der 90er Jahre. Das sind nun mehr als 30 Jahre. Es lag als kostenloses Programm bei Creative Labs Sound Blasters AWE 32 bei und passte noch auf eine 512kB Diskette. Und weil ich eben damals vom Atari auf den PC umgestiegen war, nahm ich diese DAW (den Begriff gab es damals noch nicht) dankend an. Über die Jahrzehnte ist Sonar gewachsen und hatte sich als DAW einen treuen Kundenkreis erarbeitet. Ob nach den ganzen Eskapaden in letzten 10 Jahren noch alle an Bord sind, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Diejenigen, denen diese Eskapaden am Allerwertesten vorbei gehen, können den folgenden Absatz überspringen und mit dem eigentlichen Test fortfahren.
Intermezzo - Eine kleine Sonar-Geschichte
Cakewalk, besser Twelve Tone Systems gründete sich 1987 und entwickelte seither ein auf MIDI-Sequenzing spezialisiertes Programm für MD-DOS und ab Anfang der 90er für Windows-PCs. Anfang der 2000er wurde aus Cakewalk, Cakewalk Sonar. Neben MIDI war irgendwann auch Audio möglich. Damals nutzt man noch DirectX, welches dann durch ASIO ersetzt wurde. Dann kamen Plugins (DirectX und VST) dazu. Das Unternehmen wurde Ende der 00er Jahre von Roland „übernommen“. Es ergaben sich ein paar sehr interessante, speziell für Sonar entwickelte Produkte in Form von Audio-Interfaces (Cakewalk V-Studio 20/100), Controllern und MIDI-Keyboards (z.B. das A-300). Highligt war das Cakewalk V-Studio 700.
Jegliche Hardware wurde damals zunächst unter der Brand Edirol und später dann durch Roland vertrieben. Es gab wohl auch Produkte, auf denen nur das Cakewalk-Logo zu sehen war. Für alles gab es passende Templates, umfangreiche YouTube-Tutorials und beinahe jeden Monat ein Update für Sonar. Eine Version folgte auf die nächste. Cakewalk entwickelte/kaufte ein paar richtig gute Audioplugins wie den Z3TA (2), den Dimension Pro oder Rapture Pro. Das Ganze boomte, bis sich dann Roland plötzlich und für mich ohne ersichtlichen Grund ausklinkte und Cakewalk an Gibson verkaufte.
Viele wirklich nette Produktspezialisten und fachkundige, engagierte Produktmanager verließen das Unternehmen. Ich habe damals so ziemlich jede Version und jede Software zwei Mal als DVD-Pack mit allem Drum und Dran erhalten. Ich war damals einer der ganz wenigen deutsch-sprachigen Autoren, der viel „kostenlose“ Werbung in Form von Testartikeln für Cakewalk machte. Ich war stets Gast bei den Cakewalk Symposien hier in Europa und nebenbei auch aktiver Beta-Tester.
Mit Gibson war diese sehr konstruktive „Zusammenarbeit“ schlagartig vorbei. Man musste um eine NFR (Not For Resale) betteln oder halt selber kaufen. Der neue und sehr unsympathische Produktmanager war i.m.h.o. massiv überfordert und hatte auf der Musikmesse Frankfurt keine Minute Zeit für mich. Daran erinnere ich mich noch sehr gut, weil mir so etwas Unangenehmes nur selten im Leben passiert ist. Ein paar Jahre später, es muss ~ 2020 gewesen sein, war die Liaison mit Gibson auch schon wieder vorbei und Cakewalk war wieder „eigenständig“.
Neuer Name, neues Startup aus Singapur: Cakewalk by Bandlab. Diese DAW war über viele Jahre zu 100% kostenlos. Man musste sich nur alle paar Monate bei Bandlab anmelden und CwbBL wieder aktivieren. Natürlich fehlten alle 3rd Party Plugins. Aber die DAW lief und das sogar überaus stabil. Eigentlich war es das stabilste Sonar, dass ich je hatte. Ich war als Cakewalk-User glücklich. Alle paar Monate gab´s ein kostenloses Update, aber nur sehr wenige, neue Features.
Neuanfang
Anfang 2025 meldete sich Cakewalk dann bei seinen Kunden (und somit auch mir), dass Cakewalk by Bandlab im August 2025 ausläuft und es dann wieder ein neues Sonar geben wird. Und tatsächlich lief es dann im August aus und war nach einer Verlängerung ab etwa Oktober 2025 nicht mehr aktivierbar. Man konnte zwar noch Files laden, aber speichern ging nicht mehr. Als Alternative folgte das neue und angekündigte Sonar, welches bereits seit einem Jahr parallel lief. Um es klar zu sagen: Das neue Sonar ist nach wie vor kostenlos. Allerdings fehlen dann einige Features wie Pro Liquid Audio, einige Channel-Plugins, und auf der GUI sind da immer diese störenden Hinweise, dass man doch bitte das Abo abschließen soll.
