Ausgangspegel (Mixer) stimmt nicht mit Eingangspegel (Soundkarte) überein

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Guest
Hallo,
ich habe ein seltsames Problem mit meiner Soundkarte bzw. mit dem Mischpult oder mit beiden. Bin allerdings Anfänger, d.h. verzeiht bitte, wenn ich irgendwas unklar ausdrücke.

Mein Ausgangssignal am Mischpult setze ich so ca. bei 0 db an. Damit gehe ich dann in meine Soundkarte. Am Computer habe ich wieder so einen Mixer, wo ich den Eingangspegel der Soundkarte regeln kann etc. Wenn ich nun dort 0 db einstelle, dann sehe (und höre) ich, dass das Signal total verzerrt ist und übersteuert.

Meine Frage lautet also: sollte das nicht eigentlich problemlos hinhauen, dass der Ausgangspegel vom Mixer mit dem Eingangspegel der Soundkarte übereinstimmt (wenn in dieser Software 0 db eingestellt ist)?

lg,
Stefan
 
Hallo Stefan,

was ist das für ne Soundkarte, was für ein Pult? Ich vermute mal das es am Nominalpegel liegt. Das Pult hat wahrscheinlich ein nominalpegel von +4dBu und die Soundkarte -10dBu.
Am besten den Soundkarteneingang auf 0 pegeln und das Pult so lange runterziehen bis alles im grünen Bereich ist.

Gruß Jörg
 
Hi Jörg,
soviel ich weiß (ist nämlich nicht mein Equipment), handelt es sich um ein älteres Behringer Mischpult (8/2) und eine Midiman Audiophile 2496 Soundkarte.

Aber das klingt schon recht einleuchtend mit den Nominalpegeln. Dankeschön!

lg,
Stefan
 
Moin!

Ein bisschen Theorie:

dB ist kein fester Wert, sondern ein Verhältnis. Daher muß ich mich wenn ich sage "50 dB" immer auf etwas beziehen.
Das geht entweder relativ: "Mach mal 5 dB lauter" (als es jetzt ist). Der Bezugswert ist also der aktuelle Pegel.
Oder man macht es absolut, z.B. +4dBu, wobei das u den Bezugswert (nämlich 0,775 Volt) angibt.

Von diesen Bezugswerten gibt es eine ganze Menge.

Wenn also die Anzeige an deinem Mixer 0 dB anzeigt, sind das 0 dBvu - quasi der interne ideale Arbeitspegel. Bei 0 dBvu kommen hinten aus dem Pult trotzdem +4 dBu raus, denn das ist der übliche Studiopegel. Der Pegel intern und am Ausgang ist genau gleich. Da jedoch bei "vu" und "u" der Bezugswert anders ist, sind auch die dB-Angaben unterschiedlich.

Wenn der Eingang deiner Soundkarte ebenfalls auf +4 dBu eingestellt ist, ist dies für die Karte ebenfalls der interne optimale Arbeitspegel. Digital nennt sich dann der Pegel wieder 0 dB - allerdings nicht 0 dBvu wie beim Mischpult, sondern 0 dBfs (full scale). Bei diesem Pegel nutzt du die interne Auflösung (z.B. 16 Bit) voll aus.

In der analogen Welt (z.B. im Mischpult) hast du nach oben hin noch etliche dB Headroom - zu deutsch: Aussteuerungsreserve. Wenn der Pegel mal 10 dB drüber ist, ist das nicht schlimm.
In der digitalen Welt ist aber bei exakt 0 dBfs Feierabend. Der Zahlenbereich ist beschränkt und jegliches Überschreiten ist als lautes Knacksen zu hören. Die Signale werden dabei gnadenlos abgeschnitten.

Aus diesem Grund muß der Pegel den du vom Mixer in die Soundkarte schickst geringer als +4 dBu sein. Am Computer kannst du dir einen Wolf regeln - dies bezieht sich nur auf den Ausgangspegel. Den Eingangspegel mußt du vom Mischpult aus bestimmen.

Da die Soundkarte wie gesagt keinen Headroom hat, mußt du dir selbst einen schaffen und z.B. immer -10 dBfs aussteuern.


Hoffentlich hab ich's nicht zu kompliziert gemacht.
Viel Erfolg!
 

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