Auftragsabeit - Kurzfilmvertonung

Wennto

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Hallo,

ich habe nach Ablieferung eines Musters heute den Auftrag bekommen , für einen relativ grossen deutschen Garofen Hersteller (ca. 20 Millionen Euro Umsatz), deren Promo und Präsentationsvideos musikalisch zu untermalen.

Am Montag werde ich beim Verkaufsleiter vorstellig um, sein wortlaut, "die Einzelheiten zu besprechen".
Ich habe null komma null Vorstellung davon, was in solchen Bereichen für solche Arbeiten gezahlt wird.
Ein Kleingewerbe für Dorf-DJ Tätigkeiten und Gigs mit der Band habe ich schon seit einiger Zeit angemeldet, aber das ist doch wieder was anderes oder kann ich das verbinden?

Die Filme, ca. 20-30 Stück, werden alle maximal 10 Minuten lang sein.Ich habe den Eindruck, das den Herrschaften die Sache außerordentlich wichtig ist...
Hat jemand von Euch Erfahrungen in diesem Bereich und schon ähnliche Auftragsarbeiten erledigt?

Wie gehe ich das ganze an? Stehe echt ein wenig auf dem Schlauch!

Über Tips und Kontakt zu, in diesem Bereich, erfahrenen Usern hier und über PM würd ich mich sehr freuen!

Grüsse
Wennto
 
/shout Eaaarl!

Ich haue ihn mal an ;)
 
Ich kann Dir keinen konkreten Rat geben, ausser dass ich es ehrlich gesagt ziemlich seltsam finde, dass eine scheinbar große Firma jemanden mit derart viel Arbeit, die ihr auch noch "ausserordentlich wichtig" ist, beauftragt, ohne dass derjenige scheinbar Referenzen/Erfahrung vorweisen kann.

Kommt auch drauf an, wie hoch die Anforderungen sind. Bisschen warteschleifen Musik erfordert z.b. weder teures Equipment, noch viel Knowhow. Bei Orchesterproduktion ITB, würde der Preis allein schon deswegen deutlich höher ausfallen, weil Libraries im Wert von mehreren Tausend Euros benötigt/verwendet werden. Oder wenn ich echte Instrumente aufnehmen muss/Musiker anheuern muss, die mir das gewünschte einspielen etc.

Und das wären dann ja 3-4 Std Musik bei 20-30 Filmen. Was ich nicht so recht glauben kann, dass ein Unternehmen derart viel Musik und Filme braucht, welches Garöfen herstellt.

Aber ist nur mein subjektiver Eindruck.

Falls Du "weitervermittelt" wurdest, würde ich mich evtl. mal fragen, ob da jemand nicht günstig deine Musik will, sie dann aber wesentlich teurer bei der Firma in Rechnung stellt.
 
Und das wären dann ja 3-4 Std Musik bei 20-30 Filmen. Was ich nicht so recht glauben kann, dass ein Unternehmen derart viel Musik und Filme braucht, welches Garöfen herstellt.
Kennst du nicht diese Promovideos ausm Baumarkt?

Bei Orchesterproduktion ITB, würde der Preis allein schon deswegen deutlich höher ausfallen, weil Libraries im Wert von mehreren Tausend Euros
Dürfte hier wohl eher nicht so nötig sein.. und mehrere Tausend kosten nur die wirklich großen Libs :)
 
Jo ok, das ist ja was andres. Ich dachte da eben eher an Imagefilme oder sowas.

Diese Baumarktvideos sind finde ich jdf. total der graus, immer so total abgelutschte 80er Jahre Billigmucke aus 2-3 Akkorden, dazu dieses aufgesetzte Lächeln und diese tollen Bildeffekte :D

Sowas ? :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.... ehrlich gesagt ziemlich seltsam finde...
Was ich nicht so recht glauben kann...

Nun gut, ist aber nunmal so!

Der stellvertretende Einkaufsleiter ist ein sehr guter Freund, welcher mir den, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zustandekommenden, Deal erbracht hat.

Ich habe eine DVD vorliegen mit derzeit 13 Filmen.Rest folgt!
Die Videos beschränken sich nicht allein auf Werbung, sonderen in einigen geht es primär um die Herstellung der Öfen.
Deweiterein sind derzeit 3 Videos mit "Kochtipps" dabei.:)
Die Aufnahmen liegen in einer erstklassigen Qualtiät vor.
Den Dateinamen nach, würde ich sagen, sie sind von einer Werbeargentur erstellt.
Warum diese Agentur nicht auch für die musikalische Untermalung verantwortlich sein kann, ist mir ehrlich gesagt auch sch....egal!
Evtl. hat die Musik dem Kunden nicht gefallen, oder meinem Kumpel hat es nicht gefallen.;-)

Der Aufwand und die Anforderungen an mich würden sich, meiner derzeitigen Beurteilung nach, "in Grenzen" halten.
Keine echten Instrumetenaufnahmen, ausser evtl. Gitarren, werden nötig sein.Finanzielle Investionen werde ich nicht tätigen müssen.
 