Bei Cakewalk by Bandlab war das nicht der Fall. Ich bin, war und werde nie eine Abo-Freund sein. Meine Anfrage bei Cakewalk nach einer „kostenlosen“ Vollversion wurde ein weiteres Mal eiskalt und ziemlich rüde abgeschmettert, weshalb ich dann vor ein paar Tagen zähneknirschend ein vergünstigtes Jahresabo zum Preis von 70$ zu einem Wechselkurs von 1,0000 EUR = 1,1127 USD abgeschlossen habe. Das müssten knapp 63€ für ein Jahr gewesen sein.
Ich überlegte: Ein Cubase Pro kostet 349€, Ableton Live Standard 279€, Presonus Studio One Pro 114€. Wie lange nutze ich eine Version? Vielleicht 2, 3 oder 4 Jahre. Wie lange wird es Sonar noch geben? Ist Cubase überhaupt was für mich? Was ist mit Bitwig? Das sind zu viele Fragen, die ich nicht mal ebenso allumfassend beantworten kann.
Im Grunde habe ich für den Moment den Weg des geringsten Widerstands gewählt, indem ich das Jahresabo gekauft habe. Punkt. Aber dies war nur für den Moment. Bei dem ganzen Cakewalk Chaos hätte ich das leckgeschlagene Schiff schon vor Jahren verlassen müssen. Aber im Grunde will ich doch einfach nur schnell, unkompliziert und ohne viel nachdenken zu müssen, Musik machen. Und Sonar ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Trotzdem steht fest: Ich werde im nächsten Jahr, also in 2026, die DAW wechseln, denn diesen andauernden „Stress“ brauche ich nicht! Denn: Was ist, wenn Sonar plötzlich und für immer die Türen zumacht, und ich dann meine ganzen Songs nicht mehr öffnen kann? Ich denke ihr erfahrt irgendwann auf diesen Seiten, was aus diesem Vorhaben geworden ist.
Noch so ein Werbebanner:
Randnotiz: Neben Sonar bietet Cakewalk auch die kostenlose DAW namens „Next“. Ich habe es mir kurz online angeschaut. Next ist etwas für Einsteiger oder Musiker, die mal eben und unkompliziert ein paar Ideen skizzieren wollen. Dagegen ist gar nichts einzuwenden. Wer aber Photoshop gewöhnt ist, wird sich nicht mehr mit MS Paint begnügen wollen.
Chronologie
Also, altes Cakewalk by Bandlab gelöscht. Abo abgeschlossen und bezahlt. Alle Rückstände sorgfältig entfernt (https://help.cakewalk.com/hc/en-us/articles/40752689912601-Clean-Install-Cakewalk-Sonar), neu gebootet und ein frisches und neues Cakewalk Sonar installiert. Das funktioniert jetzt übrigens via Cakewalk Product Center. Darin befinden sich auch alle zusätzlichen Tools wie u.a. Drum Replacer, Session Drummer, Core Plugins und die Pro Channel Module. Alles will einzeln und manuell installiert werden. Hat man kein Abo aktiviert, so sind TH-U Overloud, Session Drummer und die ProChannel Modules nicht installierbar.
Die Installation hat in Summe und inklusive Registrierung vielleicht 10 Minuten gedauert. Cakewalk bietet keinen speicherhungrigen, installierbaren Content mehr. Dazu später mehr. Auch Instrumenten-Plugins bietet es, bis auf die Studio Instruments und den Session Drummer, keine. Unter uns: Da gibt es wesentlich bessere und kostenlose Alternativen, die viel mehr können. Der Celemony Melodyne ist leider nur eine 30-Tage-Trialversion. Auch die Legacy VSTi´se wie den Z3Ta2 oder Dimension Pro gibt´s nicht. All das war damals Teil der Vollversion von Sonar.
In Summe ist der Fundus an mitgelieferten VSTi und VSTfx Plugins einfach nur peinlich. Hier bin ich wirklich sehr enttäuscht. Man abonniert Sonar ohne im Detail vorab sehen zu können, was man eigentlich erhält. Dies werde ich im Folgenden noch genauer beleuchten. Die genauen Informationen zum exakten Umfang des Abos sind auf Cakewalks Website faktisch nicht vorhanden. Ich erinnere mich an das bunte Bildchen beim Abschließen des Abos und rufe es nochmal auf:
Ok, da steht ja was. Schaue ich mich später nochmal an.
Ich starte zum ersten Mal das neue Cakewalk Sonar und ja, es sieht anders aus. Mal eben alle Module an die gewohnte Stelle gezogen. Steuerungsleiste nach unten verschoben. Plugins frisch gescannt. Alle Projektordner gesetzt. Audio- und MIDI-Einstellungen gecheckt. Als letztes noch schnell das Tungsten-Farbprofil geladen. Prima, sieht alles sehr bekannt aus. Etwas mehr Details. Ein anderer Font. Ein paar andere Buttons. Aber ich befinde mich in meinem eigenen Wohnzimmer nur mit neuem Farbanstrich.
