Ausbildung... Oder ähnliches...?

[Mr.M.R.]

Hallo liebe Leute.

Eins Vorab: ich bin neu hier und weiß jetzt nicht, ob das Thema hier richtig ist, habe aber nichts passendes gefunden.

Ich möchte ins Business einsteigen, allerdings sind Stellenangebote von klassischen Ausbildungen, die in Richtung Pro Audio gehen, in meiner Gegend sehr selten bis garnicht vorzufinden. Für ein Studium fehlt mir einfach die Möglichkeit mindestens 250km hinzufahren und ein Abitur. Ich bin jetzt nächsten Monat 28 und würde jetzt auch nicht mein Einkommen hinschmeissen und von von meiner Partnerin wegziehen.
Also bleibt ja eigentlich nur noch das Fernstudium neben dem Geld einbringenden Beruf.
Bringt das Diplom im Endeffekt etwas, oder wird das im Business hier nur belächelt, wenn man per Fernstudium ein als zum Audio Engineer macht? Das Angebot von Hofa sieht mir ansonsten gut aus.

Ich befasse mich seit 2016 mit dem Abmischen und Raumakustik und ein wenig Mastering, bisher komplett eigenständig. Seien es Bücher, YouTube Videos a la Produce like a pro, Foren oder Zeitschriften. Ich sage passioniert alles auf und nerde mich Tags und Nachts rein. Da würde es nur Sinn machen etwas an der Wand zu haben, was das Ganze auch offiziell bestätigt und mir einen Platz in der Branche verschafft.
Besitze ein kleines Heimstudio und die Passion dahinter.

Also:
Bringt ein Fernstudium-Diplom mich zum Etablieren in der Branche weiter?
Welches wird dabei am höchsten angesehen?
Gibt es etwas Anderes, dass man mir eher empfehlen würde so wie Kaffekocher im Studio?

Lieben Gruß

 

[vazka]

Hast Du schon die Suchfunktion genutzt? Es gab hier einige Threads dazu, zuletzt meine ich über HOFA. Da findest Du sicherlich eine erste Orientierung.
Ansonsten: was erhoffst Du Dir denn, um was geht es dir? Besser mischen können, dir win Zubrot verdienen können, davon leben können...?

 

[Kassette]

Bringt ein Fernstudium-Diplom mich zum Etablieren in der Branche weiter?
Welches wird dabei am höchsten angesehen?

Wenn du nicht auf das Stückchen Papier abzielst, was du am Ende bekommst...dann schon. Zumindest für dich. Du lernst halt einiges.
Bewerben brauchst du dich damit nicht, erstens gibt's eine Menge Absolventen, zweitens sagt das Zertifikat nichts über deinen Leistungsstand aus (du kannst also theoretisch ne Menge verkacken und trotzdem das Zertifikat bekommen - klar, hast es ja bezahlt ) und drittens....in dieser wie in fast allen anderen Branchen zählt Praxis sehr viel. Wenn es ums Mischen vorgegebener Traks geht, lernst du bei Hofa einiges.
Aber der eigentliche Prozess fängt in der Praxis viel früher an, nämlich vor dem Recording. Einschätzen der benötigten Mikrofone, Aufstellung usw.
Überhaupt, bis auf Mixen und ein wenig Mastern finde ich den praktischen Teil unterrepräsentiert.

 

[Mr.M.R.]

Ich habe mich durch 2 große Threads bereits durchgelesen, allerdings ging es bei dem einen nur darum was dazu zu lernen, auf rri privater Ebene, beim anderen waren die Bedingungen und Umstände völlig andere.
Deswegen konnte ich damit leider nicht allzu viel anfangen.

Toll wärs wenn ich eines Tages etwas damit (Neben)beruflich machen könnte, entweder als Nebenverdienst oder in einem Studio mitarbeite oder eines Tages selber eines habe. Jedenfalls lernen und bessere berufliche Aussichten haben wäre klasse.