Jo, aber dann habe ich ja irgendwie Recht gehabt, da Du über Vitamin B an den Job gekommen bist ;)

Aber ist doch gut dann, wenn Du sozusagen einen eng vertrauten Freund hast, kannst Du doch auch mit ihm über die Preise sprechen. Es gibt halt keine "festen Richtlinien".
Gibt Tische für 100 Euro und Tische für 2000 Euro. Kommt eben drauf an, wie hoch die Ansprüche des Kunden sind.
 
Ja, es kommt auf die Ansprüche des Kunden an. Kläre ab, wie stark die Musik auf die Bilder eingehen soll und stelle verschiedene Preisoptionen zur Auswahl. Dann kann der Kunde selbst entscheiden, wie gut die Musik sein soll.

Die Preise solltest Du anhand der von Dir verwendeten Zeit kalkulieren. Zu billig solltest Du es nicht machen weil Du ja sonst anderen Komponisten in den Rücken fällst.

Ich nehme ca. 200 € pro Minute szenischer Musik. Wenn die Musik allgemeiner sein darf die Hälfte und bei einem so großen Auftrag kannst Du natürlich großzügig Rabatt geben, vor allem wenn Du Teile der Musik für die diversen Filme recyclest.
Meine Preise habe ich ungefähr so berechnet. Pro Tag schafft man vielleicht 2 Minuten Musik und mein Tagessatz ist 300 Euro. 100 Euro noch für die verwendete Techhnik.

Vermutlich werden sich hier noch ein paar zu Wort melden, die sagen, dass man mehr Musik pro Tag schaffen muss. Das geht natürlich auch aber Du musst ja auch die Vor und Nachbereitung und Kommunikation und Konzeptierung mit einplanen. Das kannst Du natürlich auch extra machen aber für den Kunden ist es einfacher einfach pro Minuten Musik zu zahlen. Je einfacher die Musik, desto billiger wird es dann. Kuck halt dass Du einen Stundensatz von ca 30-40 Euro raushauen kannst. wenn Du jetzt am Anfang vielleicht noch länger brauchst mit dem Produzieren kannst Du das natürlich nicht auf den Kunden abwälzen, dann ist der Stundensatz eben niedriger.

Würde mich vielleicht auch noch nicht konkret auf Preisabsprachen einlassen und denen mal nur ungefähre Zahlen nennen. Du musst ja auch erst mal abchecken worauf es denen ankommt und über musikalische Konzepte sprechen. Mach Dir auf jeden Fall eine Liste mit Fragen auch zur Ausrichtung der Musik, Kundenkreis, Veröffentlichungsformen (wer mischt das eigentlich).

Viel Erfolg
 
Dann kann der Kunde selbst entscheiden, wie gut die Musik sein soll.
Ob das dem Kunden so gefällt? Mir fällt auf die schnelle keine positive Umschreibung dafür ein, dass ich mich faul stelle und "das Beste" anhand des Preises auf- und absetze. ;)

Du musst ja auch erst mal abchecken worauf es denen ankommt und über musikalische Konzepte sprechen. Mach Dir auf jeden Fall eine Liste mit Fragen auch zur Ausrichtung der Musik, Kundenkreis, Veröffentlichungsformen (wer mischt das eigentlich).
+1! Kläre erstmal ganz genau ab, was sie wie und vor allem bis wann wollen! Danach kannst und musst Du Dir mal rechtlichen Beistand suchen, der Dich auf alles mögliche vorbereitet..
 
Mit wie gut die Musik sein soll, meinen wir, dass z.b. ein 3-4 Akkorde loop mit ein paar Flächen weniger Aufwand ist als ein Orchesterarrangement. Nicht, dass man absichtlich nicht gut arbeitet.
Nur wenn man halt sehr weit unter seinen Fertigkeiten arbeitet, geht es extrem schnell und kann daher auch günstig werden.
 
Nur wenn man halt sehr weit unter seinen Fertigkeiten arbeitet, geht es extrem schnell und kann daher auch günstig werden.
Da stellt sich dann mir persönlich die Frage, ob man daran eigentlich noch Spaß finden kann? Ich kann mir nicht vorstellen, so zu Arbeiten :) Aber genug des OT...
 
Nur wenn man halt sehr weit unter seinen Fertigkeiten arbeitet, geht es extrem schnell und kann daher auch günstig werden.
Da stellt sich dann mir persönlich die Frage, ob man daran eigentlich noch Spaß finden kann? Ich kann mir nicht vorstellen, so zu Arbeiten :) Aber genug des OT...


Das Leben ist kein Ponyhof und schon gar nicht wenn man in dieser Branche sein Geld verdient ;-) Den Luxus "Spass" kann man sich als Hobbymusiker leisten oder wenn man keine Ansprüche ans Leben hat! Ansonsten nimmt man was kommt und schaut, dass die Kohle stimmt..am besten 80% f** für Geld und 20% Kunst. Das ist ein realistisches Verhältnis durch das man dann auch nicht abstumpft.
 
Als Anfänger in der Branche kann man es sich nicht leisten minderwertige Qualität abzuliefern, da muss man eben erst mal mehr reinstecken als einem Lieb ist. Ja, genau, Martin, das ist mit gut und nicht gut gemeint. Ich habe mich unglücklich ausgedrückt, ich meinte die Komplexität der Musik.

