Arrangieren oder Live ? Die große Frage !

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Hi Leute,

wie macht Ihr eigentlich Eure Lieder fertig ?

Arrangiert Ihr eure Lieder komplett durch mit Automation usw. in Cubase,Logic etc. ?

Oder jammt Ihr oft und recorded alles und schneidet viel zusammen (Ableton LIVE WaveLab, etc.) ?

Steh oft da und denke, oh man arrangieren ist voll langweilig und stört voll die Stimmung während eines Tracks.
Auf der anderen Seite finde ich es im Techno/Minimal Bereich fast unmöglich LIVE zu jammen, aufgrund der viele Clicks&Cuts und was es da gibt.

Da bräuchte ich 4 Hände á 20 Fingern um das hinzubekommen ?

Wie macht Ihr das ???

Gruß

MN
 
Ich mach nun zwar keinen Techno oder sowas, aber ich hab mir mittlerweile einen sehr guten Weg erarbeitet den ich auch nun immer so mache...
Als aller erstes schreibe ich den Song... Also Akkorde, grobe Melodie, Text und auch schon ein Schema... Dann klopf ich mit dem jeweiligen Instrument mit dem ich geschrieben habe einfach mal ne Guideline in mein Cubase. Das ist (auch wenn ich mit jemandem zusammen arbeite) einfach mal mein Großmembran in den Raum gestellt, click rein und einfach mal los.
Damit habe ich für alles weitere nen anhaltspunkt. Diese Guideline wird dann vielleicht nochmal zusammen geschnitten, aber ehr selten.
Auf diese Live-Guide kommt dann alles drauf und auch alles nochmal drüber. Also für jedes Instrument nochmal die Guide damit ich für alle Instrumente bei recording auch das Gefühl des ganzen Songs habe. Wenn möglich auch gleich mit Vocals und Effekten im Preset.
Das ist nur leider immer wahnsinnig zeitaufwändig. Sitzte heute noch an recordings von nem Projekt das im Dezember angefangen hat. ;)
 
Aha, das ist ne Idee.

Meine Frage nicht nur auf Techno bezogen.
Mich würde allgemein die Vorgehensweise von anderen interessieren.

Man lernt ja bekanntlich nie aus....
 
Moin.

Bei mir ist das so:

Grundsätzlich steht der Song soweit, dass Harmonien und die Gesangsmelodie klar sind, bevor ich mich an den Sequenzer setze.
Meistens habe ich dann auch schon so eine Art Vorstellung davon, wie in etwa ich den Song umsetzen werde, d.h. eine grobe Richtung steht von vornherein mehr oder weniger fest.

Es wird dann das Grundgerüst des Songs im Rechner skizziert, wobei ich grundsätzlich nie weiß, welche Einspielungen und Sounds ich später tatsächlich verwenden werde, also versuche ich, Einspielungen und Soundauswahl von vornherein so sorgfältig wie möglich vorzunehmen.

Manchmal kommt der Text erst in diesem Stadium dazu. Wenn eine rough-version mit Strophen & Refrain steht, kommt erstmal Demo-Gesang drauf.

Dann erst wird entschieden, welche Veränderungen noch vorzunehmen wären, um die Nummer zu vervollständigen - und / oder ob sich der Aufwand überhaupt lohnen würde... Meistens habe ich in diesem Stadium bereits eine Ahnung davon, ob ich meine Vorstellungen mit dem Song umsetzen kann, oder nicht.

Die Arbeit wird im Folgenden immer gezielter, weil sich die Vorstellung von der fertigen Nummer mit jedem weiteren Arbeitsschritt festigt.

Dazu gehören u.a.: Arrangieren (den genauen Ablauf des Songs planen), auch Breaks, Fills und ähnliche Varianten erstellen, möglicherweise einen Sänger bzw. eine Sängerin für die endgültige Version auswählen usw.

Am Ende steht der Mix und dann geht die Arbeit ja eigentlich erst richtig los...

Die beschriebene Arbeitsweise funktioniert bei mir mit eigenen Songs ganz gut. Mache auch viel Hip-Hop; da ist es dann häufig so, dass ich einen Beat mache, den an die Herren Rapper aushändige und wenn der gut ankommt dann denken die sich irgendwas dazu aus - und ich lass mich "überraschen".

LG,

Tomstein.

P.S.: Noch mal konkret zu Deiner Frage: Das "Jammen" findet, wenn überhaupt, bei mir nur in dem Sinne statt, dass ich halt beispielsweise ausprobiere, welcher Gitarrensound bzw. -Stil zum Song passt und dann halt mehrere Varianten ausprobiere, bis ich mich für eine Alternative entscheide. Jammen im eigentlichen Sinne, also mit mehreren Leuten gleichzeitig kommt eigentlich bei mir nicht vor - glaube auch nicht unbedingt, dass bei Jammings (mit normalsterblichen Musikern so wie mir) viel Material entstehen würde, das es wert wäre, auf der finalen Version irgendeines Mixes zu landen...
Ist also glaub ich normal, dass man beim Produktionsprozess eher planvoll als spontan vorgeht.
 
Hi,
im großen Ganzen läuft das bei mir auch wie bei meinen Vorrednern. Sprich, Song inkl. Akkorden, Melodie und meistens auch Text sind fertig und ich hab in der Regel auch ne gewisse Grundvorstellung vom Ablauf. Dann setze ich mich hin, schmeiß den Groove Agent an und jamme ein bißchen rum. Teilweise wird nur noch die Grundvorstellung festgeklopft, manchmal komme ich aber auch bei nem grundsätzlich anderen Groove raus.
Jammen tu ich eigentlich immer dann, wenn ich noch nicht so richtig weiß, wohin es gehen soll, z.B. auch bei der Ausarbeitung von Solos, keyboards und so.
Grüße
Edgar
 
Ich jam ganz gerne mit meinen elektronischen Tracks rum, meistens ist das ganze dann allerdings eher einem DJ/Live Set aehnlicher als dem "klassischen" Jammen mit klassischen Instrumenten - irgendwo auch logisch, sind auch keine klassischen Instrumente am Start.
Meine Patterns und Spuren sind meistens vorbereitet und bis aufs Arrangement ist der Track eigentlich fertig, das eigentliche Jammen ist bei mir, das Arrangement live zu machen. D.h. Patterns und Spuren an und ausschalten bzw. am Mischpult regeln, an den Synthis und Effekten schrauben und gucken, was passiert und wie es zusammenkommt. Gerade bei Effekten und Synthis kriegt man so immer neue Ideen und vor allem kriegt man so Lebendigkeit rein.
Haeufig kriegt man so auch genau die Idee was dem Track gefehlt hat. Manchmal nehm ichs auf, meistens nicht sondern programmier es dann anschliessend straight nach.
Wir haben letztens mal auf die Art eine elektronische Jamsession gemacht und den Track immer mal wieder neu gespeichert, ist schon spannend wie sich das entwickelt und dass man am Ende eigentlich mit 5 voellig unterschiedlichen Ideen und Stimmungen da stand.
 

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