Zuerst im Dark -Look:
Und hier im Tungsten-Classic Look:
Ich lade ein älteres Projekt über das Quick-Start Menü. Die Sonar-Sprache ist auf Deutsch eingestellt. Wieso ist im Quick Start immer noch alles in Englisch? Egal, da ist schon seit Jahren so. Das Projekt lädt und läuft. Alle Plugins wurden gefunden. Prima. Nur die Farben der Spuren-Typen stimmen irgendwie nicht und lassen sich nicht mehr ändern. Schade. Ich erinnere mich daran, dass bereits vor einem Jahr, also im Dezember 2024, das neue Sonar als Beta verfügbar war. Damals hatte ich einen Thread zu eben diesem Thema ins Cakewalk-Forum gepostet. Leider ohne Ergebnis. Bis heute.
Das neue Sonar wirkt also in Summe moderner, klarer und übersichtlicher. Prima. Zeit für einen Kaffee.
Während ich so dastehe und auf meine Senseo warte wird mir klar, dass sich am Voreinstellungs-Menü irgendwie gar nichts geändert hat. Alles ist so, wie es immer war. Gut, es fehlen augenscheinlich ein paar Farbeinstellungen für die Spuren. Aber ansonsten ist alles und zu 100% gleichgeblieben. Das wollte ich nun genau wissen: Ich starte das ganz alte Cakewalk Sonar X1 aus 2010 auf meinen Uralt-Laptop und vergleiche: Alles ist identisch. Gleiche Reiter, gleiche Menüs, gleiche Parameter. Ich spare mir einen Blick ins Sonar 8.5 aus 2010. Die DVDs hätte ich noch irgendwo.
Hier ein Screenshot aus meinem Sonar X1 Test vom 25. Februar 2011:
Und ein Screenshot vom neuen Sonar 2025:
Dabei habe ich mir nicht die Mühe gemacht das identische Projekt zu laden oder die Bearbeitungsgruppen in der unteren Leiste anzupassen, oder die Fensterverhältnisse korrekt einzustellen. Ziemlich identisch oder?
Verkleinert man das Projektfenster im neuen Sonar (unter Windows 11), so färbt sich der Rahmen blau. Rückstände aus Windows XP-Zeiten lassen grüßen:
Ich werde das ungute Gefühl nicht los, als wenn das neue Sonar Baujahr 2025 im Grunde das gleiche Cakewalk Sonar aus 2010 ist. Etwas mehr Chichie (anderes Wort für Zierrat) und ein neues Kleidchen. Hier und da sind Schaltflächen gewandert und ein paar neue hinzugekommen. Was sich unter der Haube im Detail getan hat kann ich natürlich nicht bewerten. Außer dass seit jener Zeit VST3, der Arranger und weitere Tools implementiert wurden. Aber die gab es auch schon alle bei Cakewalk by Bandlab. Bis auf das Chichie erkenne ich somit nur ganz wenige Unterschiede. Am Kern von Sonar hat sich nichts geändert. Auch die Popup-Fensterchen, wie zum Beispiel für das Quantisieren von MIDI oder zum Normalisieren von Audio, sind immer noch im Uralt-Windows 95-Look.
Also nochmal zurück in der neuen Dark-Mode. Trotzdem bleiben Popups und Scrolldown-Menüs im hellen Grau und mit altem Font. Ich checke zur Sicherheit nochmals alle mir wichtigen Funktionen und alles ist exakt so, wie es schon immer war. Diese Erkenntnis enttäuscht mich.
Gut, dann schauen wir mal, was Cakewalk auf seiner Seite zum neuen Sonar alles so zu sagen hat. Ich besuche https://www.cakewalk.com/sonar und zitiere und übersetze noch eben: [Wir freuen uns sehr, Ihnen das brandneue Cakewalk Sonar vorstellen zu dürfen, ein Upgrade von Cakewalk by BandLab, das sich durch ein neues Erscheinungsbild mit hoher DPI-Unterstützung, neue Funktionen und eine umfassende Suite von Musikproduktionswerkzeugen auszeichnet, dabei jedoch die von der Community geschätzten Kernelemente und Arbeitsabläufe beibehält.].
Ich stimme zu. Aber was bedeutet das im Detail? Wo finde ich eine Übersicht, was Neu am neuen Sonar ist? Ein Blick in den Cakewalk YouTube-Kanal verrät… nichts. Gähnenden Leere. Vielleicht auf Instagram? 8 Beiträge, der letzte ist 9 Monate alt. Facebook das gleiche. Im Cakewalk Forum (https://discuss.cakewalk.com/) lese ich quer. Kurz: Ja, das Forum lebt. Ich habe ein Problem mit der Wiedergabe in Sonar und stelle meine Frage ins Forum. Innerhalb eines Tages habe ich viele nette Antworten. Mein Problem wird dabei leider nicht gelöst. Trotzdem bleibt: Sehr nette und überaus hilfsbereite Community. Alle Daumen hoch.