Klar will der Auftraggeber immer das Beste aber er muss dahingehend erzogen werden, dass das Geld kostet. Wenn er nicht bereit ist dafür zu zahlen bedeutet das, dass ihm einfachere Musik genügen muss. Schlecht darf sie aber natürlich nicht sein. Der Auftraggeber hat ein Recht auf eine gute Dienstleistung.
 
Klar, also ich geb auch immer mein bestes. Einfach weil es MEINE Arbeit ist, und ich FÜR MICH, sowieso immer drauf stolz sein möchte.

Aber eine gewisse Bezahlung sollte man in jedem Fall erwarten können, allein schon eben weil man eben viel Geld in das nötige Equipment investiert hat und es ja sozusagen für das Projekt zur Verfügung stellt. Wenn das nicht drin ist, ist der Arbeitgeber sowieso nicht seriös.
 
@Wennto:

Erstmal würde ich das Gespräch möglichst gut vorbereiten. Da vom Gegenüber wohl nicht so viel zur künstlerischen Ausführung kommen wird (schließlich bist Du der Fachmann), würde ich mir zu den Filmen Gedanken machen und selber einen Vorschlag unterbreiten, in den musikalisch die Richtung aus Deiner Sicht gehen könnte. Evtl. eine Minute schon mal präsentieren. Für diesen Vorschlag kannst Du vorher auch schon Preise kalkulieren und sagen, wieviel Du für einen Film veranschlagst. Bei seriösen Geschäftspartnern finde ich es wichtig, bereits zu Anfang auch über Geld zu reden. Wenn ihm Deine Musikprobe gefällt, kannst Du weitermachen, ansonsten kannst Du ihm sagen, dass auch ein anderer Stil möglich ist. Den sollte er Dir aber möglichst genau beschreiben.

Wieviel man für einen 10-minütigen Kurzfilm verlangen kann, kann ich so auch nicht sagen. Auch wenn ich wenig Ahnung habe, was die Gage in diesem Bereich angeht: Ins Blaue hinein gedacht würde ich für einen 10minütigen Film nicht unter 1.000,- EUR veranschlagen. Eher etwas mehr. Dazu würde ich dann sagen, dass die Vertonung der anderen Filme günstiger wird, wenn die Musik aus dem ersten Film teilweise auch in den anderen Filmen verwendet werden kann. Genauso kannst Du sagen, dass maßgeschneiderte dramaturgische Musik aufwändiger und deshalb teuerer ist als eine Budgetproduktion. Da kann Dein Gegenüber zumindest sagen, ob er lieber Qualität oder Budget will (wohl ersteres).

Für die Arbeit als Filmkomponist benötigst Du kein Gewerbe, das ist ein sog. freier Beruf. Du brauchst nur eine Steuernummer.
 
Ins Blaue hinein gedacht würde ich für einen 10minütigen Film nicht unter 1.000,- EUR veranschlagen


Das wäre toll! Aus meiner Erfahrung mit derartigen Aufträgen (denen ist der kreative Teik und der Aufwand ja egal, wer hat schon Ahnung von Musik!) würde ich eher sagen, die wollen max 400 Euro ausgeben pro Video. Ton war schon immer schlechter bezahlt als Bild. Aber ich hoffe für den Auftragnehmer, dass es ei Kunde ist der die Arbeit des Kreativen nicht so gering schätzt und mehr zahlt!
 
Hi Wennto,

Image, bzw Präsentationsfilme werden natürlich anders vergütet als Werbespots.
Regulär gehe von ca. 200 Euro die Minute aus + GEMA, natürlich.
Bei nem 10Minüter bist Du dann bei 2K.

Grüße

Strat

Edit: Gratulation für den Job!
 
Das wäre toll! Aus meiner Erfahrung mit derartigen Aufträgen (denen ist der kreative Teik und der Aufwand ja egal, wer hat schon Ahnung von Musik!)

Der Minutenpreis für Image /Doku´s oder Ä. sind gefixte Preise. Daran gibt es in der seriösen Welt nichts zu rütteln.
Wenn der "Kunde" nicht mehr bezahlen will, einfach den Job nicht machen - sonst gehen die Preise noch mehr in den Keller!
 
Das wäre toll! Aus meiner Erfahrung mit derartigen Aufträgen (denen ist der kreative Teik und der Aufwand ja egal, wer hat schon Ahnung von Musik!)

Der Minutenpreis für Image /Doku´s oder Ä. sind gefixte Preise. Daran gibt es in der seriösen Welt nichts zu rütteln.
Wenn der "Kunde" nicht mehr bezahlen will, einfach den Job nicht machen - sonst gehen die Preise noch mehr in den Keller!

/sign!
 
Warte mal ab, wie viele "Aber´s" jetzt folgen...aber ganz ehrlich - einen scheisse bezahlten Job abzulehnen gibt ein extrem gutes Gefühl! Vor allem, den Film irgendwo in Netz mal zu sehen OHNE Musik...:)
 

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