 

[Kassette]

Toll wärs wenn ich eines Tages etwas damit (Neben)beruflich machen könnte, entweder als Nebenverdienst

Dann würde ich einfach damit beginnen und zielgerichtet dazu lernen.

 

[NPREE]

Ich muss dir ganz ehrlich sagen das ein Studium das schlechteste ist was du machen kannst. Versuche dich an Praktikas in Tonstudios, versuche vielleicht auch auf die Tonstudios einzugehen welche die aktuellen Sachen aus den Playlists produzieren. Das ganze natürlich auch im Bereich Hip-Hop, das ist zurzeit mit Pop das einzige was sehr rosige Zukunft hat.

 

[Kassette]

Hip-Hop, das ist zurzeit mit Pop das einzige was sehr rosige Zukunft hat

Nein. Es gibt eine Menge andere Sachen, wo Leute etwas Geld ausgeben (meist sogar eher dafür bereit sind, als für HipHop und Pop). Einfach mal über den Tellerrand schauen. Tontechnik wird auch für viele andere Sachen gebraucht, klassische und Chor-Aufnahmen, Werbefilme und private Solo/Band-Projekte, ob akustischer oder elektrischer Art.

Darüber hinaus, an HipHop oder Pop ist nichts besonderes. Wenn du weißt, wie ein Mikrofon oder ein Compressor funktionieren, ist es eigentlich egal, wer da was mit macht.
In irgendeine Richtung spezialisiert man sich irgendwann als Tontechniker - oder auch nicht, beides möglich.

 

[muffy]

Da würde es nur Sinn machen etwas an der Wand zu haben, was das Ganze auch offiziell bestätigt und mir einen Platz in der Branche verschafft.

Plaketten an Wänden haben noch nie einen Platz in irgendeiner Branche verschafft. Ich habe auch irgendwo mein Diplom rumfliegen, hat mir noch keinen Cent gebracht. Was in der Musik-Szene unvezichtbar ist, sind "echte", belastbare Kontakte zu Bands, Musikern, die ihr Zeug lieber Dir geben, als es selbst zu machen, wohin der Trend ja eindeutig geht.

Es gibt eine Menge andere Sachen, wo Leute etwas Geld ausgeben (meist sogar eher dafür bereit sind, als für HipHop und Pop).

Ich habe während des Studiums in der CD Abteilung beim Saturn gearbeitet die meisten CDs wurden, sowohl relativ als auch absolut, in der Kategorie HipHop geklaut. Ist aber eigentlich auch nur konsequent.^^

 

[Mr.M.R.]

Wenn du nicht auf das Stückchen Papier abzielst, was du am Ende bekommst...dann schon. Zumindest für dich. Du lernst halt einiges.

Ok, dann wäre das gut. Also bisher reicht, was ich kann, um so einige coole Sachen abzumischen, aber wie das halt so durchs selbstständige Lernen passieren kann, weiß ich nicht, ob ich alle Basics drauf hab. Da legt mir sowas schon ein Fundament, auf das ich besser bauen kann, was ich noch so lernen werde.

und drittens....in dieser wie in fast allen anderen Branchen zählt Praxis sehr viel.

Ok, ich verstehe. Da ist es ja dann schon von Vorteil ein Heimstudio zu haben. Gut für mich. Im Grunde genommen bin ich auch umgeben von tollen Musikern, nur muss ich noch für das Shure Set sparen, um Drums aufzunehmen. Praxis kriege ich also bald ein wenig. Bräuchte das halt nur zwecks Mixing.

 

[Kassette]

Ok, ich verstehe. Da ist es ja dann schon von Vorteil ein Heimstudio zu haben. Gut für mich. Im Grunde genommen bin ich auch umgeben von tollen Musikern, nur muss ich noch für das Shure Set sparen, um Drums aufzunehmen. Praxis kriege ich also bald ein wenig. Bräuchte das halt nur zwecks Mixing.