Dort werden übrigens auch alle aktuellen Infos zu den Sonar Updates gepostet. Zum Beispiel hier: https://discuss.cakewalk.com/topic/91709-current-release-sonar-202511/#comment-621328
Es gibt zwar keine Anleitung und schon gar kein YouTube-Video dazu, aber ich weiß nun, wonach ich zu suchen habe.
Ich installiere kurz die kostenlose Version auf meinem Testrechner und schaue mal, welche Plugins in der kostenlosen Version mit-installiert werden. Weitere Enttäuschung macht sich breit. Uralte DX-FXe aus Windows XP Zeiten, oder war es noch Windows 2000.
Wenn ich das richtig interpretiere sind das noch DirectX-Plugins, aus der Zeit VOR VST.
Ich recherchiere und ja, blau-gekennzeichnete Plugins sind DirectX. Uff!
In den Channel-Tools das gleiche Bild. Alles Asbach-uralter Kram. Nun müssen alte Plugins nicht schlecht sein. Aber ich suche, wie erinnern uns, einen Grund dafür, warum Sonar jetzt neu sein und regulär 14,95$ pro Monat kosten soll.
Ich schaue mir also die Liste auf der Membership-Abo Seite an. Da steht: [FX Preset Generator (Neu); Tippe einen einfachen Text und die KI erstellt Dir eine FX Kette.] Das klingt interessant. Ich suche in Sonar und finde nichts dazu. Dann suche ich online und finde ebenfalls nichts. Ich lese ein paar Testberichte und werfe einen Blick ins Sonar-Forum. Vielleicht sind andere schlauer? Ich finde nichts. Gut, vielleicht hat das ja was mit meinem BandLab-Abo zu tun? Ich logge mich ein und schmökere auf der BandLab.com Website. Ohne Erfolg.
Zurück zur Vollversion. Was sind eigentlich die Core Plugins. Zum ersten Mal entdecke ich etwas Neues. Nun gut, bis auf das Chichie.
Tatsächlich gibt es 10 neue Core Plugins. Ich probiere sie der Reihe nach alle aus. Kurz ein Überblick:
Core AutoFilter – Nettes, recht neutrales Filter mit LFO (1-300BPM) und zwei Filtern inklusive Q. Kann manuell oder durch das Signal selbst (Treshhold, Attack, Release) getriggert werden.
Core AutoFilter
Core Compressor – Klarer, auf Wunsch neutraler, unauffälliger Kompressor mit wenig Färbung. Sehr zackig und brauchbar. Zusätzlich verfügt er über 5 färbende Vintage-Modelle (dbx165, Neve 33609, Teletronix LA2A, UREI 1176) und Sidechaining. Cool.
Core Compressor 1
Core Compressor 2
Core Delay – Recht umfangreiches und effektives L/R-Delay. Schick ist das LP/HP-Filter mit Resonanz. Unterschiedliche Teiler für beide Kanäle. Diffusion und Amount. Klingt etwas Retro aber gut.
Core Delay
Core EQ – simpler 6 Band EQ je mit Peak, LoShelf, HiShelf, LP oder HP. Klingt neutral, detailliert und klar. Ist intuitiv bedienbar, ersetzt für mich klanglich aber nicht den Channel-EQ.
Core EQ
Core Reverb – digitales Reverb für Standard-Aufgaben und mehr. Maximal 20 Sekunden. Nur ein Algorithmus (?). Dafür aber mit zusätzlichem Regler für die Early Reflections und wieder ein H/L-Filter aber ohne Resonanz sowie Bass X, Crossover, Width, Size, Decay und Damping.
Core Reverb
Core Spatial Panner – Lässt das Eingangssignal nach vordefinierten aber editierbaren Bewegungsrichtungen im virtuellen 3D-Raum schweben. Interessant.
Core Spatial Panner
Core Modulator – effektiver und durchdachter Modulationseffekt mit Flanger, Phaser, Tremolo, Chorus und Ensemble. Interessante LFO-Muster. Klingt gut.
Core Modulator
Core Multiband Compressor – recht neutraler MBC mit 5 Bändern und in zwei Geschmacksrichtungen. Überaus brauchbar.
Core Multiband Compressor
Core Phase – interessantes Tool zur Bearbeitung der LR-, MS-Phasen plus CS, SC encoding. Ebenfalls brauchbar und eine Alternative zu den Channel Tools.
Core Phase
Die Core-FXe besitzen alle das gleiche Design und gliedern sich optisch ins neue Sonar gut ein. Das Auge hört bekanntlich mit. Sie sind nicht überladen, und man hat jedes Core-FX schnell verstanden. Trotzdem bieten sie mehr klangliche Möglichkeiten, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die virtuellen Regler reagieren etwas träger, als ich es gewohnt bin. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Gut ist, dass sich die Werte dadurch sehr präzise einstellen lassen. Hier und da fehlen mir eindeutig Features, wie unterschiedliche Hall- und Delay-Algorithmen, mehr Färbung, mehr Charakter und eine Skalierbarkeit der Größe der Plugins.
Einen Transienten-Shaper vermisse ich genauso, wie die Möglichkeit, die Core-Pluins direkt in den Channlestrip zu laden. E sind halt „Core“-Plugins. Dies geht aber weiterhin über den Umweg eines FX-Chain. Ich gehe davon aus, dass ich das ein oder andere Core-VST zukünftig nutzen werde. Trotzdem gibt es für alle Fälle bessere Freeware. Apropos Channelstrip: Dieser hat sich bisher nicht weiterentwickelt und beinhaltet die ewig gleichen Module. Hier würde ich mir auch und endlich mehr Abwechslung wünschen.
Nicht ganz neu, aber trotzdem erwähnenswert, sind die Style Dial FXe, die immer nur über einen einzigen Parameter verfügen (sowas gab´s auch mal bei Waves Audio) und dem Kanal Depth, Gate, Grit, Max, Pulse, Shape, Smoother oder Space dazu addieren. Ein Audiobeispiel spare ich mir an dieser Stelle. Die Idee einer „One-Knob does it all“-Lösung finde ich überaus sympathisch. Die Sytle Dial FXe können für bestimmte Situationen wirklich interessant sein. Zum Beispiel um mal eben allen fertigen Spuren eines Tracks einen etwas andere Charakter zu verleihen oder bestimmte Spuren weiter nach vorne zu holen. Sie sind brauchbare kleine Helfer mit Kreativpotential. Sie sind übrigens auch Bestandteil des kostenlosen Sonars.
T-HU von Overloud
Ebenfalls „neu“ und nur im bezahlten Abo verfügbar ist der T-HU von Overloud. Er stellt ein virtuelles Pedalbord dar und ist klanglich somit auf Gitarristen ausgerichtet. Man kann aus einem Fundus aus Amps, Cabinets, Verzerrern und „normalen Effekten“ schöpfen.
Die Auswahl an Effekten ist recht übersichtlich. Es gibt u.a. nur ein Delay (digital), einen Phaser, ein Reverb (Spring) usw. Ist das eine LE Version, oder was? Nachgeschaut, ja ist es. Cakewalk jubelt uns also eine massiv abgespeckte Version unter und verschweigt dies im Product Center. Denn dort steht „Overloud TH-U“ und nicht „Overloud TH-U LE, Light, Mini oder sowas wie Cakewalk-Edition“. Mehr No-Go geht nicht.
Ich schaue nochmal in die Features Liste und da steht „Unlimited royalty-free samples …“. Und tatsächlich entdecke ich im Sonar-Browser neben den Plugins den neuen Sounds-Reiter. Nach Genres (siehe Bild oben) sind dort massig Libraries vorhanden, deren Einzelsamples und Loops sich via drag&drop ins Sonar ziehen lassen. Ein kleiner Demosong pro Library hilft bei der Suche. Die Samples liegen allerdings nicht lokal auf Platte, sondern werden online abgerufen. Nun habe ich schon ziemlich schnelles Internet, trotzdem ist das Browsen sehr mühselig.
Zwischendurch meldet sich BandLab bei mir via Popup, dass meine Säschenteim äxpeiert sei und ich mich neu einloggen müsse. Gesagt, getan. Ich klicke ein paar Libraries durch und finde im Genre Electronic mit der Mood Retro und dem Key „A“ die Library „Classic Synthwave Sounds Vol 2“. Es trällert ein sehr gefälliger Synthwave Song. Ich klicke drauf und es öffnet sich eine ungeordnete Liste mit 96 Sample-Loops. Darunter befinden sich Einzelsamples und Loops. Downloaden oder gezielt lokal speichern kann ich nicht. Zum Abspielen muss explizit auf den Play-Button geklickt werden.
Die Loops können gleich zum Songtempo synchronisiert werden. Ich ändere, während der Loop im Browser seine Kreise zieht, das Songtempo und augenblicklich folgt er dem neuen Tempo. Schick. Ich ziehe einen Loop ins Projektfenster und er ist da. Leider geht das nicht mit mehreren Loops gleichzeitig, und automatisch geloopt werden die Loops auch nicht. Also noch kurz die Files loopen und das Tempo wird automatisch ans Projekt angepasst.
OK. Dann versuchen wir das Gleiche mit der guten, alten Matrix. Die ist doch prädestiniert für exakt sowas. Geht nicht. Die Loops lassen sich nicht direkt in die Matrix ziehen. Sehr schade. Der Umweg über die Spuren funktioniert. Stresstest: Ich ziehe wild unterschiedliche Samples aus unterschiedlichen Libraries ins Projektfenster. Alles läuft, etwas träge, aber es funktioniert.