Siehst du, das verstehe ich unter "organisch wachsen", finde ich auch gut. Wenn du von guten Musikern umgeben bist...was willst du mehr?
Und ganz ehrlich, da würde ich lieber immer konkret bei anstehenden Aufgaben schauen, was muss ich dazu lernen.
Bei so einem Kurs fängst du definitiv bei Adam&Eva an, vieles wirst du eh schon wissen.

Drums mischen? Da würde ich mir eher ein Pro-Abo bei puremix ordern, da geht's ganz konkret zur Sache.

Bis jetzt habe ich eigentlich bei den meisten Leuten den verfügbaren Raum als größtes Hindernis für gute Drum-Aufnahmen erlebt. Und den Drummer

 

[Mr.M.R.]

Was in der Musik-Szene unvezichtbar ist, sind "echte", belastbare Kontakte zu Bands, Musikern, die ihr Zeug lieber Dir geben, als es selbst zu machen, wohin der Trend ja eindeutig geht.

Ok, also wie mache ich das dann? Meine Vorstellung wäre ja erstmal ein Portfolio aufzubauen um Referenzen zu schaffen ubd eine Website zu erstellen. Sollte ich das dann durch bestehende Kontakte gemacht haben, wäre es klug auf kleine Gigs zu gehen und zu sagen "Hey, ich finde eure Band echt klasse und hätte Lust Songs von euch aufzunehmen und zu mixen." Und dann eine Business Karte auszuhändigen. Wäre das ein guter Weg für den Anfang?

Ich habe während des Studiums in der CD Abteilung beim Saturn gearbeitet die meisten CDs wurden, sowohl relativ als auch absolut, in der Kategorie HipHop geklaut. Ist aber eigentlich auch nur konsequent.^^

Warum musste ich hier lachen?
Genial!

 

[Kassette]

Wäre das ein guter Weg für den Anfang?

Das finde ich schon, ja. Persönliche Kontakte pflegen, Referenzen erstellen...

 

[SilentWarrior]

Studium hilft nicht weiter. Schon gar nicht das Hofa Zertifikat.
Bittere Wahrheit.

 

[Kassette]

Da war doch hier jemand, der sich mit dem Hofa-Zertifikat bei Hofa beworben hatte. Und abgelehnt wurde...
Spricht Bände.

 

[Mr.M.R.]

Bei so einem Kurs fängst du definitiv bei Adam&Eva an, vieles wirst du eh schon wissen.

Damit habe ich vorerst kein Problem. Die Basics wären für mich dann einfach nur um zu schauen, ob ich auch alles an Basics kann. Das ist ja der Nachteil beim selbstständigen Lernen. Da ist niemand, der dir einen Leitfaden gibt, was zuerst kommt und wann was darauf folgen sollte. Würde mich also nicht weiter stören.

Bis jetzt habe ich eigentlich bei den meisten Leuten den verfügbaren Raum als größtes Hindernis für gute Drum-Aufnahmen erlebt. Und den Drummer

Das kann ich mir vorstellen. Ich hätte Zugriff zu einem Raum, 10 Minuten mit dem Auto entfernt, in dem jemand alles bzw. nahezu alles an Wand mit "Akustikschaum" ausgekleidet hat. Wie das mit Drums klingt weiß ich noch nicht. Ich weiß auch nicht, ob der vom Platz her reicht, wenn einer der verrückten Prog-Metaller vorbeikommt und gefühlt 32 Elemente an seinem Kit mitbringt.
Klar wird dann nur aufgebaut, was gebraucht wird. (Für den Notfall baue ich auch einfach transportable, große Akustikpanele, schnappe mir den Laptop der Freundin und recorde im Proberaum.)Das Angebot wurde mir erst neulich gemacht. Muss mir den Raum mal am Wochenende ansehen. Allerdings hat da ein kompetenter Toningeneur dem Leihen (Besitzer des Raums) dabei geholfen. Es wird also schon was taugen können.