Als Musiker tue ich mich mit fertigen Libraries schwer. Das erinnert mich an diese alten Magix-DVDs. Trotzdem findet man in den Libraries den ein oder anderen Loop, den man als Grundlage für eine Idee gebrauchen kann. Das Material klingt amtlich und ist zum Teil übertrieben vor-produziert. Extrem schade ist, dass man nichts direkt downloaden kann. Auch die Suche gestaltet sich recht problematisch, da insbesondere das Genre Electronic nicht weiter zwischen Subgenres unterscheidet und alleine 1079 Libraries beinhaltet. Das ändern auch die weiteren Attribute nicht. Trotzdem hätte ich an dieser Stelle, und das meine ich jetzt positiv, nicht so viel „Qualität“ erwartet. Nachtrag: Einen Tag später befinden sich schon 1081 Libraries im Genre „Electronic“. Welche allerdings neu dazugekommen sind, sehe ich nicht.
XSampler
Und was ist mit den One-Shots? Ich öffne eine beliebige Library und klicke auf „Instruments“ und suche mir ein Instrumenten-Sample. Nun lade ich den „neuen“ XSampler und lade das Sample hinein und schon kann ich das Sample tonal spielen und als Instrument nutzen.
Der XSampler verankert sich vorzugsweise im Multidock, was man aber ändern kann. Start- und Endpunkt, loopen, Amp-Envelope, Pitchkorrektur, Filter (LP, HP, BP), Time Stretch Modi (8 bis 1/265 Bars plus Original), Gain und Pan. Multisamples gehen nicht. Das Handling zum Setzen der Start/End- und Loop-Points ist etwas fummelig. Hat man den Dreh raus, dann kann man damit ganz gut arbeiten. Ich habe es mal wieder nicht geschafft, trotzt Crossfades, einen unhörbaren Loop zu kreieren. Aber dieses Talent fehlte mir bereits zu Akai-S900 Zeiten.
Sei´s drum. Auch eigene Samples lassen sich verwenden. Es soll auch möglich sein ein internes Signal innerhalb Sonars direkt in den XSampler aufzeichnen. Habe ich nicht hinbekommen. Egal. Es lassen sich auch Files aus dem Sonar-Projekt direkt in den XSampler ziehen. Dieser kleine Sampler ist nicht perfekt, aber ein willkommenes Tool, um mal eben ein Sample tonal zu spielen. Dabei funktioniert das Transponieren des Pitch gut. Leider kann ich die Samples nicht über alle Oktaven spielen. Bug, oder Feature? Ich weiß es nicht. Im XSampler wünsche ich mir dringend eine Hüllkurve für das Filter. Und ein automatisches Auffinden des Looppoints wäre auch nicht schlecht. Multisamples sowieso.
Wieso man nicht gleich das gute, alte SFZ-Format nutzt, weiß ich nicht. Die Instrumente im Sonar Soundbrowser liefern keine Loop- Informationen. Eigentlich schade. Auch finde ich dort keine reinrassigen Instrumenten-Samples. Kreationen im XSampler lassen sich als Preset abspeichern. Allerding muss das Sample selbst am ursprünglichen Ort verbleiben, denn es wird nur der Pfad und die Parameter als vstpreset abgespeichert. Die vstpreset-Datei lässt sich in einem Texteditor öffnen um den Pfad auslesen oder nachträglich manipulieren zu können. Zum Aufsuchen von verlorenen Samples kann das externe Tool „Everything“ (https://www.voidtools.com) helfen. Dies nur als Tipp.
Hier ein Beispiel. Dazu habe ich kurz den Wayfarer meines SY77 gesampelt und in XSampler geladen und mit dem internen Reverb verfeinert.
XSampler
Ich finde das Ergebnis kann sich hören lassen. Mit Omnisphere 3 habe ich das auf die schnelle nicht so authentisch hinbekommen.
Elastique Pro
Eine weitere Neuerung im neuen Sonar ist Elastique Pro. Cakewalk schreibt, ich zitiere: “Stretch audio like a pro – transparenty change time and pitch without losing quality”. Ich denke ein Algorithmus, der keine (als gar keine) Qualitätseinbußen bei der Zeit-, Pitchkorrektur verursacht, gibt es (noch) nicht. Und diese Aussage entspricht somit nicht der Wahrheit. Nun suche ich das Feature in Sonar und finde nach langer Suche irgendwann in den Voreinstellungen unter „Wiedergabe und Aufnahme“ unter den Dehnmethoden die Option „Elastique Pro“. Diese Option ist, trotz abonniertem Sonar, nicht vorausgewählt. Sonar ohne aktiviertes Abo zeigt die Option zwar an, nach einem Klick darauf meldet sich dann aber das Abo-Fenster. OK. Verstanden. Also alle Renderoption manuell auf „Elastique Pro“ umgestellt und ausprobiert. Nach dem Speichern der Einstellungen dauert es 1-2 Sekunden bis Sonar wieder reagiert. Es passiert also etwas. Hier ein paar Ergebnisse:
Elastique Efficent minus eine Okatve
Elastique Efficent plus eine Okatve
Elastique Efficent
Elastique Pro minus eine Oktave
Elastique Pro plus eine Oktave
Elastique Pro
Groove
Percussion
Artefakte sind in jeder Einstellung klar zu hören. Für meine Ohren macht Sonar hier einen guten Job. Allerdings klingen die Ergebnisse gleich. Anders gesagt: In einem Blindtest kann ich nicht zwischen dem Pro und dem Algorithmus der kostenlosen Version unterscheiden. Wer das kann, schreibt das bitte in die Kommentare. Ich habe das gleiche auch mit anderem Material wie Vocals, Bassspuren usw. durchgeführt. Ich höre auch dort keinen Unterscheid.
Was noch?
Wer mit vielen Tracks arbeitet, wird sich über den Spur-Manager freuen. Dort lassen sich Tracks ausblenden und in Gruppen zusammenfassen. Das gilt für Timeline und den Mixer. Den gab es aber schon immer und er lässt sich in der kostenlosen Version mit der Taste „H“ aktivieren.
Nach ein paar Tagen finde ich trotz intensiver Suche keine neuen Tools oder Features, von denen ich berichten könnte. In der Liste oben wird noch vieles erwähnt, dass ich schlicht und einfach nicht verstehe, geschweigen denn in Sonar finde. Entweder sind die Features sehr gut versteckt, oder man verkauft längst Bekanntes unter anderem Namen als neu. Ich verstehe nicht, was Cakewalk z.B. mit „10 Free Bandlab Beats“, „17 Voice Changer styles“ oder den „4 Splitter upgrades“ meint. Sollte jemand von Euch eine Antwort haben, dann bitte in die Kommentare schreiben. Danke.
Wünsche?
Was würde ich mir von Sonar wünschen? Zum einen muss die Stabilität wesentlich verbessert werden, denn so wie es ist, ist es faktisch unbrauchbar. Und nach jedem Schritt Strg+S zu drücken nervt irgendwann. MPE-Daten können zwar geschrieben, aber leider nicht editiert werden. Vor 7-8 Jahren habe ich dafür noch Verständnis gehabt, da es nur sehr wenige MPE-Keyboards gab. Heute ist das anders, und diese Entwicklung wurde von Cakewalk schlicht und einfach bis heute ignoriert.
Die Verwaltung der MIDI-Ports ist vorsintflutlich. Wer nur ein paar MIDI-Devices nutzt, hat mit Sonar keine Probleme. Wird das Setup komplexer, dann wird es schnell ungemütlich. MIDI-Ports werden nicht standardmäßig aktiviert und man muss vor dem Laden eines Projektes immer erst in die Voreinstellungen schauen, ob denn auch alles aktiviert ist. Ist ein Projekt bereits in Sonar geladen und man fügt dann MIDI-Port hinzu, so führt dies bei meinem System regelmäßig zu Abstürzen. Die MIDI-Devices werden auch nicht alphabetisch sortiert. Das erschwert die Suche zusätzlich. Aktiviert man alle MIDI-Ports, so kann das schnell zu weiteren Probleme wie MIDI-Loops, Notenhänger usw. führen.
Es lassen sich zwar Presets für MIDI-Devices erstellen. Sonar merkt sich leider nicht, welche Geräte in der Liste sind und sortiert diese nach der Reihenfolge ihres Erscheinens. Ändert sich die Reihenfolge, weil z.B. ein Gerät nicht angeschlossen ist, so funktioniert das Preset nicht mehr. Ergo: Eigentlich muss man bei jedem Start auch das Preset seiner „Materkeyboards“ kontrollieren und ggf. anpassen, was das Anlegen von Spur-Presets obsolet macht. Zudem ist eben diese Preset-Verwaltung sehr unübersichtlich.
Das gleiche gilt auch für MIDI-Sync. Ich schicke grundsätzlich auf alle MIDI-Ports ein Sync-Signal. Auch das wird das ein oder andere Mal von Sonar „vergessen“ und ich muss auch dies regelmäßig kontrollieren. Hier muss ein vollkommen anderes Konzept her.
Es fehlt eine Funktion, um z.B. in 44kHz/16 Bit Projekte automatisch nach z.B. 48/24 zu konvertieren. Ich öffne regelmäßig alte Projekte aus Zeiten in denen ich noch mit 44/16 oder 44/32 gearbeitet habe. Dabei muss ich jedes Mal das Interface wechseln, da ich keine Lust habe meine ADAT-Interfaces neu zu jumpern.
Eine interne STEM Separation wäre cool. Gleichzeitig sollte die Funktion Audio-to_MIDI überarbeitet werden, da diese sehr unzuverlässig arbeitet. KI kann das besser.