 

[tomric]

Ientweder als Nebenverdienst oder in einem Studio mitarbeite oder eines Tages selber eines habe.

Auch wenn es ein etwas anderes Thema ist: Ich würde mal schauen, ob es jemanden bei euch im Raum gibt, der Hilfe für Livegeschichten sucht (Verleih, oder als Haustechniker). Da bekommst Du neben Routine beim Mikrofonieren, Verkabeln und Mischen Kontakt zu Musikern, und die erleben Dich bei der Arbeit. Wenn das Feedback nach dem Gig gut ist, kann man mal eben eine Visitenkarte rüberreichen und darauf hinweisen, daß man auch Aufnahme/Mix usw. anbietet... machen hier bei uns in München einige Leute, weil deren Studio allein nicht genug abwirft und zwecks Kundenakquise...

 

[Mr.M.R.]

Da war doch hier jemand, der sich mit dem Hofa-Zertifikat bei Hofa beworben hatte. Und abgelehnt wurde...
Spricht Bände.

Ja das habe ich auch gelesen. Zwar weiß man nicht was die Umstände dafür waren, aber es liest sich verdammt witzig

Auch wenn es ein etwas anderes Thema ist: Ich würde mal schauen, ob es jemanden bei euch im Raum gibt, der Hilfe für Livegeschichten sucht (Verleih, oder als Haustechniker). Da bekommst Du neben Routine beim Mikrofonieren, Verkabeln und Mischen Kontakt zu Musikern, und die erleben Dich bei der Arbeit. Wenn das Feedback nach dem Gig gut ist, kann man mal eben eine Visitenkarte rüberreichen und darauf hinweisen, daß man auch Aufnahme/Mix usw. anbietet... machen hier bei uns in München einige Leute, weil deren Studio allein nicht genug abwirft und zwecks Kundenakquise...

Vielleicht nicht die dümmste Idee... Aber sowas in Vollzeit- gibt's das? Kenne mich da noch nicht allzu sehr damit aus. Oder meinst du als Nebentätigkeit? Das wäre nämlich vorerst auszuschließen. Ich arbeite schon körperlich bedenklich schwer, 5 Tage lang. Das 7 Tage die Woche und ich würde in 2 Monaten das Zeitliche segnen.

 

[muffy]

Meine Vorstellung wäre ja erstmal ein Portfolio aufzubauen um Referenzen zu schaffen ubd eine Website zu erstellen.

Ein Youtube Kanal bzw. Soundcloud Account mit "Werkproben" sowie eine moderne Webseite sind natürlich sinnvolle flankierende Maßnahmen.

Wenn du deine Mixing-Chops noch verbessern willst, findest Du hier unzählige Multitracks - umsonst:

https://www.cambridge-mt.com/ms-mtk.htm

Bei den meisten ZIPs ist ein DOC dabei, in dem steht, ob man die Tracks z.B. fürs eigene Portfolio verwenden kann.

 

[tomric]

Oder meinst du als Nebentätigkeit?

Ist eher wahrscheinlich, die meisten Events laufen ja an Wochenenden und eher spätnachmittag (Aufbau, Soundcheck usw.) bis Abends... aber das lässt sich ja mit potenziellen Arbeitgebern klären.

 

[Mr.M.R.]

Bei den meisten ZIPs ist ein DOC dabei, in dem steht, ob man die Tracks z.B. fürs eigene Portfolio verwenden kann.

Das ist ja genial! Da habe ich bereits mal reingehört, aber das wusste ich noch nicht. Garnicht schlecht.
Ich würde lieber etwas aufbauen an Referenzen, die ich auch selbst aufgenommen habe, aber sollte ich nicht genug Produktionen vorweisen können, wenn ich starten möchte, dann wäre das sicherlich ein guter Weg, mein Portfolio zu erweitern. Danke

aber das lässt sich ja mit potenziellen Arbeitgebern klären.

Ja das werde ich mal machen. Gute Idee. Danke.