Sonar kürzt einen Clip nicht automatisch, wenn ich ihn quantisiert habe und die erste Note sich nach rechts verschoben hat. Somit muss ich jedes Mal einen Clip zuerst mit „Verbinden zu Clip(s)“ bearbeiten, damit ich beim Kopieren oder Loopen keine Lücke zwischen den Kopien habe.
Leider lassen sich Plugins nicht favorisieren. Den Umweg über eigene Plugin-Menülayouts ginge zwar, ist aber in der Praxis zu kompliziert und zu unzuverlässig.
Ich habe noch viele weitere Wünsche an Sonar, belasse es aber mal an dieser Stelle.
Fazit
Wer diesen Artikel vollständig gelesen hat, erwartet jetzt von mir ein katastrophales Resümee. Dem ist auch so. Cakewalk Sonar ist nach wie vor eine ordentliche DAW. Das Design wurde leicht überarbeitet und das neue Sonar besitzt einen etwas moderneren Look. Die Einschränkungen der kostenlosen Version von Sonar sind für mich persönlich nicht verschmerzbar. Denn ich möchte nicht andauernd einen Werbekalken bei der Arbeit sehen.
Auf der anderen Seite freuen sich andere Hersteller darüber, dass ihre DAW nun endlich Spuren freezen kann. Sonar beherrscht das schon über einem Jahrzehnt und das destruktiv. VST2 funktioniert neben VST3, und das ohne selbst eine zusätzliche Bit-Bridge zu installieren. Die Qualität und Haptik der Channelstrips in Sonar ist nach wie vor praxistauglich. Die Übersicht und der Workflow sind durchdacht und funktionieren. Das GUI lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen. 20 Jahre alte Projekte lassen sich immer noch im neuen Sonar öffnen. Dank des Multidocks und transparenten Fenstern funktioniert Sonar sehr clever auf nur einem Monitor, aber auch auf Multimonitor-Setups. An vielen Stellen merkt man, dass Sonar über viele Jahrzehnte Erfahrung verfügt.
Trotzdem hat Sonar ein großes Problem. Über die Jahre hat man sich im Hause Cakewalk nie getraut alte Zöpfe abzuschneiden. So ziemlich jedes Feature wird von Generation zu Generation weiter gereicht. Viele Module passen einfach nicht mehr zusammen und wirken dann antiquiert. Darunter leidet das gesamte Konzept und augenscheinlich auch die Stabilität. Letztere lässt nämlich sehr zu wünschen übrig; so hatte ich in der Testphase eindeutig zu viele Abstürze. Manche reproduzierbar, andere nicht. Hilfe habe ich keine gefunden. Hier heißt es auf Updates hoffen.
Und Instabilität ist für eine DAW ein absolutes No-Go. Ich würde sofort wieder das alte Cakewalk by Bandlab installieren, wenn das denn ginge. Denn Vorteile sehe ich, bis auf das klarere Design, keine. Und schon gar keine, die den regulären, unverschämt hohen Abopreis rechtfertigen. Die neuen Core Plugins sind etwas mehr als nice to have, aber gegen Freeware austauschbar. Der Sample-Content ist mächtig, aber benötigen tue ich ihn nicht. TH-U Overloud ist eine dreiste Mogelpackung. Der mitgelieferte VSTi Content ist einfach nur noch peinlich.
Wenn ich mir anschaue, was die Konkurrenz liefert, dann sollte Sonar als Kaufversion sehr weit unter 100€ kosten und dann mindestens 3 Jahre und das garantiert und kostenlos mit Updates versorgt werden. Mir persönlich würde die kostenlose Version nur ohne die Werbebanner vollkommen ausreichen. Auf jeglichen zusätzlichen Content kann ich gerne verzichten. Ich habe schon lange nicht mehr den Eindruck, dass man sich im Hause Cakewalk in irgendeiner Form Mühe gibt. Hier scheint seit zu vielen Jahren alles nach dem Minimalprinzip zu laufen. Denn ansonsten wären viele Baustellen endlich fertig gestellt. Das Gegenteil ist der Fall: Es kommen leider nur immer weitere Baustellen hinzu.
Von wirklichen Innovationen oder gar KI-Features wage ich bei Sonar schon gar nicht mehr zu träumen. Andere Hersteller sind da viel weiter und schon längst an Sonar vorbeigezogen. Somit rate ich jedem Neueinsteiger dringendst sich von Anfang an eine andere DAW zu suchen. Auch wenn die etwas kostet. So spart man sich neben Frustration auch irgendwann den mühseligen Umstieg auf eine andere DAW.
Und jedem Cakewalk „Profi“ rate ich die nächste Chance auf einen DAW-Wechsel sofort zu ergreifen. Denn so wie ich das sehe, werden dieses Minimalprinzip plus all die Mogelpackungen aus dem Hause Cakewalk nicht mehr lange funktionieren. Ich habe fertig.
Cakewalk Website: https://www.cakewalk.com/
Preise von kostenlos bis 14,95$ für das monatliches Abo